Übertrieben, Kitsch, Konsum, Überfluss, provokant, unkonventionell, grenzüberschreitend. All diese Begriffe inspirierten mich bei meiner Konzeption und Formfindung. Sehr gerne arbeite ich großformatig, wodurch meine künstlerische Freiheit ausgelebt wird. Meine Leidenschaft gehört auffälligen Objekten, die sich von der Masse abheben. Die hier dargestellte Arbeit zum Thema „Over the Top“ soll durch Form, Farbe und Größe aus der Rolle fallen. Der Kopfschmuck, die damit verbundenen Ohrhänger und das Collier sollen ein Perspektivwechsel auf die klassischen Goldschmiedematerialien darstellen: Glassteine statt Diamanten, Farbe statt Gold. Aufgrund der Analyse von Status, Wertigkeit und Konsum traf ich die Entscheidung, mit Resten aus der Modeschmuckbranche zu arbeiten. Damit wollte ich diesen „Abfällen“ einen neuen Wert zukommen lassen. Die Wertigkeit hierbei liegt in der Arbeit, der Idee und der Rarität des Schmuckstücks.
Kategorie: mixed
Gestaltung als Querschnittsdisziplin – Nachhaltige Materialien in der Objektgestaltung
Die Arbeit „Gestaltung als Querschnittsdisziplin“ beschäftigt sich mit der Untersuchung und Entwicklung von neuen Anwendungsmöglichkeiten für das nachhaltige Material von eco-softfibre. Bei dem aus abgehobelten Lederfalzspänen hergestellten Material handelt es sich um einen schadstofffreien und kreislauffähigen Weichschaumstoff. Ziel ist es, das Material hinsichtlich seiner materiellen Eigenschaften und seiner Nutzbarkeit zu verbessern. Die Arbeit fungiert als Testlauf für ein Berufsfeld, das sich auf die Entwicklung und Optimierung nachhaltiger Materialien und Anwendungsformen konzentriert. In enger Zusammenarbeit mit eco-softfibre wurden neue Verbindungsmöglichkeiten, Verwendungsmöglichkeiten und Oberflächengestaltungen entwickelt, die den physikalischen Anforderungen des Materials entsprechen. Die Arbeit zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Designer*innen und Materialhersteller*innen innovative Lösungen für nachhaltige Produkte hervorbringen kann.
Der digitale Mutterpass
Der digitale Mutterpass ist eine mobile App für Schwangere und Ärzte. Sie begleitet die Schwangeren mit medizinischen Informationen zur Entwicklung des Babys und zum individuellen Gesundheitstracking. Die App soll nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch in der Nachsorge genutzt werden, um zur körperlichen Genesung der Mutter nach der Geburt, und, da viele Mütter unter Depressionen leiden, zu ihrer emotionalen Unterstützung beizutragen. Darüber hinaus kann mit der App die Trinkmenge, die Schrittzahl, der Blutzuckerwert bei Schwangerschaftsdiabetes und die Höhe des Blutdrucks aufgezeichnet und Laborwerte und Ultraschallbilder bereitgehalten werden. Fachbegriffe werden per Klick erklärt, sodass der Mutterpass auch von werdenden Eltern genutzt werden kann.
Der digitale Mutterpass bietet im Vergleich zum Analogen aus den 1960er-Jahren eine einfache und effektive Möglichkeit, die medizinische Versorgung während der Schwangerschaft und der Nachsorge zu verbessern und die Gesundheit von Mutter und Kind zu fördern.
„How to Exhibit Experimental Design?”
Die Arbeit thematisiert das Problem der Ausstellbarkeit experimentellen Designs, das räumlich, zeitlich und sozial anders kontextualisiert ist als übliche Inhalte von Ausstellungen. Anstatt Projekte informativ-dokumentarisch nachzuerzählen, wird bei diesem Experiment für den Ausstellungskontext weiterreichende Auseinandersetzung mit extrahierten Aspekten und Themen der auszustellenden Projekte durch einen Medienwechsel erreicht. Die fünf Segmente der Audioarbeit nehmen Bezug auf fünf Projekte, die während der Studienzeit bearbeitet wurden. Eines der Segmente setzt sich beispielsweise auseinander mit den Themen Öffentlichkeit, Identität und der Sichtbarkeit kontextspezifischer Elemente, die sich aus dem Ursprungsprojekt eines performativ unter falschem Namen errichteten Denkmals ableiten. Die anderen Segmente behandeln auf unterschiedlichen Abstraktionslevels Themen wie Partizipation, Sound und damit verbundene Räume sowie die Arbeit von Designer*innen.
MOUR
MIDI steht für Musical Instrument Digital Interface. Grundsätzlich wird es zur Übertragung von Musikdaten zwischen elektronischen Instrumenten und softwaregesteuerten Geräten verwendet. Die Schnittstelle des Interface besteht in der Regel aus Knöpfen, Tasten und Schiebereglern, denen per Software verschiedene Funktionen zugewiesen werden können, so dass Musiker*innen und Produzent*innenen Musikstücke digital erstellen und verändern können.
Mein Ziel war es, einen intuitiven MIDI-Controller für Live-Sets zu entwickeln, der mehr Eingabemöglichkeiten mittels einer radikal reduzierten Benutzeroberfläche bietet. Ein weiteres Ziel war es, ein Produkt zu entwickeln, das den Anforderungen der heutigen Welt, wie zum Beispiel häufiges Reisen, gerecht wird. MOUR kombiniert beide Anforderungen miteinander. Es ist ein sehr flacher, leichter Midi-Controller mit einem intuitiven digitalen Interface.
