Die Toilettensituation auf urbanen Spielplätzen: Kinder sowie ihre Begleitpersonen müssen oftmals aufgrund fehlender Alternativen ins Gebüsch gehen. Der Naturraum wird als Urinal missbraucht und damit zu einem Unort degradiert. Mit der Idee des Urinierens auf einer Blumenwiese als Idealvorstellung einer Toilettensituation entstand das außen begrünte Kinderurinal.
Um mit Gewohnheiten zu brechen und keine konventionellen Sanitärelemente zu nutzen, wird mit der Installation PI auf die natürliche Art, wie im Gebüsch uriniert wird, eingegangen. Unter Verzicht der räumlichen Trennung der geschlechterspezifischen Interfaces entsteht eine hohe Varianz an ergonomischen Nutzungsmöglichkeiten. Die neue Qualität des Urinals wird durch die Sichtbarkeit und soziale Kontrolle, einer angenehmen zentralen Zugänglichkeit, der Gleichstellung der Geschlechter und der funktionsspezifischen Pipi-Interfaces erwirkt. Für einen Kick-off zu einer neuen gleichberechtigten Urinalkultur im öffentlichen Raum.
Kategorie: German Design Graduates
S(ch)ichtbar
Aus dem ursprünglich harten Material Holz lassen sich durch Schichten und Pressen mehrerer dünner Furniere fließende Formen gestalten, deren Eleganz mich immer wieder in Erstaunen versetzen. Neugierig, inwieweit sich die Furnierhölzer biegen lassen ohne zu brechen, startete ich einige Versuchsreihen.
Dabei zeigte sich, dass das Einschneiden der Furniere vor dem Pressvorgang neue Gestaltungsmöglichkeiten für Form, Oberfläche und Schichtung eines Formholzobjektes mit sich brachte. Obwohl die Objekte gewisse “Makel” in Schichtung und Holzstruktur aufwiesen, überzeugten diese als spannende Formholzmodelle mit Charakter. Für die Herstellung des finalen Produktes wählte ich deshalb bewusst ein Deckfurnier mit auffälliger Maserung. Heraus kam dabei mein durch Leichtigkeit geprägtes Formholzmodell “Plyo”, welches frei interpretierbar in unterschiedlichen Bereichen Verwendung findet. Vorstellen kann ich es mir als Hocker, Garderobe, Zeitschriftenständer oder als rein dekoratives Wandelement.
RouteA_RouteB
RouteA_RouteB ist eine Wanderausstellung mit insgesamt 6 Stationen. Sie verbindet die räumlichen und materiellen Qualitäten der Orte, an denen ausgestellt wird, mit denen der ausgestellten Objekte. RouteA zeigt die Vielfalt der manufakturellen Glasherstellung. RouteB stellt Trinkgefäße aus, die die Thematik Wasser und Wein aufgreifen. Konstruktiv-modulare Elemente mit Auflagen, die Höhenunterschiede in Form von Stufen bilden, prägen die Ausstellungsgestaltung. Der Farbentzug aller Materialien der Ausstellungsarchitektur ermöglicht einen unverfälschten Blick auf die Eigenfarben der Exponate. Kontrastiert wird das Bestehende von einer großflächigen Stoffhängung.
System 400
Das System 400 ist ein freies diverses Möbelsystem. Dieses macht den Konsument*innen möglich unterschiedlich große Zusammenstellungen selbst zu kreieren. Mit dieser Modularität lassen sich die Möbel auf die verschiedensten Bedingungen des Wohnraumes anpassen. Von einzelnen freistehenden Modulen bis hin zu einer kompletten Wand ist alles möglich. Alle verwendeten Materialien sind so verbaut und behandelt, dass sie komplett wiederverwendbar oder wiederverwertbar sind, damit die mögliche Integration in eine Kreislaufwirtschaft, wie z. B. Cradle-to-Cradle, nichts im Weg stünde.
Fabrik
Welcome to capsule kitchen.
Fabrik ist ein modulares, in sich stapelbares Steingut-Set, dessen Kernessenz es ist, weniger zu besitzen, aber trotzdem auf nichts verzichten zu müssen. Durch einen nach oben versetzten Boden sind alle Elemente doppelseitig nutzbar und vereinen zwei unterschiedliche Gefäßgrößen in einer Schale. Fabrik kann klassisch als Geschirr genutzt werden oder durch die Kombination einer größer skalierten Schale zum Aufbewahren von Speisen benutzt werden. Dabei ist es zusätzlich möglich, auf der als Deckel verwendeten Schale noch zusätzlich Speisen getrennt von dem Inhalt aufzubewahren. Das modulare Geschirrsystem bietet eine perfekte Grundausstattung, die in ihrer Kombinationskompatibilität eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, die von den Aspekten des Servierens und Aufbewahrens bis hin zur kreativen Tischgestaltung reicht.
