KUBO – Die Kunstbox

KUBO ist ein modulares System aus stapelbaren Holzboxen mit fluoreszierenden Acrylglaseinsätzen die einzeln herausnehmbar sind. Die Deckel der Boxen funktionieren gleichzeitig als Schablonen oder Raster. Zusätzlich zu den thematisch abgeschlossenen Boxen bietet eine Archivbox Platz für Skizzenbücher und Papier.
 Jede Box enthält eine Auswahl an festen und flüssigen Farben, ein Begleitheft, in dem das Material erklärt wird und Anregungen zu Techniken und Methoden zum selbstständigen Arbeiten gegeben werden, sowie 10 Kunstpostkarten zum jeweiligen Themenbereich. Sie stellen einen Bildfundus dar, Fragekarten bieten eine Reflexionsebene, um ein Vokabular zu entwickeln, um über Bilder zu sprechen. Durch eine Kooperation mit Kremer Pigmente kann KUBO eine hochwertige Qualität des Materials gewährleisten. Denn mit gutem Material macht Kunst am meisten Spaß!
 KUBO ist seriell angelegt, thematisch erweiterbar und zu 100% nachhaltig.

Bürsten / brushes

BÜRSTEN
… sind Werkzeuge, die jeder benutzt, aber denen keine besondere Beachtung geschenkt wird. Schnell werden sie durch ein neues Modell ersetzt.
Porzellan ist wertig, rein und langlebig, genau das sind Bürsten leider nicht.
Den Bürsten soll zu neuem Glanz verholfen werden: Lässt sich der Besatz vom Bürstenkörper trennen, könnte nur dieser durch einen neuen ersetzt werden. Der Bürstenkörper aus Porzellan kann beim Wechsel problemlos gereinigt und immer wieder verwendet werden.

hugefancy

Der hugefancy 3D-Drucker ist abstrakte Symbiose aus Open-Source Technologie sowie industrieller Hardware und wurde komplett von uns konzipiert und entwickelt. Mit dem Projekt nehmen wir aktiv Bezug auf die Problematik durch Kunststoffe. Eine zentrale Frage unseres Projekts ist daher, wie wir mit dieser Ressource verantwortungsvoll umgehen können. Die gestalteten Objekte haben einen individuellen und direkten Bezug zum Menschen. Ein solches Design soll unsere Interaktion mit diesen Objekten fördern und unsere Wertschätzung entsprechend positiv beeinflussen. Es wird eine formale und/oder emotionale Verbindung zum Menschen hergestellt. Es werden Alltagsgegenstände geschaffen, die weit mehr als Gebrauchsgegenstände sind.Eben eine derartige Gestaltung soll dem Druckobjekt mehr Wert und Bedeutung geben – und uns als Menschen von einer bloßen Wegwerfgesellschaft distanzieren.

Bilder und ausführliche Projektbeschreibung: https://chriswalter.org/projects/hugefancy/hugefancy_EN.php

Ein Mops kam in die Küche

… und stahl dem Koch ein Ei. Mit diesem Satz beginnt ein Kinderlied, das das Prinzip der Rekursion lebhaft veranschaulicht. Rekursion ist der abstrakte Vorgang Regeln erneut auf ein Produkt anzuwenden, das durch dieselben Regeln erzeugt wurde. Dadurch entstehen theoretisch unendliche Schleifen, genau wie das besagte Lied, kein Ende findet. Inspiriert von dieser Idee entwarf ich in meinem Bachelorprojekt Decken, die den Stoff im Stoff thematisieren. Auf der Suche nach dem Wesentlichen der Textilien um dies in ihrer Gestaltung zu wiederholen, konzentrierte ich mich vor allem auf die Art und Weise, wie sich die Fäden zu einer Fläche verbinden. Ich abstrahierte, schematisierte und vergrößerte Verkreuzungen und Maschen um den Charakter von Gestricken und Geweben zu potenzieren. Großflächige Rapporte zeigen die Wiederholung des Kleinen im Großen. Meine Faszination für textile Konstruktion spiegelt sich in dieser Arbeit wieder.

If I had a body

Mit dem Projekt „if I had a body“ wird die soziale Rolle des Sprachdialogsystems in Frage gestellt. Dazu werden aus Daten der synthetischen Stimme Formen generiert mithilfe eines parametrischen Designprozess. Diese Formen können als Lautsprecher dienen. Je nach Stimme verändert sich die Form. So steht die Frage im Fokus: Welche Auswirkung hat die Gestaltung eines Sprachdialogsystems auf unsere Kommunikation mit der Technologie?
Sprachdialogsysteme nehmen durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion einen Platz in unserem sozialen Umfeld ein. Durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion werden unwillkürlich soziale Verhaltensweisen in uns angeregt und gesellschaftlich etablierte Reaktionen  werden auf die Maschine angewendet. Durch eine neue Gestaltung wird Raum geschaffen für eine Auseinandersetzung über die Diskrepanz von Maschine und dessen Vermenschlichung.

