Alles hat seinen Platz

„Alles hat seinen Platz“ zeigt meine Arbeit mit meinen wertvollsten Erinnerungsstücken. Das Projekt “Alles hat seinen Platz” zeigt eine Arbeit, die Erinnerungen in den Vordergrund stellt. Dazu wurden Gegenstände gesammelt, dokumentiert und analysiert, die in einem Haushalt nicht richtig eingeordnet werden konnten. Welche Bedeutung steckt hinter diesen Gegenständen und warum haben sie einen emotionalen Wert? Anhand eines Fragenkatalogs wurden diese Objekte gruppiert und untersucht, welche Art der Aufbewahrung angemessen ist.

Daraus ist ein exemplarisches Möbelstück entstanden, das den Umgang und die Auseinandersetzung mit diesen wertvollen Dingen zeigt und eine Lösung vorschlägt, die sie eigentlich verdienen. In zahlreichen offenen und verborgenen Fächern finden die vielen Einzelteile und Objektgruppen ihren Platz und laden zum Entdecken und Kennenlernen ein.

Spoddit

Skateboarding in der Öffentlichkeit ist umstritten – und während eigens angelegte Skateparks immer beliebter werden, sollten wir nicht vergessen, dass Skateboarding überall in der Stadt stattfinden kann, ohne dass es einen dafür vorgesehenen Ort geben muss. Spoddit sind Objekte, die viele Möglichkeiten bieten, Plätze zum Skaten im öffentlichen Raum auf unkomplizierte und spontane Art und Weise zu verbessern oder sogar zu schaffen. Es sind Bänke, auf denen man sowohl sitzen als auch skaten kann. Sie sind modular aufgebaut, sodass sie verschieden angeordnet und angepasst werden können. Auch die Mobilität der Bänke ist modular und einstellbar. Unbeschwert sind sie leicht zu bewegen und transportieren. Beschwert haben sie einen festen und sicheren Stand. Fangen wir an, unsere öffentlichen Räume vielfältiger zu nutzen und die Städte skatefreundlicher zu machen.

Tempo.rar

Das Projekt adressiert Personen, die über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten zur Miete leben. Ein Grund dafür ist beispielsweise die Neuankunft in einer Stadt. Wegen hohem Aufwand und hohen Kosten lohnt ein Umzug mit dem gesamten Mobiliar meist nicht. Um nicht auf fremden, alten Möbeln zu sitzen, kauft man deshalb gerne Produkte eines Fast-Furniture-Unternehmens. Diese fallen zwar durch vergleichsweise günstige Produkte auf, jedoch auch durch rigoroses Abholzen von (Ur-) Wäldern. Da sich die Industrie hin zur Saisonware entwickelt hat, werden die Konsumenten zu einem entsprechenden Kaufverhalten provoziert. Dieses provoziert wiederum ein steigendes Müllaufkommen. Allein die Stadt Frankfurt sammelt 36 Tonnen Sperrmüll pro Tag. Ziel der Arbeit ist die Konzeption eines Möbelsystems innerhalb eines privaten Leihkosmoses. Je nach Bedarf wird Mobiliar ausgewählt, bestellt, geliefert und aufgebaut. Bei Auszug wird es abgeholt und abgebaut.

digital carving – digital leftovers

Die Arbeit erforscht die Transformation der handwerklichen, über industrielle bis hin zu digitalen Fertigung. Die Oberflächengestaltung spielt dabei eine entscheidende Rolle und zeigt damit eine neue Perspektive der Ornamentik. Mithilfe digitaler Fertigung wird eine einfache Möglichkeit untersucht, Reliefs auf Geometrien zu projizieren. Künstliche Intelligenz wird als Gestaltungsgrundlage eingesetzt. Die Reliefs werden mit einer CNC-Fräsmaschine hergestellt. Ziel ist ein visuelles und gleichzeitig taktiles Erfahren aktueller Themen. Die Gegenüberstellung des historischen Handwerks und der in der Arbeit entstandenen Oberflächengestaltung untersucht, inwieweit sich soziokulturelle Vorstellungen im Materialkult entwickelt, verschoben oder gänzlich aufgehoben haben. Die historische und emotionale Verbindung wird anhand der Waldzustandsrelikte untersucht. Diese Objekte weisen durch ihre ornamentale Beschaffenheit auf die Problematik deutscher Wälder hin und ergänzen konventionelle Medien.

