avio – touch and go

avio – touch and go ist ein User Interface Konzept für den Towerlotsenarbeitsplatz. Es führt zentrale Funktionen in einer einheitlichen Systemlösung zusammen, um die Planung und Koordination von Starts und Landungen effizienter und sicherer zu gestalten. Die bisher einzelnen Systeme – Sequenzierung, Lagedarstellung Luft, Lagedarstellung Boden, Wetter und Kameras – werden auf einem Touchscreen zusammengeführt. Ergänzt wird dieser durch einen Eingabestift mit taktilem Feedback, welches eine intuitive Steuerung und die direkte Verknüpfung mit dem mentalen Modell der Lotsen ermöglicht.

Das System stärkt das Situationsbewusstsein, verringert die kognitive Belastung und erleichtert Multitasking unter Zeitdruck. Durch die Reduktion redundanter Interaktionen sowie eine klare visuelle Struktur wird die Arbeitsbelastung spürbar reduziert. Ziel ist es, in einer sicherheitskritischen Umgebung eine gezielte Entlastung der Lotsen zu ermöglichen, ohne etablierte Abläufe zu unterbrechen.

Hi:Stories – next door

Wie kann die NS-Zeit für Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren zugänglich und nachhaltig vermittelt werden?

Die Masterthesis Hi:Stories untersucht gestalterische und didaktische Strategien zur Entwicklung einer zeitgemäßen Erinnerungskultur im deutschsprachigen Raum. Im Fokus steht die Frage, wie digitale und hybride Formate genutzt werden können, um junge Menschen in ihrer Lebenswelt anzusprechen, ihr historisches Bewusstsein zu schärfen und demokratische Werte zu fördern.

Zentrales Element der Arbeit ist die Konzeption einer digitalen Anwendung als didaktisches Hilfsmittel, das Jugendlichen hilft, die NS-Zeit über persönliche Narrative von NS-Opfern und deren Verbindungen untereinander besser zu verstehen. Zudem veranschaulicht die Darstellung von Kontinuitäten zu aktuellen Themen die Relevanz des Erinnerns. Die Verbindung von theoretischer Fundierung und praxisnaher Umsetzung ermöglicht einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Erinnerungskultur in einem digitalen Zeitalter.

*flora

*flora ist ein multimediales Gestaltkonzept, das medizinische, gesellschaftliche und emotionale Aspekte rund um Stillen, Beikost und Mutterschaft vereint. Herzstück ist eine Box mit drei informativen Booklets, einem Journal und einem Kartenset. Die Booklets liefern fundiertes Wissen ab der Schwangerschaft und unterstützen praktisch in der Stillzeit. Ziel ist eine kompakte, gezielte Wissensvermittlung zur emotionalen Vorbereitung und zum frühzeitigen Erkennen sowie Bewältigen möglicher Hürden. Das Journal dient als persönlicher Begleiter zum Festhalten von Gedanken und Meilensteinen. Das interaktive Kartenset und eine begleitende Social-Media-Kampagne fördern Aufklärung und gesellschaftlichen Austausch, entkräften Mythen und stärken ein realistisches Bild des Stillens. *flora bestärkt Mütter darin, ihren individuellen Stillweg selbstbewusst, informiert und bedürfnisorientiert zu gestalten.

eTransportschein

Der aktuelle, papierbasierte Ablauf des Krankentransports in Deutschland führt zu einem ineffizienten und fehleranfälligen Prozess. eTransportschein bietet eine digitale Lösung, welche alle Beteiligten miteinander vernetzt. Über einen zentralen Datenspeicher werden die Transportscheine digital erfasst und ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen Ärzt:innen, Transportdiensten, Krankenkassen und Patient:innen ermöglicht.

Intelligente Formulare unterstützen Ärzt:innen dabei, Transportscheine schneller und fehlerfrei zu erstellen. Der zentrale Datenspeicher vereinfacht die Zusammenarbeit und steigert die Effizienz im Gesundheitswesen – davon profitieren alle Beteiligten.

Alle Benutzeroberflächen sind barrierefrei nach WCAG-Standard gestaltet und basieren auf einem modularen Designsystem. Zudem erfüllt eTransportschein die rechtlichen Vorgaben und bietet somit eine praxistaugliche, zukunftsfähige Lösung zur Digitalisierung und Optimierung der Abwicklung von Krankentransporten.

KI positiv nutzen

Als dieses Projekt letzten Frühling startete, hatten wir kaum Wissen im Bereich künstlicher Intelligenz. Uns war unklar, wie wir als Designer KI sinnvoll einsetzen und suchten einen Ansatz, der uns hilft, durch dieses Feld zu navigieren.

Mit einem explorativen, gestalterischen Vorgehen näherten wir uns dem Thema. Wir beobachteten, wie KI-Programme den Designprozess vereinfachten. Doch uns stellte sich die Frage: Wie kann KI so eingesetzt werden, dass sie Gesellschaft und Umwelt zugutekommt?
Unsere Erfahrungen fassten wir in einer Designmethode zusammen, die den Umgang mit neuen Technologien beschreibt und uns hilft, realistische Potenziale zu erkennen. Zur Validierung haben wir die Methode angewandt und entwickelten Amber: ein KI-unterstütztes Monitoring-Device, das Förster beim frühzeitigen Erkennen von Borkenkäferbefall hilft. Am Baum befestigt, erkennt Amber mithilfe von Mikrofonen und einer Auswertung der KI Käfer noch bevor es äußerlich sichtbar wird und schützt so unsere Wälder.

