Vibrotactile Interfaces

Das Projekt „Vibrotactile Interfaces“ untersucht, inwieweit taktiles Feedback in physischen Bedienelementen in der Lage ist, dem*der Benutzer*in Hinweise über den Zustand eines Geräts zu vermitteln. Mit Hilfe der Darstellung von Informationen über den Tastsinn wird die kontextbezogene Wahrnehmung erhöht und die Notwendigkeit der visuellen Überprüfung reduziert. Es entstanden mehrere Interaktionsszenarien, die im Rahmen von sechs hybriden Interface-Archetypen prototypisch umgesetzt wurden. Sie liefern Designprinzipien der haptischen Kommunikation und zeigen Herausforderungen und Möglichkeiten auf, die bei der Entwicklung von taktilen Bedienelementen auftreten.

Das BackVehikel

Die Arbeit untersucht die soziale Dimension von Feuer und Brot. Entstanden ist ein mobiler Lehmbackofen, der den gemeinschaftsbildenden Charakter beider stärken will. Ein Tool, um Menschen zusammen zu bringen, gemeinsam zu backen und zu essen. Es soll Rahmenbedingungen schaffen, um Kochkulturen kennenzulernen, Mahlgemeinschaften zu bilden, einen Erfahrungsaustausch zu fördern und Wissen weiterzugeben. Durch das Vehikel wird ein alternativer Raum für Begegnungen geschaffen, indem Kochpraktiken und Rituale hinterfragt und erforscht werden können.

Tropfen auf den heißen Stein

Um Städte resistenter gegen den Klimawandel zu machen, soll in meinem Projekt „Tropfen auf den heißen Stein“ nach dem Schwammstadtprinzip Hitzeinseln und den Folgen von Starkregen vorgebeugt werden. Das Mikroklima in Städten soll dabei verbessert werden und bislang eher selten genutzt Flächen aktiviert werden: Fassaden. Regenwasser wird zurückgehalten und bei hohen Temperaturen über wassersaugfähige Ziegel geleitet. Diese saugen es auf und kühlen durch Verdunstung die nähere Umgebung. Diese Ziegelwände könnten in stark verdichteten und versiegelten Gebieten an bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden. Durch die Regenwasserrückhaltung würde die städtische Kanalisation entlastet und gleichzeitig kostbares Regenwasser genutzt werden.

Phonatable[adj.]

Jeden Tag essen wir, meist dreimal täglich. Während der gesamten Mahlzeit werden unsere Sinne angeregt, aber in der Gestaltung von Essen vergessen wir häufig die Klänge.
Dieses Projekt beginnt mit diesen kleinen Details: dem Klang von Geschirr. Es wird versucht, aus dem Zusammenspiel von Material und Klang eine erzählerische Umgebung zu entwerfen. Durch die Interaktionen mit dem klingenden Geschirr entsteht eine einzigartige Essenserfahrung, die uns dazu anregt, über unser Verhältnis zu Objekten und unserem Verhalten am Tisch neu nachzudenken.

„Phonatable“ ist ein zusammengesetztes Wort, welches den erzählerischen Eigenschaften betont. Das Adjektiv phonatable bezeichnet einen Tisch mit Geschirr, welches als Klang wahrgenommen werden kann.

Betreut von Prof. Barbara Schmidt und Prof. Dr. Jörg Petruschat.

Gestaltung für urbane Wälder / Design for urban forests

‘Gestaltung für urbane Wälder’ untersucht, wie künstliche ‘Urwälder’ in Städten entstehen und gestaltet werden können. Bäume werden hier meist individualistisch und als Zierde behandelt, wodurch ihnen der Schutz, Nährstoffe, Platz und das Mikroklima des Waldes fehlen. In der `Betonwüste´ Stadt leiden die Bäume und sterben schneller ab, als sie nachgepflanzt werden können. Doch gerade Stadtbäume sind aktuell und in der Zukunft für alle Stadtbewohnenden notwendig, um die Folgen der Klimakrise wie extreme Hitze und Starkregen abzumildern. Das entwickelte Konzept skizziert Möglichkeiten der Verortung, Umsetzung, Finanzierung, Partizipation und der interspezifischen Interaktion. Zudem wurde eine Toolbox an Gestaltungsprinzipien entwickelt, die zum Schutz des Waldgefüges eine Spanne zwischen Abgrenzung und Offenheit aufmachen. Diese wurden exemplarisch auf drei kulturell verschiedene Orte angewendet. Insgesamt wurde eine Perspektive für permeable Räume der Koexistenz eröffnet.

