Balance

Wir finden Balance, wir messen sie, wir fühlen sie, verlieren sie wieder und streben sie stets an. Wir können sie nicht immer greifen oder genau erklären, dennoch umgibt sie uns. Balance ist für uns ein omnipräsenter Begriff, der jedoch oft so subtil zutage tritt, dass wir uns ihrer im Alltag nicht bewusst sind. Um sich der Bedeutung von Balance bewusst zu werden, muss man sie erfahren. Die Arbeit greift den wichtigen Aspekt einer direkten Verbindung zwischen psychischer und physischer Balance auf und setzt sich mit verschiedenen Balancezuständen auseinander. Auf spielerische Art und Weise wird die Balance als sich stetig neu austarierender Prozess für die Nutzer*innen sicht- und erfahrbar. Durch die Interaktion mit der entstandenen Serie von Alltagsprodukten wird sie zu einer elementaren Erfahrung des körperlichen Seins. Sie schaffen eine Sensibilität für die Wahrnehmung und animieren zu einem entschleunigten und bewussteren Umgang in Bezug auf uns und unserer Umwelt.

re:wet / peat:lab

Deutschland war einst reich an Mooren. Um diese landwirtschaftlich zu nutzen wurden 97% dieser Flächen entwässert. Daraus resultieren Oxidationsprozesse – Moore sind so für 5% des deutschen CO2 Ausstoß verantwortlich. Wiedervernässung stoppt diese Emissionen, allerdings müssen gigantische Flächen wiedervernässt werden – ein Paradigmenwechsel.
Das Projekt „re:wet“ koordiniert diesen und vereinfacht die umfangreiche Vermessung. Mit dem peat:lab bestimmen Landwirt*innen Geländehöhen, Wasserstände, Torfmächtigkeit sowie Vegetationszusammensetzung. Sämtliche Daten werden in einem digital twin gesammelt. Auf seiner Basis werden Wiedervernässungsmaßnahmen geplant, ausgeschrieben und überwacht, Treibhausgasemissionen modelliert, zertifiziert und gehandelt, sowie Biomasse vertrieben.
Re:wet, das bedeutet: Intelligent koordinierter Flächenumbau und die Förderung klimafreundlicher regionaler Wertschöpfungsketten.

Wie Lachse in die Bäume wandern / How salmon walk into the trees

Seit jeher funktioniert die Natur auf unserem Planeten in geschlossenen Kreisen. Auch Lachse und Bäume stehen in einer solchen nachhaltigen Verbindung. Auf ihrer Wanderung aus dem Meer zu den Laichgründen transportieren Lachse wichtige Nährstoffe aus den Weltmeeren bis weit ins Festland hinein. Die Wanderung, über die Flüsse, durch die Mägen ihrer Fressfeinde, durch den Boden und die Wurzeln der Pflanzen in die Bäume ist essentieller Bestandteil des Stickstoffkreislaufs großer Wälder.
Die Kollektion “Wie Lachse in die Bäume wandern” greift diesen natürlichen Kreislauf nicht nur optisch auf. Die mit Naturfarben veredelten Textilien aus dem Monomaterial Schafwolle können zu 100% recycelt werden. Zudem kann sich die Verbindung von biologischen Färbedrogen und Horn vollständig und in natürlicher Weise zersetzen, wenn die textile Kollektion in die Umwelt zurückgeführt wird. So wandern eines Tages nicht nur Lachse, sondern auch Textilien in die Bäume.

SOLUS SIMUL

Im Zuge des weltweiten demografischen Wandels nimmt der Anteil älterer Menschen an der Alterszusammensetzung der Bevölkerung allmählich zu. Insbesondere ältere Frauen, die zahlenmäßig weitaus stärker in der Überzahl sind als Männer, haben ein größeres Risiko, allein zu leben, und werden mit mehr psychologischen und lebenspraktischen Herausforderungen konfrontiert. Wie man ihnen helfen kann, ein besseres Leben mit weniger Einsamkeitsgefühlen zu führen, ist der Schwerpunkt dieses Projekts.
SOLUS SIMUL bedeutet “gemeinsam allein”, und der Vorschlag sieht einen Raum für das Zusammenleben älterer Frauen vor. Hier können die Bewohnerinnen die Türen ihrer privaten Wohnungen schließen und haben außerdem die Möglichkeit, in allen Bereichen des täglichen Lebens mit anderen zusammenzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur die Gefahr der Isolation verringert, sondern auch die Zahl der sozialen Aktivitäten erhöht, die das Leben für ältere Frauen angenehm machen. Ein Ort bietet sowohl Privatsphäre als auch Gemeinschaft.

