The Boiling Purple

Die Masterarbeit „The Boiling Purple“ beschäftigt sich mit den Gesundheitsrisiken ultravioletter Strahlung und nutzt Daten des Deutschen Wetterdienstes, um die Dringlichkeit der Sensibilisierung für dieses Thema zu unterstreichen. 

“The Boiling Purple“ ist eine Kollektion von fünf Strandtüchern, die den Einfluss der UV-Strahlung auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft untersuchen. Die Entwürfe kombinieren harmonisch Farben und Grafiken und verwenden recyceltes Nylon (Econyl) und das Material “Sunkolor”, das sich bei starker UV-Strahlung violett verfärbt. Die Integration wissenschaftlicher Daten in gewebte Textilien erhöht deren sensorischen und haptischen Wert und erweitert ihre Informationskapazität. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, wie der rasche Klimawandel neue Designlösungen für den Alltag erfordert, die die laufenden Veränderungen in der Umwelt und im Menschen unterstreichen.

ELA

Die Idee hinter dem Konzept von „ELA“ ist es ein anpassbares und erweiterbares System zu schaffen, das sich den Bedürfnissen der Nutzenden anpasst und individuell genutzt werden kann und soll die Lagerung von Kleidung in verschiedenen Zuständen ermöglichen. Das modulare System soll eine schnelle und unkomplizierte Nutzung bieten und sich der Problematik von unstrukturierten Kleidersammlungen sowie unästhetischen Wäscheständern annehmen, indem es ein unverzichtbarer Bestandteil der Einrichtung wird. Dadurch soll das lästige Verstauen oder Wegstellen eines herkömmlichen Wäscheständers vermieden werden. Die Benutzerfreundlichkeit soll Freude beim Gebrauch bereiten und die Motivation steigern, Kleidung ordentlich aufzuhängen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Aufbewahrung von getragener Kleidung zu erleichtern, um zu ermutigen, Kleidungsstücke nicht voreilig zu waschen. Stattdessen soll die Lüftung der Kleidung bevorzugt werden, um einen bewussteren Umgang mit der Kleidung zu fördern.

Die Beziehung zwischen Mensch und Natur

Der Entwurf reflektiert das Spannungsfeld zwischen Natur, Mensch und Technologie und präsentiert einen umweltgestalterischen Ansatz, der lokale Materialien und additive Fertigungsmethoden nutzt. Zentrales Element ist eine begehbare, additiv gefertigte Installation, die unmittelbare, multisensorische Natur- und damit auch Selbsterfahrungen anbietet. Die Installation wird in der Natur aus lokal vorkommendem Lehm durch einen mobilen 3D-Druckers vor Ort gedruckt. Der Entwurf zeigt, dass ein bewusster Umgang mit fortschrittlicher Technologie und die Integration von natürlichen Ressourcen entscheidend sind, um eine nachhaltige und respektvolle Beziehung zur Natur zu pflegen. Die offene Spiralform schafft einen geschützten Raum, der dennoch Umwelteinflüsse ins Innere lässt und somit die Entstehung ökologischer Nischen fördert. Dadurch wird die Beobachtung und Teilnahme an Naturprozessen in einem geschützten Umfeld ermöglicht.

Conceptual Cartography

Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Schaffung einer nachhaltigeren Gesellschaft. Designer*innen können von dem Konzept der Boundary Objects profitieren, das beschreibt, wie Arbeit über soziale Grenzen hinweg durch materielle oder verfahrenstechnische Arbeitsvereinbarungen koordiniert werden kann, ohne dass ein Konsens erforderlich ist. Stellen Sie sich eine Produktskizze vor, die Ihre Vision nach außen trägt und es anderen ermöglicht, Verbesserungen vorzuschlagen – was zu einem besseren Produkt führt. Designforscher*innen stehen jedoch vor einer Herausforderung: Boundary Objects sind so populär, dass sich in verschiedenen Bereichen viele Definitionen mit unterschiedlichen Grundannahmen herausgebildet haben. Welche soll man verwenden? Der Navigationsrahmen, der auf der Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche entwickelt wurde, bietet einen Überblick über die gängigsten theoretischen Cluster. Dieser Rahmen hilft Designer*innen dabei, das Konzept effektiv zu nutzen und ihre analytischen Fähigkeiten in der Designforschung zu verbessern.

Ronda Senso

„Ronda Senso“ ist ein offen gestaltetes Möbelkonzept, welches aus einem niedrigen Podest und einem dazugehörigen flexiblen, modularen Rollmöbel besteht. Der Name „Ronda Senso“,portugiesisch für ,,Runder Sinn’’ lehnt sich an die runden Formen und die vielfältigen Sinne, die bei der Verwendung dieses Möbels angesprochen werden. Alles geht Hand in Hand, da alle Sinne miteinander verknüpft sind. Bei diesem Projekt ging es vor allem darum, den Raum besser zu nutzen und die verschiedenen Aktivitäten/Ecken besser zu kombinieren. Die Vision für den Raum war ein natürlicheres, offeneres Bild zu schaffen, mit harmonischen Farben und Formen die im Einklang mit der Funktion sind. Wie der Morgenkreis soll mein Möbelkonzept den Kindern Sicherheit vermitteln und Ihre Fähigkeiten fördern. An den richtigen Stellen unterstützen, aber auch ihr eigenes Selbstvertrauen stärken. Wichtige Einflüsse für das Möbelkonzept waren Montessori, Pickler und auch die Reggio Pädagogik.

