Skateboarding in der Öffentlichkeit ist umstritten – und während eigens angelegte Skateparks immer beliebter werden, sollten wir nicht vergessen, dass Skateboarding überall in der Stadt stattfinden kann, ohne dass es einen dafür vorgesehenen Ort geben muss. Spoddit sind Objekte, die viele Möglichkeiten bieten, Plätze zum Skaten im öffentlichen Raum auf unkomplizierte und spontane Art und Weise zu verbessern oder sogar zu schaffen. Es sind Bänke, auf denen man sowohl sitzen als auch skaten kann. Sie sind modular aufgebaut, sodass sie verschieden angeordnet und angepasst werden können. Auch die Mobilität der Bänke ist modular und einstellbar. Unbeschwert sind sie leicht zu bewegen und transportieren. Beschwert haben sie einen festen und sicheren Stand. Fangen wir an, unsere öffentlichen Räume vielfältiger zu nutzen und die Städte skatefreundlicher zu machen.
Kategorie: furniture
Invasives Material
Die Arbeit „Invasives Material“ setzt sich einerseits mit der Erschließung des als invasiv bewerteten Japanischen Staudenknöterichs als Materialressource auseinander und beleuchtet andererseits das menschliche Verhältnis zu den ihn umgebenden pflanzlichen Spezies. Dabei geht es auch um die Frage, wieso eine Pflanze mit sehr vielen nützlichen Eigenschaften, wie der Japan-Knöterich, überwiegend aus einer negativen Perspektive betrachtet wird.
Um dieser Sichtweise etwas positives entgegenzusetzen und die Pflanze, neben ihren ökologischen Vorteilen, auch für den Menschen nutzbar zu machen, wurden daraus vier Materialien entwickelt, welche ganz unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Entnommen nach dem Prinzip einer artgerechten Ernte, welche die Wildbestände nicht beeinträchtigt, werden die oberirdischen Pflanzenteile restfrei verwendet. Die Materialien sind biologisch abbaubar und für unterschiedlichste Nutzungen denkbar. So zeigen sie das Potenzial einer bisher wenig beachteten Ressource.
Tempo.rar
Das Projekt adressiert Personen, die über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten zur Miete leben. Ein Grund dafür ist beispielsweise die Neuankunft in einer Stadt. Wegen hohem Aufwand und hohen Kosten lohnt ein Umzug mit dem gesamten Mobiliar meist nicht. Um nicht auf fremden, alten Möbeln zu sitzen, kauft man deshalb gerne Produkte eines Fast-Furniture-Unternehmens. Diese fallen zwar durch vergleichsweise günstige Produkte auf, jedoch auch durch rigoroses Abholzen von (Ur-) Wäldern. Da sich die Industrie hin zur Saisonware entwickelt hat, werden die Konsumenten zu einem entsprechenden Kaufverhalten provoziert. Dieses provoziert wiederum ein steigendes Müllaufkommen. Allein die Stadt Frankfurt sammelt 36 Tonnen Sperrmüll pro Tag. Ziel der Arbeit ist die Konzeption eines Möbelsystems innerhalb eines privaten Leihkosmoses. Je nach Bedarf wird Mobiliar ausgewählt, bestellt, geliefert und aufgebaut. Bei Auszug wird es abgeholt und abgebaut.
Findus
„Findus“ ist ein Tauschort für den öffentlichen Raum, an dem Nachbarschaften Kleidung und Gegenstände hinterlassen und nehmen können. Der Gestaltung des Schranks liegen fünf Prinzipien zugrunde, die auf den Erfahrungen verschiedener Betreiber*innen von Tauschorten in Berlin basieren: Eine Hubwagenaufnahme macht den „Findus“ mobil, er kann einfach angeliefert und versetzt werden. Der Schrank ist mit einem massiven Betonfundament und einem Stahlgehäuse stabil und robust genug für den öffentlichen Raum. Um auf die Bedarfe von verschiedenen Nachbarschaften reagieren zu können, ist Findus modular konzipiert und kann flexibel mit Ablageflächen, Kleider- oder Büchermodulen ausgestattet werden. Mit den auffälligen bunten Fenstern ist der Tauschort im öffentlichen Raum außerdem gut sichtbar. Die integrierte Sitzbank betont den Charakter des Tauschschranks als sozialen Ort. „Findus“ fördert so neben lokaler Kreislaufwirtschaft nachbarschaftlichen Austausch und die Aufenthaltsqualität im Quartier.
ELA
Die Idee hinter dem Konzept von „ELA“ ist es ein anpassbares und erweiterbares System zu schaffen, das sich den Bedürfnissen der Nutzenden anpasst und individuell genutzt werden kann und soll die Lagerung von Kleidung in verschiedenen Zuständen ermöglichen. Das modulare System soll eine schnelle und unkomplizierte Nutzung bieten und sich der Problematik von unstrukturierten Kleidersammlungen sowie unästhetischen Wäscheständern annehmen, indem es ein unverzichtbarer Bestandteil der Einrichtung wird. Dadurch soll das lästige Verstauen oder Wegstellen eines herkömmlichen Wäscheständers vermieden werden. Die Benutzerfreundlichkeit soll Freude beim Gebrauch bereiten und die Motivation steigern, Kleidung ordentlich aufzuhängen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Aufbewahrung von getragener Kleidung zu erleichtern, um zu ermutigen, Kleidungsstücke nicht voreilig zu waschen. Stattdessen soll die Lüftung der Kleidung bevorzugt werden, um einen bewussteren Umgang mit der Kleidung zu fördern.
