MycoPouf – Frida

MycoPouf: Frida – Möbelfüllung neu gedacht

Der MycoPouf Frida steht als charakteristischer Demonstrator für eine ressourcenschonende, niederkomplexe und skalierbare Nutzung von Pilzmaterial als Füllmaterial. Sitzsackfüllungen bestehen oft aus synthetischen Stoffen wie Polystyrol oder Polyester – ölbasiert, schwer recycelbar und Mikroplastik freisetzend. MycoPouf setzt dagegen auf Myzel, das als Reststoff in der Speisepilzproduktion anfällt. Dieses Material ist isolierend, schwer entflammbar und vollständig biologisch abbaubar.

Frida besteht aus einem waschbaren Bezug und einer Innenfüllung aus Baumwolle, die mit Alginat beschichtet ist. Diese Beschichtung verhindert das Austreten von Feinstaub durch Reibung und sorgt für eine antiallergene Gestaltung.

Der modulare Sitzsack zeigt spielerisch, wie Pilzmaterial als vielseitige Alternative erfahrbar wird und stellt Pilz als biologische Option für nachhaltige Füllungen vor.

Soft Filament Winding

Polstermöbel sind ein etablierter Bestandteil eines jeden Wohnzimmers sowie des öffentlichen
Raums. Doch gerade, weil sich traditionelle Polster so flächendeckend durchgesetzt haben, ist
auch das Problem ihrer großen ökologischen Belastung sowie ihrer geringen Recyclingfähigkeit
aktueller denn je. Nichtsdestotrotz gibt es kaum etablierte Alternativen auf dem Markt. Ziel dieser
Arbeit war es, das Potential der industriellen Fertigungs- und Verpackungsmethode “Wickeln“ für
die Herstellung von Polstermöbeln zu erforschen. Im Rahmen der Analyse unterschiedlicher
Wickelmethoden aus Industrie und Handwerk sowie der Kunst und Kultur wurden diese zu einer
Taxonomie zusammengefasst. Im Zuge der Arbeit entstand dafür eine Reihe an Artefakten, die
sich den unterschiedlichen Qualitäten traditioneller Polstermöbel über verschiedene Ansätze
nähern. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für den Entwurf des Soft Bounce
Sofas, welcher die Möglichkeiten, exemplarisch veranschaulicht.

Tool zur gemeinschaftlichen Raumerfahrung

Das Tool setzt in der ersten Phase eines Projekts an, in dem es um die gemeinschaftliche Gestaltung eines neuen kollektiven Orts geht.
Es ermöglicht unterschiedlichen Gruppen, Räume und Vorstellungen erfahrbar zu machen und Gegebenheiten zu erforschen. Dabei schließt es Menschen mit ein, denen eine räumliche Vorstellung schwerfällt.

Unter Anleitung wird in einer gemeinsamen Aktion das Tool von einem Teil der Partizipierenden wie ein Kleidungsstück getragen. Durch deren Bewegung im Raum bilden sich neue Räume, werden Bereiche umschlossen oder die Strukturen verändert. Die gesamte Gruppe steht im ständigen Austausch, wo sich das Tool platziert. Beide Teile der Gruppe machen ihre jeweils eigene Raumerfahrung, dabei tauschen sie ständig ihre Rollen.

Nur durch die Kommunikation und das Zusammenwirken der Gruppe wird das Tool nutzbar. Alle sind aufeinander angewiesen und keine Person kann alleine Entscheidungen treffen, da jede Bewegung den Austausch miteinander erfordert.

Kiosk für das Werkhaus Münzviertel

Nahe dem Hamburger Hauptbahnhof liegt das Werkhaus Münzviertel: Es bietet einen Rückzugsort und Raum für künstlerische Prozesse in den Werkstätten Holz, Garten, Sound, Küche, Textil und Fahrrad – für junge Menschen, die wohnungslos oder in anderen prekären Lebenssituationen sind.

Der Kiosk wurde entworfen, um ihre Ideen und Anliegen mobil in den Stadtraum zu tragen. Wandelbar in seiner Funktion – als Infostand, Mikroausstellung, Verkaufsstand, Mini-Workshop oder Suppenküche – versteht er sich als Plattform für gemeinsam entwickelte Inhalte und Formate sowie für individuelle Ausdrucksformen.

In der ersten Projektphase wurden unter anderem Lollies mit Zutaten aus dem „Münzgarten“ gegossen, Siebdrucke verkauft, später ein Banner und Lebkuchen mit subversiven Aufschriften gestaltet, um auf Demos wie Weihnachtsmärkten die anhaltende Wohnungskrise zu problematisieren. Das sich stetig fortschreibende Projekt schafft mit dem Kiosk als Werkzeug Sichtbarkeiten und Begegnungen.

smal

Ein Hocker für nachbarschaftliche Begegnungen.
Städtische Räume sind zunehmend von Anonymität geprägt – Smal setzt dem ein Möbelstück entgegen, das zu spontanen Interaktionen unter Nachbar*innen einlädt.
Im Flur hängend, ist der klappbare Hocker stets griffbereit und kann leicht nach draußen getragen werden, um Schwellenräume zu beleben und Momente des Zusammenseins zu schaffen.
Dank seiner leichten Bauweise ist er vielseitig einsetzbar – als Sitzgelegenheit oder kleine Ablagefläche. Er ermutigt dazu, den öffentlichen Raum wieder als sozialen Treffpunkt zu entdecken.

