RouteA_RouteB

RouteA_RouteB ist eine Wanderausstellung mit insgesamt 6 Stationen. Sie verbindet die räumlichen und materiellen Qualitäten der Orte, an denen ausgestellt wird, mit denen der ausgestellten Objekte. RouteA zeigt die Vielfalt der manufakturellen Glasherstellung. RouteB stellt Trinkgefäße aus, die die Thematik Wasser und Wein aufgreifen. Konstruktiv-modulare Elemente mit Auflagen, die Höhenunterschiede in Form von Stufen bilden, prägen die Ausstellungsgestaltung. Der Farbentzug aller Materialien der Ausstellungsarchitektur ermöglicht einen unverfälschten Blick auf die Eigenfarben der Exponate. Kontrastiert wird das Bestehende von einer großflächigen Stoffhängung.

Platform: Playground.

Platform: Playground. verbessert die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnsteig, insbesondere für wartende Kinder.
Es werden nicht zu auffällige, doch recht klare Möglichkeiten vermittelt, sich neu, individuell und freier zu verhalten – konträr zu einigen zur Zeit herrschenden Normen und Verboten. Die abstrakten, einfachen Formen erlauben es und motivieren dazu, die Objekte passend, nach den individuellen Bedürfnissen zu nutzen. Spielen und Entdecken sind sichtbar erlaubt.
Durch Platform: Playground. verschwinden Linien / Grenzen in den Köpfen der Wartenden. Der Bahnsteig kann zu einem lebendigen, inklusive Ort werden, an dem alle Menschen, insbesondere Kinder gern, entspannt, wahrgenommen kürzer auf ihre Bahn warten.
Betreuung: Prof. Nils Krüger und Prof. Antonella Giannone.

Mastering Digital Cutting

Die Digitalisierung verändert die Arbeitsumgebung von Chirurgen grundlegend: Für die Manipulation von Materie wird ein hybrider Interaktionsraum geschaffen, der die Profis von der Materie trennt und ihre Interventionen in den symbolischen Raum verlagert. Die Verlagerung chirurgischer Praktiken stellt den Bezug impliziten Wissens und erworbener manuellen Fähigkeiten in Frage. Wie berücksichtigt man professionelle Fähigkeiten und Intuition bei der Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen?
In diesem Forschungsprojekt wurden 10 Modalitäten entwickelt, die designspezifische Herausforderungen für das digitale Schneiden definieren. Erfahrbare Prototypen erkunden Konzepte der digitalen Materialität und der physischen Interaktion und berücksichtigen Bedingungen wie Zeitlichkeit und Geschicklichkeit. Zusätzlich tragen die Modalitäten zu einem interdisziplinären Verständnis der komplexen Interaktionsaufgaben bei und fördern neue Wege zur Entwicklung kollaborativer Roboterwerkzeuge.

re:lab 2.0

Ziel des re:lab 2.0 ist die Verbesserung des Materialflusses hinsichtllich Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz auf dem khb-Hochschulcampus mithilfe kreativer Anstöße. Im Mittelpunkt dieser zweiten, auf meiner BA-Abschlussarbeit aufbauenden Projektphase stand der Bau eines Material-Kubus im Innenhof der Hochschule, der der sortierten Lagerung und dem Tausch von Altmaterialien dient und selbst ein Experiment zirkulärer Bauprinzipien ist. Weitere wichtige Bestandteile des Projekts waren die Aktion Schrottbuffet zur Erhebung lokaler Müll-/Materialdaten und zur Involvierung der Hochschulmitglieder sowie die Schaffung einer offiziellen re:lab-Tutor:innenstelle, die das Projekt über die ursprüngliche Konzeption hinaus fortführt und weiterentwickelt.

Pass The Bone

Während Ressourcen immer knapper werden, entsorgen zahlreiche Industrien weiterhin wertvolle Mineralien ungenutzt. Beispielsweise die Fleischindustrie: Hier fallen massenhaft tierische Nebenprodukte an, z. B. Knochen. Im Projekt „Pass The Bone“ wurden daher 4 verschiedene Materialien auf Knochenbasis in lokalen Produktionsketten entwickelt. Knochenglas, Knochenporzellan, Knochenterrazzo und der „komplette Knochen“.
Die verwendeten Knochen stammen von verschiedenen Tierarten aus unterschiedlicher Haltung. Ziel des Projekts ist es vorhandene Abfälle zu nutzen, statt weitere Ressourcen zu verschwenden.

Units

Der Stapel flächiger Materialien wird als ein Medium betrachtet, aus dem sich Formen auf eine andere Weise herstellen lassen, als aus einem zusammenhängenden Festkörper. Anhand von Papier- und Buchblöcken, werden verschiedene Vorgänge, wie das Verschieben und Biegen oder Schneiden und Reißen angewandt, mit denen die Herstellung einer Form aus geschichteten Einheiten möglich ist. Die Dünne des Papiers führt dazu, dass der Eindruck getrennter Seiten verschwindet und solide Körper entstehen, die auf den ersten Blick an Holz, Keramik oder Gestein erinnern.

