COLD LAYER

Die stetige Erwärmung, als Folge des fortschreitenden Klimawandels führt dazu, dass in Europa immer häufiger Temperaturen über 40°C gemessen werden und diese in Zukunft weiter steigen. Um die menschliche Thermoregulation zu unterstützen und den Körper zu kühlen, wurden drei „Cold Layer“ für Kopf, Unterarme und Waden entwickelt. Die kühlenden Schichten sollen einer Überhitzung des Körpers bei extremen Temperaturen über 40°C entgegenwirken und sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Trägers auswirken wie Schutz vor UV-Strahlung bieten. Zur optimalen Kühlung werden die Layer mit Wasser befeuchtet. Das Textil nimmt die Feuchtigkeit im Inneren der Faser auf und verdunstet beim Tragen, in Abhängig der jeweiligen Körper-, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Faser nimmt den vom Körper an der Hautoberfläche produzierten Schweiß und transportiert ihn optimal an die Faseroberfläche. So wird eine Verdunstungskühlung mit einer erhöhten Luftzirkulation durch das Textil geschaffen.

Post-Bike Accessories

„PBA“ ist ein Projekt, das den Benutzer von Anfang an in die Gestaltung einbezieht, so dass er durch seinen Gebrauch die symbolischen, ästhetischen und funktionalen Möglichkeiten entwickelt. Das Design basiert auf modularen Teilen aus recyceltem Reifenmaterial, die mit Hilfe von Verbindungsstücken zusammengefügt werden können. Sein ursprünglicher Zweck ist der Transport, der vom funktionalen zum ästhetisch-symbolischen übergeht. Das Design und die Anordnung der Teile geben dem Benutzer die Möglichkeit, die Art und Weise, wie die Teile angeordnet und integriert werden, nach seinen Bedürfnissen zu erforschen. Die Teile sind Open Source, so dass die Benutzer sie nicht nur selbst herstellen, sondern auch verändern und mit anderen teilen können. Der Name leitet sich von der Vorsilbe Post ab, was so viel bedeutet wie “was danach passiert”, inspiriert vom Konzept der Nachbearbeitung, das das gesamte Projekt durchzieht, und von der Bedeutung, die es im Prozess des Konsums durch die Benutzer hat.

Interaktive Souvenirgestaltung

In den letzten Jahren hat es große Entwicklungssprünge bei der künstlichen Intelligenz (KI) gegeben. In diesem Zuge erforschen auch Museen, wie sie diese Technologie für sich nutzen können, um den Besuch spannender und persönlicher zu gestalten. In meiner Bachelorarbeit “Interaktive Souvenirgestaltung in Museen durch den Einsatz von KI-Technologien” verfolgte ich den Entwurf einer Interaktion, die es Besucher*innen von Museen ermöglicht, individuelle Souvenirs zu gestalten. Dabei soll nicht nur ein physisches Andenken entstehen, sondern auch ein Erlebnis geschaffen werden, welches Spaß und Freude bringt. Insbesondere für Kinder soll der Einstieg in die Museumsinhalte erleichtert werden. Besucher*innen können während des Museumsbesuches ihre Lieblingsausstellungsstücke sammeln. Am Ende erhalten sie eine individualisierte Sammelkarte, auf der ein von KI erstelltes, nicht existierendes Tier zu sehen ist. Somit können Besucher*innen selbst zu Entdecker*innen werden.

The Decorated Bed

Ornamentik spielt im modernen Produktdesign nach wie vor eine untergeordnete Rolle, trotz der reichen Kultur an Ornamentik in der menschlichen Geschichte. Das Projekt setzt sich mit der Verwendung von Ornamenten im modernen Design auseinander und der Verbindung von Dekoration und Funktion. Durch die Pandemie hat das Bett als Lebens- und Schlafraum nochmals an Bedeutung gewonnen. Das Headboard bietet eine gepolsterte Rückenlehne, sowie individuell einsetzbare Ablageflächen für persönliche Gegenstände. Das Headboard besteht aus zwei symmetrischen Holzplatten, die an Plastikknäufen an der Wand aufgehängt werden. Die Polster sind auf einer Seite 70 cm und auf der anderen 90 cm lang, wodurch Konfigurationen für unterschiedliche Bettgrößen möglich sind. Durch Drehung um 90 Grad der Grundplatte kann die Größe verändert werden. Die Ornamente im gelaserten Aluminiumrand, abstrahierte Formen von Sonne, Mond und Sterne finden sich in vergrößerter Form auf den bestickten Polstern wieder.

Sôritês

„Sôritês – Die Modulation einer Unbestimmtheit“ beschäftigt sich mit dem Rohstoff Sand und erforscht mittels einer konstruierten Apparatur die Wesensart und Gestaltungsmöglichkeiten dieser endlichen Ressource.

Die aktivierte Apparatur ermöglicht es dem/ der Betrachter*in, in die visuelle Erforschung des Rohstoffes einzutauchen und sich mit dem entstehenden Prozess auseinanderzusetzen. Der Sand fungiert hier sowohl als Antrieb, als auch als gestalterisches Element und erzeugt bei jeder Nutzung neue, nicht wiederholbare, visuelle Ausformungen. Die Frage nach einer adäquaten Sandmenge in Abhängigkeit zur Dauer der aktivierten Apparatur, steht hierbei im Mittelpunkt und sensibilisiert den/ die Betrachter*in zu einer angemessenen Ressourcennutzung und Auseinandersetzung mit dem Rohstoff Sand.

everybody kleckers

Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Dauerthema in unserer Gesellschaft. Es geht darum, Verhaltensweisen, Umgangsformen und Interaktionen neu zu überdenken und zu gestalten. Dabei wird unser zwischenmenschliches Verhalten von allen denkbaren Formen beeinflusst, die uns im Alltag begegnen, von der Parkbank bis zum Esstisch.