non traditional wood bending

Während meiner Tischlerlehre arbeitete ich in einer traditionellen Werkstatt mit minimalen Maschinen und handgezeichneten Entwürfen. Wir stellten verschiedene Gegenstände her, aber ich sehnte mich nach einer noch archaischeren Erfahrung. Das führte mich zur Walz, einer deutschen Tradition, bei der Handwerker auf Wanderschaft gehen, um neue Fertigkeiten zu erlernen. Ich lernte, Werkzeuge zu schmieden, Bäume zu fällen und Balken zu behauen, was meine Wertschätzung für das traditionelle Handwerk noch steigerte.

Nachdem ich sieben Jahre lang mit traditionellen Werkzeugen gearbeitet hatte, kam ich an die Kunsthochschule und erwartete eine praktische Bauhaus-Erfahrung. Es kam anders, ich musste auf digitale Werkzeuge umsteigen. Zuerst war ich dagegen aber der Roboter änderte alles. Ich erkannte sein Potenzial, das über die schnellere und billigere Herstellung von Dingen hinausging.

In meiner Bachelorarbeit untersuche ich die Überschneidung von traditionellen und modernen Techniken, die meinen inneren Konflikt widerspiegeln. Mein Ziel ist es, das traditionelle Handwerk des Holzbiegens mit einem Roboterarm zu verbessern. Meine Forschung zeigt, dass die Verschmelzung von traditionellem Handwerk mit moderner Technologie neue Formen hervorbringen und das traditionelle Handwerk erweitern kann.

ELA

Die Idee hinter dem Konzept von „ELA“ ist es ein anpassbares und erweiterbares System zu schaffen, das sich den Bedürfnissen der Nutzenden anpasst und individuell genutzt werden kann und soll die Lagerung von Kleidung in verschiedenen Zuständen ermöglichen. Das modulare System soll eine schnelle und unkomplizierte Nutzung bieten und sich der Problematik von unstrukturierten Kleidersammlungen sowie unästhetischen Wäscheständern annehmen, indem es ein unverzichtbarer Bestandteil der Einrichtung wird. Dadurch soll das lästige Verstauen oder Wegstellen eines herkömmlichen Wäscheständers vermieden werden. Die Benutzerfreundlichkeit soll Freude beim Gebrauch bereiten und die Motivation steigern, Kleidung ordentlich aufzuhängen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Aufbewahrung von getragener Kleidung zu erleichtern, um zu ermutigen, Kleidungsstücke nicht voreilig zu waschen. Stattdessen soll die Lüftung der Kleidung bevorzugt werden, um einen bewussteren Umgang mit der Kleidung zu fördern.

Space.Cart

Das “Space.Cart” soll langfristig Farbe ins Stadtleben bringen. Ein wandelbarer Wagen mit Akku, Musikboxen und Fächern für Mobiliar und Spiele soll sich in Zukunft über die öffentlichen Plätze der Stadt bewegen. Dabei steht im Vordergrund, dass Zusammenkommen, Austausch und gemeinsames Musikhören nicht zwangsläufig mit Konsum verbunden sind. Das „SpaceCart“ soll einen Ort innerhalb des öffentlichen Raums schaffen, der Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Lage zugänglich ist. Jede*r kann sich dazugesellen, mitbringen und teilen, was er*sie möchte. Zahlen kann man – nach dem Prinzip der Jukebox – wenn man Einfluss üben möchte auf die gespielte Musik, oder wenn man besonderes Mobiliar oder Spiele nutzen möchte. Nach dem Prinzip der Selbstbedienung ist wenig Arbeit notwendig, um das “SpaceCart” in Betrieb zu nehmen und kann so sehr günstig angeboten werden. Die unsichtbaren Grenzen öffentlicher Orte zu überwinden, soll das Ziel meines Projektes „SpaceCart“ sein.