WeRide

Ländliche Mobilität von Jugendlichen ist zu oft durch unzureichende Verkehrsangebote eingeschränkt. WeRide, ein lokaler, gemeinschaftsbasierter Mitfahrdienst will diese Situation verbessern. WeRide bringt Teenager, die eine Mitfahrgelegenheit benötigen, und Fahrer*innen, die bereit sind, eine solche anzubieten, zusammen. WeRide ist App-basiert und für den Betrieb durch ein öffentliches Verkehrsunternehmen konzipiert.
Das Besondere an WeRide ist, dass es existierende Netzwerke wie Schulen, aber auch dörfliche Strukturen nutzt, um Vertrauen zwischen Nutzer*innen zu etablieren. Auch Kooperationen mit anderen lokalen Akteuren – Kirchengemeinschaften oder örtliche Firmen – spielen dabei eine wichtige Rolle. Innerhalb der App lassen sich Fahrten in entsprechenden Gruppen organisieren. Dies schafft Vertrauen und stärkt zudem die intrinsische Motivation. WeRide wird von öffentlichen Institutionen auf Bundesland- und Landkreisebene sowie von den jeweiligen Verkehrsverbünden getragen.

Power to the Period

Jeden Monat ermöglicht Menstruationsflüssigkeit den Zugang zu wichtigen Biomarkern zur besseren Gesundheitsvorsorge. Sie kann analysiert werden und liefert so Erkenntnisse über den weiblichen Körper oder gibt Aufschluss über Nährstoffmangel. ›PeriodCheck‹ ist ein Konzept für einen Service, bestehend aus einem Home-Test Kit und einer Software, mit dem Menstruationsblut zu Hause getestet wird. In der vertrauten Umgebung daheim wird das Periodenblut beispielsweise auf Blutzucker, Vitamin D oder Eisen analysiert. Dafür kommen die testspezifischen Kartuschen, ein spezieller Becher und das Lesegerät zum Einsatz. Die Testergebnisse sind direkt in der App ablesbar. So werden die Anwenderinnen in einer selbstbestimmten Gesundheitsvorsorge unterstützt und bekommen Zugang zu den Daten ihres Körpers.

Urban Coolspot Project

Inspiriert durch traditionelle Ansätze zur Verdunstungskühlung wird anhand des Entwurfs das Potenzial von Ton im städtischen Kontext zur Schaffung eines kühlen Mikroklimas untersucht. Damit wird das Problem der starken Versiegelung des städtischen Raums angegangen. Der „Urban Coolspot“ ist eine modulare Struktur, die Regenwasser speichert und es zur aktiven Kühlung durch Verdunstung wieder an die Umgebung abgibt. Wasser wird über die poröse Materialstruktur der Tonmodule aufgesogen und durch die Kapillarwirkung im Material verteilt. Die wärmere Umgebungsluft wird durch das langsam verdunstende Wasser gekühlt. An heißen Sommertagen trägt der Wind die feuchte Luft durch die Häuserschluchten und verbessert den Komfort der Nachbar*innen. Es handelt sich um eine skalierbare Klimaanpassungsmaßnahme, die das Problem von Städten als Hitzeinseln aufgreift und keine teure Sanierung oder Energieversorgung erfordert. Das Projekt lässt sich flexibel als temporäre oder dauerhafte Maßnahme umsetzen.

Enjoyable Kitchen

In der Küche mit schmutzigen Händen Wärmequellen richtig einzustellen, ist mitunter kompliziert. Außerdem können wir die Temperatur der Kochutensilien und Wärmequellen, die beim Kochvorgang verwendet werden, aufgrund fehlender Informationen nicht in Echtzeit erkennen.
In „Agung“ kann der Benutzer nun die Wärme fernsteuern, indem er über Gesten mit dem Computerunterstützten Kochherd interagiert. Das Händefächeln, diese besondere Geste, mit der der Mensch seit jeher mit dem Feuer interagiert, wird zur Schnittstelle für die Regulierung moderner Wärmequellen. Diese intelligente Wärmequelle informiert den Benutzer über die Temperatur der verwendeten Küchengeräte und Herdplatten in Echtzeit durch die Intensität von Licht und Ton. Farben und Klang orientieren sich dabei an den bekannten Mustern von Lagerfeuern.
Mit Hilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz können wir Interaktionen mit dem Feuer erleben, die in der menschlichen Erinnerung verwurzelt sind, und durch das Fächeln mit der Hand ihre Wärme, das Licht und den Klang des Feuers in der Küche wiedererlangen.