The Decorated Bed

Ornamentik spielt im modernen Produktdesign nach wie vor eine untergeordnete Rolle, trotz der reichen Kultur an Ornamentik in der menschlichen Geschichte. Das Projekt setzt sich mit der Verwendung von Ornamenten im modernen Design auseinander und der Verbindung von Dekoration und Funktion. Durch die Pandemie hat das Bett als Lebens- und Schlafraum nochmals an Bedeutung gewonnen. Das Headboard bietet eine gepolsterte Rückenlehne, sowie individuell einsetzbare Ablageflächen für persönliche Gegenstände. Das Headboard besteht aus zwei symmetrischen Holzplatten, die an Plastikknäufen an der Wand aufgehängt werden. Die Polster sind auf einer Seite 70 cm und auf der anderen 90 cm lang, wodurch Konfigurationen für unterschiedliche Bettgrößen möglich sind. Durch Drehung um 90 Grad der Grundplatte kann die Größe verändert werden. Die Ornamente im gelaserten Aluminiumrand, abstrahierte Formen von Sonne, Mond und Sterne finden sich in vergrößerter Form auf den bestickten Polstern wieder.

everybody kleckers

Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Dauerthema in unserer Gesellschaft. Es geht darum, Verhaltensweisen, Umgangsformen und Interaktionen neu zu überdenken und zu gestalten. Dabei wird unser zwischenmenschliches Verhalten von allen denkbaren Formen beeinflusst, die uns im Alltag begegnen, von der Parkbank bis zum Esstisch.

Diese Arbeit untersucht aktiv und diachronisch die Beziehung zwischen zwischenmenschlichem Verhalten und Objektdesign. Dabei wird untersucht, wie Formen die Beziehung zwischen Menschen beeinflussen können. n Zeiten der Digitalisierung nimmt die Unverbindlichkeit stetig zu und das Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen wird verlernt. Diese Erkenntnis bildet eine der Grundlagen meiner Motivation, mich mit einem physischen Objekt der Begegnung auseinanderzusetzen. Exemplarisch wird die zentrale Bedeutung eines Tisches als raumbildendes, dreidimensionales Objekt, das Orte und Räume schafft, thematisiert.

Anything Besides a Bed

„Anything Besides a Bed“ ist eine Kollektion aus sechs Arbeiten. Ausgangspunkt des Projekts ist das Bett als Objekt und Möbel, aber auch als Ort und Kontext. Die sechs Objekte befassen sich mit verschieden Aspekten: Schlafgewohnheiten, Dunkelheit und künstliches Licht, Lesen in und Reden über Betten, dessen technologisches und digitales Umfeld sowie Privatsphäre, Intimität und Öffentlichkeit. Jedes einzelne Objekt entsteht durch Beobachten, Vermischen, Austauschen und Kombinieren seiner kulturhistorischen, archäologischen, philosophischen oder sozialen Kontexte, gleichzeitig spielen aber auch die Kontexte und formalen Aspekte der Gegenstände, die im Umfeld eines Betts herum zu finden sind, eine wichtige Rolle. Hieraus ergeben sich sechs Objekte, die nicht nur einfach eine Recherche und Analyse wiedergeben, sondern durch gewisse Interventionen in ihrer Form und Funktionsweise als nutzbares Möbel bzw. technisches Gerät zum Nachdenken anregen.

TOTO

Das Regalsystem “TOTO” wurde entwickelt, um den begrenzten Raum in Einzimmerwohnungen oder kleinen Wohnungen optimal zu nutzen. Es ist flexibel und modular, passt sich verschiedenen Raumstrukturen an und bietet vielseitige Funktionen wie Stauraum und Arbeitsplatz. Zudem können großvolumige Gegenstände integriert werden. Das System hat bewegliche Platteneinsätze für flexible Konfigurationen, die schnell an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können, und eignet sich für Wohn- sowie Büro- und Firmenumgebungen. “TOTO” besteht aus hochwertigen, massenproduzierten Materialien wie Aluminium-T-Trägern, Rundstäben und MDF-Platten, die in standardisierten Moduleinheiten gefertigt sind. Die größte Plattengröße ist für effizienten Transport optimiert. Das Regalsystem ist kosteneffizient in der Produktion, verwendet nachhaltige Materialien und vereint innovatives Design mit hoher Anpassungsfähigkeit und bietet eine elegante Lösung zur Raum- und Organisationsoptimierung.

„BUOYS“ [engl. für Bojen]

„BUOYS“ [engl. für Bojen] ist eine Auseinandersetzung mit Wohnraumimprovisationen, eine bedürfnisorientierte Form der Umnutzung von Alltagsgegenständen. Die drei Objekte sind eine Hommage an den Kleider-Stuhl und die damit verbundene Zweckentfremdung. Sie bieten kreative Lösungen für Gegenstände ohne festen Platz und bewältigen Unordnung im Alltag auf humorvolle und charmante Weise. Die Möbelserie betont die Notwendigkeit eines individuellen Ordnungssystems, bei dem die gelagerten Gegenstände sichtbar bleiben. Es findet eine Umordnung statt, die Raum schafft für Objekte, die sich dazwischen bewegen, und die den Spaß an der Wohnraumaneignung fördert.