Greenscape System

Grünflächen in Städten sind in erster Linie für uns Menschen gestaltet und vernachlässigen oft die Bedürfnisse der lokalen Tierpopulationen.„Greenscape System“ stellt eine Reihe an Modulen zur Verfügung, die verschiedene Habitate für unsere Stadttiere schaffen. Diese dienen nicht nur als Rückzugsort, sondern bieten auch die Möglichkeit, etwas über die lokale Tierwelt zu lernen und auf die Bedeutung ihres Erhalts aufmerksam zu machen. Lebensräume können mit den einfachsten Methoden gebaut werden. In der Regel reicht es aus, natürliche Materialien sich selbst zu überlassen. Steine, Sand, oder Lehm sind perfekte Brutstätten für eine Vielzahl kleiner Lebewesen. Auch kompostierbare Elemente sind ein wichtiges Baumaterial für Vögel, Säugetiere und Insekten. „Greenscape System“ bietet eine Möglichkeit, diese Materialien auf sinnvolle Weise wiederzuverwenden, indem es wichtige Lebensräume schafft und gleichzeitig die Nutzer*innen des Parks am Prozess teilhaben lässt und integriert.

KEEPSAKES

Erinnerungsstücke, Kuriositäten und Souvenirs: Zu diesen Gegenständen haben wir in der Regel eine besonders starke und persönliche Beziehung. Das Konzept meiner Arbeit zielt darauf ab, einen einzigartigen Ort für diese Dinge von emotionalem Wert zu schaffen. Dieser besondere Raum, den ich als eine Art Schrein oder Altar konzipiere, setzt die Objekte in Szene und unterstreicht ihren Wert. Der Fokus liegt auf der Sortierung und ästhetischen Anordnung der Gegenstände, um eine optisch ansprechende und harmonische Präsentation zu schaffen. Der Schrein ist also mehr als nur ein Aufbewahrungsort, er ist ein Ort der Interaktion, der es den Nutzer*innen ermöglicht, eine persönliche Beziehung zu ihren besonderen Objekten zu pflegen und damit Themen wie dauerhafte Wertschätzung und nachhaltige Objektkultur zu thematisieren. Das System aus Holzschalen, Kästen, Ständern und Kerzenhaltern ermöglicht die freie Gestaltung eines individuellen Andenkenschreins. Die magnetischen Elemente lassen sich vielfältig miteinander kombinieren und dienen als Sockel für unsere liebgewonnenen Gegenstände.

Ecken und Kanten

“Ecken und Kanten” kritisiert das Problem der Lebensmittelverschwendung aufgrund äußerer Erscheinungskriterien. Wir als Verbraucher*innen können hierbei einen entscheidenden Beitrag leisten, da unsere Kaufentscheidungen den Markt wesentlich prägen. Die Verhaltensanalyse hat ergeben, dass das selektive Verhalten auf das Überangebot, die mangelnde Wertschätzung und den fehlenden Bezug zur Herkunft der Lebensmittel zurückzuführen ist.

“Carlo – the grow up store” ist für den Kindergarten entwickelt worden und verkörpert den Lebensmittelkreislauf vom Anbau bis zur Ernte. Im Hochbeet lernen die Kinder durch eigene Erfahrungen den Wert ihrer Nahrung kennen. Der integrierte Kaufladen ermöglicht einen spielerischen Erwerb der natürlich gewachsene Produkte direkt aus der Erde. Carlo hat zum Ziel, den konsumgetriebenen Lebensstil zu hinterfragen und mehr Akzeptanz für Gemüse mit Ecken und Kanten zu schaffen.