on — off

Eigentlich wissen wir bereits, was zu tun ist. Strom sparen, Wasser sparen, nachhaltige Materialien verwenden. Aber wie können wir unsere Gewohnheiten ändern, wenn die Produkte es uns schwer machen, sie zu verstehen? Verbrauch wird zur unterbewussten Handlung. ‘on — off’ hinterfragt beispielhaft die Schnittstelle eines Alltagsproduktes. Auf humorvolle Weise wird interaktiv eine alltägliche Gewohnheit unterbrochen.
Anders als bei einem Kippschalter ragt bei hier eine kleine Schlaufe aus dem Gehäuse. An ihr befindet sich ein langer Faden, der nach dem Prinzip einer Spieluhr herausgezogen werden kann. Je weiter der Faden aus dem Schalter gezogen wird, desto länger brennt das Licht. Mit der Zeit zieht sich das Textil über eine Federmechanik ins Gehäuse zurück, bis das Licht wieder ausgeht. Auch ein schnelles Reset ist möglich.

GUARD – Sicherheit durch Design / GUARD – Safety by design

GUARD ist die Kombination aus einer Halskette und einem Fußkettchen, die zusammen ein Sicherheitssystem bilden. Die Halskette übernimmt im Ernstfall die Notruffunktion, indem sie einen Alarm auf dem Smartphone einer vorher bestimmten Sicherheitsperson auslöst.
Im gleichen Zug wird ein Signal an das Fußkettchen übermittelt, welches ab diesem Zeitpunkt einen Live-GPS-Standort an das Smartphone des Sicherheitskontakts überträgt. Dieser Kontakt kann die Polizei informieren und alle relevanten Daten weiterleiten. Wenn die Sicherheitsperson nicht reagiert, soll es die Möglichkeit einer direkten Weiterleitung geben. Das Besondere an diesem System ist, dass durch kräftiges Ziehen an der Kette der gesamte Ablauf ausgelöst wird und somit eine sehr schnelle Reaktionsfähigkeit entsteht, die auch bei großer Panik ohne zeitintensive Barrieren wirkt. Das Mitführen eines Smartphones ist für den Einsatz des Systems nicht notwendig.

LIHA

LIHA beschreibt ein Verkaufskonzept für Kultiviertes Fleisch, welches durch nutzerzentriertes Design Akzeptanz erzeugt. Bald wird Kultiviertes Fleisch in den Märkten verkauft werden und eine umwelt- und tierfreundlichere Ernährung möglich machen. Das System aus smartem Verkaufstresen und Vorbestellungsapp ermöglicht eine intensive Informationsvermittlung darüber, was Kultiviertes Fleisch genau ist und welche Vorteile es bietet. Durch Vorbestellungen und kurze Produktionszeiten kann gezielter auf Nachfrage produziert und somit Mengen von Foodwaste verhindert werden.

Performer

1 – Find potential space – 2 – Find potential performer – 3 – Roll in, Pop up, Plug in – 4 – Perform, perform, perform – 5 – Repeat from 1

Der Performer ist Transportwagen, Einrichtungssystem und Handlungspartner. Er ermöglicht temporäre Raum(zwischen)nutzungen mit dem Ziel, performative Situationen des Commons als Orte des Für- und Miteinanders in bestehenden (Leerstands-)Räumen herzustellen.
Die Performer agieren als Vermittler und Netzwerker. Aus Vierkant-Stahlrohr gefertigt, bieten die Module verschiedene sichtbare Verbindungsoptionen an. In Partner-/ Teamarbeit können z.B. Bank, Tisch, Tresen, Bogen, Podest gefügt werden. So richten die Performer Situationen ein, die zu Präsentations- und Interaktionsflächen für menschliche Performer:innen werden können.
Die Wandelbarkeit der Performer soll das gemeinschaftliche, räumliche Experimentieren ermöglichen und zu weiteren, neuen performativen Verbindungen motivieren – welche im besten Fall über Ort und Zeit der Nutzung hinausweisen.

Strategisches Design Thinking für unsere Homecare-Zukunft

Unsere Krankenhäuser sind in ihrer derzeitigen Form überlastet.
Unser Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen.
Ein systemisches Umdenken ist daher dringend notwendig.
Ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Lösungen wird sein, den häuslichen Bereich mit in das Gesamtkonzept des Gesundheitssystems zu integrieren. Solitäre Lösungen alleine reichen nicht (mehr) aus, um die Problemstellungen in unserem Gesundheitssystem zu bewältigen.
Homeward ist die Vision eines Gesundheitssystems, das die Bedürfnisse der Patient*innen in den Mittelpunkt stellt und durch intelligente Vernetzungsstrukturen sowie fortschrittlichen Technologien ein effizientes und transparentes System anbietet.
Im Zentrum des Konzeptes steht die ergänzende Verlagerung von begleitender Diagnostik, Behandlung und Pflege in das häusliche Umfeld der Patient*innen.
Homeward verbindet die verschiedenen Akteur*innen des Krankenhaus-Systems und des Homecare-Systems in einer Plattform.