Unterstützendes Lernen der embryonalen Herzentwicklung mit Hilfe von Virtual Reality
Digitalisierte Darstellungen der embryonalen Herzentwicklung gibt es bisher wenige bis gar keine. Student*innen der Humanmedizin lernen den Prozess hauptsächlich mittels medizinischer Fachliteratur. Da sich viele Prozesse, die während der Entwicklung des menschlichen Herzens ablaufen, durch 2D-Abbildungen nur bedingt begreifen lassen, soll hier der Einsatz von Virtual Reality (VR) eine Unterstützung bieten.
In der vorliegenden Arbeit wird verglichen, ob Medizinstudent*innen durch den Einsatz von VR beim Lernen im Vergleich zu 2D-Abbildungen aus Lehrbüchern profitieren.
Für die Umsetzung wurde ein VR-Erlebnis designt und ausgearbeitet, das im Zuge der Abschlussarbeit in einer qualitativen Nutzerstudie von Medizinstudent*innen getestet wurde.
Lotus
Die menschlichen Venen sind für den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen zuständig. Bei Menschen mit chronisch venöser Insuffizienz sind die Venen geschädigt und daher nur noch eingeschränkt in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen, weshalb sie auf die unterstützende Wirkung von Kompressionsstrümpfen angewiesen sind – oft ein Leben lang. In vielen Fällen ist die Bereitschaft, die Kompression regelmäßig zu tragen, allerdings gering.
„Lotus“ sorgt durch das Zusammenspiel dreier Elemente – intelligente Kompressionsstrümpfe, Brunnen-Artefakt und mobile App – für positive Erfahrungen im Rahmen der Kompressionstherapie, die zum regelmäßigen Tragen der Strümpfe motivieren. Lotus ergänzt die Kompressionstherapie durch konkrete Aufklärung, begleitet die Betroffenen im Alltag und bildet eine Gemeinschaft unter Gleichgesinnten. Die Patientenaufklärung wird durch Lotus zu einem Erlebnis, das An- und Ausziehen der Kompression zu einem Ritual und das Tragen der Strümpfe zur Normalität.
H-H-Hamburg
Die Arbeit beschäftigt sich am Beispiel von Hamburg mit dem Thema „Typografie in der Stadt“. Dazu wurden Stadt- und Hafenbereich Hamburgs in typografischer Hinsicht miteinander verglichen. Begonnen hat der Prozess mit dem Erkunden der Stadt zu Fuß und dem Entdecken von Schriftzügen an Gebäuden. Die gefundenen Schriftzüge wurden in den jeweiligen historischen Kontext der Architektur und der Typografie einbezogen. Aus verschiedenen Schriftzügen aus Hafen und Stadt wurden jeweils 24 ausgewählt, die besonders auffällig oder bedeutend erschienen. Aus ihnen wurde der Buchstabe H entnommen und anhand dessen zwei experimentelle Buchstabenentwürfe gestaltet. Durch das Zusammenfügen vieler Details der gesammelten H’s stehen die Buchstaben stellvertretend für den typografischen Stil des jeweiligen Stadtgebiets. Ergänzend dazu ist sind zwei Animationen entstanden: Eine zeigt, wie sich die zwei Buchstaben zusammensetzen, in der anderen lässt sich die Metamorphose zwischen den H’s verfolgen.
NightLink
NightLink ist ein Konzept, das Nachtzüge als zukunftsfähiges und nachhaltiges Transportmittel weiterentwickelt. Die Auswirkungen auf Umwelt und Klima machen das Fliegen auf Kurz- und Mittelstrecken in Europa immer unattraktiver. Eine sehr gute Alternative zu Auto und Flugzeug stellen Nachtzüge dar, da sie hohen Komfort mit klimafreundlichem Reisen verbinden können. Doch gerade an Komfort mangelt es den heute eingesetzten Nachtzügen auf dem Weg zu einem attraktiven Alltagstransportmittel.
Das Projekt NightLink beschäftigt sich damit, wie ein moderner Nachtzug für eine große Gruppe von Menschen attraktiv, komfortabel und zugänglich gestaltet werden kann und dabei gleichzeitig ökonomisch und ökologisch funktional bleibt.
Innovativer Reinigungsroboter für Stahlwände
In Industrie und Gewerbe, insbesondere beim Schiffbau, werden häufig Teile und Wände aus Eisen und Stahl verwendet. Um Korrosion und deren negativen Folgen zu vermeiden, müssen entsprechende Elemente regelmäßig gereinigt bzw. gewartet werden. Zur Behandlung von Korrosion hat sich die Hochdruckwasserstahltechnik etabliert.
In Zusammenarbeit mit der Firma Aquadraulic wurde ein leistungsfähiges Reinigungssystems speziell für Stahlwände entwickelt. Ergebnis ist ein flexibler Reinigungsroboter, der alle seine Komponenten auf möglichst kleinem Raum vereint und eine mobile Einheit bildet. Vor Ort entfaltet sich das System und bildet zwei Elemente: Das Reinigungsmodul, das mittels eines Magnetfahrwerkes an der Stahlwand entlangfahren kann, und ein Versorgungsmodul, das am Boden verbleibt und das Reinigungsmodul durch eine Versorgungsleitung mit Energie versorgt und es so ermöglicht, einen Hochdruckstrahl zu erzeugen.