Ich webe, was ich zeichnen will. Ich zeichne, was ich weben will./ I weave, what I draw. I draw, what I weave.

Die Arbeit untersucht die grundlegende Substanz von Zeichnung und Weberei und lotet ihre emergenten Eigenschaften aus. Die Zeichnung reagiert auf das Gewebe, das Gewebe auf die Zeichnung.
Mit einem offenen Ziel, dem Anspruch auf kontinuierliche Beobachtung und situativen Reaktionen auf das Entstandene, entwickelten sich unterwegs unvorhergesehene Ansätze. Ein tiefes Bewusstsein für die Weberei und technische Lösungen für Entwicklung von textilen Produkten, die vielseitig eingesetzt werden können. Der bewusste Einsatz von konträren Materialitäten führt zu einer Vielzahl an textilen Eigenschaften, die von robusten plastischen Körpern bis hin zu hauchdünnen Mehrlagengeweben führen.
Die Grenzen des jeweiligen Mediums wurden in der Arbeit als Kipppunkte genutzt, indem die Zeichnung aus der Sicht der Weberei und vice versa betrachtet wurde. Das Ergebnis ist ein Dialog und fortlaufende Recherche zwischen Techniken und Materialien, die sich gegenseitig als geschlossenes System vorantreiben.

MiniBabylon

Das Begrünen von Innenräumen wird immer präsenter. Es gibt viele Möglichkeiten, aber für das heimische Wohnzimmer und die Küche können wir meist nur auf Töpfe zurückgreifen, oder uns fehlt schlicht der Platz. Daher gibt uns das Gießsystem MiniBabylon die Gelegenheit, unkompliziert vertikal in die Höhe zu pflanzen.

MiniBabylon wird befüllt und gegossen wie ein normaler Pflanzentopf und doch fließt das Wasser dabei von einer Ebene zur Nächsten. Es entsteht ein Wasserspiel, welches ermutigt unsere Pflanzen zu gießen, ihnen nahe zu kommen und ein Verständnis für unsere kleinen Mitbewohnerinnen aufzubauen.

flushed

Zahlreiche Arzneimittel, deren Abbauprodukte und weitere Mikroverunreinigungen landen täglich in unserem Abwasser. Die Konzentration von Schwermetallen, Hormonen und Antibiotika im Grundwasser steigt deshalb mit großen Auswirkungen auf unsere Umwelt an.
Das Klopapier flushed besitzt einen Myzelanteil, der erst beim Spülen reaktiviert wird. Das Hyphen-Netzwerk ist in der Lage, auf dem Weg durch die Kanalisation im Wasser gelöste Schadstoffe zu verstoffwechseln. Anhand von vier unterschiedlichen Methoden und Materialexperimenten wird aufgezeigt, wie lebende Organismen mit in die industrielle Klopapierherstellung eingebunden werden können.

Vacui

Vacui ist ein intuitives Vakuumiersystem, dass die Haltbarmachung von Lebensmitteln zu einem festen Bestandteil des Alltags macht. Mit Vacui lassen sich Mehrwegbehälter verschiedener Größen und Verschlusstechniken bequem vakuumieren ohne dabei auf Plastik angewiesen zu sein. Ein wichtiges Merkmal ist die Modularitaet. Durch die Verwendungen verschiedener Hauben schaffen sich die Nutzer*innen eine Vakuumkammer, die je nach belieben klein oder groß ausfallen kann. Das System kommt ganz ohne Knöpfe aus und muss lediglich mit einer Handbewegung aktiviert werden. Der Vakuumierprozess läuft völlig autonom ab und endet automatisch bei einem erreichtem Vakuum. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit und Konsistenz der Lebensmittel und unnötige Abfälle werden verhindert.

Denk-mal

Unsere Erinnerungen bleiben lebendig durch den Austausch und das Gespräch miteinander. Doch bevor wir einen Dialog führen, müssen wir uns gegenseitig Zuhören.
Als Intervention im öffentlichen Raum sind temporär an vier Orten der Erinnerung an die Wiedervereinigung Deutschlands und die friedliche Revolution von ’89 orange Spanngurte angebracht. Die darauf zu lesende Website www.bei-anruf-einheit.de und der QR-Code münden in einem offenen auditiven Archiv. Persönliche Erinnerungen oder Fragestellungen rund um diese Zeit können per Anrufbeantworter dem Archiv beigesteuert werden. Durch das offene Format kann ein aktueller Bezug zur Geschichte hergestellt werden. Auf der Website entsteht daraus ein partizipativer Podcast, der sich durch das Reisen der Spanngurte in ganz Deutschland mit unterschiedlichsten Perspektiven füllt.

IRIS

Ausbrechen von der Inflexibilität des vorhandenen Stauraums in der Mittelkonsole des Fahrzeugs und Integrieren der Mobilität des Reisekoffers in die Mittelkonsole, um Nutzer*innen einen verbesserten tragbaren Stauraum zu bieten.

