Kiosk für das Werkhaus Münzviertel

Nahe dem Hamburger Hauptbahnhof liegt das Werkhaus Münzviertel: Es bietet einen Rückzugsort und Raum für künstlerische Prozesse in den Werkstätten Holz, Garten, Sound, Küche, Textil und Fahrrad – für junge Menschen, die wohnungslos oder in anderen prekären Lebenssituationen sind.

Der Kiosk wurde entworfen, um ihre Ideen und Anliegen mobil in den Stadtraum zu tragen. Wandelbar in seiner Funktion – als Infostand, Mikroausstellung, Verkaufsstand, Mini-Workshop oder Suppenküche – versteht er sich als Plattform für gemeinsam entwickelte Inhalte und Formate sowie für individuelle Ausdrucksformen.

In der ersten Projektphase wurden unter anderem Lollies mit Zutaten aus dem „Münzgarten“ gegossen, Siebdrucke verkauft, später ein Banner und Lebkuchen mit subversiven Aufschriften gestaltet, um auf Demos wie Weihnachtsmärkten die anhaltende Wohnungskrise zu problematisieren. Das sich stetig fortschreibende Projekt schafft mit dem Kiosk als Werkzeug Sichtbarkeiten und Begegnungen.

Mut zur Ecke

Im Rahmen dieses Projekts entstand ein modulares Sideboard, das gezielt um ein innovatives Eckmodul erweitert wurde. Der Entwurf reagiert auf die Anforderungen moderner Wohnsituationen, in denen Raum oft knapp bemessen ist. Ziel war es, eine flexible und ästhetisch überzeugende Lösung für ungenutzte Ecken im Wohnbereich zu schaffen.

Das Systemmöbel passt sich dank seines modularen Aufbaus verschiedensten Raumsituationen an – sowohl in seiner Form als auch in der Fläche erweiterbar. Besonderes Augenmerk lag auf der effizienten Nutzung von Zimmerecken, die durch das integrierte Eckmodul funktional erschlossen und gestalterisch aufgewertet werden.

Klarheit in der Formensprache, zeitgemäßes Design und eine hohe Alltagstauglichkeit zeichnen das Möbel aus. Es verbindet Gestaltungsanspruch mit Funktionalität und ermöglicht eine individuelle Anpassung an sich wandelnde Lebensumstände – langlebig, wandelbar und raumoptimierend.

Materialmanipulation durch Biegeschnittgeometrien

Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem alternativen Verfahren zur Verformung von Plattenwerkstoffen, bei dem durch gezielte Materialentfernung das Biegeverhalten beeinflusst wird, um diese schließlich in eine komplexe dreidimensionale Form zu überführen.

Dazu wurden im Rahmen des Projekts systematische Versuche mit variierenden Parametern durchgeführt, um deren Einfluss auf die Biegefestigkeit verschiedener Materialien zu untersuchen. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage für ein praktisches Anwendungsbeispiel in der Gestaltung eines Stuhls.

Das daraus entwickelte Konzept zeichnet sich durch ein hohes Gestaltungspotenzial aus und bietet die Möglichkeit, auf konventionelle Biegeverfahren, die in der Regel den Einsatz spezieller und zweckgebundener Formwerkzeuge erfordern, zu verzichten. Dieser Verzicht stellt dabei eine parametrisierbare freie Anpassbarkeit des Entwurfs in Aussicht, die wiederum eine flexible Plattform für die Generierung verschiedener Sitzmöbel bietet.

KIO – Ein Kistenordnungssystem

KIO ist ein Projekt, welches auf die negativen Auswirkungen von Unordnung am Arbeitsplatz reagiert. Mein Lösungsvorschlag ist ein modulares Ordnungssystem.
Es besteht aus Kisten in unterschiedlichen Höhen. Diese lassen sich umwandeln in Schubladen. Besonders ist die Möglichkeit, die Kisten flexibel transportieren zu können, sowohl innerhalb des Raumes als auch über weitere Strecken hinweg. Funktionieren tut dies mit Hilfe eines Rollbrettes oder eines Tragegurts, der an den Griffen der Kisten befestigt werden kann.
Durch verschiedene Farben entsteht die Möglichkeit, seine Sachen nach außen hin sichtbar zu unterteilen.
Um den Innenraum der Kisten ebenfalls flexibel zu organisieren, gibt es verschiedene Einlegeböden und Trennwände. Diese geben jedem Gegenstand einen festen Platz und garantieren einen guten Überblick, wodurch das Aufräumen schneller geht und Doppelkäufe vermieden werden können.
KIO passt sich den Bedürfnissen des Nutzers und der individuellen Vorstellung von Ordnung an.

Doch nochmal was mit Holz

„Doch nochmal was mit Holz“ ist eine Installation aus zu Holzsteinen umgeformten Bäumen aus dem Karlsruher Stadtgebiet.
Zielsetzung des Projektes war es, eine Möglichkeit zu schaffen, den abgestorbenen oder kranken Bäumen eine Verwendung zu geben.
Äste werden nun zu ziegelartigen Holzsteinen, andere Teile des Baumes zu Natursteinen oder Geröll.
Ausgestellt als exemplarische Installation einer kleinen Wohnung, zeigt es neue Formen des Wohnens auf.

Der Eingriff in die Ressource sollte dabei möglichst gering bleiben, um die Weiterverwendung der Holzstücke in der Zukunft möglichst offen zu halten.

Das Material ist im Prinzip in seiner Verwendung nur geliehen und knüpft mit dieser Frage an die Texte von Karl Marx zum Holzdiebstahl und damit auch an die Fragen von Besitz und Zugänglichkeit zu vorhandenen Materialien an.

