AUS DEN AUGEN.

Warum fühlen sich Frauen* öfter unsicher in der Stadt? Aus theoretischer Arbeit und Recherche ist ein Konzept als Intervention im Stadtbild entstanden. Mit einer interaktiven Installation, die am Beispiel der Stadt Regensburg entwickelt wurde, sollen Nutzer*innen über die Thematik aufgeklärt und für diese sensibilisiert werden. 

Die Installation umfasst eine Station in der Innenstadt, an der Passant*innen Fragen zu verschiedenen Themenbereichen beantworten, ihr eigenes Sicherheitsgefühl bewerten und Vorschläge für einen Beitrag zu einem sichereren Raum in der Stadt vorfinden können. 

Zum einen soll der Effekt des spielerischen Lernens nachhaltig für das Thema sensibilisieren; zum anderen wird durch auffällige Gestaltung Aufmerksamkeit und somit „Empowerment“ für Frauen* generiert. Dabei wird nicht nur reine Information vermittelt; die Aktionen können auch als eine Übung für reale Situationen verstanden werden.

Locker_v01

Ein modularer Spind im öffentlichen Raum soll eine positive Schnittstelle zwischen der Bevölkerung und obdachlosen Personen schaffen, um die negative Sicht der Gesellschaft durch gemeinsam verbrachte Zeit zu verändern und die Reintegration durch physische und psychische Entlastung zu fördern. 

Um auf mehreren Ebenen effizient Hilfe bereitstellen zu können, habe ich sowohl die Bedürfnisse der Obdachlosen, als auch die der anderen Stakeholder (Hilfsorganisationen, Bevölkerung…) berücksichtigt. So kann der Spind an die individuellen Bedürfnisse und Interessen angepasst und personalisiert werden, damit durch „Design for Experience“ eine Beziehung zum Objekt aufgebaut wird, was sich in intensiver Nutzung inklusive Pflege widerspiegeln soll. Zusätzlich zur Entlastung der Nutzer*innen kann mit „Locker_v01“ auch das Hilfssystem unterstützt werden, da die Erreichbarkeit der Klientel für Sozialamt und Jobcenter durch die feste Postadresse gewährleistet wird.

Neugestaltung und Weiterentwicklung der Dianabadschwelle in München

Das Gelände der Dianabadschwelle befindet sich im Englischen Garten in München. Durch die Schwelle fließt der berühmte Eisbach, der unter Flusssurfern sehr beliebt ist. Hinzu kommt, dass sich Schwimmer*innen diesen Bachabschnitt mit den Surfer*innen teilen. 

Angesichts der hohen Zahl von Besucher*innen, kommt es besonders im Sommer vermehrt zu Konflikten und Gefahren für beide Nutzer*innen-Gruppen. 

Ziel meiner Arbeit ist es, ein neues Konzept für die Umgestaltung der Dianabadschwelle vorzustellen, das Aspekte wie Sicherheit, Design und Freizeitvergnügen betrachtet.

BLoOm

Funktionale und technische Anforderungen werden in der Stadtplanung strukturell über die Bedürfnisse von Bäumen gestellt. Während Waldbäume über ihre Wurzeln und Mykorrhiza-Pilze kommunizieren (auch Wood Wide Web genannt) und in einem sozialen Gefüge auf höchst intelligente Art und Weise für das gemeinschaftliche (Über-)Leben kooperieren, leben Stadtbäume oft einsam und isoliert voneinander in der von Menschen geschaffenen urbanen Landschaft, wodurch ihre Kommunikation und Hilferufe in Stresssituationen ungehört bleiben.

„BLoOm“ ist ein künstlicher Fruchtkörper, der als neuer Akteur im urbanen Ökosystem Stadtbäume in ein Netzwerk integriert und ihre Stresskommunikation für Menschen übersetzt. Über ein IoT-Netzwerk wird die Saugkraft der Baumwurzeln von einem Sensor gemessen und an den Fruchtkörper gesendet. BLoOm wandelt die Informationen in ein pulsierendes Licht um: Von langsamen Pulsen in gutem Zustand bis zu hektischen, roten Pulsen in Stresssituationen.

commensal

„commensal“ ist ein Set aus Schalen, Löffeln und dazugehörenden Deckeln aus Holz und Keramik. Durch die hohe Brenntemperatur der Keramik sind die Objekte hitzebeständig und können während des Zubereitungsprozesses auch im Ofen verwendet werden. 

Die Objekte lassen sich in unterschiedlicher Weise kombinieren und erlauben so vielfältige Anwendungen: Keramische Deckel machen aus Schalen Schmortöpfe, während Deckel aus Holz die Aufbewahrung von Speisen ermöglicht. Unglasierte, zum Set gehörende Schalen eignen sich durch ihre Kapillar-Wirkung optimal zum Brotbacken. 

„commensal“ ist für den Gebrauch von mehreren Personen gestaltet. Das Teilen eines gemeinsamen Gefäßes läßt eine Intimität und Nähe zwischen den Tischgästen entstehen, die eine direkte und ungehinderte Kommunikation fördert. Durch die Nutzung derselben Schale wird ein sinnliches Gemeinschaftserlebnis geschaffen; es entsteht ein soziales und genussreiches Ritual.

Handmade in Ethiopia

Durch die Integration von Handwerkstechniken in moderne Produkte und die Schaffung neuer Märkte für diese Designs, kann traditionelles Kunsthandwerk erhalten werden. Gleichzeitig können neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die Kunsthandwerker*innen geschaffen werden. 

