Strategic Product Portfolio Canvas

In dieser Arbeit wurde sich mit dem Thema Produktmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigt. Wie können kleinere Unternehmen den wachsenden Anforderungen, hervorgebracht durch immer schneller werdende Marktveränderungen, gerecht werden? Und wie kann Designmethodik dazu verhelfen die Komplexität hinter Produktmanagement greifbar zu machen?

In enger Zusammenarbeit mit einem produzierenden Unternehmen aus der Handwerksbranche wurde das „Strategic Product Portfolio Canvas“ entwickelt. Bestandteil des Strategic Product Portfolio Canvas sind zwei Arbeitsvorlagen, die Unternehmen dazu befähigen die Ausrichtung und Wirkung des eigenen Produktportfolios ganzheitlich zu betrachten, Entwicklungspotentiale und Schwachstellen zu erkennen und strategische Handlungsoptionen für eine erfolgreiche Transformation ableiten zu können.

SCAP-ARTRO

Das Projekt zielt darauf ab, herkömmliche Handgipsanwendungen zu überdenken und zu verbessern. Der Initiator hatte persönliche Erfahrungen mit Gips nach Verletzungen und bemerkte Materialverschwendung und Unannehmlichkeiten. Ziel ist es, anpassbare, wieder verwendbare Handgipsmodelle zu entwickeln, die vor, während und nach der Ruhigstellung verwendet werden können. Dies reduziert Umweltauswirkungen und erhöht den Patientenkomfort. Das Projekt umfasste Grundlagenforschung, Modellbau, 3D-Scanning und CAD-Modellierung. Prototypen wurden getestet, um Kühlung und Verschluss zu verbessern. Ziel ist eine umweltfreundlichere, komfortablere Alternative zu herkömmlichen Handgipsen durch Reduzierung der Materialverschwendung und verbesserte Anpassbarkeit.

Bela

“Bela” sind treue Begleiter für sportliche Abenteuer. So können die zirkulären Laufschuhe im Rahmen eines Abonnements bestellt und nach Bedarf erneuert werden.  Kund*innen können ganz einfach ihre Fußmaße mit dem Smartphone scannen und erhalten dann ein maßgeschneidertes Paar. Die Schuhe bestehen aus einem Monomaterial-Kunststoff, der mittels 3D-Druck gefertigt wird und höchsten Komfort bietet. Die verschiedenen Bereiche des Schuhs erfüllen alle Anforderungen, sei es Dämpfung, Stabilität oder Atmungsaktivität.

Nach intensivem Gebrauch können die Schuhe eingeschickt werden. Das alte Paar wird dazu vollständig recycelt und zu einem hochwertigen neuen Paar verarbeitet, was eine Neuheit im Bereich Sportschuhe darstellt. Der 3D Druck ermöglicht nicht nur ein optimales Recycling, sondern verkürzt auch die Lieferketten drastisch durch weniger Arbeitsschritte. Dadurch wird der CO2-Fußabdruck des Sportschuhs in einer Branche, die sich schnell verändert, erheblich reduziert.

Parametric design for wearable consumer electronics

Diese Arbeit befasst sich mit dem Design eines personalisierten parametrischen Produkts im Bereich der „Consumer electronics products“. Am Beispiel eines Kopfhörers geht es um den kreativen Prozess der Gestaltung eines in Form und Aussehen variablen Produkts. Im Gegensatz zur klassischen Produktkonzeption gibt es keine feste Form, sondern eine Formlogik. Diese wird an verschiedenen Nutzer*innen mit personalisierten Kopfhörern getestet. Dabei eröffnen sich neue Perspektiven der Personalisierbarkeit, wechselnde Geometrien und damit neue Anforderungen an den ebenfalls gestalteten Kaufprozess sowie an die Marke und ihre ästhetische Identität. Besonders interessant ist hier auch die Implementierung eines technischen Packages in einem in Form und Größe variablen Produkt. Neben der Explorierung verschiedener Formlogiken, ist hier auch besonders die Nutzung von digitalen Scan und Herstellungsmethodiken, sowie Monomaterial hervorzuheben. Betreut wurde die Arbeit durch das Studio F. A. Porsche.

Solo

„Solo“ ist ein nutzer*innenorientierter, individualisierbarer Fahrradhelm, der mittels parametrischen Designs im additiven SLS 3D-Druck gefertigt wird. Basierend auf einem 3D-Scan und luftdurchlässiger Lattice Struktur bietet er optimale Passform und Sicherheit. Die App erfasst Präferenzen wie Fahrstil und Farbe. Field Driven Ramps steuern Materialfluss für Gleichgewicht aus Leichtigkeit und Stoßdämpfung. Hergestellt von Protiq aus nachhaltigem PA11, gewonnen aus Rizinussamen, ist er eine recycelbare Alternative zu Schaumstoff. Dieses prozessorientierte Projekt ermöglicht individuelle Helme, die einen Anreiz zum Tragen bieten und somit zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen.

Echo Bounce

In meiner Bachelorarbeit beschäftigte ich mich mit der Entwicklung von Tennisbällen, die auf die besonderen Bedürfnisse sehbehinderter und vollblinder Tennisspieler*innen zugeschnitten sind. 