Auf halber Treppe

„Auf halber Treppe“ setzt dort an, wo Menschen nah beieinander wohnen, aber meist wenig miteinander teilen – außer dem Treppenhaus. Ziel ist es, Gestaltungselemente zu schaffen, die nachbarschaftliche Gemeinschaft in Mehrparteienhäusern fördern. Drei Objekte im Treppenhaus eröffnen subtil Raum für Austausch, Vertrauen und Begegnung: Ein „schwarzes Brett“ erleichtert die hausinterne Kommunikation, ein „Schuppen“ regt dazu an, Gegenstände in der Hausgemeinschaft zu teilen, und ein „Türkranz“ mit Garderobenfunktion macht vor der Tür sichtbar, wer hinter der Tür wohnt. So kann aus anonymer Nachbar*innenschaft eine solidarische Hausgemeinschaft entstehen. Das Projekt berücksichtigt Brandschutz sowie bauliche Vorgaben und zeigt exemplarisch, wie durch Gestaltung gesellschaftliche Themen wie Vereinsamung, Hyperindividualismus und andere Folgen der Urbanisierung im Kleinen behandelt und im Großen verändert werden können – als Beitrag zu mehr Miteinander und Solidarität im urbanen Zusammenleben.

Materialmanipulation durch Biegeschnittgeometrien

Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem alternativen Verfahren zur Verformung von Plattenwerkstoffen, bei dem durch gezielte Materialentfernung das Biegeverhalten beeinflusst wird, um diese schließlich in eine komplexe dreidimensionale Form zu überführen.

Dazu wurden im Rahmen des Projekts systematische Versuche mit variierenden Parametern durchgeführt, um deren Einfluss auf die Biegefestigkeit verschiedener Materialien zu untersuchen. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage für ein praktisches Anwendungsbeispiel in der Gestaltung eines Stuhls.

Das daraus entwickelte Konzept zeichnet sich durch ein hohes Gestaltungspotenzial aus und bietet die Möglichkeit, auf konventionelle Biegeverfahren, die in der Regel den Einsatz spezieller und zweckgebundener Formwerkzeuge erfordern, zu verzichten. Dieser Verzicht stellt dabei eine parametrisierbare freie Anpassbarkeit des Entwurfs in Aussicht, die wiederum eine flexible Plattform für die Generierung verschiedener Sitzmöbel bietet.

Mut zur Ecke

Im Rahmen dieses Projekts entstand ein modulares Sideboard, das gezielt um ein innovatives Eckmodul erweitert wurde. Der Entwurf reagiert auf die Anforderungen moderner Wohnsituationen, in denen Raum oft knapp bemessen ist. Ziel war es, eine flexible und ästhetisch überzeugende Lösung für ungenutzte Ecken im Wohnbereich zu schaffen.

Das Systemmöbel passt sich dank seines modularen Aufbaus verschiedensten Raumsituationen an – sowohl in seiner Form als auch in der Fläche erweiterbar. Besonderes Augenmerk lag auf der effizienten Nutzung von Zimmerecken, die durch das integrierte Eckmodul funktional erschlossen und gestalterisch aufgewertet werden.

Klarheit in der Formensprache, zeitgemäßes Design und eine hohe Alltagstauglichkeit zeichnen das Möbel aus. Es verbindet Gestaltungsanspruch mit Funktionalität und ermöglicht eine individuelle Anpassung an sich wandelnde Lebensumstände – langlebig, wandelbar und raumoptimierend.

What the Flax

„What the Flax“ ist ein Materialforschungsprojekt, das das Potenzial untersucht, Flachsverbundstoffe mithilfe von nachhaltig produzierten Naturmaterialien und Bindemitteln in Form aufzublasen.
Traditionelle Verbundstoffe erfordern teure Formen und Werkzeuge sowie nicht recycelbare Duroplast-Bindemittel. Durch die Entwicklung eines biobasierten Verbundstoffs, der genäht, aufgehängt und aufgeblasen werden kann, werden maßgeschneiderte Lösungen möglich, die diese Probleme umgehen. Diese bieten Festigkeit und Stabilität, die von Form und Querschnitten abhängen, und nutzen die natürlichen Eigenschaften des Flachs.
Inspiriert durch die Erinnerung an einen älteren Bergbauern, der einst fast alles aus Flachs herstellte, hinterfragt das Projekt konventionelle textile Normen und strebt eine neue Ästhetik an, die von Irritation und Innovation geprägt ist.
Darüber hinaus soll das Projekt das Material wieder mit dem Boden und den Menschen verbinden, die es anbauen, und eine neue Möglichkeit für den Flachsanbau in der Alpenregion aufzeigen, wo die Pflanze seit vielen Jahren keine wirtschaftliche Rolle mehr spielt.

Dream Base

DREAM BASE stellt eine Alternative zu handelsüblichen Matratzen dar. Die gängigen Matratzen sind mit vielen Problemen behaftet, besonders das Recycling und die Hygiene spielen dabei eine große Rolle. DREAM BASE besteht aus einer Stahlkonstruktion, über die Stoff gespannt wird, ähnlich wie bei einer Hängematte oder einem Feldbett. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Härte des Untergrunds individuell eingestellt werden kann, was eine noch bessere Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer*innen ermöglicht. Das Produkt hat die gängige Matratzengröße von 140 x 200 Zentimetern, sodass es in handelsübliche Bettgestelle problemlos eingesetzt werden kann. DREAM BASE ist im Gegensatz zu handelsüblichen Matratzen komplett trennbar und vollständig recycelbar.