RouteA_RouteB

RouteA_RouteB ist eine Wanderausstellung mit insgesamt 6 Stationen. Sie verbindet die räumlichen und materiellen Qualitäten der Orte, an denen ausgestellt wird, mit denen der ausgestellten Objekte. RouteA zeigt die Vielfalt der manufakturellen Glasherstellung. RouteB stellt Trinkgefäße aus, die die Thematik Wasser und Wein aufgreifen. Konstruktiv-modulare Elemente mit Auflagen, die Höhenunterschiede in Form von Stufen bilden, prägen die Ausstellungsgestaltung. Der Farbentzug aller Materialien der Ausstellungsarchitektur ermöglicht einen unverfälschten Blick auf die Eigenfarben der Exponate. Kontrastiert wird das Bestehende von einer großflächigen Stoffhängung.

System 400

Das System 400 ist ein freies diverses Möbelsystem. Dieses macht den Konsument*innen möglich unterschiedlich große Zusammenstellungen selbst zu kreieren. Mit dieser Modularität lassen sich die Möbel auf die verschiedensten Bedingungen des Wohnraumes anpassen. Von einzelnen freistehenden Modulen bis hin zu einer kompletten Wand ist alles möglich. Alle verwendeten Materialien sind so verbaut und behandelt, dass sie komplett wiederverwendbar oder wiederverwertbar sind, damit die mögliche Integration in eine Kreislaufwirtschaft, wie z. B. Cradle-to-Cradle, nichts im Weg stünde.

Fabrik

Welcome to capsule kitchen.
Fabrik ist ein modulares, in sich stapelbares Steingut-Set, dessen Kernessenz es ist, weniger zu besitzen, aber trotzdem auf nichts verzichten zu müssen. Durch einen nach oben versetzten Boden sind alle Elemente doppelseitig nutzbar und vereinen zwei unterschiedliche Gefäßgrößen in einer Schale. Fabrik kann klassisch als Geschirr genutzt werden oder durch die Kombination einer größer skalierten Schale zum Aufbewahren von Speisen benutzt werden. Dabei ist es zusätzlich möglich, auf der als Deckel verwendeten Schale noch zusätzlich Speisen getrennt von dem Inhalt aufzubewahren. Das modulare Geschirrsystem bietet eine perfekte Grundausstattung, die in ihrer Kombinationskompatibilität eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, die von den Aspekten des Servierens und Aufbewahrens bis hin zur kreativen Tischgestaltung reicht.

Discrimination by Design

Um die Benachteiligung von Frauen im Industrie- und Produktdesign zu minimieren, entstand das Konzept umix. Die Benutzer*innen können, einzeln oder innerhalb eines Teams, mithilfe der User-Cards zufällig zusammengestellte Personas für ihre Zielgruppe generieren, um dadurch mehr Perspektiven zu gewinnen und das eigene Design kritisch zu hinterfragen. Diese Karten basieren auf statistischen, aktuellen Daten zur Bevölkerung in Deutschland und sind auf jeweils zehn Karten in sieben Kategorien unterteilt. Anhand des Designguides und des
Podcasts werden zusätzlich Informationen über inklusive Designansätze vermittelt.
Alle Komponenten sind darauf ausgelegt, den Nutzer*innen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, welche sie in den eigenen Designprozess integrieren und diesen dadurch verbessern können und einen Austausch über die Thematik zu etablieren.

YOUR EYE IN THE SKY

Mithilfe von Drohnen sind in einer Vielzahl von Branchen große Verbesserungen hinsichtlich Effizienz, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit möglich. Doch nur durch die dezentrale Lagerung und die Steuerung von einem weit entferntem Ort aus, ist es möglich diese Vorteile für jeden in Form eines Services auf Abruf verfügbar zu machen.
Mithilfe eines Netzwerks aus modular erweiterbaren Ladestationen/Hangars können Orte in Zukunft in Rekordzeit erreicht werden.
Ein solches Netzwerk könnte für die Erhebung von Luftaufnahmen oder für Logistik Anwendungen genutzt werden, deshalb müssen die Ladestationen für die unterschiedlichen Anwendungsfälle modular anpassbar gestaltet sein.
Mithilfe von Geo-Daten können wir unsere Welt besser verstehen, und so z.B. in der Landwirtschaft bis zu 77% Pestizide einsparen.
Logistik-Anwendungsfälle wären beispielsweise medizinische Transporte von Laborproben, welche mithilfe von Drohnen vom Krankenhaus zum Labor fliegen.

Platform: Playground.

Platform: Playground. verbessert die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnsteig, insbesondere für wartende Kinder.
Es werden nicht zu auffällige, doch recht klare Möglichkeiten vermittelt, sich neu, individuell und freier zu verhalten – konträr zu einigen zur Zeit herrschenden Normen und Verboten. Die abstrakten, einfachen Formen erlauben es und motivieren dazu, die Objekte passend, nach den individuellen Bedürfnissen zu nutzen. Spielen und Entdecken sind sichtbar erlaubt.
Durch Platform: Playground. verschwinden Linien / Grenzen in den Köpfen der Wartenden. Der Bahnsteig kann zu einem lebendigen, inklusive Ort werden, an dem alle Menschen, insbesondere Kinder gern, entspannt, wahrgenommen kürzer auf ihre Bahn warten.
Betreuung: Prof. Nils Krüger und Prof. Antonella Giannone.