Hans Gugelot mit dem System M125, Fritz Haller mit USM Haller und das aktuellere System 180 haben es geschafft, zu ihrer Zeit hochmoderne Möbelsysteme zu entwickeln. Doch sind diese Systeme heute noch zeitgemäß? Ein immer größer werdendes Verlangen der Gesellschaft nach Individualismus und Nachhaltigkeit, verschiebt den Fokus auch in der Gestaltung. Heute stellen wir uns mit Hilfe von Online-Konfiguratoren individuelle Möbel zusammen und geben ihnen somit ein Stück unserer Identität. Doch diese Individualität findet ihre Grenzen in den Konfiguratoren.
Was geschieht, wenn wir den Nutzern die Möglichkeit geben, Ihre Ideen selbst zu verwirklichen? Die Problemstelle bei der Entwicklung eines guten Möbelsystems sind Ihre Verbindungspunkte und somit auch ihr höchstes Gut. Hier möchte ich mit der Fragestellung ansetzen, wie ein nachhaltiges Möbelsystem der Zukunft, welches primär aus einem Verbindungselement besteht, gestaltet werden kann.
Kategorie: German Design Graduates
Weisses Gold²
Weisses Gold²
Porzellan und Salz
ist eine Geschirrkollektion aus Porzellan zur Verwendung in der gehobenen Gastronomie, die den Fokus der Speisen auf eine sichtbare Anwendung von Salz legt. Auf den Tellern werden durch die Teilung oder die Größe des Spiegels mehrere Ebenen als Anrichte geschaffen. Parallel entstand in einer Kooperation mit einem Restaurant in Halle ein 5 Gänge Salzmenü. Durch das bewusste Zusammenspiel von speziell geformtem Porzellan und Salz wird beiden eine gesteigerte Wertigkeit und Aufmerksamkeit zuteil.
WOHNEN
Das Wohnen ist ein höchstpersönliches Erlebnis. Die Art und Weise, wie einzelne Personen wohnen, sagt dennoch viel über gesamtgesellschaftliche Zustände aus.
Die Arbeit hat zum Ziel, Freiräume, die uns das Wohnen in der hochkomplexen, westlichen Gesellschaft bieten kann, aufzudecken.
Als gestalterische Reaktion auf die gesellschaftliche Lage werden fünf hypothetische Wohntypen hergeleitet und erläutert, die durch je eine Persona spezifiziert werden: der Nomade, die Funktionale, die Unabhängige, die Kommune und der Träumer. Für jede Persona wird ein Zimmer gestaltet. Gemeinsam zeigen sie fünf Freiräume auf, die der eigene Wohnraum in angespannten Zeiten bieten kann – Rückzugsorte, die einer pluralisierten, hochkomplexen Gesellschaft entspringen.
NoMo – das Notfallmonster / NoMo – the emergency monster
NoMo, das Notfallmonster bietet Sicherheit für Eltern, Großeltern und Erzieher*innen. Allein oder gemeinsam mit Kindern werden mit NoMo spielerisch Erste-Hilfe-Maßnahmen erlernt oder aufgefrischt. Somit werden Kinder schon früh an das Thema herangeführt, während Erwachsene auf Notfälle mit ihren Kindern vorbereitet werden. NoMo ist speziell für die Vorbereitung auf Notfälle mit Säuglingen und Kleinkindern ausgerichtet. Im Falle eines lebensbedrohlichen Notfalls unterstützt NoMo die lebensrettenden Maßnahmen, indem es Ersthelfer*innen durch den Prozess leitet und beruhigt. NoMo ist so gestaltet, dass es zur Ersten Hilfe ermutigt und sie unterstützt. Gleichzeitig ist NoMo Spielgefährte und freundlicher Begleiter für Kinder.
Omnia
Omnia ist ein adaptives Bedienungselement für das Home-Entertainment System, welches sich auf den Gamingbereich zu Hause fokussiert. Sie vereint die Möglichkeit Prozesse die sonst mehrstufige Interaktionen benötigen in eine Geste zu vereinen. Durch taktiles Feedback bei jeder Interaktion wird der*die Nutzer*in in seiner Interaktion so unterstützt, dass eine intuitive Bedienung ohne Sichtkontakt ermöglicht wird. Alle Funktionen sind so gestaltet, dass das Game nicht unterbrochen werden muss.
Guerilla Kitchen
Guerilla Kitchen ist ein kompaktes, flexibles Werkzeug für die Street Food Produktion, das als zugängliche Alternative zu einem Food Truck konzipiert ist. Die Module, die auf die Zubereitung und Lagerung unterschiedlicher Nahrungsmittel und Gerichte ausgelegt sind, lassen sich beliebig kombinieren, um auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer*innen einzugehen. Die geringe Größe ist optimiert für den Transport im dichten, urbanen Raum, was der Guerilla Kitchen erlaubt, auch mit wenig Platz zu funktionieren und schnell den Standort zu wechseln. Ausklappbare Infoflächen tragen die Identität des individuellen Geschäfts nach außen. Die Kompaktheit und Modularität der Guerilla Kitchen sollen es ermöglichen, mit weniger Kapital und Modifikation ein Street Food Geschäft zu realisieren, sodass mehr Straßen durch Street Food bereichert werden können.
