FlexiMate

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde nach Möglichkeiten gesucht, der Wohnungsknappheit in Deutschland zu begegnen.

Die heutigen Lebens- und Wohnformen werden immer individueller und die Ansprüche an den Wohnraum sind vielfältig. Das modulare Raumteilermöbel „FlexiMate“ soll neue Möglichkeiten aufzeigen, wie der vorhandene Raum effektiver und flexibler genutzt werden kann und soll zum Umdenken in der Nutzung und Gestaltung von Wohnräumen anregen. Ein Grundbedürfnis, das alle Menschen verbindet, ist das Waschen und Trocknen von Wäsche, typischerweise auf einem platzraubenden Ungetüm namens Wäscheständer. „FlexiMate“ integriert das Wäschetrocknen auf spielerische Weise in den Wohnbereich, bietet weitere nützliche Alltagsvorteile und verbindet Benutzerfreundlichkeit mit ästhetischem Design. Darüber hinaus unterstützt das Konzept die Schaffung einer nachhaltigeren Wohnkultur durch den bewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen.

About Slag

Circa sieben Millionen Tonnen Hochofenschlacke fallen als mineralisches Sekundärprodukt bei der Metallherstellung jährlich in Deutschland an. Bisher kommt der Großteil davon als Füllstoff in linearen Anwendungen der Bauindustrie zum Einsatz.

About Slag präsentiert verschiedene Objekte, die alternative und zirkuläre Nutzungsmöglichkeiten von Schlacke zeigen, indem das komplexe Material zur Herstellung einer Glasmasse genutzt und diese anschließend in unterschiedlichen Prozessen verarbeitet wurde. Dieser Schritt transformiert die Schlacke nicht nur in einen gestalterisch kontrollierbaren und kreislauffähigen Zustand, sondern substituiert auch wertvolle Chemikalien und spart Energie bei der Glasherstellung. Durch den engen Austausch mit Ingenieur*innen und Handwerker*innen kam ein Dialog zwischen Industrie und Handwerk zustande. Die Ergebnisse lassen auf eine Skalierbarkeit der getesteten Prozesse schließen und zeigen auf, dass Schlacke als Glasbestandteil eine ressourcenschonende Alternative ist.

Sonus Eco

Das Kopfhörerkonzept „Sonus Eco“ ist ein alternativer Designansatz, welcher nachhaltige Produkteigenschaften mit den qualitativen Anforderungen der Musikindustrie vereint.

Die additive Gestaltung und der konstruktive Aufbau des Kopfhörers ermöglichen eine einfache Demontage und die Reparatur durch den Austausch einzelner Komponenten. Der Entwurf setzt damit ein klares Zeichen gegen die Wegwerfkultur. Die Verwendung von biobasierten Materialien und alternativen Rohstoffen, mit dem Fokus auf Langlebigkeit und Kompostierbarkeit, verringert den ökologischen Fußabdruck.

Das Konzept erschließt sich durch die konstruktiven Innovationen der verstellbaren Klemmkraft des Headbands sowie der Open/Close-Back-Mechanik der Gehäuseschalen ein breites Anwendungsfeld in der Musikindustrie. Inspiriert wurde der Entwurf durch historische Vertreter der Kopfhörertechnik sowie von Objekten aus der Studioumgebung, wodurch er sich harmonisch in das Arbeitsumfeld einfügt.

VOL_

Städte sind derzeit besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen. „VOL_“ ist ein Baustein im Maßnahmenpaket der blau-grünen Infrastruktur, die darauf abzielt, Städte hinsichtlich ihres Wassermanagements und ihrer Vegetation widerstandsfähiger zu machen. „VOL_“ ist ein Wasserspeicher für den urbanen Raum, der Rückhaltevolumen schafft und Regenwasser für die Bewässerung von Vegetation zur Verfügung stellt. Er ist freistehend und oberirdisch, was eine hohe Flexibilität bei der Standortauswahl ermöglicht. Das Wasser wird über einen Kollektor gesammelt und in einen Speicher geleitet. Das Speichervolumen ist aus einer PP Plane geformt, so dass die gespeicherte Wassermenge jederzeit intuitiv an der Form abgelesen werden kann.

Landkraftwagen

Der „Landkraftwagen“ ist ein vielseitiges Transportgerät für den bio-intensiven Gemüseanbau. Diese regenerative Landwirtschaft verfolgt langfristige Bodenfruchtbarkeit und setzt daher auf minimalinvasive Methoden wie „No-Dig“, um mit geringem Ressourceneinsatz und viel körperlicher Arbeit dennoch große Erträge zu erzielen. Statt zu pflügen, werden permanente Kompost-Beete mit Schubkarren aufgeschüttet. Adäquate, leichte Werkzeuge existieren noch nicht oder sind für die Betriebe zu teuer. Das entworfene Produkt erleichtert diese repetitive, mühsame Aufgabe: Die körperliche Belastung wird durch Verstärkung der eigenen Kraft reduziert, vergleichbar mit einem E-Bike, sodass mehr Kompost auf einmal bewegt werden kann. Gemäß dem Prinzip des geringen Energieinputs wird der Prozess weiterhin manuell ausgeführt, erhält aber in den Schub- und Hubmomenten maschinelle Unterstützung. Das modulare Konzept aus Zugmaschine und Wagen bietet weitere Einsatzmöglichkeiten, wie den Transport der Ernte.

