LEITLICHT / leading light

Nicole Fleisch

August / August - 2018

Hochschule der Bildenden Künste Saar

Kurzbeschreibung

Leitlicht ist eine Tischleuchte in zwei Varianten und optional auch als Stehleuchte mit mehreren Glas-Licht-Elementen umsetzbar.

Was ist das Thema?

Zwei historische Produktentwicklungen neu interpretiert und miteinander verbunden. Schusterkugel und Fresnellinse. Modernes/zeitgemäßes elektrisches Licht in Wasser bzw. Flüssigkeit versenkt. Die physikalischen Gesetze der Optik in experimenteller Neugier erkundet und zusammengeführt. Licht gebündelt und bewusst geleitet. In welcher Art kann ich als Gestalterin dem Medium Licht Form geben? Lässt sich Licht bändigen? Ebenso das Material Glas, in seiner unmittelbaren Verbundenheit mit der Optik, ist es eine herausfordernde Materie für mich als Produktdesignerin. Was ist in der manufakturellen Herstellung von Glasobjekten möglich, die weniger eine zufällige sondern eine gewollt technisch konstruktive Lichtformung zulassen. Im Vordergrund dieser Produktentwicklung steht also das „Licht“produkt.

Warum sieht es so aus?

Die Form des Glases hat sich durch experimentelle Studien und der Umsetzbarkeit des Werkzeuges in der Glasfertigung entwickelt. Tangential auslaufend liegt das gefüllte Glasobjekt mit seinem Deckel auf dem dünnen Rundstahlpaar, welches jeweils als Plus- und Minuspol im Stromkreis dient. Im Niedervoltbereich ist dies so umsetzbar. Der Kreisbogen der Rundstäbe ist nicht geschlossen, um dem Glaskörper Freiraum zu bieten. Optisch um der Schwere entgegenzusetzen und funktional zur Handhabung. Um die Statik dieser Konstruktion ausreichend tragfähig zu gestalten, gibt eine Steinplatte, in der im Gesamtobjekt vordergründigen Kreisform, ihr Fundament. Die Oberfläche bewusst matt bzw. rau, damit sich die gestaltete Lichtform abzeichnet.

Was ist das Besondere?

Innovationen in der Produktgestaltung werden häufig mit „elektro“technischen Entwicklungen in Verbindung gebracht. Leitlicht ist innovativ, weil sie als Leuchte tatsächlich die Gestaltung des Lichts im Wesentlichen mitträgt. Physikalische Entdeckungen aus vergangenen Jahrhunderten, die mehr oder weniger in den Hintergrund getreten sind, gestalterisch miteinander verbunden und neu interpretiert.

Was ist neu?

Physikalische Verstärkung bzw. Bündelung des Lichts durch Wasser bzw. Flüssigkeiten. Im Vergleich zu Lichtobjekten, bei denen Licht aus einem hohlen Glaskörper mehr oder weniger unkontrolliert diffus nach außen bricht, wird durch das Lichtdesign von Leitlicht mit der Kombination von Lichtstrahlen zusammenbringen und Lichtstrahlen gezielt weiterleiten, eine andere, neue Gestaltungsebene des Leuchtendesigns in den Fokus gebracht.