Sublimed Bonds

Das Projekt versteht sich  als eine objekthafte Antwort auf das spürbare (Recherche und Erfahrung) Bedürfnis der Integration der Trauer in die moderne Gesellschaft.

Eine besondere Rolle in meiner Arbeit spielt die Trauergemeinde. Diese besitzt zwar ein heilsames Potenzial, doch leben ihre Mitglieder heute oft weit voneinander entfernt.

Ausgangspunkt meines Entwurfs ist das Grablicht, ein häufiges Lichtritual. Glas als Material soll dem Gefühl der transzendenten Verbindung zu den Verstorbenen gerecht zu werden. Die Gläser können gemeinsam und mit Blick auf das Wesen der Toten ausgewählt werden. Die Interaktion beginnt bei der Trauerzeremonie. Von hier aus verteilen sich die Elemente mit den Trauernden und finden Platz in einem Gegenstück in ihrem Zuhause. Mit der Zeit werden sie an besonderen Trauertagen oder zu einem für alle zugänglichen Ort zurückgebracht und bilden nach und nach ein gläsernes Stapelspiel – als stille Kommunikation unter den Lebenden, als transparente Verbindung zu den Toten und als Ausdruck der Trauer.

TIBO

„TIBO“ ist ein speziell designter Tiertransporter mit modularem Aufbau, der sich den Gewohnheiten ihres Tieres anpasst, und einer doppelten Schalldämmung, die den Komfort beim Transport erhöht. Der eigens konstruierte Futtertrog ermöglicht nicht nur den einfachen Zugang zu Futter und Wasser von außen, sondern dient auch als Eingangs- und Ausgangstür.

Die gesamte Transportbox ist halb geschlossen, um die Sicherheit zu erhöhen. Durch die zusätzlich eingebaute Kamera und die Beleuchtung können die Besitzer*innen ihre Haustiere jederzeit im Auge behalten und die Reise mit ihren Tieren sorgenfrei genießen.

Sense

„Sense“ ist ein Konzept für eine Digitale Gesundheitsanwendung zur Therapie von Prädiabetes durch die Regulation von Hunger und Sättigung. Durch die Stärkung des emotionalen Differenzierungsvermögens trägt Sense dazu bei, zwischen Appetit und Hunger unterscheiden zu lernen. Indem man sich über die Motivation, etwas zu essen und das eigene Essverhalten bewusst wird, hilft Sense dabei, das eigene Appetitverhalten zu erkennen, zu regulieren und zu dokumentieren. Im Kern sorgt Sense dabei für den sukzessiven Aufbau eines psychosomatischen Feldes, das als Abbild der inneren und äußeren Erlebniswelt der Patient*innen die Leinwand für das individuelle Appetitverhalten bildet. 

Sense verknüpft die Selbstwahrnehmung mit Handlung und hält die Erinnerung an bewusst erlebte Situationen, Reize und Emotionen lebendig. Darüber hinaus werden zwei Punkte der Begegnung geschaffen, einen für den inneren Dialog der Patient*innen, einen weiteren für die Beziehung zwischen Ärzt*in und Patient*in. Sense stellt also fortwährend die Frage: Was in dir ist eigentlich hungrig?

XIAOYIN

Herkömmliche smarte Geräte sind abhängig von elektronischen Bildschirmen, auf denen man Tippen und Wischen muss. Im Gegensatz erweitert „XIAOYIN“ die interaktive Dimension von Glasflächen auf Pflanzen. Mittels dieses Systems wird eine stressfreie digitale Umgebung geschaffen, die dem gesamten Wohlbefinden der Nutzer*innen dient und die Technologie zugleich von ihrem Bewusstsein fernhält. Das organische Interface macht es nicht nur möglich, dass Mensch und Technik friedlich kooperieren können; durch den Tastsinn wird auch die physische und emotionale Bindung zur Natur gefördert, der in der heutigen Gesellschaft vernachlässigt wird.

Tapi

Die Wohnungskrise hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft und betrifft immer mehr Menschen, insbesondere in Ballungsräumen. Personen mit geringem Einkommen sind oft dazu gezwungen, einen immer größeren Anteil ihrer finanziellen Stabilität für Wohnraum aufzugeben, mit der Folge, sich in unsichere und ungesunde Lebensverhältnisse zu begeben. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Wohnräume, da sie Beispiel Home Office – immer mehr Aufgaben erfüllen müssen.

„Tapi“ ist ein innovatives Designkonzept, das darauf abzielt, Wohnraum effizienter zu nutzen und die Denkweise von Menschen in beengten Wohnverhältnissen nachhaltig zu beeinflussen. Tapi kann durch einfaches Falten in zwei Tischpositionen aufgebaut und nach der Nutzung platzsparend flach an der Wand angebracht werden. Durch die Verwendung des Recyclingmaterials „vitAcoustic“ erhält das Produkt zusätzliche Qualitäten und bietet ein außergewöhnliches und neuartiges Nutzererlebnis.

Unload I & II

„Unload I & II“ bilden eine Produktserie für Mitarbeiter*innen, die hauptsächlich im Büro arbeiten, um die negativen Einflüsse der Informationsflut zu vermindern. Sämtliche Informationen abzulehnen, wäre unvernünftig. Vermindert werden kann das Problem der Informationsflut aber durch regelmäßige Pausen während der Arbeit. So kann man sich kurz von der Informationsflut befreien und das gestresste Gehirn entlasten.

