SR Cargo

Julian Dahl

März / March - 2019

Muthesius Kunsthochschule Kiel

Kurzbeschreibung

SR Cargo ist ein autonomer Güterzug, der für den intermodalen Verkehr konzipiert wurde. Er besteht Units, die sowohl mit Seecontainer, High-Speed Container als auch Triebwagenmodule beladen werden können. Die einzelnen Units sind auf langen Strecken über dem Triebwagenmodul mit den Oberleitungen verbunden, können allerdings für kurze Strecken auch eigenständig fahren.

Was ist das Thema?

Das Konzept SR Cargo beschäftigt sich mit dem Warentransport im internationalen Schienengüterverkehr. Als Szenario dient die neue Seidenstraße, die Strecke zwischen Duisburg und Chongqing, die bis 2050 mit Hochgeschwindigkeitstrassen erweitert werden soll. Besondere Beachtung bekommen die intermodalen Terminals, die Logistikzentren und die temperaturgeführten Transporte, die das Konzept und den Entwurf geprägt haben.

Warum sieht es so aus?

Das Design wurde durch verschiedene Parameter beeinflusst. Wichtiger Faktor waren die Maße des 40ft Containers und des Intercity Express, die berücksichtigt werden mussten, um den internationalen Standards im Schienenverkehr gerecht zu werden. Anhand der Grundparameter entstand eine formale Ästhetik, die angelehnt an die kantige Formgebung in der Logistikbranche ist. Durch Anzeigefunktionen wie Funktionalität, Präzision und Modularität wird die formale Form geprägt. Die Fasen an der Oberseite der Units und an der Unterseite der Module weisen beispielsweise auf die Trennstelle der zwei Komponenten hin. Die Fasen an der Oberseite des Zuges hingegen sorgen für bessere Aerodynamik bei höheren Geschwindigkeiten.

Was ist das Besondere?

Das Besondere an diesem Konzept ist der modulare Aufbau. Das Basiselement ist die Unit, die das sie vereint die beiden Zug-Typen [Hochgeschwindigkeits- und Güterzug] in einem System. Mit Sensor- Antrieb- und Akkuelementen ausgestattet sie Teil eines cyber-physischen System, das effizient und umweltfreundlich Waren auf langen Strecken wie beispielsweise der neuen Seidenstraße transportieren kann. Besonders die Reefer Container, die zurzeit mit Dieselgeneratoren betrieben werden, können durch die Unit mit Strom versorgt werden. So können Waren wie Wein oder Elektrobauteile vor den extremen Temperaturen in Russland oder in den Wüsten Kasachstans und Chinas geschützt werden.

Was ist neu?

Das Konzept strukturiert den Schienengüterverkehr um und ermöglicht einen reibungslosen und umweltfreundlichen Transport. Ohne Zwischenhalte an Rangierbahnhöfen fallen die dieselbetriebenen Rangierlokomotiven weg und die einzelnen autonomen Wagen können sich effizient zu Wagengruppen zusammenschließen. Das modulare System aus den Units, den Container- und Triebwagenmodulen erhöht zudem die Flexibilität, denn sowohl die High-Speed Züge als auch die Güterzüge mit Seecontainern nutzen den gleichen Unterbau [Units]. Neu ist auch die direkte Anbindung der Logistikzentren, die bis heute nur mit Zwischenfahren von Lastkraftwagen an das Logistiknetzwerk angebunden sind.