Standard, Non-Standard

Beim Spazierengehen in Berlin sieht man häufig weggeworfene Möbel, meist billige Massenware. Kein Wunder also, dass in der EU jedes Jahr 10 Millionen Tonnen Möbel auf Deponien landen. Mein Projekt untersucht Kreislaufwirtschaft, indem Holzabfälle in Möbelstücke verwandelt werden. Dabei werden ausrangierte Materialien wiederverwendet, anstatt auf neue Ressourcen zurückzugreifen. Jeder Hocker spiegelt die Vielfalt des in Containern gefundenen Holzes wider und folgt dennoch vorab entworfenen Schablonen. So entsteht Möbel, das sich zwischen Massenproduktion und Einzelstück bewegt und ein standardisiertes System nutzt, das sich an unregelmäßige Materialien anpasst. Ich habe Keilstifte verwendet, die durch Druck funktionieren, sodass sich die Möbel ohne Schrauben oder Klebstoff leicht zerlegen und reparieren lassen. Bricht ein Teil, kann es anhand digital gespeicherter Vorlagen ersetzt werden. Mit dem Shaper Tool (tragbare CNC) und einem von mir entwickelten Grasshopper-Skript wurden die Verbindungen in die unregelmäßigen Holzstücke gefräst. Dieses Werkzeug reduzierte außerdem den Bedarf an zusätzlicher Werkstattausrüstung und vereinfachte den Prozess.

Elementum

Elementum ist ein Entwurf, der exemplarisch eine Methode zur dreidimensionalen Verformung von Holz untersucht. Das Holz wird dabei ausschließlich durch Spannung verformt – ohne den Einsatz von Dampfbiegen oder Formverleimen. Der Fokus des Entwurfs liegt auf der Erprobung und Evaluierung dieser Methode, die am Beispiel einer Liege untersucht wird.

Ein aus Holz ausgeschnittenes „Stadionrund“ bildet den Rahmen für eine textile Sitz- und Liegefläche. Der Rahmen wird mithilfe von Spanngurten in Form gebracht, auf ein Metallgestell montiert und anschließend mit Textil bespannt. Nach der Montage halten Bespannung und Gestell das Holz in Form – die Gurte sind nicht mehr nötig. Die Kurven des Rahmens wölben sich auf und zeichnen die Spannung nach. So entsteht aus dem flachen Holzrahmen ein Volumen. Diese Konstruktion ermöglicht es, die Liege flach zu verpacken und zu transportieren. Die Liege bietet Platz für zwei Personen und durch ihre gewölbten Kurven eine komfortable Kopfstütze.

chakochan

„chackochan“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der japanischen Kultur und dem Einfluss des japanischen Buddhismus und Shintoismus auf das ästhetische Empfinden. Die gestalterischen Elemente von Licht und Schatten, Bewegung und Freiraum zwischen den Objekten wurden in diesen Objekten miteinander verbunden. Die Serie von drei Beistelltischen zeichnet sich unter anderem durch die einzigartige Fräsung der Tischplatte aus. Diese ermöglicht je nach Lichteinfall und Tisch unterschiedliche Schattenwürfe. Durch verschiedene Anordnungsmöglichkeiten kann der Schattenwurf zusätzlich verändert werden. Sowohl die Tische als auch die Tischplatten zeichnen sich durch Unterbrechungen zueinander aus und können sowohl für sich stehen als auch zusammen wirken.

LÄISA

LÄISA ist ein fahrbares Gehäuse und Interface zur sicheren und kindgerechten Nutzung von Lasercuttern. Es wurde für Schulen und Kinder ab acht Jahren entwickelt. Die User legen eine Handzeichnung der gewünschten Schnittkontur auf die ausklappbare Arbeitsfläche. Eine Kamera erfasst die Form, und ein Projektor wirft diese wieder auf die Arbeitsfläche. Projizierte Erklärungen und Grafiken leiten die User zum fertigen Bauteil. Es können Holzplatten bis zu 12 mm eingelegt werden, und die Kontur wird bearbeitet und ausgeschnitten. Das Gerät ersetzt damit den Umgang mit einer professionellen Software und öffnet einer großen Zielgruppe das Arbeiten mit Lasercuttern. Beim Schneiden entsteht Rauch, die abschließbare Serviceklappe ermöglicht den werkzeugfreien Wechsel von Luftfiltern der internen Absaugung. Das Gehäuse ist höhenverstellbar und kann so an Altersgruppen oder auch das Arbeiten im Stehen angepasst werden. LÄISA ist mit dem Rollstuhl unterfahrbar und kann einhändig bedient werden.

The Majlis

Ein modulares Sitzsystem, inspiriert vom traditionellen arabischen Majlis, das flexibel an verschiedene Veranstaltungsarten und Teilnehmerzahlen angepasst werden kann – sei es im öffentlichen Raum oder bei temporären Events. Das System besteht aus einfachen Elementen wie Sitzflächen, Kissen, Beistelltischen und Rückenlehnen, die leicht montier- und variierbar sind. Seine modulare Struktur ermöglicht zahlreiche Szenarien und schafft eine offene, einladende Atmosphäre. Verwendet wurden wetterbeständiges Kiefernholz und feuchtigkeitsabweisende Stoffe, wodurch der Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich möglich ist. Die einfache Handhabung sowie der unkomplizierte Auf- und Abbau machen es besonders nutzerfreundlich. Zusätzlich ist die gesamte Struktur platzsparend und leicht zu lagern. Dieses Konzept vereint traditionelle Werte mit zeitgenössischem Design und fördert soziale Interaktion durch Flexibilität und Mobilität.