LignoFlax ist eine Material und Formstudie, welche das Potenzial von Lignin und Flachsfasern als Verbundwerkstoff untersucht.
Lignin ist ein natürliches Biopolymer, welches sich in Pflanzen und Bäumen wiederfindet. Es fungiert als Kleber, um die einzelnen Zellwände zusammenzuhalten. In jedem Holz oder jeder verholzenden Pflanze kommt ein Anteil von 30 % Lignin vor. Mischt man Lignin mit Naturharzen, natürlichen Fettsäuren, Cellulose, biologischen Additiven und natürlichen Verstärkungsfasern, so erhält man einen unter Temperatur- und Druckerhöhung verarbeitungsfähigen biologischen Kunststoff. Der Flachs oder auch Lein genannt ist eine historische Kulturpflanze. Als non-crimp Flachsfasergelege verwebt, sorgen die Leinfasern für höchste Stabilität und stellen leistungsstarke Naturfaserverbundwerkstoffe dar. Durch Vereinigung dieser beiden natürlichen Materialien erhält man einen zu 100 % biologischen abbaubaren Naturfaserverbundwerkstoff.
Kategorie: new materials
SOL
SOL ist ein Konzept eines autonomen solarbetriebenen sowie langlebigen Herzschrittmachers, der mithilfe der Dünnschichtsolarzellen-Technologie den voluminösen Akku ersetzt und somit riskante Reoperationen des Batteriewechsels obsolet macht. Die Materialeigenschaften der Photovoltaik-Folie bieten im medizinischen Bereich enorme Vorteile. Zu diesen gehören neben Langlebigkeit, Leichtigkeit, Flexibilität und Robustheit auch die Tatsache, dass sie flächig auf ein dünnes Biopolymer aufgedruckt werden kann. Zudem arbeitet sie nicht nur unter direkter Sonneneinstrahlung, sondern kann auch diffuses, künstliches Licht absorbieren und dieses in Strom umwandeln.
Das Prinzip des flexiblen subkutanen Implantats wird hier auf einen Herzschrittmacher angewendet, kann aber auch auf weitere elektronische Implantate übertragen werden.
flushed
Zahlreiche Arzneimittel, deren Abbauprodukte und weitere Mikroverunreinigungen landen täglich in unserem Abwasser. Die Konzentration von Schwermetallen, Hormonen und Antibiotika im Grundwasser steigt deshalb mit großen Auswirkungen auf unsere Umwelt an.
Das Klopapier flushed besitzt einen Myzelanteil, der erst beim Spülen reaktiviert wird. Das Hyphen-Netzwerk ist in der Lage, auf dem Weg durch die Kanalisation im Wasser gelöste Schadstoffe zu verstoffwechseln. Anhand von vier unterschiedlichen Methoden und Materialexperimenten wird aufgezeigt, wie lebende Organismen mit in die industrielle Klopapierherstellung eingebunden werden können.
IRIS
Ausbrechen von der Inflexibilität des vorhandenen Stauraums in der Mittelkonsole des Fahrzeugs und Integrieren der Mobilität des Reisekoffers in die Mittelkonsole, um Nutzer*innen einen verbesserten tragbaren Stauraum zu bieten.
Nutzen Sie den Platz in Ihrem Auto effizient?
Ist es nicht lästig, alltägliche Dinge ins Auto zu packen und wieder herauszunehmen?
Und wie oft benutzen Sie im Laufe Ihres Lebens Koffer? Einmal im Jahr? Zweimal?
Die Koffer verbringen die meiste Zeit in unserem Lager.
Koffer ? Mittelkonsole?
Koffer = Mittelkonsole
Mein Vorschlag ist die bewegliche und abnehmbare Mittelkonsole.
Jetzt kann man den Koffer im Auto andocken und als Mittelkonsole verwenden.
Projektname IRIS, der von dem Namen der Botin Gottes stammt. Personifiziert als Regenbogen, dient sie als Brücke zwischen Himmel und Erde. Durch den Regenbogen sendet sie Botschaften an die Menschen.
Ich hoffe, dass das Projekt IRIS auch eine Rolle bei der Übermittlung und Übertragbarkeit dessen spielt, was die Menschen brauchen, mit der Sprache der Irisblume “Gute Nachrichten, gib sie gut weiter”.
FUCHS & HABICHT
Im Zuge unseres Partnerdiploms “Entwicklung der nachhaltigen Möbelmanufaktur Fuchs & Habicht GmbH“ entstand in den vergangenen zwei Jahren unser Unternehmen “FUCHS & HABICHT “.