Nutzen Sie den Platz in Ihrem Auto effizient?
Ist es nicht lästig, alltägliche Dinge ins Auto zu packen und wieder herauszunehmen?
Und wie oft benutzen Sie im Laufe Ihres Lebens Koffer? Einmal im Jahr? Zweimal?
Die Koffer verbringen die meiste Zeit in unserem Lager.
Koffer ? Mittelkonsole?
Koffer = Mittelkonsole
Mein Vorschlag ist die bewegliche und abnehmbare Mittelkonsole.
Jetzt kann man den Koffer im Auto andocken und als Mittelkonsole verwenden.

Projektname IRIS, der von dem Namen der Botin Gottes stammt. Personifiziert als Regenbogen, dient sie als Brücke zwischen Himmel und Erde. Durch den Regenbogen sendet sie Botschaften an die Menschen.
Ich hoffe, dass das Projekt IRIS auch eine Rolle bei der Übermittlung und Übertragbarkeit dessen spielt, was die Menschen brauchen, mit der Sprache der Irisblume “Gute Nachrichten, gib sie gut weiter”.

SOFT SCULPTURE

Die Arbeit SOFT SCULPTURE beschäftigt sich mit der Imitation textiler Objekte in virtuellen Räumen. In diesen vorwiegend statischen Szenarien konstituieren Textilien die weiche Ware des virtuellen Raums und fungieren als bewegtes und dynamisches Element. Diese Qualität wird durch das herbeigeführte Gefühl einer Bewegung verdeutlicht und über die Faltenbildung dargestellt. Falten, Raffungen oder Drapierungen sind visuelle Resultate unterschiedlicher Befehle, welche programmiert und so virtuell nachgebildet werden. Aus diesen Befehlen wurden Gestaltungsparameter abgeleitet und in Gewebekonstruktionen physischer Stoffe übersetzt. Den Textilien liegen hierzu Konstruktionsmethoden computerunterstützter Programme zugrunde, welche nicht nur zur Herstellung virtueller, sondern auch physischer Textilien genutzt werden. Die genutzte Technologie des Jacquardwebens basiert auf dem binären System von 0 und 1 und gilt daher als Vorreiter des ersten Computers.

LOOPTOOLS

“Willkommen in der Anthropozän-Küche! – Die LOOPTOOLS Serie enthält 4-funktionale Kochutensilien, die zur Zubereitung einer Mahlzeit benötigt werden. Sie ist ideal zum Ergänzen der vorhandenen Küchenausrüstung für alle Hobby-Köche.”

Die Menschen verursachte Veränderungen sind bereits auf unserem Esstisch gelandet und sollen durch LOOPTOOLS Beachtung finden. Die Versauerung der Meere durch die Emission von Kohlenstoffdioxid (CO2). Sich weltweit verbreitender radioaktiver Staub durch Kernwaffentests. Überall wiederzufindende Mikroplastikpartikel durch die Verwendung von Kunststoffen. Das Artensterben, das wir jeden Tag miterleben können.

Dieses 4-teilige Kochutensilien Set aus einem distopyschen Zukunftszenario fragt uns, ob wir die in so einer Zukunft leben wollen oder uns durch kleine Aktionen im Alltag jetzt dagegen entscheiden wollen. Lasst uns in diesem Küchentisch-Workshop eine andere Zukunft auszudenken und realisieren.

– mehr auf : www.looptools.studio

Theater on Tour

Für seine Masterarbeit hat Ezra Dilger in Kooperation mit Kollektiv Plus X e.V., ein mobiles Amphitheater aus Baugerüst und Siebdruckplatte entworfenen. Die Architektur ging fünf Wochen mit Theaterschaffenden im „ländlichen Raum“ auf Tour und fusionierte vor Ort mit lokalen Akteur*innen.
An fünf Orten lädt die temporäre Spielstätte zu einem einwöchigen, breit gefächerten Theaterprogramm ein.
Das Projekt ist ein Angebot zur Entwicklung von Akzeptanz und Toleranz im Miteinander.

No strings attached

“No strings attached” bietet Unterstützung eigene Kleidung und Einzelstücke aus Second-Hand an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Ringelemente bilden in Kombination mit einem Gegenstück, das von unter dem Textil durch den Ring geführt wird, ein Stecksystem, das zur Drapage, als Verschluss oder einfach als Accessoire verwendet werden kann. Die Abänderungen, die damit vorgenommen werden, müssen keine endgültigen Entscheidungen sein; sie können immer wieder aufs Neue getroffen werden. Die Elemente sind Hilfsmittel, mit deren Einsatz ich den Umgang mit Mode neu gestalten möchte. Sie bieten spielerische Alternativen, um Bekleidung nach Größe und Look zu variieren und so bereits Bestehendes länger im Kreislauf zu halten.