The MISFIT (in us) ist einen Geschichte über den ersten Eindruck. Sie widmet sich dem Eingangsbereich unseres Zuhauses. Die Organisation dieser zumeist recht beengten Zone gleicht einer Herausforderung. Die Dinge scheinen ein Eigenleben zu führen und widersetzen sich Ordnungskategorien. Auf Grundlage rezeptiv-projektiver Dialoge mit diversen kategoriesträubenden Gegenständen, die den heimischen Flur dafür umso hartnäckiger zu bevölkern scheinen, entstanden 3 skulpturale Objekte mit Nutzungsangeboten, die als eigenwillige Wohnungen dieser Alltagsgegenstände verstanden werden können. Der Name MISFIT steht sowohl für die Unangepasstheit des Gegenstandes, wie auch für das Unangepasste, Chaosstiftende, Imperfekte in uns, das wir meist vor anderen zu verstecken versuchen. Diese Arbeit darf als Einladung verstanden werden, sich diesem Phänomen liebevoll mit einem Augenzwinkern zu widmen und sich die Frage zu stellen, wie ein ganz individueller MISFIT im eigenen Zuhause aussehen könnte…
Kategorie: German Design Graduates
HMI_CC
HMI_CC ist ein Gestaltungskonzept für Krankabinen welches in Turmdrehkränen verortet ist. Derzeitige Krankabinen bieten dem Nutzenden in seiner isolierten Lage lediglich Schutz vor Umwelteinflüssen und die Möglichkeit der Steuerung des Kranes. Der Mensch wird dabei als kostengünstige Ressource benutzt, folglich werden seine Bedürfnisse nicht wahrgenommen. Hier setzt HMI_CC an. Die Bereiche Ergonomie, Digitalität und Arbeitsumfeld bilden die Säulen für die nachhaltige Gestaltung des Arbeitsplatzes. Ein Sitz der eine liegende Haltung ermöglicht, erlaubt ergonomische Vorteile und ein Interface, welches klar und strukturiert Kran und Prozesse aufzeigt, ermöglicht, dass sich der*die Kranführer*in sein*ihr Arbeitsumfeld frei gestalten kann und die Monotonie aufbricht. Ziel des Projektes ist es, Kranführer*innen in den Mittelpunkt des Arbeitsprozesses zu stellen und Effizienz nicht durch technische Verbesserung der Maschinen zu erlangen, sondern durch das Eingehen auf Bedürfnisse am Arbeitsplatz.
Tris
Haltestellen dienen als die Schnittstelle zwischen dem öffentlichen Nahverkehrssystem und dem Leben im urbanen Raum. Sie sind bedeutsame Mobilitätsräume, welche aber zum Raumkonflikt zwischen ÖPNV-Fahrgäste und anderen Stadtbewohner*innen führen könnte. Der Entwurf Tris verwandelt die konventionelle Haltestelle zu einem integrierten symbiotischen urbanen Raum, von dem alle Mitmenschen profitieren sollen.
Der Straßenraum für ÖPNV-Nutzende, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen wird hier maximiert. Ein Durchgang verbindet die Haltestellen in zwei Fahrtrichtungen und trägt zu mehr Sicherheit auf der Straße bei. Die Haltestelle und deren öffentliches Mobiliar ist von einem 60° Rastersystem gekennzeichnet. Es unterbricht das orthogonale Straßennetzwerk und symbolisiert die vielfältigen Angebote: ÖPNV-Verbindungen, Informationen über die Umgebung und der große Raum selbst. Durch den Farbverlauf der Bodenplatten & die Positionierung der Möbel werden die Menschen intuitiv durch den Raum geführt.
Umverpackt
Bei der Bachelorarbeit „Umverpackt“ handelt es sich um einen nachhaltigen Verpackungskreislauf für Lebensmittel aus wiederverwendbaren Kunststoffbeuteln, den „bring-me-bags“.
