CAM

Wie lässt sich ein Elektronikgerät so gestalten, dass es kreislauffähig und nachhaltig ist? CAM ist eine Kamera, die für die Nutzung im und um das eigene Zuhause konzipiert wurde. Dank ihres modularen Aufbaus lassen sich der Kamera alle nötigen Funktionen hinzufügen, um eine Vielzahl von Einsatzgebieten abzudecken: mögliche Beispiele sind Babyphone, Türklingel oder Webcam. Die Daten werden von einem Endgerät empfangen und mithilfe einer zugehörigen App verarbeitet. Bei der Gestaltung wurde der gesamte Produktlebenszyklus mit Aspekten wie der Zweitnutzung, der Reparatur und dem Einsatz nachhaltiger Rohstoffe berücksichtigt.

Auf einer Leinenlänge

Meine Bachelorarbeit soll gezielt sensibilisieren und Bewusstsein für die Thematik der Hund-Mensch-Beziehung schaffen.

Die hohe Rücklaufquote von Hunden in Tierheimen zeigt, dass – trotz umfangreicher Informationsangebote – nach wie vor mangelndes Bewusstsein für das Thema Hund-Mensch-Beziehung und die damit verbundene Verantwortung besteht. Es besteht dringender Bedarf, Hundebesitzer*innen und potenzielle Hundehalter*innen besser aufzuklären und zu sensibilisieren.

Für folgende Fragestellung habe ich eine gestalterische Lösung in Form eines Designansatzes realisiert: Wie und in welcher Form kann Aufklärung ein Bewusstsein für die Bedeutung einer harmonischen Hund-Mensch-Beziehung schaffen, um Verantwortung und Selbstreflexion bei potenziellen Hundehalter*innen, Hundehalter*innen und in der Gesellschaft zu fördern? Entstanden sind mehrere gestaltete Aufklärungsinhalte in Printform, zusammengestellt in einem Ordner.

Klassik?

Ausgangspunkt meiner Thesis war meine Liebe zur Klassik und der Wunsch, diese Musik in einem gestalterischen Rahmen zu erkunden und zu reflektieren. In einem zunächst ergebnisoffenen Prozess analysierte ich bestehende Bild- und Sprachwelten sowie institutionelle Strukturen der klassischen Musik. Im Spannungsfeld zwischen Gestaltung und Musik sowie zwischen Humor und Ernsthaftigkeit erkundete ich unterschiedliche Wege der Musikvisualisierung. Es entstand eine Sammlung assoziativer Bilder und Geschichten, die Klassik sowohl analytisch als auch spielerisch verarbeitet. Aus diesem Material entwickelte sich schließlich ein Kampagnenentwurf für das Anhaltische Theater Dessau (ohne konkrete Beauftragung), der klassische Musik für ein jüngeres Publikum visuell neu kontextualisiert und aktiv zum Diskurs im Konzerthaus einlädt. Mit dieser Arbeit versuche ich, eine Brücke zwischen Gestaltung und kultureller Vermittlung zu schlagen und neue Menschen für klassische Musik zu begeistern.

Play. Pause. Design.

Um der Bildsprache von Musik einen Ansatz zu bieten, der nicht nur Emotionen mit Melodie und Klang verbindet, sondern auch technische und physikalische Aspekte des Entstehungsprozesses und der Produktion berücksichtigt, wurde ein Musikstück analysiert und auf Basis der einzelnen isolierten Spuren eine Bildsprache entwickelt, die wie eine visuelle Übersetzung funktioniert.

Mithilfe von stem splitting wurde das Musikstück After Rain von Dermot Kennedy in seine einzelnen musikalischen Spuren aufgeschlüsselt: Gesang, Gitarre, Streicher, Bass und Drums. Jede Spur wurde isoliert betrachtet und grafisch herausgearbeitet. Aus der technischen Darstellung der vorhandenen Tonsignale wurde für jede Spur ein eigenes repräsentatives grafisches Element entwickelt. Abschließend wurden die Spuren entsprechend der Liedstruktur zu einem grafischen Gesamtgefüge zusammengesetzt, woraus sich eine visuelle Übersetzung des Musikstücks offenbart.

For Real Music Lovers

Mitten in der Aschaffenburger Fußgängerzone steht ein unscheinbares Gebäude aus den 1930er Jahren – doch hinter diesen Mauern verbirgt sich ein Ort, der über Jahrzehnte hinweg zum kulturellen Mittelpunkt einer ganzen Stadt geworden ist: der Colos-Saal.
Dieser Ort prägt die Musik- und Kulturszene der Stadt, zieht Künstler aus aller Welt an und wird von ihnen als zweites Wohnzimmer beschrieben.

Dieser Bildband gibt exklusive Einblicke hinter die Kulissen – in den Alltag der Menschen, die mit Leidenschaft hier arbeiten, und in die besonderen Momente der Künstler, die auf ihrer Tournee im Colos-Saal ankommen.
Ergänzt wird dies durch persönliche Texte von Claus Berninger, dem Gründer des Colos-Saals, seiner Frau Jutta Schaadt-Berninger sowie unter anderem von Mitgliedern der Bands Boppin’B und Café del Mundo.