Diese Arbeit untersucht aktiv und diachronisch die Beziehung zwischen zwischenmenschlichem Verhalten und Objektdesign. Dabei wird untersucht, wie Formen die Beziehung zwischen Menschen beeinflussen können. n Zeiten der Digitalisierung nimmt die Unverbindlichkeit stetig zu und das Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen wird verlernt. Diese Erkenntnis bildet eine der Grundlagen meiner Motivation, mich mit einem physischen Objekt der Begegnung auseinanderzusetzen. Exemplarisch wird die zentrale Bedeutung eines Tisches als raumbildendes, dreidimensionales Objekt, das Orte und Räume schafft, thematisiert.

Space.Cart

Das “Space.Cart” soll langfristig Farbe ins Stadtleben bringen. Ein wandelbarer Wagen mit Akku, Musikboxen und Fächern für Mobiliar und Spiele soll sich in Zukunft über die öffentlichen Plätze der Stadt bewegen. Dabei steht im Vordergrund, dass Zusammenkommen, Austausch und gemeinsames Musikhören nicht zwangsläufig mit Konsum verbunden sind. Das „SpaceCart“ soll einen Ort innerhalb des öffentlichen Raums schaffen, der Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Lage zugänglich ist. Jede*r kann sich dazugesellen, mitbringen und teilen, was er*sie möchte. Zahlen kann man – nach dem Prinzip der Jukebox – wenn man Einfluss üben möchte auf die gespielte Musik, oder wenn man besonderes Mobiliar oder Spiele nutzen möchte. Nach dem Prinzip der Selbstbedienung ist wenig Arbeit notwendig, um das “SpaceCart” in Betrieb zu nehmen und kann so sehr günstig angeboten werden. Die unsichtbaren Grenzen öffentlicher Orte zu überwinden, soll das Ziel meines Projektes „SpaceCart“ sein.

Am Drücker

Seit Jahrzehnten nutzen wir Menschen Knöpfe. Mit ihnen steuern wir Maschinen und Prozesse in unserer Umgebung und beeinflussen so unsere Umwelt. Dieser Prozess ist allerdings recht eindimensional. Man drückt ein Objekt von oben nach unten und setzt damit Folgen in Gang, die zum Zeitpunkt des Drückens noch gar nicht ersichtlich sein können. Wie sähe aber ein Dialog aus, der mehr auf Augenhöhe stattfindet? Welche Rollen nehmen wir Menschen und die Knöpfe unserer Umwelt in einer Interaktion ein, die auf dem Wunsch nach Kontrolle, Teilhabe, auf Druck und gedrückt werden fußt? Und welche Rolle spielt es, dass wir Knöpfe als tote, technische Dinge und nicht als gleichberechtigte, lebendige Lebewesen ansehen? Die entstandene Installation lädt dazu ein, die Grenze zwischen Leben und Technik zu überdenken und zu hinterfragen, wie wir mit den uns umgebenden technischen Geräten umgehen. Nutzen wir diese Geräte lediglich als Ventil, um mit dem Druck, der auf uns selber lastet, umgehen zu können?

Mindle

“Mindle” ist ein Produkt zur Förderung des mentalen Wohlbefindens und der Resilienz. Es bietet eine strukturierte Methode zur täglichen Selbstreflexion, um das Verständnis über das Selbst zu vertiefen. Intensive Auseinandersetzungen und Gespräche mit Psychologie- und Achtsamkeitsexpert*innen definierten klare Anforderungen an das Produkt, das Theorie und praktische Anwendung verbindet. Es ist ein wertvolles Werkzeug für Menschen, die aktiv an ihrer mentalen Gesundheit arbeiten möchten. Das Set besteht aus einer Station mit Halterung für Stifte, Clips, Karten und dem “Bloombook”.

 “Mindle” wird wie folgt zweimal täglich benutzt:

1. Karte aus einer der fünf Kategorien nehmen (zB. Über mich, Beziehungen, das tut mir gut).
2. Einstieg: Entweder-Oder-Frage auf der Vorderseite beantworten.
3. Vertiefung: Frage, Aktion oder Information auf der Rückseite lesen.
4. Evtl. Aktion ausführen und/oder Notiz im “Bloombook” machen.
5. Karte mit einem der Clips an der Station sichtbar befestigen.

Anything Besides a Bed

„Anything Besides a Bed“ ist eine Kollektion aus sechs Arbeiten. Ausgangspunkt des Projekts ist das Bett als Objekt und Möbel, aber auch als Ort und Kontext. Die sechs Objekte befassen sich mit verschieden Aspekten: Schlafgewohnheiten, Dunkelheit und künstliches Licht, Lesen in und Reden über Betten, dessen technologisches und digitales Umfeld sowie Privatsphäre, Intimität und Öffentlichkeit. Jedes einzelne Objekt entsteht durch Beobachten, Vermischen, Austauschen und Kombinieren seiner kulturhistorischen, archäologischen, philosophischen oder sozialen Kontexte, gleichzeitig spielen aber auch die Kontexte und formalen Aspekte der Gegenstände, die im Umfeld eines Betts herum zu finden sind, eine wichtige Rolle. Hieraus ergeben sich sechs Objekte, die nicht nur einfach eine Recherche und Analyse wiedergeben, sondern durch gewisse Interventionen in ihrer Form und Funktionsweise als nutzbares Möbel bzw. technisches Gerät zum Nachdenken anregen.