AGGREGAT / AGGREGAT

AGGREGAT verfolgt die Idee eines komplexen Produkts aus reiner Polyhydroxybuttersäure (PHB). Der Rucksack demonstriert in exemplarischer Form, wie variabel die Anwendungsmöglichkeiten des Biokunststoffes sind. Unterschiedlichste Funktionen und Produktanforderungen werden durch eine gezielte Formgebung mittels polymorpher Strukturen im Monomaterial realisiert.
Die Gestaltung berücksichtigt eine Kreislauffähigkeit besonders durch die leichte Reparierbarkeit des Rucksacks, die aus dem vollständig modularen Aufbau des Rucksacks resultiert. Die Modularität erlaubt außerdem eine Individualisierung des Produktes in Form, Farbe und Funktion, wodurch sich der Rucksack an die sich verändernden Bedürfnisse der Konsument/innen anpassen lässt. Ziel ist die möglichst lange Nutzung des Produktes und des Materials vor der Rückführung in den eigenen Materialkreislauf.

NIEE

Freezing of Gait ist eine belastende Bewegungsblockade, die bei bis zu 80% aller Parkinsonerkrankten auftritt. Sie beschreibt das Gefühl am Boden festzukleben, trotz der Absicht zu gehen. NIEE ist ein elegantes, unaufdringliches Hilfsmittel, um diese Blockade zu lösen. Ohne zusätzliche Therapien, ohne stigmatisierende Hilfsmittel und Methoden. Beidseitig anwendbar wird die Manschette unter der Kniescheibe getragen. Ein Ring am Zeigefinger fungiert als Auslöser. Bei seiner Betätigung gibt die Manschette einen elektrischen Impuls an die Patellarsehne ab. Durch die Kontraktion des Muskels kann der Weg ungehindert weitergeführt werden.

Clay

Als einer der ältesten Werkstoffe ist Lehm in vielen Kulturen fest verankert und es entwickelten sich verschiedene Techniken zu dessen Verarbeitung. Diese traditionellen Verfahren, wie beispielsweise der Stampflehm, haben sich früh etabliert, und auch in zeitgenössischen Entwürfen lassen sich fast nur diese bewährten Techniken finden. Die Materialästhetik ist vor allem durch die über einen langen Zeitraum entstandene kulturelle Konnotation geprägt, welche durch den Kontext des aktuellen ökologischen Diskurses erweitert wird. Werden nun gezielt Materialeigenschaften, wie etwa die Festigkeit, optimiert und ein neuer Blick auf dessen Verarbeitung geworfen, hat der Werkstoff das Potenzial, sich nicht nur in größeren architektonischen Skalierungen weiterzuentwickeln, sondern auch im Produktkontext. Neben einer technischen Versuchsreihe zum Ermitteln der konstruktiven Möglichkeiten zeigt eine zweite Versuchsreihe den Einfluss von Oberfläche und Struktur auf die Ästhetik des Materials.

From A to B

Unsere Städte sind im Wandel hin zu klimafreundlichen lebenswerten Orten. Dies bedarf neuer Formen sozial gerechter und ökologischer Mobilität. Mit OTO haben wir ein elektrisches Kleinfahrzeug spezifisch für die Nutzung mit Sharing-Plattformen entworfen. Die zentrale Idee war ein für alle zugängliches, sicheres, günstiges und agiles Mobilitätsmittel. OTO schließt Lücken im städtischen Mobilitätsnetz und ermöglicht Bürger*innen die Ersparnis des privaten PKWs. OTO ist leicht, sparsam und lädt sich selbst über Sonnenenergie auf. OTO bringt Passagiere sicher, trocken und komfortabel ans Ziel. Große Scheiben und eine aufrechte Sitzposition ermöglichen ein weites Sichtfeld und Kommunikation auf Augenhöhe. OTOs geringe Masse und eine der Stadt angemessene Antriebsleistung machen den Verkehr sicherer. Das Dienstleistungskonzept sieht die Einrichtung von Mobilitätsstationen an Quartiersrändern vor: In den Quartieren können Flächen entsiegelt werden und es entsteht neuer Raum für Begegnung.

HOLO Group Dynamic

HOLO Group Dynamic misst die soziale Dynamik einer Gruppe anhand von ‘ehrlichen Signalen’ und gibt den Teilnehmer*innen Echtzeit-Feedback. Das Ziel dabei ist, die soziale Intelligenz der Gruppe zu stärken.
Das HOLO Badge basiert auf dem ‘Soziometer’, welches von Dr. Sandy Pentland am MIT Human Dynamics Lab entwickelt wurde. Es liefert zum ersten Mal Daten über bisher unmessbare Interaktionen und Werte. Anhand der dazugehörigen App kann nachvollzogen werden, welche Art der Interaktion für den Teamspirit und die Effizienz der Gruppe hilfreich ist. So kann soziale Intelligenz trainiert werden, in der Hoffnung, die Zusammenarbeit nachhaltig zu stärken.
Vermutlich jede*r kennt Situationen, in welchen eigene Ideen zurückgehalten wurden, aus Unsicherheit, ob sie gut ankommen. In der Summe ist das viel verlorenes Ideen-Potential. Das HOLO Badge könnte dies ändern, und Psychologische Sicherheit und soziale Intelligenz zum Alltagsgespräch machen.