NIEE

Freezing of Gait ist eine belastende Bewegungsblockade, die bei bis zu 80% aller Parkinsonerkrankten auftritt. Sie beschreibt das Gefühl am Boden festzukleben, trotz der Absicht zu gehen. NIEE ist ein elegantes, unaufdringliches Hilfsmittel, um diese Blockade zu lösen. Ohne zusätzliche Therapien, ohne stigmatisierende Hilfsmittel und Methoden. Beidseitig anwendbar wird die Manschette unter der Kniescheibe getragen. Ein Ring am Zeigefinger fungiert als Auslöser. Bei seiner Betätigung gibt die Manschette einen elektrischen Impuls an die Patellarsehne ab. Durch die Kontraktion des Muskels kann der Weg ungehindert weitergeführt werden.

Clay

Als einer der ältesten Werkstoffe ist Lehm in vielen Kulturen fest verankert und es entwickelten sich verschiedene Techniken zu dessen Verarbeitung. Diese traditionellen Verfahren, wie beispielsweise der Stampflehm, haben sich früh etabliert, und auch in zeitgenössischen Entwürfen lassen sich fast nur diese bewährten Techniken finden. Die Materialästhetik ist vor allem durch die über einen langen Zeitraum entstandene kulturelle Konnotation geprägt, welche durch den Kontext des aktuellen ökologischen Diskurses erweitert wird. Werden nun gezielt Materialeigenschaften, wie etwa die Festigkeit, optimiert und ein neuer Blick auf dessen Verarbeitung geworfen, hat der Werkstoff das Potenzial, sich nicht nur in größeren architektonischen Skalierungen weiterzuentwickeln, sondern auch im Produktkontext. Neben einer technischen Versuchsreihe zum Ermitteln der konstruktiven Möglichkeiten zeigt eine zweite Versuchsreihe den Einfluss von Oberfläche und Struktur auf die Ästhetik des Materials.

BUNKA

BUNKA ist eine fünfteilige Geschirr-Reihe, die anhand eines Menüs von fünf Gerichten der japanischen Küche gestaltet wurde. So wurde in Zusammenarbeit mit dem Restaurant Naniwa Sushi & More in Düsseldorf ein Menü mit dem Leitmotiv Miso, einer fermentierten Sojapaste, welche in verschiedenen Variationen präsentiert werden sollte erarbeitet. Das Design nimmt Bezug auf Restaurant, Speise, Gast und den interkulturellen Austausch zwischen der deutschen und japanischen Kultur. Der Fokus war insbesondere darauf gelegt, welche Einflüsse und Entwicklungen ein japanisches Restaurant nach mehreren Jahren in Deutschland macht und sich von der traditionellen Aufmachung unterscheidet. BUNKA soll diese Schnittstelle der beiden Kulturen aufnehmen und verkörpern.

CIRCO – Der Schulgarten für regenerative Landwirtschaft

Von der industriellen Revolution bis heute roden wir weiterhin natürliche Land für Landwirtschaft und extrahieren Ressourcen aus unserer Natur. Der Müll Boom und die Treibhausgasemissionen wurden für die Gesundheit der Erde jedoch nicht berücksichtigt. Daher werden nachhaltige Produktion dringend auf die Bühne gebracht. CIRCO ist ein Bildungsprogramm für den neuen Schulgarten für regenerative Landwirtschaft zur Simulation einer Kreislaufwirtschaft, insbesondere für unsere nächste Generation. Die Schüler*innen können am Gartenkurs teilnehmen, um Müll zu recyceln, den Boden zu nähren und Früchte aus dem Pflanzen zu ernten. Als positives Feedback können sie ihr Essen selbst produzieren, um dem Campus zu dienen (der Mensa anbieten) oder die lokale Gemeinschaft teilen, um eine öffentliche Wirkung zu erzielen. Wir hoffen, dass dieser Schulgarten als eine urbane Farm unser Bewusstsein für nachhaltigen Konsum erhöhen und unsere Gesellschaft zur Änderung beeinflussen kann.

My feet are killing me

Die menschlichen Füße sind von einem urbanen, durch häufiges und langes Sitzen gekennzeichneten Lebensstil chronisch unterfordert.
Monotone Bewegungsmuster sowie das Tragen enger, gepolsterter Schuhe entziehen uns elementare sensorische Reize und tragen dazu bei, dass sich Mobilität und Belastbarkeit der Füße bereits ab dem Kindesalter nach und nach verschlechtern.
Häufig führt die dadurch beeinträchtigte Körperhaltung zu vielfältigen körperlichen und seelischen Problemen.

Während meines Projektes bildeten sich zwei Konzepte heraus, die dieses Phänomen aus unterschiedlichen Richtungen adressieren: “TOE TOW“ und “BILL”.

TOE TOW ist ein subtiles Werkzeug für Balance-Training und Fußmassage, welches aufgrund seiner spielerischen und ästhetischen Qualität in den alltäglichen Wohnraum integriert werden kann; BILL ein Unisex-Freizeitschuh, der die Vorteile von “Barfußschuhen” mit der Langlebigkeit wiederbesohlbarer Lederschuhe vereint.