Omnia
Omnia ist ein modulares System zur Herstellung von Strukturen, die als Möbel und/oder architektonische Elemente fungieren können.
Der Entwurf basiert auf der Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnraumverknappung in Städten und den Grundprinzipien von Wohnqualität. Dabei beschreibt er die Notwendigkeit, nachhaltig eine Transzendenz zwischen Möbel und Architektur zu schaffen.
Nach einfachen Konstruktionsprinzipien lassen sich simple oder komplexe Strukturen bilden, die in Höhe, Breite und Tiefe frei erweiterbar sind. Sechs verschiedene Plattenformate und spezielle Verbinder bilden die Grundelemente, um in jedem Raum individuelle Strukturen zur Aufbewahrung, Tätigkeitsinseln, Spielplätze, Rückzugsbereiche oder Raumteiler zu integrieren. Alle Entscheidungen sind dabei reversibel und das System immer wieder in neuen Szenarien verwendbar.
PELLTA AIR
PELLTA AIR ist ein Gerät, das die Datensicherheit von Smartphones drastisch erhöht und die Privatsphäre der Nutzer*innen schützt. Es verhindert den ungewollten externen Zugriff auf Kameras und Mikrofone, wenn das Telefon gerade nicht genutzt wird. Das Pendant zum Klebeband auf der Webcam.
Mit dem Projekt gewann Dominik Annies ein Berliner Startup Stipendium und eine Exist-Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Technologie. Aktuell arbeitet er mit einem Team an der Serienreife.
Spaces
Die Arbeit „Spaces“ zeigt eine Möglichkeit auf, wie der Raum des Dazwischens neu gestaltet und interpretiert werden kann, um zwischenmenschliche Begegnungen zu ermöglichen. Hierfür entstanden ein Kubus, welcher die darin befindlichen Individuen separiert und zugleich verbindet. Personen können alleine oder gemeinsam hineintreten und einen informellen Raum erschaffen. Konzentriertes Arbeiten als auch hitzige Diskussionen können den Raum zu einem Dritten Ort verwandeln. Des Weiteren bieten die Hocker „Drop S“ und „Drop M“ eine Möglichkeit sich alleine zu setzen oder sich zu anderen Personen dazuzusetzen. „Drop L“ hingegen lädt mit seiner großen Sitzfläche zum kollaborativen Arbeiten ein. Es entsteht ein gewisses Gefühl von Schutz und Geborgenheit, welches eine heimische aber auch bekannte Stimmung erzeugt, die zum längeren Verweilen einlädt und das Umfeld vergessen lässt. Kleine Ablagen, wie der Tisch „Shell“ beziehungsweise die Regale „Wave“, ermöglichen es, mit ganzen Körpereinsatz zu diskutieren und zu arbeiten. Der Pflanzenständer „Coral“ verbessert durch den Einsatz von Pflanzen das Raumklima als auch die Luftqualität. Dies führt im Umkehrschluss zu einer verbesserten Lebensqualität der Personen im Raum und steigert deren Produktivität.
Couple_TB1 bildet für einen Großteil der vorweg erwähnten Möbel und Raumkonstruktionen die mögliche Verbindung. Im übertragenen Sinn bildet der geschaffene Raum auch Paare, welche zusammen neue Ideen generieren, neue Verbindungen aufbauen und kollaboratives Arbeiten konzentriert an einem Ort möglich machen. Die guten alten Orte, wie der Soziologe Ray Oldenburg Kneipen, Cafés und Friseure bezeichnet, die vor einigen Jahren noch Orte des regen Austausches waren, heute jedoch nicht mehr diesem Ideal gerecht werden können, könnten an einem neuen Ort wie dem hier entworfenen „Spaces“, die Grundgedanken dieser Orte wieder aufleben lassen. Küchenzurufe und die dadurch heranwachsenden Ideen könnten augenblicklich, an einem dafür vorgesehene Ort, besprochen werden.
Mein Entwurf zeigt eine Möglichkeit auf, wie ein solcher Raum gefüllt werden kann. Viel mehr jedoch ist es eine Art Baukasten für neue Räume und Objekte, welche das zwischenmenschliche Arbeiten und die daraus resultierenden Begegnungen ermöglicht.
Dornröschenkuss
Das Ergebnis der Forschungsarbeit “Dornröschenkuss” ist ein tragbares Gerät zum Schutz der persönlichen Daten. Das smarte Objekt klinkt sich in die Kommunikation zwischen smarten Geräten ein und verschlüsselt Datenströme. Die Energieversorgung erfolgt durch Energiegewinnung durch Bewegung des Produkts.