Im Rahmen meines Projekts bin ich durch Äthiopien gereist, um mich mit verschiedenen Handwerkskünsten und der lokalen Kultur auseinanderzusetzen. Dabei war es mir wichtig, die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produktion zu berücksichtigen. 

In Zusammenarbeit mit Korbflechterinnen in Äthiopien entstanden die „Banti Baskets“ und es wurde ein Social-Design-Konzept für ein mögliches „Social Business“ entwickelt. Die Körbe sind nicht nur ansprechende Dekorationsobjekte, sondern auch funktional. Mit den optional erhältlichen Add-Ons können die Banti Baskets auch als Spiegelhalter, Sitzunterlage oder Pinnwand genutzt werden. Sie werden in Äthiopien von hand aus natürlichen Gräsern gefertigt und sind daher robust und langlebig.

COOK/ABILITY

„COOK/ABILITY“ ist ein Dienstleistungskonzept, das Menschen mit schwersten  körperlichen Einschränkungen der vier Extremitäten durch ein individualisiertes, intuitives und flexibles System mehr Selbstbestimmung beim Kochen ermöglicht. COOK/ABILITY ist das Ergebnis eines dreiteiligen Entwurfs: das Produkt selbst, die Dienstleistung, in die das Produkt eingebettet ist, und die App, die die Dienstleistung kommuniziert. 

Das Produkt besteht aus einem individuell anpassbaren Griff, der mit einer kompletten Produktfamilie verschiedenster Küchenwerkzeuge kombinierbar ist. Die Dienstleistung ermöglicht durch die App die Individualisierung des Griffes und die Auswahl der zur Verfügung stehenden Küchenwerkzeuge. Durch den partizipativen Ansatz sorgt COOK/ABILITY für bessere Erreichbarkeit, größere Selbständigkeit und mehr Inklusion. COOK/ABILITY ist so konzipiert, dass es auf weitere Gruppen von Menschen mit körperlichen Funktionsstörungen ausgeweitet werden kann.

COMMUNITY living – COLLECTIVE design

Auf der Suche nach den Designansprüchen an ein Wohnen von morgen, habe ich mit der Genossenschaft „WohnUnion“ zusammengearbeitet, die sich dafür einsetzt, sozial gerechtes Wohnen nach Halle zu bringen. Zu diesem Zweck werden aktuell mehrere Häuser im Neumarktviertel saniert; zudem realisiert ein in die WohnUnion integrierter Verein kulturelle Angebote im Quartier. Im Rahmen der Arbeit habe ich mit Hilfe von drei partizipativen Methodenbausteinen gemeinsam mit der WohnUnion einen Begegnungsort für den Hinterhof entworfen: die Hof-Oase. Der Platz eignet sich für Feste, kulturelle Veranstaltungen und Versammlungen.

Damit Bewohner*innen beim Bau der Hof-Oase beteiligt werden können, gibt es ein Montagetool. Das Tool ermöglicht es, dass komplexe digitale Formen, wie sie bei Methodenbaustein III mit Hilfe von Platzhaltermöbeln entstanden sind, aus recycelten Ziegelsteinen gemauert werden.

urbane Gemeinschafts(t)räume

„Apollo“ ist ein holistisches Konzept, das Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsträume im öffentlichen Raum untersucht und bildet. Das Konzept bietet primär einen Rahmen, um Stadtgestaltung gemeinsam mit Anwohner*innen und Nutzer*innen lokal zu ermöglichen. 

Es besteht aus einem modularen Rahmen, der bedarfsorientiert im öffentlichen urbanen Raum aufgebaut wird. Die Stahlrohrkonstruktion, in ihrer Anmutung metaphorisch angelehnt an eine Mondlandefähre, bietet Möglichkeiten für verschiedene Nutzungsvarianten – als Bühne, Workshop-Space oder Stadtmöbel. Der Rahmen wird von lokalen gemeinnützigen Vereinen oder von der Stadtplanung aufgebaut und dient als Ankerpunkt für die partizipative Gestaltung und Untersuchung. 

Apollo ist ein Ort für Wünsche und Ideen, aber auch für Kritik an der Gestaltung des lokalen städtischen Umfelds. Das Konzept entstand in einem partizipativen Designprozess im Rahmen meiner Bachelorthesis. Mit dem partizipativen Aspekt leistet die Arbeit einen Beitrag zu einer zukunftsweisenden Stadtgestaltung.

Designed to Die

Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft bevorzugen heutzutage eine Feuerbestattung, wodurch Urnen einen bedeutenden Platz in unserer Bestattungskultur einnehmen. Dennoch werden die gestalterischen Möglichkeiten von Urnen bei weitem nicht ausgeschöpft; sie erscheinen bei einer Beerdigung oft als nebensächlich. 

Die Urnen aus der Arbeit „Designed to die“ greifen die Bedeutung einer Urnenbestattung für Angehörige sowie für die verstorbene Person auf. Die Urne besteht aus reinem, abbaubarem Sojawachs und ist in zwei Teile aufgeteilt. Der innere Teil enthält die Asche und steht in der Mitte des mit Blumen geschmückten äußeren Teils, der auf einem Ring über dem Urnengrab platziert wird. Die außen angebrachten Kerzen werden über dem Grab angezündet und brennen während der Trauerfeier innerhalb von 45 Minuten soweit herunter, dass die Urne den Halt auf dem Ring verliert und ins Grab fällt. So wird das Ritual der Trauerfeier maßgeblich umstrukturiert und mitgestaltet.