Nature Bag

Plastik prägt unser Alltag. Ohne Plastik ist unser Alltag kaum mehr vorstellbar. Plastik ist einfach überall. Dabei sind Kunststoffe problematisch für die Umwelt und verursachen ein globales Müllproblem. Gegenwärtig werden zahlreiche Lösungen angeboten. Mittlerweile beginnen Regierungen damit, den Verbrauch von Plastik an einigen Stellen zu regulieren. Mülltrennung und Recycling allein werden die Plastikkrise freilich nicht lösen können. Wir brauchen deshalb eine ultimative Lösung. Die ultimative Lösung sind neue Materialien. Wir müssen Plastik neu erfinden. 

Der „Nature Bag“ ist eine Alternative zur Plastikverpackung. Es handelt sich um  eine essbare und auflösbare Lebensmittelverpackung, die sich – etwa bei Instantnudeln – beim Kochen bei Temperaturen mehr als 100 Grad Celsius auflöst. Nach einer Mahlzeit mit Nature Bag entsteht kein Plastikmüll.

MIKADO

Städte entwickeln sich ständig weiter und sind mit Problemen wie Klimawandel, Luftverschmutzung und Verstädterung konfrontiert. Eine Lösung besteht darin, Autos aus den Innenstädten zu verbannen und Fußgängerzonen und öffentliche Räume wiederzubeleben. 

Das modulare Raumkonzept „MIKADO“ verwandelt ungenutzte Flächen in attraktive, flexible städtische Räume, die die Bedürfnisse der Bewohner*innen in den Vordergrund stellen. 

Das System konzentriert sich auf die Beschattung des öffentlichen Raums, um Hitze zu reduzieren, wobei fragmentierte Sonnenschirme halbschattige Bereiche schaffen, die durch Sitzbereiche, Stehtische und Pflanzgefäße für eine dynamische Nutzung ergänzt werden. Der modulare Aufbau ermöglicht eine individuelle Gestaltung, wodurch sich das System für große öffentliche Plätze, einzelne Parkplätze und abgesperrte Straßen eignet. MIKADO bietet einen nachhaltigen Ansatz zur Belebung öffentlicher Räume, zur Förderung des gesellschaftlichen Engagements und zur Bekämpfung des Klimawandels.

Centist

Die Verschwendung von kleinen Geldmünzen hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und führt zur unnötigen Produktion neuer Münzen. Oft denken Menschen, dass ihre kleinen Spendenbeträge nicht viel ausmachen, tatsächlich aber können sie in der Summe einen großen Unterschied machen.

„Centist“ sind Spendenbehälter mit einer eigenen Sprache. Die Bedeutung von Spenden wird durch einfache Metaphern verdeutlicht: „Auch Kleines macht einen großen Unterschied“. Jede kleine Münze zählt, besonders bei Spenden. Eine gut gestaltete Spendenbox kann das Interesse der Menschen wecken und ihnen die Möglichkeit geben, mehr über die dahinterstehende Wohltätigkeitsorganisation und ihren Zweck zu erfahren. Die analoge Spendenbox kann das Spenden im Alltag erleichtern und zusätzliche Optionen für digitale Spenden schaffen. Durch gezieltes Design kann sichergestellt werden, dass die Spendenboxen nicht nur als einfache Sammelbehälter, sondern als wichtiger Teil der Werte und Identität der Organisation wahrgenommen werden.

STEIGER

Um Glühbirnen zu wechseln, Oberschränke ein- und auszuräumen, auf Schränken Staub zu wischen oder Bücher aus einem Regal zunehmen, werden zumeist Stühle, Tische oder andere Möbelstücke als Hilfsmittel genutzt. Nur wenige greifen in solch alltäglichen Situationen auf Trittleitern zurück, die für solche Arbeiten vorgesehen sind. 

In der Arbeit wurden neue konzeptuelle Ansätze realisiert, die konventionelle Handlungsabläufe hinterfragen. Aus dem Prozess heraus sind drei Tritt-Entwürfe entstanden, die jeweils unterschiedliche Stärken aufweisen. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass der jeweilige Tritt schnell, einfach und vielseitig nutzbar, leicht zu verstauen und somit und gut in den Alltag integrierbar ist. Darüber hinaus sollte die erhöhte Plattform ein starkes Sicherheitsgefühl vermitteln, zugleich aber ein geringes Eigengewicht aufweisen, um mobil einsetzbar zu sein.

Unweiß

„Unweiß“ entstand auf Grundlage der Frage: Kann Gestaltung durch ein Umdenken hinsichtlich ästhetischer Konventionen nachhaltiger werden? Porzellan ist zunehmend mit Eisen verunreinigt. Beim Brand wird deswegen zusätzliches Gas in den Ofen geleitet, damit das Eisen nicht oxidiert und das Porzellan strahlend weiß aus dem Ofen kommt. Die Verunreinigung existiert nur, weil die Ressourcen reinen Kaolins langsam erschöpft sind. 