Mit ihnen können Konsument*innen Waren an Unverpacktstationen abfüllen und einkaufen. Nach Gebrauch werden die leeren Beutel an Pfandautomaten zurückgegeben, um anschließend gereinigt und erneut im Handel zur Verfügung gestellt zu werden. Auf diese Weise verbinden die „bring-me-bags“ Vorteile von tütenförmigen Einmalverpackungen mit dem nachhaltigen Mehrwegprinzip.
Ziel dieser Arbeit ist es, Kunststoffverpackungen für Lebensmittel nachhaltiger zu gestalten. Das wird erreicht, indem der Umgang mit dem Material verbessert wird, anstatt es zu ersetzen. Denn so vielseitig wie Kunststoff genutzt werden kann, wird die Nachfrage weiterhin bestehen bleiben. Für eine umweltfreundliche Zukunft darf es aber nicht mehr als Wegwerfmaterial konzipiert werden, sondern als eine Ressource für die sich die Wiedergewinnung lohnt.
qio – the next generation of laparoscopic instruments
Minimalinvasive Chirurgie birgt viele Vorteile für Patient*innen, stellt Operateur*innen aber vor große Herausforderungen. Studien decken vermehrt auf, dass lap. Instrumente auf Grund des nicht an individuelle Handgrößen angepassten Griffes zu Schmerzen und Verletzungen in Händen, Armen und Rücken führen. Qio wurde ergonomisch an die Eigenschaften unterschiedlicher Handgrößen angepasst. Durch die Ringform können äußert kleine Hände weiter oben greifen, um den oben positionierten Drehstern gut zu erreichen und große Hände weiter unten, um mehr Auflagefläche nutzen zu können. Außerdem kann qio aus unterschiedlichen Richtungen gegriffen werden, wodurch die Handgelenke der Operateur*innen nicht unangenehm abgewinkelt werden müssen. Das Verwenden von Silikon verhindert zusätzlich ein entstehen von Schmerzen und Druckstellen. Qio berücksichtigt nicht nur das Wohl der Patient*innen, sondern vor allem die körperliche Gesundheit der Anwender*innen.
Solar Projekt
Die meiste Zeit denken wir nicht über das Recycling von Energie nach. Wenn wir die verbrauchte Energie wie Materialien recyceln können, und wenn wir die Recyclingmethode mit Design kombinieren und die recycelte Energie anderweitig verwenden können, können wir bessere Wege für unsere Zukunft aufzeigen. Mit dieser Idee habe ich dieses Projekt begonnen. Außerdem lernte ich die Technologie der Energieerzeugung durch einen Forschungsbericht kennen. Das Projekt ist nur eine Sammlung von Forschungsergebnissen und Ideen, wie Energie recycelt und in welchem Bereich oder Produkt eingesetzt werden kann und was mit der regenerierten Energie gemacht werden kann. Es geht auch darum, die Realität zu überprüfen. Ob es machbar ist und ob es möglich ist, mit dem Mix aus Solarzellen und Möbeln eine neue Richtung einzuschlagen. Ziel ist es, darüber nachzudenken, wie man das Recycling von Energie einfacher und das Recycling von Ressourcen vertrauter machen kann.
Vaask
Vaask ist ein System zur Liegend-Haarwäsche immobiler Menschen, welches Pflegekräfte entlastet und sich an den Bedürfnissen der zu pflegenden Person orientiert. Immobile Menschen sind nicht in der Lage sich selbst die Haare zu waschen. Dabei übernimmt die Haarwäsche nicht nur die Aufgabe der hygienischen Versorgung, sondern trägt zur psychischen Gesundheit bei und kann den Genesungsprozess beschleunigen. Vaask zeichnet sich durch breite Anwendbarkeit in Krankenhäusern, Pflegeheimen und der häuslichen Pflege aus. Im Kontakt mit Pflegekräften und Betroffenen von Immobilität wurde der Prozess grundlegend nutzerorientiert gestaltet. Das System besteht aus einem Rollwagen mit integrierten Wassertanks, sowie einem abnehmbaren Haarwaschbecken. Dieses besteht zum Teil aus Silikon und passt sich somit ergonomisch dem Nackenbereich an. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde Wert auf vereinfachte Wartung und Teileaustausch gelegt. Form- und Farbgebung wirken im klinischen Umfeld stimmungsaufhellend.
