Monolith

Johannes Trautmann

Oktober / October - 2018

Kunsthochschule Kassel

Kurzbeschreibung

Der Tisch „Monolith“ ist der praktische Teil meiner Diplomarbeit „Raumkonzept und Einrichtung für einen Offspace“.

Was ist das Thema?

Ein Konzept für die Nutzung der Räume des Tokonoma e.V. als Veranstaltungsort mit einem diskursiven Charakter. Dieser veranstaltet seit 2012 jeden Dienstagabend Programm mit Vorträgen, Filmscreenings, Talks, Ausstellungen und Konzerten. Als zentrales Element im Raum soll der Tisch vor den Veranstaltungen als Ort des gemeinsamen Essens mit den Künstler*innen dienen. Während der Veranstaltungen als Plattform, auf der die Inhalte geteilt werden können, z.B. als Präsentationsfläche für Objekte, Mittelpunkt einer Lesung oder als Pult für das Equipment der Musiker*innen.

Warum sieht es so aus?

Der Leitgedanke des Entwurfes entstand aus dem Bild eines Tisches am Waldrand, der ein Ort des Ausruhens und Zusammenkommens symbolisiert. Diese Metapher des Tisches zwischen Weggabelungen, an denen man ins Gespräch kommt, beeinflusst das gesamte Raumkonzept. Er wird zum zentralen Merkmal der Veranstaltungen, steht als Monolith im Raum und wirkt durch seine Größe und Massivität schwer und unverrückbar. Die minimalistische Ästhetik des Tisches läuft analog zu dem Gedanken einen Mittelpunkt der Veranstaltungen zu bilden. Dieser Mittelpunkt ist nicht der Tische per se, sondern eher die nicht sichtbare Austauschplattform, die er in sich trägt.

Was ist das Besondere?

Ein Tischentwurf, welcher durch seine Größe und optische Massivität mehr als Teil der Architektur als ein Funktionsmöbel zu sehen ist. Die Manifestierung des Diskurses ohne Option auf Kompromisse. Die abgerundeten Tischenden sind eine Annäherung an einen runden Tisch, es wird ein offener Ort ohne Hierarchien geschaffen, wobei die Breite von 80 Zentimeter ein Gespräch mit dem Gegenüber ermöglicht. So entstehen, beispielsweise bei Vorträgen, integrative Momente und eine engere Verbindung zwischen Vortragenden und Zuhörern. Nach der Veranstaltung wird er zu einem diskursiven Raum, um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, sich weiter in Dialoge zu vertiefen.

Was ist neu?

Der Tisch ist die Entscheidung weg von klassischen Vortragssituationen hin zu einem offenen Diskurs. Der Versuch die klare Trennung zwischen Vortragenden und Zuhörern zu verwischen. So ist die Rolle des Tisches als nicht physische Plattform weit wichtiger als seine funktionalen Aspekte. Die Experimentierfreude und das Hinterfragen von Hierarchien bei Veranstaltungen ist zwar nicht neu, wird allerdings durch den Entwurf „Monolith“ maßgeblich gefördert.