BioBits

Biogut bleibt oft ungenutzt und wird nicht der Kreislaufwirtschaft zugeführt. „BioBits“ ist ein vierteiliges Service-System, welches die Unannehmlichkeiten für die Nutzer*innen und den logistischen Aufwand für die Abfallbetriebe reduziert. Das Biogut wird in dezentralen Anlagen entsorgt, wo es in Biostücke getrocknet und zu Biokohle pyrolisiert wird, welche zur Erzeugung von Humus und der Aufwertung von ausgelaugten Böden dienen. Im Prozess entsteht dabei Hitze, die in elektrische Energie umgewandelt wird. Eine App liefert motivierende Informationen und Statistiken an die Nutzer*innen. Ein faltbarer Mehrweg-Eimer erleichtert den Transport und lässt sich an Automaten eintauschen. Mit den Produktlösungen von Biobits wird das Trennen und Entsorgen von Biogut gefördert und der fachgerechte Umgang von der Entstehung bis zur Verarbeitung erleichtert. Die Nutzer:innen merken einen direkten Effekt durch die korrekte Entsorgung.

Die Beziehung zwischen Mensch und Natur

Der Entwurf reflektiert das Spannungsfeld zwischen Natur, Mensch und Technologie und präsentiert einen umweltgestalterischen Ansatz, der lokale Materialien und additive Fertigungsmethoden nutzt. Zentrales Element ist eine begehbare, additiv gefertigte Installation, die unmittelbare, multisensorische Natur- und damit auch Selbsterfahrungen anbietet. Die Installation wird in der Natur aus lokal vorkommendem Lehm durch einen mobilen 3D-Druckers vor Ort gedruckt. Der Entwurf zeigt, dass ein bewusster Umgang mit fortschrittlicher Technologie und die Integration von natürlichen Ressourcen entscheidend sind, um eine nachhaltige und respektvolle Beziehung zur Natur zu pflegen. Die offene Spiralform schafft einen geschützten Raum, der dennoch Umwelteinflüsse ins Innere lässt und somit die Entstehung ökologischer Nischen fördert. Dadurch wird die Beobachtung und Teilnahme an Naturprozessen in einem geschützten Umfeld ermöglicht.

Der Tod des Modearchetypen

Die Abschlussarbeit „Der Tod des Modearchetyps“ ist eine kritische Analyse der Rolle des idealisierten Körpers in der Modeindustrie – des sehr schlanken, weißen Cis-Körpers ohne Behinderung. Ein wissenschaftlich fundiertes Handbook für Modedesigner*innen und eine auf diesem Handbook aufbauende Kollektion sollen zeigen, wie inklusives Design und Schnittgestaltung funktionieren können. Das Handbook ruft dazu auf, erlernte Denk- und Arbeitsweisen zu hinterfragen, um allen Menschen, unabhängig von ihrer Körperform, Zugang zu Mode zu ermöglichen. Dies auf breiter Basis zu ändern, würde nicht nur soziale Vorteile mit sich bringen, sondern auch unserer Umwelt helfen. Durch Mode, die für jede Körperform entworfen wird und deren Bedürfnisse berücksichtigt, würde es viel weniger Fehlkäufe und Rücksendungen bei Online-Bestellungen geben. Die Bedürfnisse der einzelnen Körper werden bei der Herstellung der Kollektion durch die Einbeziehung von Models in den Designprozess ermittelt.

Post-Bike Accessories

„PBA“ ist ein Projekt, das den Benutzer von Anfang an in die Gestaltung einbezieht, so dass er durch seinen Gebrauch die symbolischen, ästhetischen und funktionalen Möglichkeiten entwickelt. Das Design basiert auf modularen Teilen aus recyceltem Reifenmaterial, die mit Hilfe von Verbindungsstücken zusammengefügt werden können. Sein ursprünglicher Zweck ist der Transport, der vom funktionalen zum ästhetisch-symbolischen übergeht. Das Design und die Anordnung der Teile geben dem Benutzer die Möglichkeit, die Art und Weise, wie die Teile angeordnet und integriert werden, nach seinen Bedürfnissen zu erforschen. Die Teile sind Open Source, so dass die Benutzer sie nicht nur selbst herstellen, sondern auch verändern und mit anderen teilen können. Der Name leitet sich von der Vorsilbe Post ab, was so viel bedeutet wie “was danach passiert”, inspiriert vom Konzept der Nachbearbeitung, das das gesamte Projekt durchzieht, und von der Bedeutung, die es im Prozess des Konsums durch die Benutzer hat.

Ecofusion

Das Projekt “Ecofusion” basiert auf meiner gleichnamigen Bachelorarbeit zu der Forschungsfrage:

Wie lassen sich nachhaltige Materialien in unserem Wirtschaftssystem etablieren?

Meine Antwort kurzgefasst: Produkte mit umweltfreundlichen/biobasierten Materialien mit Augenmerk auf Recycling als wirtschaftlichen Vorteil entwickeln. So wird Skalierung und Forschung gefördert, wodurch nachhaltige Materialien konkurrenzfähiger werden und sich etablieren. „Ecofusion“ ist mein auf dieser Idee basierendes Gründungsprojekt zur Entwicklung gewichtsreduzierter, und 100% recyclingfähiger Kühleinheiten. Bei der Herstellung wird auf den Einsatz von Naturfaser, Biokunststoff und Myzelium-basierten Schaumstoffersatz gesetzt, um Schadstoffe zu vermeiden und Recycling zu ermöglichen.