Real Music Lovers ist in Kooperation mit dem Colos-Saal Aschaffenburg entstanden. Eine Hommage an einen einzigartigen Ort, der weit über Aschaffenburg hinausstrahlt.

Das Schulbuch – gedruckter Anachronismus?!

Die Gestaltung von Schulbüchern spielt eine zentrale Rolle im Bildungsprozess. Sie prägt, wie Lerninhalte präsentiert und wahrgenommen werden, und beeinflusst maßgeblich die Motivation und den Lernerfolg. Betrachtet man den deutschen Schulbuchmarkt, fällt jedoch auf, dass trotz der zentralen Bedeutung dieser Medien die visuelle Gestaltung von Schulbüchern sich sehr langsam weiterentwickelt und wenig mit dem zu tun hat, wie aktuelles Grafikdesign unsere Medienlandschaft prägt. Die Masterthesis untersucht die Entstehung, Funktion und Gestaltung deutscher Schulbücher und entwickelt darauf aufbauend ein Gestaltungskonzept für ein modernes Schulbuch. Der praktische Teil setzt dieses Gestaltungskonzept exemplarisch in der Neugestaltung des Schulbuches Terra Geografie 8 vom Ernst Klett Verlag um. Ziel der Arbeit ist es, zu zeigen, welchen Anteil die visuelle Gestaltung zur Schulbuchentwicklung beitragen kann und welchen Unterschied ein gut gestaltetes, zeitgenössisches Bildungsmaterial macht.

Hass hinter Glas

Gewalt im Internet kann viele Formen annehmen. Sie wird als Werkzeug genutzt, um besonders Frauen oder marginalisierte Personengruppen in ihrer gesellschaftlichen/politischen Teilhabe einzuschränken. Das Glossar soll einen Überblick geben, welche Formen Gewalt online annimmt. Es soll aufklären und Sichtbarkeit schaffen. Neben der sachlich erklärenden Ebene soll ergänzend eine emotionale Ebene geschaffen werden, in der die Begriffe illustrativ dargestellt werden. Ziel ist es, so Menschen für das Thema zu sensibilisieren, im Optimalfall Täter*innen abzuschrecken, aber zumindest Opfern eine Sprache zu geben.

Greyline – Glossar der Nacht

Unsere Welt befindet sich in absoluter Wachheit. Pausenlos wird produziert, konsumiert und mitgeteilt. Und das auch bei Nacht. Städte werden von künstlichen Lichtern erhellt und überstrahlen den natürlichen Nachthimmel. Licht kriecht förmlich in unsere intimste, privateste Sphäre.
Die Publikation verfolgt die tiefwirkenden Spuren von Licht, die im Anthropozän seit Erfindung der Elektrizität gezogen werden. Der Mensch entsagt sich seinem natürlichen Biorhythmus und befeuert durch Lichtemission die ökologische Krise.
Das Glossar lässt in die tiefdunkle Nacht eintauchen, in der zu Sinnlichkeit, Naturerfahrung und einer neuen Wahrnehmung angeregt wird. Es bildet eine Sammlung aus literarischen Bezügen, Begriffen und Fotografien, die die Vielseitigkeit der Nacht aufzeigen.
Das Glossar der Nacht setzt den Impuls, den eigenen Status von Abrufbarkeit in unserer 24/7-Gesellschaft zu hinterfragen und sich mit den Wechselwirkungen von Mensch und Natur auseinanderzusetzen.

Woher kommst du wirklich?

Woher kommst du wirklich? Diese Frage begleitete mich als Adoptivkind mein ganzes Leben und führte mich dazu, das traditionelle Familienbild infrage zu stellen. In meinem Buch „Emotion trifft Tradition“ setze ich mich mit der Vielfalt von Familienformen auseinander und zeige, dass Bindung nichts mit Genetik zu tun hat. Adoption ist ein zentraler Teil des Projekts und verdeutlicht, dass Familie nicht durch Blutsbande, sondern durch Liebe, Vertrauen und Verlässlichkeit definiert wird. Der begleitende Film mit Interviews von Menschen, die in anderen Familienstrukturen leben, hinterfragt gesellschaftliche Normen und sensibilisiert für die Vielfalt von Familie. Das Projekt räumt mit Vorurteilen auf und zeigt, dass wahre Familie dort entsteht, wo Geborgenheit und Vertrauen wachsen – unabhängig von Herkunft und traditionellen Erwartungen.

GANZ NORMAL ANDERS

»GANZ NORMAL ANDERS« ist ein selbstgestaltetes Printmagazin, das sich mit der Sichtbarkeit und Repräsentation von Menschen mit körperlicher Behinderung auseinandersetzt. Aus persönlicher Erfahrung und gesellschaftlichem Interesse heraus entstand ein Projekt, das individuelle Geschichten in den Mittelpunkt stellt – fernab von Klischees und Mitleid.

In acht Interviews geben Betroffene Einblicke in ihren Alltag, ihre Wahrnehmung und ihren Umgang mit Zuschreibungen. Gestaltung, Sprache und Perspektive greifen dabei bewusst ineinander, um neue Erzählräume zu schaffen und bestehende Stereotype aufzubrechen.

Das Magazin versteht sich als Beitrag zu einer differenzierten und empathischen Darstellung von Behinderung – für mehr Sichtbarkeit, Dialog und Verständnis.