Grünflächen in Städten sind in erster Linie für uns Menschen gestaltet und vernachlässigen oft die Bedürfnisse der lokalen Tierpopulationen.„Greenscape System“ stellt eine Reihe an Modulen zur Verfügung, die verschiedene Habitate für unsere Stadttiere schaffen. Diese dienen nicht nur als Rückzugsort, sondern bieten auch die Möglichkeit, etwas über die lokale Tierwelt zu lernen und auf die Bedeutung ihres Erhalts aufmerksam zu machen. Lebensräume können mit den einfachsten Methoden gebaut werden. In der Regel reicht es aus, natürliche Materialien sich selbst zu überlassen. Steine, Sand, oder Lehm sind perfekte Brutstätten für eine Vielzahl kleiner Lebewesen. Auch kompostierbare Elemente sind ein wichtiges Baumaterial für Vögel, Säugetiere und Insekten. „Greenscape System“ bietet eine Möglichkeit, diese Materialien auf sinnvolle Weise wiederzuverwenden, indem es wichtige Lebensräume schafft und gleichzeitig die Nutzer*innen des Parks am Prozess teilhaben lässt und integriert.
Kategorie: wood
KEEPSAKES
Erinnerungsstücke, Kuriositäten und Souvenirs: Zu diesen Gegenständen haben wir in der Regel eine besonders starke und persönliche Beziehung. Das Konzept meiner Arbeit zielt darauf ab, einen einzigartigen Ort für diese Dinge von emotionalem Wert zu schaffen. Dieser besondere Raum, den ich als eine Art Schrein oder Altar konzipiere, setzt die Objekte in Szene und unterstreicht ihren Wert. Der Fokus liegt auf der Sortierung und ästhetischen Anordnung der Gegenstände, um eine optisch ansprechende und harmonische Präsentation zu schaffen. Der Schrein ist also mehr als nur ein Aufbewahrungsort, er ist ein Ort der Interaktion, der es den Nutzer*innen ermöglicht, eine persönliche Beziehung zu ihren besonderen Objekten zu pflegen und damit Themen wie dauerhafte Wertschätzung und nachhaltige Objektkultur zu thematisieren. Das System aus Holzschalen, Kästen, Ständern und Kerzenhaltern ermöglicht die freie Gestaltung eines individuellen Andenkenschreins. Die magnetischen Elemente lassen sich vielfältig miteinander kombinieren und dienen als Sockel für unsere liebgewonnenen Gegenstände.
Ecken und Kanten
“Ecken und Kanten” kritisiert das Problem der Lebensmittelverschwendung aufgrund äußerer Erscheinungskriterien. Wir als Verbraucher*innen können hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten, da unsere Kaufentscheidungen den Markt wesentlich prägen. Die Verhaltensanalyse hat ergeben, dass das selektive Verhalten auf das Überangebot, die mangelnde Wertschätzung und den fehlenden Bezug zur Herkunft der Lebensmittel zurückzuführen ist.
“Carlo – the grow up store” ist für den Kindergarten entwickelt worden und verkörpert den Lebensmittelkreislauf vom Anbau bis zur Ernte. Im Hochbeet lernen die Kinder durch eigene Erfahrungen den Wert ihrer Nahrung kennen. Der integrierte Kaufladen ermöglicht einen spielerischen Erwerb der natürlich gewachsene Produkte direkt aus der Erde. Carlo hat zum Ziel, den konsumgetriebenen Lebensstil zu hinterfragen und mehr Akzeptanz für Gemüse mit Ecken und Kanten zu schaffen.
StaX
„StaX“ ist ein modulares Regalsystem. Es besteht aus einzelnen Korpussen, die sich durch, im Raster angelegte Verbindungsmöglichkeiten, individuell miteinander koppeln lassen. So bietet das Möbel Lösungen für die verschiedensten Wohnsituationen. Das Möbel verbindet traditionelle, handwerkliche Verfahren mit heutigen Halbzeugen und Fertigungsmethoden. „StaX“ entspricht den Mobilitäts-Ansprüchen einer heutigen urbanen Gesellschaft und soll dennoch durch seine Langlebigkeit eine nachhaltige Alternative sein.
fundstück
Das Projekt „fundstück“ nutzt herumliegenden Sperrabfall im öffentlichen Raum Berlins als Materialquelle, um auf das Potenzial und den Wert von gebrauchten Materialien aufmerksam zu machen. Da wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, die Teil eines linearen Systems ist, in dem Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer in der Regel entsorgt werden, erzählt die Arbeit eine exemplarische Geschichte, wie etwas scheinbar Wertloses zu etwas Wertvollem transferiert wird.
Aus den zufällig gefundenen Materialien (Fundstücken), entstanden individuelle Objekte, die durch das Redesign die Vorgeschichte der Materialien neu interpretieren und fortsetzen. Der Katalog präsentiert neben den Objekten die Fundstücke samt ihrer Fundorte in Berlin. Konsument*innen sollen inspiriert und zum Selberbauen animiert werden. Die Arbeit soll dazu beitragen unsere uns umgebenden Objekte und Produkte als Rohstofflager zu begreifen und die Verwendung von Sekundärmaterialien zu fördern.