Discrimination by Design
Um die Benachteiligung von Frauen im Industrie- und Produktdesign zu minimieren, entstand das Konzept umix. Die Benutzer*innen können, einzeln oder innerhalb eines Teams, mithilfe der User-Cards zufällig zusammengestellte Personas für ihre Zielgruppe generieren, um dadurch mehr Perspektiven zu gewinnen und das eigene Design kritisch zu hinterfragen. Diese Karten basieren auf statistischen, aktuellen Daten zur Bevölkerung in Deutschland und sind auf jeweils zehn Karten in sieben Kategorien unterteilt. Anhand des Designguides und des
Podcasts werden zusätzlich Informationen über inklusive Designansätze vermittelt.
Alle Komponenten sind darauf ausgelegt, den Nutzer*innen neue Möglichkeiten aufzuzeigen, welche sie in den eigenen Designprozess integrieren und diesen dadurch verbessern können und einen Austausch über die Thematik zu etablieren.
Wie Lachse in die Bäume wandern / How salmon walk into the trees
Seit jeher funktioniert die Natur auf unserem Planeten in geschlossenen Kreisen. Auch Lachse und Bäume stehen in einer solchen nachhaltigen Verbindung. Auf ihrer Wanderung aus dem Meer zu den Laichgründen transportieren Lachse wichtige Nährstoffe aus den Weltmeeren bis weit ins Festland hinein. Die Wanderung, über die Flüsse, durch die Mägen ihrer Fressfeinde, durch den Boden und die Wurzeln der Pflanzen in die Bäume ist essentieller Bestandteil des Stickstoffkreislaufs großer Wälder.
Die Kollektion “Wie Lachse in die Bäume wandern” greift diesen natürlichen Kreislauf nicht nur optisch auf. Die mit Naturfarben veredelten Textilien aus dem Monomaterial Schafwolle können zu 100% recycelt werden. Zudem kann sich die Verbindung von biologischen Färbedrogen und Horn vollständig und in natürlicher Weise zersetzen, wenn die textile Kollektion in die Umwelt zurückgeführt wird. So wandern eines Tages nicht nur Lachse, sondern auch Textilien in die Bäume.
SOLUS SIMUL
Im Zuge des weltweiten demografischen Wandels nimmt der Anteil älterer Menschen an der Alterszusammensetzung der Bevölkerung allmählich zu. Insbesondere ältere Frauen, die zahlenmäßig weitaus stärker in der Überzahl sind als Männer, haben ein größeres Risiko, allein zu leben, und werden mit mehr psychologischen und lebenspraktischen Herausforderungen konfrontiert. Wie man ihnen helfen kann, ein besseres Leben mit weniger Einsamkeitsgefühlen zu führen, ist der Schwerpunkt dieses Projekts.
SOLUS SIMUL bedeutet “gemeinsam allein”, und der Vorschlag sieht einen Raum für das Zusammenleben älterer Frauen vor. Hier können die Bewohnerinnen die Türen ihrer privaten Wohnungen schließen und haben außerdem die Möglichkeit, in allen Bereichen des täglichen Lebens mit anderen zusammenzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur die Gefahr der Isolation verringert, sondern auch die Zahl der sozialen Aktivitäten erhöht, die das Leben für ältere Frauen angenehm machen. Ein Ort bietet sowohl Privatsphäre als auch Gemeinschaft.
Alleine Essen
Mein Diplomarbeitstitel ist Forschung von Geschirr-Entwicklungen und Design bezogen auf Einpersonenhaushalte, Lebensstile und Trends.
Hintergrund der Themenwahl ist die sich rasant verändernde Gesellschaft, viele neue Lebensstile und das daraus resultierende große Interesse an Gesundheit. Insbesondere habe ich mich entschieden, mit vielen neu entstehenden Single-Haushalten als Zielgruppe zu recherchieren und zu diesem Zweck die Konsumtendenzen und Werte des modernen Menschen zu recherchieren. Ich betrachtete Essen und den Akt des Essens selbst als Kultur, also führte ich meine Forschungen unter der Prämisse durch, dass neu entstehende Gruppen wie Einpersonenhaushalte ihre eigene Esskultur haben würden.
less is more
In diesem Projekt wurden die Problematiken, die sich im Umgang mit einer Fußorthese ergeben können, untersucht. Jene müssen nach Verletzungen am Fuß häufig für lange getragen werden und nehmen so über einen längeren Zeitraum direkt auf das Leben der Nutzer*innen Einfluss.
Es ist ein Ansatz, das Leben der Nutzer*innen in dieser schweren und schmerzhaften Zeit zu verbessern, beziehungsweise deren Situation leichter zu machen.
Das Produkt soll nicht nur physikalisch durch seine Konstruktion zu einer angenehmeren Behandlung beitragen, sondern den Nutzer*innenn auch durch dessen positive Ausstrahlung unterstützen. Es soll bewusst ein Abstand zu dem tristen und „typisch medizinischen“ Aussehen vieler Hilfsmittel geschaffen werden um möglichst keine negativen Assoziationen damit hervorzurufen. Am Ende der Bachelorarbeit steht ein konzeptioneller Lösungsansatz.