Ronda Senso
„Ronda Senso“ ist ein offen gestaltetes Möbelkonzept, welches aus einem niedrigen Podest und einem dazugehörigen flexiblen, modularen Rollmöbel besteht. Der Name „Ronda Senso“,portugiesisch für ,,Runder Sinn’’ lehnt sich an die runden Formen und die vielfältigen Sinne, die bei der Verwendung dieses Möbels angesprochen werden. Alles geht Hand in Hand, da alle Sinne miteinander verknüpft sind. Bei diesem Projekt ging es vor allem darum, den Raum besser zu nutzen und die verschiedenen Aktivitäten/Ecken besser zu kombinieren. Die Vision für den Raum war ein natürlicheres, offeneres Bild zu schaffen, mit harmonischen Farben und Formen die im Einklang mit der Funktion sind. Wie der Morgenkreis soll mein Möbelkonzept den Kindern Sicherheit vermitteln und Ihre Fähigkeiten fördern. An den richtigen Stellen unterstützen, aber auch ihr eigenes Selbstvertrauen stärken. Wichtige Einflüsse für das Möbelkonzept waren Montessori, Pickler und auch die Reggio Pädagogik.
Capsule
„Capsule“ ist eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidungsstücke, die dazu dient, den herkömmlichen Stuhl als Kleiderablage zu ersetzen. Das Konzept hinter „Capsule“ wurde entwickelt, um der Kleidung die nötige Wertschätzung zukommen zu lassen, indem es einen Übergangsraum zwischen sauberer und schmutziger Kleidung schafft. Durch das Design bietet „Capsule“ nicht nur Platz für Kleidung, sondern ermöglicht es auch, darauf Platz zu nehmen. Die Röhre, die an eine moderne Wäschetrommel erinnert, ist mit Löchern versehen, durch die die Materialien der Kleidung zum Vorschein kommen. Dies verleiht dem Objekt eine eher skulpturale Erscheinung und erinnert weniger an ein herkömmliches Möbelstück. Die Gestaltung trägt dazu bei, dass „Capsule“ spielerisch genutzt werden kann. Der Holzblock kann umgedreht als Hocker verwendet werden und es besteht die Möglichkeit die Röhre als Garderobe an die Wand zu hängen oder neben dem Hocker zu stellen.
BINVISIBLE
„BINVISIBLE“ ist ein innovativer Abfallbehälter, der das Stadtbild positiv beeinflussen soll, indem er Vermüllung reduziert. Der obere, sichtbare Bereich, in den der Müll eingeworfen wird, greift Muster und Formen auf, die unterbewusst erkannt und zugeordnet werden können Der untere Teil hingegen fügt sich durch die Wahl der Farben und Materialien unauffällig in das Stadtbild ein oder kann durch die Verwendung von bekannten, mit dem Ort verbundenen Symbolen, Bildern oder Kunst die Werte des Ortes und seiner Kultur widerspiegeln. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Einerseits soll der Behälter Teil des Ortes werden, ohne als Infrastruktur aufzufallen. Andererseits soll die sichtbare Funktion Passanten signalisieren, dass Müll hier entsorgt werden soll. Durch die einfache, robuste Konstruktion und gute Reparierbarkeit ist „BINVISIBLE“ kostengünstig und langlebig. So trägt jeder Einzelne dazu bei, Vermüllung zu reduzieren und das Stadtbild aufzuwerten.
ALL PARTS APART
“ALL PARTS APART” skizziert eine neue Art, wie Designer*innen ihre Entwürfe teilen und Benutzer*innen diese Objekte bei lokalen Herstellern “on-demand” fertigen lassen können. Der Ansatz, Objekte aus Blech mittels standardisierter und weltweit verbreiteter Laserzuschnitt- und Abkantungsverfahren zu verarbeiten, gewährleistet demokratische Preise, einfache Montage und geringe Umweltauswirkungen. Das Projekt vereinfacht den Fertigungsprozess, unterstützt nachhaltige und lokale Produktion und fördert Zusammenarbeit und Transparenz. Durch die Umwandlung physischer Objekte in digitale Daten ermöglicht es weltweiten Zugang zu Designs bei lokaler Produktion, wodurch Transport- und Lagerkosten minimiert werden. Ein Stuhl dient als Proof of Concept und zeigt das konstruktive, funktionale, ergonomische und ästhetische Potenzial des Systems. Der Flatpack Stuhl kann aus wenigen Bauteilen die hochautomatisiert aber lokal gefertigt werden mit Normteilen zusammengebaut werden.
Bethink.
„Bethink“ ist ein mobiles Rückzugsmöbel, welches Kindern durch taktile Elemente dabei helfen soll in stressigen Situationen zur Ruhe zu kommen. Es ist ein Produkt und eine Aussage zugleich. Es fordert dazu auf, zu reflektieren und zu akzeptieren. Es ist schwer zu verhindern, dass in einem so komplexen Kontext Probleme entstehen. Stress und Konflikte gehören ebenso zur Entwicklung wie Freude und Zuneigung. Es geht nicht darum, die Kinder von diesen Problemen fernzuhalten. Vielmehr sollen Kinder lernen, dass es vollkommen okay ist, um Hilfe zu bitten. Es ist in Ordnung, Gefühle zu zeigen und auch sich von einer Situation überfordert zu fühlen. Der Entwurf besticht durch seine Flexibilität im Schulalltag. Die Bauweise ermöglicht der Schule, mit nur einigen Modulen eine große Fläche und Personenzahl zu bedienen. Nicht jede Klasse hat gleichermaßen viel Bedarf an einem Rückzugsmöbel. So kann jedes Schuljahr neu entschieden werden, wo der Bedarf hoch ist, und die Module neu verteilt werden.