Ein Festapparat für Gestaltungsprozesse
Was ist ein nicht realisierter Entwurf wert? Haben wir verlernt die gemeinsame Arbeit wertzuschätzen? Welche Prozessmomente können von den Gestalter*innen überhaupt gefeiert werden?
Der Festapparat für sozial engagierte Gestaltungsprozesse eröffnet den Raum für Erprobung und Diskussion. Er fußt auf den acht Säulen des Guten Designs (BÖHMKER) und ordnet sich in immer neuen Arrangements an: als Balkon, Altar, Ausstellungsdisplay, Support-Skulptur u.v.m.. Der Festapparat ist Ausgangspunkt für die Verhandlung dieser Fragen und skizziert dabei als Partytool neue feierliche Ereignisse, Zwischenetappen und zu überbrückende Leerstellen im Gestaltungsalltag. Er behauptet sich als eine Assemblage historischer und kritisierender Feier-Praktiken, die den Gestaltungsprozess hinterfragt, formt und feiert. Die Gestalter*innen sind dazu angehalten dieses Objekt für Liminalität in vielfältigen kollektiven Gestaltungskonstellationen zu erproben, anzueignen und neue Feier-Möglichkeiten zu entfalten.
Das Probesitzen am Hansaplatz
Das „Probesitzen“ macht auf den Missstand der fehlenden nicht-kommerziellen Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum am Hansaplatz in Hamburg-St. Georg aufmerksam. An diesem, von sozialen Spannungen geprägten Ort, dominiert eine defensive Architektur. Das „Probesitzen“ setzt sich in Kooperation mit der gesamten Nachbarschaft für eine zukünftige gemeinwohlorientierte Gestaltung des Platzes ein. Die vier Gestalterinnen entwarfen zwölf Sitzobjekte, die gemeinschaftlich genutzt und jederzeit temporär auf dem Hansaplatz eingesetzt werden können. Gemeinsam mit der Nachbarschaft gründeten die Gestalterinnen eine „Bank-Community“ die sich für die zwölf Sitzobjekte verantwortlich erklärte. Im Sommer 2023 luden sie zum „Probesitzen“ ein. Die Möbel wurden seitdem an mehreren Aktionstagen von der „Bank-Community“ eingesetzt, um den Platz zu bespielen und inklusiv zu nutzen. Die Möbel stehen symbolisch und praktisch für den Wunsch nach einer langfristigen Veränderung des Platzes.
Nr. 567
Das Projekt „Nr.567“ beschäftigt sich mit der Herstellung eines Sitzmöbels aus dreidimensionalen Geflechten. Ziel war es, durch die Kombination der 5-, 6- und 7-eckigen Flechtstrukturen die Gestaltung der Flächen zu kontrollieren und eine sich selbst tragende Struktur zu entwickeln.
Das Ergebnis der Forschung ist ein Sessel und ein dazugehöriger Fußhocker. Beide Objekte bestehen aus den drei unterschiedlichen Flechttechniken und verdeutlichen die Potenziale dreidimensionaler geflochtener Strukturen.
Undoing Arne
Das Masterprojekt „Undoing Arne“ untersucht patriarchale Strukturen im Produktdesign und strebt eine inklusivere Designpraxis an. Basierend auf Designtheorie und -praxis werden patriarchale Strukturen spekulativ und kritisch erforscht. Trotz langjähriger Forschung hat sich in der Designpraxis wenig verändert. Das Projekt zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Diskurs in die Praxis zu übertragen und Schnittstellen zwischen Design und Wissenschaft zu schaffen. Die entstandenen Entwürfe dienen als Kommunikationsobjekte, um theoretische Konzepte erfahrbar zu machen und das Sitzverhalten durch feministische Theorie, insbesondere Judith Butlers Konzept des “undoing Gender”, zu beeinflussen. Das Überschreiben der Designikone „3107“ von Arne Jacobsen, beschreibt die notwendige Reflexion vergangener Werte und der Autorenschaft im Design. Das Endergebnis sind nicht nur Stühle, sondern auch eine designwissenschaftliche Untersuchung in der Praxis, die eine inklusive Zukunft im Design anstrebt.
JOERGIE
Der Personalmangel in der Pflege verringert die Qualität der Behandlung der Patienten, sowie das ihnen zur verfügungsstehende, dringend benötigte Beschäftigungsangebot. Konzipiert wurde deshalb eine Sitzgelegenheit für Menschen aus allen Stadien der Alzheimer-Demenz, welche beruhigende sowie ablenkende Wirkungen erzeugt. Durch das Stecksystem sind die Armlehnen austauschbar und berücksichtigen somit individuelle Bedürfnisse. Patienten können verschiedene sensorische Reize erforschen, wobei ihre Sinne angeregt und kognitive Fähigkeiten verbessert werden. Hieraus resultieren positive Auswirkungen auf die Fingerfertigkeit des Patienten und dem Versteifen der Finger wird vorgebeugt. Das gesamte Möbel wird aus massivem Eichenholz gefertigt, wobei die Polsterung aus einem anti-mikrobiellen Bezug mit wasserfester und urinbeständiger Beschichtung besteht.
„JOERGIE“ soll nicht nur zur Steigerung des Wohlbefindens der Patienten beitragen, sondern auch zur Effizienz in medizinischen Einrichtungen.