Capsule

„Capsule“ ist eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Kleidungsstücke, die dazu dient, den herkömmlichen Stuhl als Kleiderablage zu ersetzen. Das Konzept hinter „Capsule“ wurde entwickelt, um der Kleidung die nötige Wertschätzung zukommen zu lassen, indem es einen Übergangsraum zwischen sauberer und schmutziger Kleidung schafft. Durch das Design bietet „Capsule“ nicht nur Platz für Kleidung, sondern ermöglicht es auch, darauf Platz zu nehmen. Die Röhre, die an eine moderne Wäschetrommel erinnert, ist mit Löchern versehen, durch die die Materialien der Kleidung zum Vorschein kommen. Dies verleiht dem Objekt eine eher skulpturale Erscheinung und erinnert weniger an ein herkömmliches Möbelstück. Die Gestaltung trägt dazu bei, dass „Capsule“ spielerisch genutzt werden kann. Der Holzblock kann umgedreht als Hocker verwendet werden und es  besteht die Möglichkeit die Röhre als Garderobe an die Wand zu hängen oder neben dem Hocker zu stellen.

LABORA

Leder ist ein Naturprodukt, das für seine Eleganz, Langlebigkeit und Vielseitigkeit bekannt ist. Allerdings hat sich durch chemische Gerbverfahren die Lederherstellung zu einem problematischen Prozess für Mensch und Umwelt entwickelt. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den negativen Auswirkungen, die daraus resultieren. Sie sammelt, kategorisiert und vergleicht zunächst zukunftsorientierte Verbesserungsmöglichkeiten für den Gerbprozess sowie alternative Materialien. In Kooperation mit der Revoltech GmbH konnte daraufhin der Entwurf einer Tasche aus einem Prototyp der innovativen und kreislauffähigen Lederalternative „LOVR“ realisiert werden. Der Schwerpunkt der Gestaltung lag dabei darauf, die optische Wirkung dieses neuartigen Materials anhand eines typischen Lederproduktes, der Aktentasche, zu veranschaulichen und dadurch „LOVR“ als neuen Werkstoff zu etablieren. „LABORA“ bietet einen möglichen Ausblick auf eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung durch Materialforschung.

Der neue chinesische Stil

Zu Beginn der Arbeit wurden Symbole und Elemente der traditionellen chinesischen Kultur untersucht und analysiert, wobei der Schwerpunkt auf der Darstellung der chinesischen Orchidee lag.

In der Antike ist die Orchidee eine Metapher für den Charakter und die Eleganz des Menschen. Sie steht für hohe Qualität und das Streben nach Perfektion. Diese Arbeit präsentiert Schmuck in einem neuen chinesischen Stil und versteht sich als internationaler Vermittler. Elemente, Materialien und Farben, die ihren Ursprung in der chinesischen Kultur haben, wurden mit neuen digitalen Fertigungstechniken kombiniert. So dient die 3D-gedruckte Trägerstruktur als gestalterisches Element.

Mit dieser Arbeit sollen bewusst die Grenzen traditioneller Materialien und Handwerkskunst überschritten werden. Es ist ein Naturprodukt mit industriellen, futuristischen Elementen; eine Verschmelzung nationaler Elemente verschiedener chinesischer Dynastien mit Gegenwart und Zukunft.

BINVISIBLE

„BINVISIBLE“ ist ein innovativer Abfallbehälter, der das Stadtbild positiv beeinflussen soll, indem er Vermüllung reduziert. Der obere, sichtbare Bereich, in den der Müll eingeworfen wird, greift Muster und Formen auf, die unterbewusst erkannt und zugeordnet werden können Der untere Teil hingegen fügt sich durch die Wahl der Farben und Materialien unauffällig in das Stadtbild ein oder kann durch die Verwendung von bekannten, mit dem Ort verbundenen Symbolen, Bildern oder Kunst die Werte des Ortes und seiner Kultur widerspiegeln. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Einerseits soll der Behälter Teil des Ortes werden, ohne als Infrastruktur aufzufallen. Andererseits soll die sichtbare Funktion Passanten signalisieren, dass Müll hier entsorgt werden soll. Durch die einfache, robuste Konstruktion und gute Reparierbarkeit ist „BINVISIBLE“ kostengünstig und langlebig. So trägt jeder Einzelne dazu bei, Vermüllung zu reduzieren und das Stadtbild aufzuwerten.

Der Tod des Modearchetypen

Die Abschlussarbeit „Der Tod des Modearchetyps“ ist eine kritische Analyse der Rolle des idealisierten Körpers in der Modeindustrie – des sehr schlanken, weißen Cis-Körpers ohne Behinderung. Ein wissenschaftlich fundiertes Handbook für Modedesigner*innen und eine auf diesem Handbook aufbauende Kollektion sollen zeigen, wie inklusives Design und Schnittgestaltung funktionieren können. Das Handbook ruft dazu auf, erlernte Denk- und Arbeitsweisen zu hinterfragen, um allen Menschen, unabhängig von ihrer Körperform, Zugang zu Mode zu ermöglichen. Dies auf breiter Basis zu ändern, würde nicht nur soziale Vorteile mit sich bringen, sondern auch unserer Umwelt helfen. Durch Mode, die für jede Körperform entworfen wird und deren Bedürfnisse berücksichtigt, würde es viel weniger Fehlkäufe und Rücksendungen bei Online-Bestellungen geben. Die Bedürfnisse der einzelnen Körper werden bei der Herstellung der Kollektion durch die Einbeziehung von Models in den Designprozess ermittelt.