Greenscape System

Grünflächen in Städten sind in erster Linie für uns Menschen gestaltet und vernachlässigen oft die Bedürfnisse der lokalen Tierpopulationen.„Greenscape System“ stellt eine Reihe an Modulen zur Verfügung, die verschiedene Habitate für unsere Stadttiere schaffen. Diese dienen nicht nur als Rückzugsort, sondern bieten auch die Möglichkeit, etwas über die lokale Tierwelt zu lernen und auf die Bedeutung ihres Erhalts aufmerksam zu machen. Lebensräume können mit den einfachsten Methoden gebaut werden. In der Regel reicht es aus, natürliche Materialien sich selbst zu überlassen. Steine, Sand, oder Lehm sind perfekte Brutstätten für eine Vielzahl kleiner Lebewesen. Auch kompostierbare Elemente sind ein wichtiges Baumaterial für Vögel, Säugetiere und Insekten. „Greenscape System“ bietet eine Möglichkeit, diese Materialien auf sinnvolle Weise wiederzuverwenden, indem es wichtige Lebensräume schafft und gleichzeitig die Nutzer*innen des Parks am Prozess teilhaben lässt und integriert.

OTHEA

BESTANDSAUFNAHME

Ein Großteil der am Markt bestehenden Sofamodelle besteht aus günstigen Holzwerkstoffen, die mit Schaum verklebt und Stoff bespannt werden. Es entstehen nur schwer voneinander zu trennende Objekte deren Toxin belasteten Werkstoffe das Recyceln zusätzlich erschweren.

FOKUS
Als übergeordnetes Ziel galt es ein Produkt zu schaffen was durch hochwertige Materialien und stabile Konstruktionselemente ein physiognomisch langes Dasein fristen kann, bevor es idealerweise vor der biologischen und technischen Verwertung einem Second Hand Markt zugeführt wird.

ENTWURF
OTHEA ist ein sortenrein trennbares Modulsofa, was nur mechanisch verbundene Monomaterialien nutzt. Seine Elemente lassen sich einzeln reparieren, austauschen oder schlußendlich einem Rezyklierungskreislauf zuführen. Durch die verschiedenen Modulgrößen und umschraubbaren Rücken lassen sich individuelle Set Ups kreieren und schnell umbauen. Die Bezüge sind waschbar und lassen sich leicht abnehmen.

Zwischenraum

Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden bietet ein besonderes Potenzial zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Deckung des steigenden Wohnraumbedarfs. Dieses Projekts zur Transformation von Kaufhäusern zu gemeinschaftlichen Wohnflächen, am Beispiel Galeria Kaufhof Saarbrücken, umfasst ein Konzept zur Raumaufteilung und ein modulares Fassadensystem. Durch die Skelettbauweise des Kaufhauses wird eine flexible Raumunterteilung ermöglicht und es kann auf neue Nutzungsanforderungen reagiert werden. Die Trennung der Privaträume von den Gemeinschaftsflächen erfolgt durch den Einsatz von Holzmodulen, welche in die neue Fassade integriert werden. Somit entstehen spannende Zwischenräume und großzügige Gemeinschaftsflächen. Durch unterschiedliche Fassadenelemente und den modularen Aufbau werden verschiedene Nutzungen und Größen der Zwischenräume ermöglicht. Das Fassadensystem kann zudem an verschiedene Grundrisse angepasst werden und ist für die Umnutzung anderer Skelettbauten geeignet.

Sock Hacking Hostility

Das Soft Hacking Projekt präsentiert zwei Pop-Up-Interventionen: modular gestaltete Sitzkissen mit einem Münzpfandsystem sowie Stuhl an der Wand. Durch das Upcycling von weggeworfenen Gegenständen wurden defensive Architektur (hostile architecture) in einladende weiche Räume umgewandelt. Das Ziel besteht darin, die Menschen auf eine angenehme und inspirierende Weise dazu zu ermutigen, sich in öffentlichen Bereichen aufzuhalten. Indem defensive Elemente offenbart werden, entsteht ein kollektives Bewusstsein, das betont: “Wir sind in der Stadt nach wie vor willkommen”.

14tonnen

Das Projekt “14tonnen” ist eine Materialstudie, welche sich experimentell mit dem Rohstoff Stroh auseinandersetzt. Durch hohen Druck und Hitze wird das landwirtschaftliche Abfallprodukt Stroh in Verbindung mit Lignin und Stärke in ein festes Material verwandelt.

Die Arbeit beleuchtet die Eigenschaften und Herstellung des Materials und zeigt in einem Hockerentwurf seine Fähigkeiten auf. Eine Besonderheit ist es, zwei unterschiedliche Dichten in einer Pressung zu erlangen, was durch die rot gebeizten Füße sichtbar gemacht wird. Diese erreichen die Dichte von Fichtenholz.

Das Bachelorprojekt entstammt einer Faszination für alternative Baustoffe und Verfahrenstechniken in der Architektur und soll auch im Design Alternativen aufzeigen.