CleanAirSky XL
In meiner Bachelorthesis habe ich einen Luftreiniger für die Firma Plasmatec aus Adelebsen gestaltet. Diese stellt Plasmaluftreiniger in allen möglichen Größen her. Es handelt sich dabei um eine innovative Technologie, die Viren abtötet und Gerüche aus der Luft entfernt. Bei der Gestaltung achtete ich auf die Produktionsmöglichkeiten der Firma, auf eine gute Bedienbarkeit und darauf, dass die Gestaltungselemente später auch auf andere Luftreiniger angewendet werden können und diese so eine erkennbare Produktfamilie ergeben. Der CleanAirSky XL soll vor allem in Schulen Verwendung finden. Er sollte daher freundlich wirken und gleichzeitig ein unaufdringliches Design besitzen, damit er nicht vom Unterricht ablenkt und leiser erscheint.
Die LED-Anzeige der Geschwindigkeitsstufen ist recht groß und schräg angebracht, sodass sie gut zu erkennen ist. Den Verkleidungsstoff können sich die Kund*innen aussuchen und so individuell auf ihre Inneneinrichtung abstimmen.
Thinks
„Thinks“ ist ein Tool, welches im Alltag mit dem eigenen Besitz konfrontiert, dabei hilft, diesen zu überdenken und hinsichtlich der eigenen Konsumentscheidungen achtsamer zu werden. Durch die Inszenierung einzelner Details der Objekte in einem digitalen Bilderrahmen, werden diese ihrem gewohnten Umfeld innerhalb der eigenen Wohnung entnommen und die Nutzenden erhalten die Möglichkeit diese in einer neutralen Umgebung zu beurteilen, was schwierig und emotional anstrengend sein kann. Im Rahmen verbaute Sensoren ermöglichen mit Hilfe von einfachen Handgesten eine Einteilung der Dinge nach Häufigkeit ihrer Nutzung und emotionaler Bindung, die die Nutzenden zu ihnen haben. Die so entstehende Einteilung wird aufgezeichnet und über eine App erhalten die Nutzenden eine digitale Auflistung, sowie ihre persönliche Beurteilung der einzelnen Dinge. Diese können immer wieder abgerufen und die aufgelisteten Dinge entspannt, außerhalb eines stressigen Kontextes, sortiert und aussortiert werden.
CONVIVIO
CONVIVIO ist eine räumliche und konzeptuelle Intervention, der dem geselligen Speisen und Zusammenkommen gewidmet ist. Die Wurzel des Wortes CONVIVIO bedeutet „Zusammenleben” (Lat. cum vivere) und erinnert an den mit Essen gedeckten Tisch (Lat. convivium). Seit der Antike ist das gemeinsame Essen ein sozialer Akt von grundlegender Bedeutung, der als Katalysator für die Entwicklung der Gesellschaft dient. Die Art und Weise wie wir essen hat ferner direkte Auswirkungen auf die Produktion und Verteilung von Ressourcen. In diesem Kontext stellt CONVIVIO eine Einladung dar, sich bewusst Zeit für das gesellige Speisen zu nehmen als Akt gesellschaftlichen Verantwortung. Eine architektonische Gestaltung in Form einer höhenverstellbaren Kuppel, die über dem Tisch der Speisenden schwebt, versetzt die Nutzer*innen an einen Raum im Raum, schafft Nähe und Inklusion. Auch die Sinnenwahrnehmung wirkt durch das Speisen unter der Kuppel verändert und trägt für eine wertvolle Geselligkeitserlebnis bei.