Die Farbe Weiß?

Das Projekt ist die gestalterische Umsetzung einer vorhergehenden Theoriearbeit, die als Enzyklopädie der Farbe Weiß behauptet, dass Weiß eben dies, eine Farbe ist, die entgegen Annahmen universeller Farbwirkung nie neutral, unbeschrieben und rein sein kann. Als Materialisierung ausgewählter Begriffe zwischen Optik, Kulturtheorie und Kognition erforschen die Gewebe inwieweit es nicht die Farbe Weiß gibt, sondern ihre Mehrfarbigkeit im Monochromen abhängig von Kontext, Raum, Licht, Tages- und Jahreszeit stets neu entworfen werden muss. Sie arbeiten mittels konkurrierender wie komplementierender Parameter von erstens Materialbeschaffenheit und Farbwirkung, zweitens Transparenz, Mehrlagigkeit und Schussdichte, drittens Bindung und Gewebestruktur sowie viertens Flächenwirkung und Rapport. In der praxisbasierten Erforschung weißer Polychromie im Gewebe werden so komplexere Interaktionen mit Farbe möglich, die als Beitrag neuer Diskurse interdisziplinärer Gestaltung wirken können.

AirPot

Laut Statista gab es 2022 allein in den USA 59,6 Millionen Wanderer*innen. Was mit dieser beliebten Aktivität einhergeht, sind die Schäden, die wir in der Natur anrichten, darunter auch menschliche Fäkalien. Die Menschen würden in der Wildnis nicht die Nummer 2 sein. Aber der Mangel an Infrastruktur und Werkzeugen zwang die Menschen dazu, es trotzdem zu tun, und zwar auf unbequeme und schädliche Weise.

„AirPot“ ist eine aufblasbare Toilette, die eine bequeme und verantwortungsbewusste Toilette für unterwegs bieten soll, sogar mitten in der Wildnis.

GRIDO

„GRIDO“ ist ein modulares Sitzsystem bestehend aus Sitz- und Bodenmodulen, die zusammengefügt werden. Der Satz von Bodenmodulen bildet ein Raster, worauf die Sitzmodule beliebig angeordnet werden können. Ziel ist es, den Sitzplatz flexibel an die Bedürfnisse des Benutzers anzupassen. Dies erfolgt durch das spielerische Umordnen der Sitzelemente im Raum. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von einzigartigen Kombinationen.

Einsatzorte sind Coworking- und Breakout-Bereiche. Diese Orte sind zum Lernen und Arbeiten geeignet, aber sie sollten auch einen Bereich zum Ausruhen haben. GRIDO bietet sich bei beiden Gegebenheiten perfekt an. Aus diesem Grund können beispielsweise Bibliotheken und Coworking-Spaces von der Flexibilität und Ästhetik des Sitzsystems profitieren.

Mono Wool

Rohwolle fällt in Tonnen als Abfallprodukt in Deutschland an, denn die Fasern sind zu grob für Kleidung. Die grobe Wolle kann jedoch hervorragend als Polstermaterial eingesetzt werden, da ihre Faser eine besondere Sprungkraft besitzt. Somit stellt sie eine Alternative zu ölbasierten Schaumstoffen dar. Der Bezug von „Mono Wool“ wird mit Hohlräumen gestrickt, gefüllt und durch einen Klapp-Mechanismus zu einer Sitzschale geformt. Durch die 3D-Stricktechnologie lässt sich der Bezugsstoff komplett als fertiges Teil an der Maschine erstellen und handarbeitsintensive Verarbeitungsschritte werden unnötig. „Mono Wool“ ist ein Polster aus 100% Wolle – entworfen für eine lokale, kreislauffähige und sozial verträgliche Fertigung.

cool pieces

„cool pieces” beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den menschlichen Körper und deren Hitzeanpassung. Mit einem Open-Source Gedanken präsentiert das Projekt ein Ensemble von drei tragbaren Objekten, deren Design vielfältige Facetten eines simplen Fächers aufgreift, welcher einer der zugänglichsten Methoden zur Kühlung des Körpers darstellt. Das Set umfasst einen Sonnenponcho, eine entfaltbare Kopfbedeckung sowie einen Handfächer, um eine wirksame Kühlung zu gewährleisten. Ein zentraler Gedanke bei der Entwicklung der Objekte war die Überwindung finanzieller Barrieren, um eine breite Teilhabe zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden sämtliche Anleitungen zur unentgeltlichen Nutzung auf der Website zur Verfügung gestellt, um eine nahezu kostenfreie Herstellung zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Verwendung handelsüblicher Nähmaschinen gelegt, da sie flächendeckend verfügbar sind und somit für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich ist.