Papier und Licht

FLYING PAPER ist eine poetische und ehrliche Pendelleuchte.
Wie ein fliegendes Papier im Wind hängt sie im Raum. Wenige und pure Materialien lassen offen und ehrlich erkennen, wie Papier und Licht miteinander verbunden sind. Die Leuchte strahlt an die Decke und das Licht wird diffus in den Raum verteilt.
Am Anfang des Projektes stand die Frage: Wie kann eine Leuchte für immer kleiner werdende Ballungsräume und knapper werdende Rohstoffe aussehen?
Der Rohstoff Papier ist eine Basis für den Entwurf, weil er ein leichtes Gewicht hat, einfach zu verarbeiten, zu produzieren und leicht lichtdurchlässig ist. Die LED ist die zweite wichtige Komponente, weil sie sehr klein, kompakt und effizient ist und damit kleinere und leichtere Bauformen von Leuchten zulässt.
FLYING PAPER kombiniert das einfache, alltägliche und warme Material Papier mit der technischen und kühl wirkenden LED. Dabei kommt die reine Leuchte mit lediglich zwei Komponenten, Papier und LED aus.

Kreativraum Im Raum

Welche Sinne & Reize werden im Freien angesprochen bzgl. kreativem und konzentriertem Arbeiten? Wie lassen sich diese Eigenschaften in geschlossene Räume übertragen? Was sind die Anforderungen an temporäre Arbeitsräume? Wie sieht ein flexibles, langlebiges, funktionales Konzept dafür aus? Tageslicht und unsere Umgebung beeinflussen uns. Mit dem modularen „Kreativraum im Raum System“ lassen sich für jedes Team in jeder Umgebung individuell anpassbare Projektarbeitsbereiche schaffen. Die umklappbaren „Flip“ Module und die LED Wall „Move“ unterstützen agile Teams in allen Prozessschritten. Jedes “Flip” dient als Kreativarbeitsfläche und unterstreicht von der anderen Moos- oder Filzseite, die natürliche, am Tagesverlauf orientierte Licht- & Umgebungswirkung, die von der LED-Wall erzeugt wird. „Move“ kann mit smarter Steuerung und individuell anwählbar die Phasen Konzentration, Kommunikation, Kreativität und Regeneration begleiten.

https://projekte.g.hawk.de/projekt/5f2d054b453da

Inspirare

INSPIRARE ist ein interaktives Ausstellungskonzept über die unsichtbare Symbiose zwischen den Menschen und den im Wasser lebenden Mikroorganismen.
Global betrachtet distanzieren sich immer mehr Menschen von einer natürlich geprägten Lebensweise und verlieren dadurch ihr Gefühl für symbiotische Prozesse auf unserem Planeten. Die Wissenschaft hilft uns, die teils unsichtbaren Prozesse dieses Kreislaufsystems durch ihre Forschung sichtbar zu machen. Es mangelt an Methoden, welche die zum Teil komplexen Vorgänge und Erkenntnisse auf eine niederschwellige und sinnliche Weise vermitteln. An dieser Stelle greift das Ausstellungskonzept INSPIRARE.
An der Schnittstelle von Natur, Design und Technologie sind Wissensobjekte entstanden, die den Betrachter*innen einen komplexen Zusammenhang anschaulich vermitteln und diese auf sinnliche und poetische Weise in den Prozess einbinden. Als Grundlage dient hierfür ein holistisches Raumkonzept, bei dem die Betrachter*innen drei Stationen durchlaufen.

Persönliche Schutzausrüstung optimiert / Personal protective equipment optimized

Das Schutzausrüstungsset besteht aus einem Schutzanzug, der nahtlos an eine Gesichtsvollschutzmaske anschließt. Darunter kann eine Kühlweste getragen werden. Da die Hauptkontamination vorne stattfindet, befindet sich der Reißverschluss am Rücken und lässt sich an der Maske fixieren, um ein unerwartetes Öffnen oder Verrutschen zu verhindern. Die Vollgesichtsschutzmaske besteht aus einem Visier und einer Atemschutzmaske mit einer austauschbaren Filtermembran. Auf diese Weise kann die Filtermembran flach produziert und platzsparend transportiert werden. Es entsteht weniger Abfall und gleichzeitig wird weniger Platz für Lagerung und Transport benötigt. Auch der Overall und die Kühlweste sind mit einem optimierten Schnittmuster gestaltet, so dass bei der Produktion Material eingespart werden kann. Durch das Tragen einer Kühlweste kann nicht nur die Körpertemperatur reguliert werden, sondern auch die Konzentration und die Tragedauer maximiert werden.

der Fixateur / the Fixateur

Das Projekt untersucht Arbeit, Ressourcenfragen und den Wert von unbrauchbarem Zeug prozesshaft in Form eines fiktiven Berufsbildes.
Mit standardisierten Arbeitsabläufen und Einheitslösungen stellt der Fixateur den Gebrauchswert kaputter Möbel wieder her. Dafür verwendet er Fixaturen, die wie bei Knochenbrüchen beschädigte Stellen stabilisieren.
Das Verfassen von Anamnese- und Operationsberichten fordert eine individuelle Auseinandersetzung mit beschädigten Möbeln aller Art trotz professioneller Gleichgültigkeit ein.
Der Fixateur ist ein Experiment – der Versuch, berufliche Autorität und Selbstverständnis sowie empfundene Verantwortung zu erfinden.