Diese Bachelorarbeit widmet sich dem komplexen Zusammenspiel von sichtbaren und unsichtbaren Aspekten des Designs und zielt darauf ab, die tieferen Bedeutungen innerhalb alltäglicher Objekte aufzudecken. Im Zentrum der Untersuchung steht die Erforschung, wie greifbare Materialien und sinnliche Interaktionen eine Vielzahl von Emotionen entfachen und eine tiefgreifende Verbindung zwischen Individuen und ihrer Umgebung schaffen. Es werden Merkmale der Designsprache aufgedeckt, die die Bedeutung von sinnlicher Erfahrung bei der Gestaltung von Wahrnehmungen hervorheben. Durch praktische Experimente mit Materialien wie Pappmaché versucht die Forschung, die Kluft zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Bereichen des Designs zu überbrücken, indem sie sichtbare Aspekte des Designs verkörpert und gleichzeitig ihre immateriellen Auswirkungen erforscht. Letztendlich besteht das Ziel darin, eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Design zu ermöglichen um die allgemeine Wahrnehmung zu erweitern.
Kategorie: paper
A Graphic Guide On Female Tropes
Ganz früh, eigentlich schon von Geburt an, werden wir für das was wir tun, was wir mögen oder auch hassen, für das was wir sind oder werden, beurteilt. Vorgefertigt in unseren Köpfen existieren Wortgebilde, typische Redewendungen und Klischees, die uns von unserer Gesellschaft auf die Zunge gelegt werden. Individuell erhalten die Begriffe Bedeutungen, für uns selbst, aber auch für die Menschen, die um uns stehen: Tussi, Karrierefrau, Pferdemädchen, BossBitch, Schlampe, Katzenlady, Emanze und Möchtegernfeministin. Die genannten Female Tropes haben häufig ihren Ursprung im Sexismus, in veralteten Rollenbildern und in internalisierter Mysogenie. Die Bachelorarbeit „A Graphic Guide on Female Tropes“ thematisiert diese Stereotypen und vereint sie illustrativ und graphisch in einer Art Nachschlagewerk.
KRISE GESTALTEN
COVID-19, Klimakrise, Krieg, demografischer Wandel, … – unsere Welt befindet sich in einer Zeit der Polykrisen, welche die Geduld, die Gesundheit und den Mut der Weltbevölkerung immer wieder auf die Probe stellen. Die Thesis ‘KRISE GESTALTEN: Die Einflüsse visueller Gestaltung auf die politische Risiko- und Krisenkommunikation am Beispiel COVID-19 (2020-2022)” unternimmt am Beispiel der noch immer relevanten Corona-Pandemie einen Versuch, die gesundheitsfördernden Einflüsse visueller Kommunikation auf die politische Kommunikation zu eben diesen Risiken und Krisen zu überführen. Ziel der Arbeit ist es, ein generelles Verständnis für die Prozesse hinter politischer Risiko- und Krisenkommunikation zu schaffen und darauf aufbauend Anregungen dazu zu liefern, wie Gesellschaft und Politik in Zukunft miteinander interagieren könnten.
Zutaten Detektive
Hamburger, Pizza, Spiegelei… Wie geht das eigentlich?
Im Spiel „Zutaten Detektive“ rätseln die Spieler*innen gemeinsam und finden heraus wie verschiedene Gerichte zubereitet werden und welche Zutaten sie enthalten. Das Spiel besteht aus zehn Runden. In jeder Runde erhalten die Spieler*innen Punkte für jede richtige Antwort und könnten mit der Kochmütze-Spielfigur auf der Punktekarte vorrücken, um am Schluss Kochprofis zu werden. Durch die vielfältigen Gerichtekarten im Spiel, die 110 spannende Gerichte aus der ganzen Welt zeigen, gehen die Spieler auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Sie lernen nicht nur Essen, sondern erleben auch die Freude am Kochen und die bunte Vielfalt der Küchen verschiedener Kulturen.
Circular Society Toolkit
Unser Wirtschaftssystem ist in weiten Teilen linear gestaltet. Die bisher vorherrschende Produktions- und Konsumlogik des „Take, Make, Waste“ – auch als Wegwerfgesellschaft umschrieben –, stößt zunehmend an die planetaren Belastungsgrenzen. Eine „Circular Society“ (CS) stellt sich abstrakt die Frage, wie sich kreislaufwirtschaftliche Strategien, Modelle und Methoden mit dem menschlichen Streben nach Werten wie Sinn, Gemeinschaft, Wirksamkeit und Lebensqualität verbinden lassen. Die Transformation zu einer CS benötigt Zielwissen, Transformationswissen und Kompetenzen. Der Begriff „Circular Literacy“ beschreibt das erforderliche Wissen um fasst die Fertigkeiten zusammen, die nötig sind, um entsprechende Handungsweisen generieren, entwickeln und anwenden zu können. Mit Hilfe von „Circular Literacy“ können Denkmuster und Praktiken der linearen Gesellschaft allererst verstanden werden. Zur Vermittlung des Konzepts bedarf es zugänglicher Designmethoden: Daher wurde das „Circular Society Toolkit“ entwickelt.