Algorithmische Textile

Wie können Algorithmen im Designprozess so eingesetzt werden, dass Gestalter*innen die Kontrolle über die Qualität der Ergebnisse behalten, während der Computer zusätzliche Möglichkeiten aufzeigen darf? Mit dem Ziel, die Herausforderungen der Arbeit mit generativen Werkzeugen zu überwinden, wurde ein neuer Gestaltungsprozess formuliert. Dieser ermöglicht mit einer gezielten qualitativen Eingabe und der Option feiner Anpassungen eine qualitative Ausgabe.

In einem Experiment wurde durch die Eingabe des grafischen Musters im ,Wandbehang 1926′ der Textilkünstlerin Anni Albers mit einem Algorithmus neue Muster in einem ähnlichen Stil generiert. Eines dieser Muster wurde ausgewählt, um in diesem Wandteppich materiell dargestellt zu werden. Der Wandteppich ist selbst handgewoben am Webrahmen aus Baumwolle und Schurwolle. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Algorithmen im Designprozess nicht nur für Klarheit sorgt, sondern sogar neue gestalterische Möglichkeiten eröffnen kann.

SEE YOURSELF

Mode ist mehr als Stoff und Stil. Besonders in der Adoleszenz suchen Jugendliche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Markenkleidung wird oft genutzt, um das Selbstwertgefühl zu stärken, sich zu präsentieren und profilieren. Doch dieses Streben birgt Manipulationspotenzial. Luxus und High-Fashion können das Selbstwertgefühl zwar steigern, aber auch die Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigen und eine falsche Identität vermitteln.

Eine illusionäre Installation im öffentlichen Raum, mit dem Motto „SEE YOURSELF“,wirft Licht auf die Spannung zwischen äußerem Erscheinungsbild und innerer Authentizität. Die symbolischen Elemente und kreativen Inszenierungen ermutigen die Betrachter*innen dazu, ihre eigene Selbsterkenntnis und Identitätsfindung zu fördern. Sie wird zu einem inspirierenden Spiegel, der die Ambivalenz zwischen äußerem Schein und innerer Wahrheit aufzeigt und zur Selbstreflexion anregt.

Die Ecke der drei Sechsecke

In der sich entwickelnden Welt des Designs hat die Verschmelzung der 3D-Drucktechnologie mit textilen Materialien neue Horizonte eröffnet. Diese Studie befasst sich eingehend mit der Entwicklung von selbstverformbaren Textilien mit dynamischen und bistabilen Eigenschaften, die sich ideal für Zugstrukturen eignen. Durch den Einsatz der 3D-Drucktechnologie können diese Textilien nicht nur verformt werden, sondern haben auch das Potenzial, ihre Form als Reaktion auf Umweltauslöser zu verändern. Die Bandbreite dieser technologischen Fortschritte ist groß und umfasst Bereiche wie Textildesign, Mode und Architektur

Weben³

„Weben³“ modifiziert das traditionelle Weben durch die Übertragung in den dreidimensionalen Raum. Inspiriert von einem Flickenteppich aus Industrieresten, entsteht eine innovative, jedoch bekannte Technik, die bisherige Verfahren transparenter gestaltet und dessen Technik greifbarer macht. Durch eine experimentelle Herangehensweise entwickelte ich einen speziellen Webrahmen, der durch handwerkliches Arbeiten die Grundlage für einzigartige 3D-Gewebe bildet. Diese gewähren neue Einblicke in die textile Gestaltung und eröffnen Möglichkeiten jenseits konventioneller Techniken. Meine Arbeit steht für kreative Neugestaltung und ermutigt zu nachhaltiger Nutzung von Materialien, anstatt sie zu verschwenden. „Weben³“ ist ein Schritt weg vom Massenkonsum hin zu individuellem Design und innovativen Lösungen.

POSAMENT

Für uns ist „POSAMENT“ die Chance, dieses sehr persönliche Thema gemeinsam zu erarbeiten. Inspiriert von alter Textiltradition aus unserem Heimatdorf, ist ein kollaborativer, interdisziplinärer Austausch zwischen Mode und Textil entstanden.

Die Auseinandersetzung findet einerseits flächig in neu interpretierten Bändern statt und andererseits dreidimensional durch die entstandenen Silhouetten. Diese gehen auf unterschiedliche Arten und Weisen auf die Inspiration der Posamenten ein. Die beiden Ansätze von Mode und Textil verschmelzen dann zu den finalen Outfits, indem die gewebten Bänder entweder direkt ins Teil integriert sind oder als Accessoire im Styling verwendet werden können. Diese funktionieren am Körper dann genau wie Posamenten im Innenraum; sie dekorieren das Ausgangsobjekt, welches in diesem Fall ein Kleidungsstück ist, in verschiedenen Arten und Weisen. „POSAMENT“ vereint die Themen von traditionellem Handwerk, Freundschaft, Herkunft und Zusammenarbeit.