BIONT

BIONT ist eine alternative Währung für Waldökosysteme, die den Wald als aktiven Akteur in das Eigentumsmodell integriert. Ein nachhaltiger Token ermöglicht ein geteiltes Eigentumsmodell, welches an ständige ökologische Verbesserungen der Biodiversität und Bodenqualität geknüpft ist. Crowdfunding finanziert die von lokalen Forstbetrieben ausgeführten Maßnahmen in einem wechselseitigen Finanzsystem, so dass gesunde Wälder auch für zukünftige Generationen möglichst erhalten bleiben.

NIEE

Freezing of Gait ist eine belastende Bewegungsblockade, die bei bis zu 80% aller Parkinsonerkrankten auftritt. Sie beschreibt das Gefühl am Boden festzukleben, trotz der Absicht zu gehen. NIEE ist ein elegantes, unaufdringliches Hilfsmittel, um diese Blockade zu lösen. Ohne zusätzliche Therapien, ohne stigmatisierende Hilfsmittel und Methoden. Beidseitig anwendbar wird die Manschette unter der Kniescheibe getragen. Ein Ring am Zeigefinger fungiert als Auslöser. Bei seiner Betätigung gibt die Manschette einen elektrischen Impuls an die Patellarsehne ab. Durch die Kontraktion des Muskels kann der Weg ungehindert weitergeführt werden.

HYBRID WORKFLOW

HYBRID WORKFLOW setzt sich auf konzeptioneller Ebene mit der Verknüpfung von analogen und digitalen Arbeitsabläufen im Entwurfsprozess auseinander und exploriert die Potentiale kollaborativer Interaktionen, die sich durch die Implementierung digitaler Technologien im Arbeitsumfeld von Gestalter*innen ergeben. Über 30 konkrete Anwendungsszenarien veranschaulichen, wie essenziell eine Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine ist, um die Chancen, die zwischen informativen Inhalten und physischer Wahrnehmung liegen, greifbarer zu machen. Als Grundlage von hybriden Arbeitsabläufen wurde ein vernetztes Setup entwickelt, dass virtuelle Methoden im Gestaltungsprozess um die explorative Herangehensweise händischer Ausdrucksformen und Wahrnehmungen erweitert. Dadurch lassen sich insbesondere krümmungsstetige Oberflächen im Modellierungsprozess viel intuitiver definieren.

liminal

Depression ist eine der am weitesten verbreiteten, aber oft unterschätzten und stigmatisierten Krankheiten, trotz der Verfügbarkeit von guten Behandlungen und Therapien.
Mit der Covid-19-Pandemie als Katalysator ist die Teletherapie schlagartig zur neuen Norm der therapeutischen Versorgung geworden. Aufgrund mangelnder Erfahrung sowohl auf Therapeut*innen- als auch auf Patient*innenseite sind jedoch neue Probleme entstanden, die nur notdürftig gelöst werden konnten.
Liminal dient als Plattform, um ungenutzte Carsharing-Autos als geeignete, private und zugängliche Räume für Therapiesitzungen zur Verfügung zu stellen, sowie als Schnittstelle zwischen Therapeut*in, Patient*in und Raum, um den Patient*innen nicht nur den notwendigen therapeutischen Ritualrahmen zu bieten, sondern diesen auch für das sich entwickelnde Setting zu optimieren.

SCALE

Kinderwachstum zu messen ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil einer grundlegenden medizinischen Vorsorge, sondern wird auch als wichtiger Indikator genutzt um wirtschaftlichen und sozio-ökonomischen Status einzelner Regionen zu bestimmen. Da es oftmals keine einheitlichen Strukturen gibt um diese Daten effektiv sammeln zu können, hilft SCALE dabei, Daten zu Größe und Gewicht per Fotoalgorithmus zu erfassen und sicher in einer digitalen Krankenakte abzuspeichern. Um ein flächendeckendes Netzwerk hierfür aufzubauen wird SCALE in die Unterrichtsstruktur von Grundschulen eingebettet, was es ermöglicht macht, möglichst viele Kinder zu erreichen und eine umfassende medizinische Versorgung zu etablieren.