Das „Circular Society Toolkit“ und der dazugehörige Entwicklungsprozess ist ein gemeinsames Produkt der Hans Sauer Stiftung, Anna Trawnitscheks und Benedikt Bandtlows. Die vorliegende Version wurde unter anderem im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts „Roadmap to a Circular Society – Ein Co-Design-Projekt zur inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Circular Society“ gestaltet.
Toastbrot
Was haben Toastbrot, weiße Wände, der Stuhl Nr. 14 von Thonet, ein Schiffscontainer und der Monoblock gemeinsam?
In meiner Arbeit „Toastbrot – Fragmente einer Designgeschichte“ wird die Geschichte der Industrialisierung von Brot nacherzählt und zugleich die Effekte beleuchtet, die im Verlauf der Moderne auf das Produktdesign von 1900 bis heute eingewirkt haben. Im direkten Vergleich mit stereotypen Designobjekten wie z. B. Stühlen, wird deutlich: „Food can be called a design object just like any other artefact.“ (Honey & Bunny)
Indem die Objektbiografie eines alltäglichen Lebensmittels in den Mittelpunkt gestellt wird, sollen bestehende Konventionen der Designgeschichtsschreibung aufgebrochen und darüber hinausgehende Aspekte von Food- und Produktdesign verdeutlicht werden. Der Untersuchungsgegenstand „Toastbrot“ ermöglicht es auf einfache Weise, Schlüsselkonzepte der Designgeschichte und -theorie darzustellen und diese (hier und da) aufs Korn zu nehmen. Zugleich versteht sich die Arbeit als Vermittlerin für die Designdisziplin.
paper studies
„paper studies“ soll zeigen, dass die Möglichkeiten der Verwendung von Papier noch nicht ausgeschöpft sind. Die Papierindustrie in Deutschland produziert nicht nur Papier, sondern ebenso viel Abfall. Dieser wird zwar zum Großteil recycelt; die Produkte bleiben aber weitgehend auf Bereiche wie Grafik, Hygiene und Verpackung beschränkt. Anhand von Versuchen und dessen Umformung soll aus dem Material mehr entstehen als bisher.
Anhand eines Beispielobjekts werden neue Chancen der Verwendung aufgezeigt. Die entstandenen Akustik-Paneele bestehen aus gepresstem und gehärtetem Papier und dienen der Verbesserung der Akustik in Innenräumen. Die Papierpaneele sind komplett recycelbar und das Material somit für andere Projekte einsetzbar. Die Versuche haben zudem die Festigkeit des Materials aufgezeigt, was weitere Möglichkeiten für Produkte im Innenraum oder m Bereich der Architektur eröffnet.
Küchenchaos
Das Gesellschaftsspiel „Küchenchaos“ behandelt das Thema Lebensmittelverschwendung und setzt sich spielerisch damit auseinander. Mit entsprechenden Zutaten wird nach Rezepten gekocht, die in einer Küche einsortiert und gesammelt werden. Das Spiel vermittelt Alltagskompetenzen für das richtige Verhalten im Haushalt. Darunter fallen das richtige Lagern der Lebensmittel, der verantwortungsvolle Umgang mit ihnen und der Verbrauch der eingekauften Nahrungsmittel.
Discrimination by Design
Um die Benachteiligung von Frauen im Industrie- und Produktdesign zu minimieren, entstand das Konzept umix. Die Benutzer*innen können, einzeln oder innerhalb eines Teams, mithilfe der User-Cards zufällig zusammengestellte Personas für ihre Zielgruppe generieren, um dadurch mehr Perspektiven zu gewinnen und das eigene Design kritisch zu hinterfragen. Diese Karten basieren auf statistischen, aktuellen Daten zur Bevölkerung in Deutschland und sind auf jeweils zehn Karten in sieben Kategorien unterteilt. Anhand des Designguides und des
Podcasts werden zusätzlich Informationen über inklusive Designansätze vermittelt.
Alle Komponenten sind darauf ausgelegt, den Nutzer*innen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, welche sie in den eigenen Designprozess integrieren und diesen dadurch verbessern können und einen Austausch über die Thematik zu etablieren.
Design for Disability
Die Nutzungsfreundlichkeit von abgepackten Lebensmitteln lässt oft zu wünschen übrig – kleine, schlecht greifbare Laschen oder festsitzende Deckel erschweren die Handhabung besonders für Menschen mit Behinderungen und körperlichen Einschränkungen.
In meiner Masterarbeit habe ich mich mit verschiedenen Accessible Design-Konzepten auseinandergesetzt und eine Lebensmittelverpackung gestaltet, die sich einfacher und sicherer öffnen lässt:
„i-si“ ist ein Konzept für eine flache Schalenverpackung für Lebensmittel im Kühlregal. Durch einen hervorstehenden Fuß an der Schale und die erweiterte Lasche der Deckfolie lässt sich die Verpackung auch mit mangelnder Kraft in den Fingern oder sogar einhändig mühelos öffnen. Der Fuß ist mit einer Beschriftung in Brailleschrift versehen, um sehbehinderten Menschen ebenso die Nutzung zu erleichtern. Die „i-si“-Schalenverpackung besteht aus thermisch formbarem Papier mit einer Barriereschicht und lässt sich über das Altpapierrecycling entsorgen.