Zwischenraum

Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden bietet ein besonderes Potenzial zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Deckung des steigenden Wohnraumbedarfs. Dieses Projekts zur Transformation von Kaufhäusern zu gemeinschaftlichen Wohnflächen, am Beispiel Galeria Kaufhof Saarbrücken, umfasst ein Konzept zur Raumaufteilung und ein modulares Fassadensystem. Durch die Skelettbauweise des Kaufhauses wird eine flexible Raumunterteilung ermöglicht und es kann auf neue Nutzungsanforderungen reagiert werden. Die Trennung der Privaträume von den Gemeinschaftsflächen erfolgt durch den Einsatz von Holzmodulen, welche in die neue Fassade integriert werden. Somit entstehen spannende Zwischenräume und großzügige Gemeinschaftsflächen. Durch unterschiedliche Fassadenelemente und den modularen Aufbau werden verschiedene Nutzungen und Größen der Zwischenräume ermöglicht. Das Fassadensystem kann zudem an verschiedene Grundrisse angepasst werden und ist für die Umnutzung anderer Skelettbauten geeignet.

MycoColors

Unser bunter Planet brachte drei große Organismenreiche hervor: Flora, Fauna und Funga. Funga? Tatsächlich ist die Welt der Pilze in ihrer Vielfalt an Erscheinungsformen und Funktionen dem Auge zwar nur zum kleinen Teil sichtbar, für die Entstehung und das Zusammenwirken der natürlichen Elemente jedoch fundamental. Heutzutage bietet sie sogar zahlreiche Möglichkeiten, um die schädliche und zerstörerische Dynamik unserer industriellen Produktionsweisen aufzuhalten.

Das Forschungsprojekt „MycoColors“ widmet sich in diesem Kontext verschiedenen Möglichkeiten, aus Pilzen Farbstoffe für Textilien zu gewinnen, die synthetische Farben mit schädlichen Nebenwirkungen ersetzen können. Dabei kommen sowohl extraktive Verfahren zum Einsatz, die Farbstoffe aus dem Fruchtkörper existierender Pilzarten herauslösen, als auch das kontrollierbare Wachstum von Myzelien im Bioreaktor. Ziel ist eine stetig wachsende Farbpalette, die auch auf andere Materialien übertragbar ist.

Tiny Moor Lab

Das „Tiny Moor Lab“ vereint Umweltschutz und Forschung mit modularem und zirkulärem Bauen. Es ermöglicht dauerhaftes und lückenloses Moormonitoring, das die Umsetzung von zukünftigen Renaturierungsprozessen unterstützt. Darüber hinaus dient es als Ort für Umweltbildung und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung im Bereich Naturschutz und Landwirtschaft auf Moorböden. Das Konzept des „Tiny Moor Labs“ kann als ganzheitlicher Ansatz für einen ökologischen Transformationsprozess der Landwirtschaft und Baubranche verstanden werden. Die Verwendung von Baustoffen aus Paludikulturen soll aufzeigen, welches konstruktive und gestalterische Potential diese Materialien mit sich bringen. Das aus Modulen konstruierte Lab kann durch seine Bauweise effizient und naturschonend montiert werden und trägt so zusätzlich zum Schutz der Umwelt bei. Hierfür wurde der Aufbau eines Fertigmoduls aus Paludibaustoffen konzipiert.

GreenTimer

In deutschen Haushalten werden im Durchschnitt trotz Ökodesign-Richtlinien immer noch 8% des Stromverbrauchs im Standby-Modus verbraucht. Daher wurde in diesem Projekt eine App entwickelt, die zum Stromsparen motivieren soll und unter anderem zur (intelligenten) Steuerung von Zeitschaltuhren dient. Je nach Zielgruppe werden unterschiedliche Ansätze von Eco-Feedback, Nudging und Gamification verwendet, da Menschen unterschiedlich motiviert sind. Beispielsweise nimmt eine Person Herausforderungen mit der Familie an, um für einen virtuellen Baum zu sparen, während eine andere Person gerne allein Abzeichen sammelt. Die adaptive Funktion wurde durch ein Dashboard realisiert, das sowohl Basismodule als auch optionale Module enthält, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Darüber hinaus können die Nutzenden aus drei Modi wählen, um das Erscheinungsbild zu bestimmen. Um Nutzer*innen nicht zu überfordern, wird das Aussehen des Startbildschirms zu Beginn durch eine Abfrage während des Registrierungsprozesses bestimmt.

The Grass is Greener on Both Sides

Das Projekt „The Grass is Greener on Both Sides“ lässt das vom Aussterben bedrohte Handwerk des Heckenflechtens wieder aufleben, bei dem biegsame Pflanzentriebe miteinander verflochten werden, um eine natürliche Barriere zu schaffen. Hecken schaffen Lebensräume mit ökologischem Nutzen in ländlichen und städtischen Gebieten. Sie fördern die Biodiversität, erhalten die Bodenfruchtbarkeit, indem sie Erosion entgegenwirken, und kühlen die Umgebung im Sommer. Flechthecken haben eine Lebensdauer von über 100 Jahren, überdauern also andere Zäune und machen dieses Projekt zu einem generationenübergreifenden Bestandteil des Ökosystems. Das System enthält Tools, die Einsteiger*innen ermöglichen, eine Flechthecke anzulegen aber auch bei dem Planen und Verstehen der Technik helfen. Dazu gehören ein simpler Holzzaun als Gerüst, eine Picknickdecke sowie eine Schürze als Anleitung zum Flechten und Gummis, die als Pflanzenverbinder dienen.