Durch die entstandenen Echo-Bounce-Bälle können Vereine Blindentennisbälle nun im 3D-Druck-Verfahren selbst produzieren oder sie in Behindertenwerkstätten produzieren lassen. Die bisher zur Verfügung stehenden Bälle werden ausschließlich in Japan produziert, haben Lieferzeiten von ca. sechs Monaten und eine mangelhafte Qualität. Die Möglichkeit zur Eigenproduktion sorgt dafür, dass die speziellen Bälle nur bei Bedarf produziert werden müssen. 

Echo-Bounce-Bälle bestehen aus einer stufenlos skalierbaren Stützstruktur, die ihnen ihre Sprungkraft und Anpassungsfähigkeit verleiht. So lassen sie sich in allen gewünschten Größen, Härtegraden und Farben produzieren. Sportler*innen können das Differenzierungstraining nutzen, um Übungen durchzuführen, die auf ihre sportlichen Kompetenzen und Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Compagnon

„Compagnon“ ist eine mobile und personalisierbare Leuchte, die durch den gezielten Einsatz der Lichtfarbe und der Beleuchtungsstärke die Sehkraft und die damit verbundenen motorischen Fähigkeiten von sehbeeinträchtigten Menschen unterstützt. 

Am unteren Teil der Leuchte befindet sich eine flexible und biegbare Schlaufe aus Silikon, die es möglich macht, dass die Leuchte überall montiert und den vorhandenen wohnlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. Aufgrund des integrierten Akkus lässt sich die Leuchte flexibel einsetzen. 

Compagnon ermöglicht es, alltägliche Aufgaben und Verrichtungen, die gute Sicht und eine visuelle Kontrolle voraussetzen, trotz Sehbeeinträchtigung zu erledigen. Durch die gezielte und angepasste Beleuchtung kann Compagnon langfristig andere Hilfsmittel ersetzen. Die Leuchte wird zum selbstverständlichen Begleiter des Alltags und zum Unterstützer bei wiederkehrenden Routinen. Sie sorgt für mehr Selbstständigkeit und Selbstsicherheit – und fördert die Sehkraft.

TactKit

„TactKit“ ist ein Toolkit zur Entwicklung von taktilem Feedback für Wearable-Geräte. Es besteht aus Hardware-Modellen und Code zur Modulation taktiler Muster. Unser Tastsinn ist außergewöhnlich und multimodal. TactKit geht über Vibrationen hinaus und nutzt die taktilen Fähigkeiten der Haut. Um eine breitere Palette taktiler Feedback-Muster in Wearable-Geräte zu integrieren, lässt es sich von taktilen Gesten zwischen Menschen inspirieren. 

TactKit dient auch als Online-Plattform, auf der Nutzer*innen Hardware-3D-Modelle herunterladen und voreingestellte Muster-Codes testen können. Sie können das Toolkit verwenden, um taktiles Feedback für ihre Projekte zu entwerfen und zu testen – oder einfach, um mit neuen taktilen Feedbacks zu experimentieren. Auf der Grundlage des Toolkits können aber auch neue Wege zur Entwicklung taktiler Muster entworfen und neue Ideen in die Community eingebracht werden.

Special Kitchen

„Special Kitchen“ setzt es sich zu Ziel, Menschen mit geistiger Behinderung den Zugang zum eigenständigem Kochen und zu gesunder Ernährung zu erleichtern. Der menschennah entwickelte Entwurf ist ein didaktisches Konzept zum einfachen Kochen lernen mit den Hilfsprodukten “KOCH x WAS” und “MISS x WAS”. Dieses Bechersystem zum Kochen vereint die visuelle Unterstützung mit der Portionierungshilfe und vereinfacht die Orientierung im Kochprozess. Durch den Entwurf KOCH x WAS wird das Zusammenstellen von eigenen Gerichten und das Erlernen von Fähigkeiten beim Kochen einfach gestaltet und ermutigt Menschen mit geistiger Behinderung aktiv am Kochen teilzuhaben. Mit MISS x WAS wird die schwierig lesbare Skala eines Messbechers durch auswechselbare Kärtchen ersetzt, die das Abmessen durch den Fokus auf eine Messhöhe ermöglichen.

Bücheria

Wilhelmsburg ist ein diverses Viertel Hamburgs, dem Treffpunkte und Bildungsorte für Frauen und queere Menschen fehlten und wo es während der Corona-Jahre sexistische Übergriffe gab. Ziel des Projektes ist es deshalb, die Nachbar*innen langfristig zu vernetzen, über Literatur in den Austausch zu kommen und auf diesem Weg zu „empowern“. Bücher helfen ihnen, ihren Alltag zu reflektieren, Zuflucht zu finden, andere Lebensentwürfe aufzuzeigen und sich weiterzubilden. 

Zwölf Nachbar*innen verwalten, gestalten und betreuen gemeinsam ehrenamtlich die „Bücheria“. Sie besteht aus Büchern (Romane, Kinderbücher, Lyrik etc.) über Feminismus und Diversität im Alltag. Von Juli bis Dezember 2022 gab es wechselnde Themenmonate mit wöchentlichen Öffnungszeiten und Begleitprogrammen wie Workshops und Lesungen. 

Die Masterarbeit beinhaltet das Konzept und Design der Bibliothek sowie die Kuration der Eröffnungsphase. Dabei sind nach einem erweiterten Designbegriff alle Teile der Projektkreation Teil des Designs.