Mechanical Craft

Mechanical Craft ist ein Forschungsprojekt in den Bereichen Handwerk und Handmade, digitale Tools und Neue Technologien und den Vorstellungen, die wir mit diesen Begriffen verknüpfen. Die Gefässe sind der physische Output der praktischen und theoretischen Recherche. Sie wurden grösstenteils mit einer Maschine hergestellt – können wir sie trotzdem als handwerklich gefertigt wahrnehmen? Oder ihnen kulturellen Wert zuschreiben, wie wir es normalerweise nur bei traditionellen Handwerksgütern tun?
Die Objekte bestehen aus Porzellan, wurden erstellt mit einem generativen Tool und geformt mit einem 3D-Drucker und menschlichen Händen. Als Gefässe reihen sie sich ein in eine lange Tradition keramischer Objekte und können so in Verbindung gebracht werden. Das ungewöhnliche Äußere der Objekte entsteht durch Verdrängung von Masse, wodurch eine Oberfläche entsteht, die nur der Drucker so herstellen kann.

HOLD

Der moderne Mensch verbringt immer mehr Zeit vor dem Bildschirm. Wir sind immer eingeschaltet, immer erreichbar, immer up-to-date. HOLD gibt dir eine haptische Pause von der visuellen Reizüberflutung der digitalen Welt. Einen analogen Moment des Begreifens. Inspiration findet das Projekt in dem Gedanken der traditionellen Teezeremonie. HOLD soll motivieren, sich Zeit zu nehmen, anzuhalten und sich zu entspannen. Durch die Konzentration auf die Handhabung werden neue Erfahrungen geschaffen, die taktile Wahrnehmung wird geübt und die unbewusste, alltägliche Handlung des Trinkens fokussiert. In seiner skulpturalen Erscheinung findet das Porzellanset seinen Platz neben dem Computerbildschirm auf dem Arbeitstisch.

HOLD besteht aus einem Porzellanset aus Kanne, Tasse und Untertasse und einer textilen Unterlage aus Seide. Auf der digitalen Ebene fungiert die HOLD-App als Wecker, der nach einer selbstbestimmten Zeit an eine Pause erinnert.

CHITOSAN X CELLULOSE

Chitosan und Cellulose bilden eine Materialkombination, die in einem etablierten Materialkreislauf recycelt werden kann. Die Löslichkeit des Chitosans in sauren Lösungen fügt sich in die vorhandenen Prozesse des Altpapierrecyclings ein.
Dieses Projekt stellt die in Experimenten erarbeiteten und dokumentierten Eigenschaften der Stoffkombination vor. Diese Eigenschaften versprechen neue, erweiternde und stützende Fähigkeiten, die das Portfolio der Papieranwendungen erweitern.
Vier eindrückliche Ergebnisse der Experimente wurden in A4 DIN Formaten atmosphärisch in Szene gesetzt. Diese lassen sich den vier Elementen Feuer, Erde, Wasser und Luft unseres Planeten zuordnen und stehen somit in besonderem Verhältnis zu der Projektausrichtung: einem ressourcenschonenden Umgang mit unserem Planeten.

float

Float ist ein Snackautomat für mentale Gesundheit. Er leistet, öffentlich zugängig, rund um die Uhr eine schnelle und bezahlbare Soforthilfe im Umgang mit alltäglichen emotionalen Krisen. Die darin enthaltenen 24 »Mental Treats«, bestehend aus Objekten und angeleiteten Übungen, unterstützen die Benutzer*innen in ihrer emanzipatorischen Selbsttherapie und bewussten Aktivierung der eigenen Ressourcen. So wird gelernt starken Emotionen wie z.B. Stress oder Angst, Raum und Zeit zu geben und mentalen Krankheiten vorzubeugen.
Die Treats bieten Lösungsansätze, Therapieprodukte, Tipps und lebenslang einsetzbare Werkzeuge, die individuell auf den eigenen emotionalen Zustand abgestimmt sind. Sie können zwar keine Therapie ersetzen, zeigen aber eine große Perspektiven- und Hilfsangebotsvielfalt bei mentalen Belastungen auf.

Als herkömmlicher Verkaufsautomat daherkommend und somit überall verortbar, ist float ein Plädoyer für die Entstigmatisierung und Sichtbarmachung von mentaler Gesundheit.

The Intertwined

Für Textildesigner*innen ist es oftmals üblich, ein Produkt zu entwerfen, das erst durch die Hände anderer Gestalter*innen vervollständigt wird. Damit befindet sich das Textil in einem ambivalenten Gefüge: Obwohl es für andere Designdisziplinen unverzichtbar ist, wird es nicht als autark wahrgenommen.
Im Fokus steht die Annahme, dass Textilien und ihre Gestalter*innen einer hierarchischen Bewertung unterworfen sind. Dies schließt die bildende Kunst, das Design und das Kunsthandwerk ein.
Daraus ergeben sich die folgenden zentralen Fragen, die dieser Arbeit zugrunde liegen: Wie beeinflussen kuratorische Entscheidungen die Bewertung von Textilien? Wann werden sie als Kunst, wann als Design oder Handwerk wahrgenommen? Welche Gruppen werden hierdurch benachteiligt? Welche Rolle spielt das Textildesign innerhalb dieses Diskurses?
Entstanden sind dialogbasierte kollaborative Arbeiten mit den bildenden Künstlerinnen Teresa Linhard und Cara Schmitz.