Ist das nicht Anlass genug, einen verantwortungsvolleren Umgang mit Porzellan anzustoßen und weniger weißes Porzellan zu produzieren? Warum sind unsere gesellschaftlich bedingten Ästhetik-Präferenzen wichtiger als unsere Umwelt? „Unweiß“ spielt mit dem Narrativ, wie Porzellan aussähe, wenn auf den massiven Mehraufwand an Energie verzichtet würde, der nötig ist, um reinweißes Porzellan zu produzieren. Auf diese Weise ist „Unweiß“ ästhetisch ungehorsam. „Unweiß“ zeigt auf, dass Subtilität auch eine Chance auf Veränderung birgt.

Bmb8

„Bmb8“ ist ein System aus genormten Bambusmatten, die sich vielfältig zusammensetzen lassen. Die Mattenmodule ermöglichen es, Gefüge aus kleinen und großen Strukturen zu erstellen sowie Objekte im Leichtbauformat zu bauen. Viele Baugruppen können mit Werkzeug auf Einsteigerniveau realisiert werden. Die stabilen Matten sind faltbar, flexibel in die eine Richtung und elastisch in die andere. So können sie – ähnlich wie Sperrholz – zu einer stabilen Platte verschränkt werden. Ob als singuläres Produkt oder als Modul in einem größeren Zusammenhang, die Einsatzmöglichkeiten der Platten sind lediglich durch die Vorstellungskraft der Nutzer*innen begrenzt.

digitile in detail

Die Trennung von traditionellem Handwerk und industrieller Produktion wird durch den Einsatz digitaler Technologien zunehmend aufgebrochen, da auch viele Handwerksbetriebe solche Technologien nutzen, um ihre Produktionsprozesse zu erweitern. 

In der Arbeit „digitile in detail“ wird untersucht, welche neuen gestalterischen Möglichkeiten sich aus der Verbindung von Handwerk und Industrie ergeben, indem digitale Fertigungsprozesse als integraler Bestandteil des handwerklichen Arbeitsprozesses betrachtet werden. 

Konkret wird die Herstellung von Fliesen und die Anwendung eines CNC-Lasers zur Gravur detaillierter Muster in keramisches Material untersucht. Durch die Variation der Fliesen und unterschiedliche Einstellungen der Parameter des CNC-Lasers werden verschiedene Herangehensweisen und Methoden aufgezeigt. Daraus hervorgegangen sind drei Fliesenbilder, die sich jeweils der Anwendung einer Methode verdanken und in einem Gesamtkontext präsentiert werden.

Resource Bins

In unserer heutigen Konsumgesellschaft sind wir ständig von Ressourcen umgeben, die durch die Infrastruktur unseres Müllsystems auf hocheffiziente Weise aus unserem Einflussbereich herausbefördert werden, um entweder vernichtet oder in minderwertigere Stoffe umgewandelt werden. Durch einen solchen Umgang mit Materialien haben wir uns daran gewöhnt, die Verantwortung für unsere Reststoffe anderen zu überlassen und in diesem keinerlei Wert zu erkennen. 

Die „Resource Bins“ stellen einen Gegenentwurf zu dieser Haltung dar. Durch sie soll ein direkter Stoffstrom zwischen den Haushalten, in denen die Altstoffe anfallen, und Unternehmen, in denen diese Stoffe und Materialien zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden können, etabliert werden.

Rain Bricks

„Rain Bricks“ sind Bauelemente zur Be- und Entwässerung von Fassaden, die Interaktionspotenzial zwischen Verbraucher*innen und Regenwasser erzeugen. Als individualisierbares System ermöglichen sie eine Anpassung an lokale Gegebenheiten zur Sammlung und Leitung von Regenwasser. Der Entwurf entspricht dem Konzept der „Schwammstadt“: Das Regenwasser wird abgebremst, dezentral gespeichert und kann später über offenporigen Ton verdunsten. Auf diese Weise können Tiere, Pflanzen und Menschen einen Nutzen aus der zugänglich gemachten Ressource ziehen, etwa zur Begrünung, um die Biodiversität zu erhöhen oder den häuslichen Wassergebrauch zu senken. 

Der Prozess beinhaltete das Bauen eines eigenen Extruders aus lokalen Ressourcen (Metallschrott), sowie dem Nutzen lokal vorhandenen Tons. Heutige Ziegel sind meist hoch industrialisierte und professionalisierte Güter. Das Projekt zeigt einen offenen Design-Approach sowie die Herstellungsweise in der Kombination von Handwerk und global zugänglichen Ressourcen (Material, Wissen).

Courage

Erste Hilfe: Viele Menschen sind bereit, im Notfall zu helfen. Große Wissenslücken kosten Menschenleben. Warum also nicht die Technik nutzen und mit bewährten persuasiven Gestaltungsmustern digitaler Plattformen Menschen für den Ernstfall fit machen? 

In der App „Courage“ werden diese Muster bedient. Nutzer*innen werden motiviert, lebenserhaltende Erste-Hilfe-Maßnahmen regelmäßig zu wiederholen, ihr Wissen zu vertiefen und ihre Fertigkeiten zu festigen. Für die richtigen Entscheidungen gibt es Punkte, die sie gegen reale Prämien eintauschen können.