„Unload I“ ist ein Timer, der den Nutzer*innen drei vernünftige Arbeitsrhythmen anbietet und so dabei hilft, ein Verhältnis zwischen Arbeit und Pause zu finden. In der Mitte befindet sich ein Duftstein aus Porzellan, auf den die Konzentration fördernde Öle geträufelt werden können, um bei der Arbeit produktiver zu sein. „Unload II“ ist eine modulare Akupressur-Matte fürs Büro, die den Mitarbeiter*innen während ihrer Pause eine entspannende Aktivität ermöglicht.

SYNTH Kollektion

Die „SYNTH-Kollektion“ ist eine Hommage an ein neues Paradigma für das Kunsthandwerk, bei dem Design, handwerkliches Wissen und digitale Werkzeuge gemeinsam agieren, um ein traditionelles Handwerk zu bewahren und es den Bedingungen des 21. Jahrhunderts anzupassen. 

Das Projekt ist eine Reinterpretation der traditionellen levantinischen Holzintarsien. Durch die Einführung neuer Technologien und Materialien entsteht eine neue Produktionsmethode, die das Vokabular dieses Handwerks zu erweitern versucht.

Die Kollektion besteht aus drei Beistelltischen, die die wichtigsten Musterfamilien der geometrischen islamischen Ornamentik (vier-, fünf-, sechsfache Symmetrie) repräsentieren. Drei bestehende, aus drei Regionen des Nahen Ostens stammende Muster wurden digital manipuliert, um ihnen das Bild von digitalisierten, verpixelten Mustern zu geben. Anschließend wurden sie in einem komplexen Prozess von präzisen Maschinen- und Handwerkstechniken umgesetzt.

Kasa

Kasa ist ein konzeptioneller Schirm, der asiatische Ästhetik mit Langlebigkeit und Praktikabilität verbindet. Oft wird vergessen, welchen Wert Alltagsgegenstände haben. Obwohl es nicht nötig wäre, werden sie unbedacht ersetzt. 

Aus diesem Grunde versucht Kasa eine emotionale Beziehung zwischen dem Produkt und seinen Nutzer*innen zu schaffen, die zu einer längeren Nutzungsdauer führt und die Bereitschaft zur Reparatur verstärkt. Ein Weg, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Nutzungsästhetik: Das Produkt muss sowohl einfach zu nutzen sein, als auch beim Gebrauch Spaß machen. 

Der Schirm ist so konstruiert, dass seine Teile austauschbar sind. Inspiriert von japanischen Holzverbindungen, ist er mit Verbindungsstücken versehen, die bei Wind die Speichen entlasten und bei einer Reparatur den Materialaufwand minimieren. Der von einem Fächer inspirierte Öffnungsmechanismus macht es darüber hinaus möglich, die Schirmfläche nur teilweise zu öffnen, wodurch sich der Schirm auch als Sichtschutz verwenden lässt.

PFDMLEO

Die Zunahme von Weltraumschrott, besonders im niedrigen Erdorbit, stellt ein ernstzunehmendes Risiko für die Raumfahrt dar. Bei einer Kollision von Satelliten droht die Gefahr einer kaskadierenden Ausbreitung von Fragmenten: das Kessler-Syndrom. 

In der Thesis wurde die zeitnahe Eingrenzung von Trümmern nach einer Satellitenkollision untersucht. Zu diesem Zweck wurde ein modularer Satelliten-Cluster konzipiert, der mit hochentwickelten Whipple-Schilden ausgestattet ist. Diese speziellen Schilde werden bereits in der Raumfahrt verwendet, um Raumstationen vor kleineren Einschlägen zu schützen. Der Satelliten-Cluster wird durch die Konjunktion mit den Fragmenten partiell perforiert, sodass die Trümmer zwischen den multiplen Schichten des Schildes eingefangen und aus dem Orbit entfernt werden. 

Meine Arbeit setzt sich nicht nur konzeptionell mit Weltraumschrott auseinander, sondern dient auch dazu, theoretischer Forschung im Bereich der Raumfahrt visuelle Präsenz zu verleihen.

AUS DEN AUGEN.

Warum fühlen sich Frauen* öfter unsicher in der Stadt? Aus theoretischer Arbeit und Recherche ist ein Konzept als Intervention im Stadtbild entstanden. Mit einer interaktiven Installation, die am Beispiel der Stadt Regensburg entwickelt wurde, sollen Nutzer*innen über die Thematik aufgeklärt und für diese sensibilisiert werden. 

Die Installation umfasst eine Station in der Innenstadt, an der Passant*innen Fragen zu verschiedenen Themenbereichen beantworten, ihr eigenes Sicherheitsgefühl bewerten und Vorschläge für einen Beitrag zu einem sichereren Raum in der Stadt vorfinden können. 

Zum einen soll der Effekt des spielerischen Lernens nachhaltig für das Thema sensibilisieren; zum anderen wird durch auffällige Gestaltung Aufmerksamkeit und somit „Empowerment“ für Frauen* generiert. Dabei wird nicht nur reine Information vermittelt; die Aktionen können auch als eine Übung für reale Situationen verstanden werden.