Nomadische Übungen

Julian Bühler, Konstanze Essmann, Johannes Schlüter

Juli / July - 2018

Hochschule für bildende Künste Hamburg

Kurzbeschreibung

Die Nomadischen Übungen sind ein Kursprogramm zum Erlernen und stärken nomadischer Fähigkeiten. Für sechs unterschiedliche Themenschwerpunkte, sind praktische und theoretische Trainings gestaltet, die den angewandten Nomadismus der Zukunft erproben.

Was ist das Thema?

Aufgrund klimatischer Veränderungen wird der weltweite Katastrophenschutz aufgerüstet um Sesshaftigkeit und Besitz zu sichern. Wir (die Kursleiter) gehen davon aus, dass im Laufe der nächsten Jahrzehnte eine neue Art des Selbstschutzes von Nöten sein wird, um dem Umgang mit Katastrophen gewachsen zu sein. Dafür wollen wir ein Konzept des Nomadismus entwickeln, als alternatives Lebensmodell um nicht mehr auf Katastrophen zu reagieren, sondern katastrophenfern leben zu können. Dieses Modell bedarf einer neuen breiten Infrastruktur sowie einem Lebenswandel jedes Individuums. Es setzt schließlich Mobilität und Flexibilität statt Sesshaftigkeit, sowie einen neuen Umgang mit Besitz voraus.

Warum sieht es so aus?

Um die/den Teilnehmern das Thema näher zu bringen,/ gedanklich abzuholen, wurde eine erklärende Grafik erstellt, in der das angenommene Zukunftsszenario beschrieben und die entsprechend notwendige nomadische Denkweise aufgeschlüsselt wird. Nach der Instruktion führen die Kursleiter durch die praktischen Übungen. Am Ende findet ein abschließendes Gespräch statt, in dem die Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektieren. Die Kurse wurden in einem klassischen Seminarraum durchgeführt und sind bis auf die Kursobjekte ortsunabhängig.

Was ist das Besondere?

Durch das Kursprogramm sollen die Teilnehmer ihre Denkweise und Perspektive in Bezug auf zukünftige Lebensmodelle in Frage stellen. In Anbetracht einer durch zunehmende Umweltkatastrophen immer schwerer zu bewohnenden Atmosphäre werden neue Konzepte der Behausung, der Mobilität und der Auflösung von Gewohnheiten gefragt sein. Das Training innerhalb der Nomadischen Übungen ist dabei der erste Schritt zur Erarbeitung dieses gestalterischen Problemfeldes.

Was ist neu?

Für die Nomadischen Übungen nutzen wir je nach Bedarf und Anliegen unterschiedlichste Medien. Dabei entstehen anders als in klassischen Designprojekten keine Objekte, sondern Prozesse. Die Gestaltung zielt hierbei auf die Schaffung bzw. Stärkung spezifischer Denkweisen, die für den Nomaden der Zukunft überlebenswichtiges Know-How darstellen.