Maglis

Maglis – Schmuck, der wirkt

Maglis ist eine Schmuckkollektion für neurodiverse* und neurotypische Menschen, die Design mit Funktion verbindet. Unsere Stücke unterstützen im Alltag durch Bewegung, Akupressur und Sensorik – unauffällig, ästhetisch und wirksam.

Die Gestaltung basiert auf fundierter Recherche, Usertests und Expertengesprächen. Therapeutische Ansätze wie Ergotherapie, Reflexzonen-Stimulation und Gewichtseinsatz flossen in das Design ein. So fördern unsere Produkte Konzentration, reduzieren Unruhe und bieten stressabbauende Alternativen.

Die Kollektion umfasst Puzzle-, Druck-, Akupressur- und Bewegungsringe, ein variables Armband sowie einen modernen, gewichteten Kragen.

Maglis zeigt: therapeutische Funktion kann stilvoll sein.

neurodivers: umfasst z. B. AD(H)S, Autismus, LRS, Dyskalkulie – ein „anderes Normal“.

BERGBÜNDL

Die Zahl der Bergunfälle steigt kontinuierlich. Häufige Ursachen sind eine mangelnde Bereitschaft zur Tourenvorbereitung und das fehlende Wissen über die speziellen Bedingungen in den Alpen.
Die Printmedien BERGBUCH, BERGBLATT und BERGBIERDECKL vermitteln Wander:innen kompaktes Wissen zu Eigenverantwortung und Sicherheit am Berg. Die Materialien sind an den Orten platziert, an denen sich Wander:innen ohnehin aufhalten.

Das BERGBUCH dient als kompaktes Nachschlagewerk und bietet fundiertes Hintergrundwissen zur alpinen Umgebung, erklärt wichtige Naturzeichen und liefert nützliche Tipps zur Tourenvorbereitung.

Das BERGBLATT ist der praktische Begleiter für unterwegs: Es fasst essentielle Handlungsschritte für kritische Situationen zusammen und zeigt, wie Gefahren frühzeitig erkannt und richtig darauf reagiert werden kann.

Die BERGBIERDECKL regen bei einem kühlen Getränk spielerisch zum Austausch über alpine Risiken an und fördern gleichzeitig verantwortungsbewusstes Handeln.

YOM

YOM ist ein spekulatives Designprojekt, das sich kritisch mit dem Einfluss von Individualisierung auf die zukünftige Esskultur auseinandersetzt. Im Zentrum steht der personalisierende Automat „YOM“, der mithilfe gesammelter Daten individuelle Nährstoffkombinationen erstellt. Dabei hinterfragt das Projekt, ob die zunehmende Tendenz zur Personalisierung die soziale und kulturelle Bedeutung des gemeinsamen Essens verdrängt. Der Automat arbeitet nach dem Motto „Du isst, was du bist“ und veranschaulicht die Verschmelzung von Technologie und menschlichen Bedürfnissen. Visuell unterstützt wird dies durch ein Typo-Tool, das die Personalisierung durch individuell angepasste Schriftbilder verdeutlicht. Die Verpackungsgestaltung spiegelt die Vielfalt der Bedürfnisse wider. Durch das futuristische Food-Design hinterfragt YOM die Grenzen zwischen Natürlichkeit und Technologie und regt zur Reflexion über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Individualisierung im Ernährungsalltag an.

Supa Sauna

Die Supa Sauna ist ein mobiler, öffentlicher Rückzugsort im urbanen Raum, der Erholung, Gemeinschaft und sozialen Austausch fördert. Sie entstand im Rahmen eines Wettbewerbs der Bundesstiftung Baukultur zur autofreien Stadt der Zukunft und stellt die Frage: Was tun mit Parkplätzen? An wechselnden Standorten in Berlin lädt die Supa Sauna dazu ein, öffentliche Räume neu zu denken. Öffentliche Bäder spielten historisch wie heute eine zentrale Rolle in Städten – als Orte der Hygiene, des sozialen Austauschs und der Teilhabe. An diese Tradition knüpft die Supa Sauna an und schafft eine niedrigschwellige, inklusive Plattform für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Das Projekt verbindet Forschung zu öffentlichem Raum, Eigentum und sozialer Interaktion mit einem konkreten, sinnlichen Erlebnis von Gemeinschaft und Stadtraum.

TESSI

TESSI ist eine rauchfreie, kostengünstige Lösung, die Indiens starke Abhängigkeit von festen Brennstoffen zum Kochen und zur Wassererwärmung adressiert – eine Praxis, die 2019 zu 1,6 Millionen durch Umweltverschmutzung verursachten Todesfällen beitrug. Mithilfe von Heizelementen erwärmt es 55 kg Sand auf 300 °C und speichert 2,6 kW erneuerbare Energie, um pro Ladung 30 Liter Wasser zu erhitzen. Die Vakuumisolierung hält die Wärme über Nacht, sodass auch bei Stromausfällen sauberes Kochen und dezentrale Energiespeicherung möglich bleiben.
TESSI unterstützt das nationale Stromnetz, indem es überschüssige erneuerbare Energie während der Spitzenproduktion speichert und bei Bedarf wieder abgibt, wodurch Energieverschwendung reduziert und die Versorgung stabilisiert wird.
Es wurde so konzipiert, dass es besonders erschwinglich, umweltfreundlich, langlebig und leicht reparierbar ist. TESSI hilft, die Abhängigkeit von Feuerholz zu beseitigen, schafft Zeit für Bildung und fördert wirtschaftliches Wachstum.