BioBits

Biogut bleibt oft ungenutzt und wird nicht der Kreislaufwirtschaft zugeführt. „BioBits“ ist ein vierteiliges Service-System, welches die Unannehmlichkeiten für die Nutzer*innen und den logistischen Aufwand für die Abfallbetriebe reduziert. Das Biogut wird in dezentralen Anlagen entsorgt, wo es in Biostücke getrocknet und zu Biokohle pyrolisiert wird, welche zur Erzeugung von Humus und der Aufwertung von ausgelaugten Böden dienen. Im Prozess entsteht dabei Hitze, die in elektrische Energie umgewandelt wird. Eine App liefert motivierende Informationen und Statistiken an die Nutzer*innen. Ein faltbarer Mehrweg-Eimer erleichtert den Transport und lässt sich an Automaten eintauschen. Mit den Produktlösungen von Biobits wird das Trennen und Entsorgen von Biogut gefördert und der fachgerechte Umgang von der Entstehung bis zur Verarbeitung erleichtert. Die Nutzer:innen merken einen direkten Effekt durch die korrekte Entsorgung.

Hit the Wheels

Form follows function war gestern, heute heißt es form follows Müll. „Hit the Wheels“ beschäftigt sich mit dem Upcycling von Radkappen. Mein Ziel war es möglichst wenig neue Materialien zu verwenden, auf chemische Produkte zu verzichten und Müll als wertvolle Ressource sichtbar zu machen. Die auf der Straße gesammelten Radkappen habe ich thermisch verformt. Danach wurde die Oberfläche mit natürlichen Farbstoffen, gewonnen aus Blauholz, Krappwurzel, Annattosamen und schwarzen Malvenblüten, veredelt. Entweder wurden die Radkappen direkt in den Farbsud eingetaucht oder Lyocellfasern gefärbt und sie damit beklebt. Eine Radkappe wurde prachtvoll vergoldet. Mehrere Radkappen werden mit bereits vorhandenen Stahldrähten und Drahtseilklemmen in eine notwendige Stabilität gebracht. Der Designprozess beim Upcycling-Entwurf liegt in der Beschäftigung mit dem Material. Die Form kommt aus dem Material, die Funktion entwickelt sich als letzte Komponente. Es entstehen Kleinmöbel und Skulpturen.

Findus

„Findus“ ist ein Tauschort für den öffentlichen Raum, an dem Nachbarschaften Kleidung und Gegenstände hinterlassen und nehmen können. Der Gestaltung des Schranks liegen fünf Prinzipien zugrunde, die auf den Erfahrungen verschiedener Betreiber*innen von Tauschorten in Berlin basieren:
 Eine Hubwagenaufnahme macht den „Findus“ mobil, er kann einfach angeliefert und versetzt werden. Der Schrank ist mit einem massiven Betonfundament und einem Stahlgehäuse stabil und robust genug für den öffentlichen Raum. Um auf die Bedarfe von verschiedenen Nachbarschaften reagieren zu können, ist Findus modular konzipiert und kann flexibel mit Ablageflächen, Kleider- oder Büchermodulen ausgestattet werden. Mit den auffälligen bunten Fenstern ist der Tauschort im öffentlichen Raum außerdem gut sichtbar. Die integrierte Sitzbank betont den Charakter des Tauschschranks als sozialen Ort. „Findus“ fördert so neben lokaler Kreislaufwirtschaft nachbarschaftlichen Austausch und die Aufenthaltsqualität im Quartier.

LABORA

Leder ist ein Naturprodukt, das für seine Eleganz, Langlebigkeit und Vielseitigkeit bekannt ist. Allerdings hat sich durch chemische Gerbverfahren die Lederherstellung zu einem problematischen Prozess für Mensch und Umwelt entwickelt. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den negativen Auswirkungen, die daraus resultieren. Sie sammelt, kategorisiert und vergleicht zunächst zukunftsorientierte Verbesserungsmöglichkeiten für den Gerbprozess sowie alternative Materialien. In Kooperation mit der Revoltech GmbH konnte daraufhin der Entwurf einer Tasche aus einem Prototyp der innovativen und kreislauffähigen Lederalternative „LOVR“ realisiert werden. Der Schwerpunkt der Gestaltung lag dabei darauf, die optische Wirkung dieses neuartigen Materials anhand eines typischen Lederproduktes, der Aktentasche, zu veranschaulichen und dadurch „LOVR“ als neuen Werkstoff zu etablieren. „LABORA“ bietet einen möglichen Ausblick auf eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung durch Materialforschung.

Crotto Collection

Das Projekt “Crotto Collection” untersucht den Raum Bad von der funktionalen Nasszelle bis zum häuslichen Refugium. Trotz ihrer Vielfalt dienen Bäder einem gemeinsamen Zweck. Zentraler Bestandteil eines jeden Badezimmers ist die Sanitärkeramik.  Diese Tatsache ist Anlass für das Projekt, das sich mit den gestalterischen Möglichkeiten der Umsetzung von gebrannter Sanitärkeramik in ein neues Material beschäftigt. In Zusammenarbeit mit der Geberit GmbH werden Materialeigenschaften und Gebrauchstauglichkeit untersucht. Basierend auf den Forschungsergebnissen wird ein Designkonzept entwickelt, das als Ansatz zur Umsetzung von keramischen Abfällen innerhalb der Produktionskette einer Industrie dient. Parallel zu den verschiedenen Fliesenformen wird ein Zubehörset bestehend aus Spiegelhalter, Becher und Seifenschale entworfen. Darüber hinaus werden Vasen aus Toilettenformen entworfen, als Symbol für die Ausweitung des Badezimmers in andere Wohnräume.