Ziel unseres Unternehmens ist es, eine positive Spur durch die Entwicklung eines sozialen Unternehmens mit einem egalitären Führungsstil sowie langlebiger Produkte zu hinterlassen.
Gemeinsam mit unserem Team, bestehend aus diversen und sehr kreativen Köpfen unterschiedlichster Herkunft lassen wir Produkte für Wohn- und Arbeitsräume entstehen, welche Freude und Wohlsein erwecken um Raum für freies Denken zu ermöglichen.
Unserer Möbelkollektion »DICKICHT« besticht mit einem puristisch-eleganten Design. Die Produkte stehen für Nachhaltigkeit, gesunde Materialkreisläufe, stärken das Handwerk und hinterlassen einen positiven CO2-Fußabdruck.
Unser Team ist international, die genutzten Rohstoffe National und alles entsteht vom Entwurf zum Produkt in unserem Werkstattatelier in Ahnatal bei Kassel.
(B)OTHERING
(B)OTHERING ist die Störung des Bekannten durch das Begegnen von Wesen in ihrem Anderssein. Als Methode wird das Bekannte erst als solches im Kontrast sichtbar um dadurch selbst wieder fremd werden zu können. Störungen initiieren dabei Handlungspotenziale und ermöglichen ungeahnte Transformationen. Verwickelt in Koexistenz und Kollaboration mit unseren pflanzlichen Partnern begibt sich (B)OTHERING auf die Suche nach einer gemeinsamen Kommunikation mit diesen Akteur*innen und Aktivitäten. Durch interdisziplinäre Observationen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, wird das gemeinsame Werden von diesen Entitäten kartiert. “Selbstabdrücke”, Fotogramme, Bilder auf lichtempfindlichen Substanzen und lebende Artefakte zeugen von diesen Erkenntnissen und Inter- und Intraaktionen. (B)OTHERING zeigt damit Wege auf, sich kritisch zu positionieren, Design in seiner Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu testen und es als Reflexion des Gewohnten im Ungewohnten zu begreifen.
siam
Siam ist ein Einweggeschirrsystem welches aus regionalen Maisblättern hergestellt wurde. Mais ist das meist produzierte Getreide weltweit. Beim Körnermais wird nur der Maiskolben mit den Körnern geerntet, der Rest der Pflanze bleibt als Humus auf dem Feld zurück. Das heißt, dass die verbliebenen Maisblätter als neuer Rohstoff genutzt werden können, ohne dass ein Raubbau an der Natur betrieben wird. Es handelt sich um das perfekte Material, welches von der Natur zur Verfügung gestellt wird.
Bloop Group: The Abyssal Years 2022-2025
Tiefseebergbau (engl. Deep Sea Mining) ist eine extraktivistische Praxis, die Wirtschaft und Politik seit Jahrzehnten mit fluktuierendem Interesse beschäftigt, jedoch bisher nie stattfand. Durch die Klimakrise und die Frage danach, woher die Mineralien für Solaranlagen und Autobatterien kommen sollen, gibt es nun einen „Run“ auf die Tiefsee: In Form von Manganknollen und anderen Mineralansammlungen liegen dort Schätze, die eine nachhaltige und verzichtfreie Zukunft versprechen und daher abgebaut werden sollen.
Welche ökologischen und sozialen Implikationen hat die Ausbeutung dieses bisher kaum erkundeten Naturraums? Welche Machtstrukturen zwischen internationalen Organisationen und wirtschaftlichen Akteuren bestimmen den Zugang zum “gemeinsamen Erbe der Menschheit” in extraterritorialen Gebieten? Der offene Arbeitsprozesses hält archivarisch Texte, Bilder, 3D-Daten, Sound und open-source Karten fest, das installative Setting ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit dem Thema.
Mycowoven
Bei meinem Entwurf handelt es sich um ein Material Driven Design (MMD), dass durch Technologien aus den Bereichen der Biowissenschaften und des Computerdesigns unterstützt wird, um neue Anwendungsideen für das Myceliumbased-Material, das sich noch in der Entwicklung befindet, zu finden. Als Designer bin ich mehr daran interessiert, ob dieses neue Material neue Anforderungen, eine neue Ästhetik und neue Begriffe im Designbereich hervorbringen wird.
Ich habe verschiedene Substrate für die Kultivierung von Myzelkompositen verwendet und versucht, additive Fertigungstechniken im Designprozess anzuwenden. Und ich habe versucht, das auf lebenden Myzelien basierende Material und die von ihnen besiedelten Pflanzen für vertikale Pflanzenwände für städtische Gebäude zu verwenden.
Knit Relaxation
Die Diplomarbeit „Knit Relaxation“ widmet sich Potenzialen textiler Membranen, wie sie in der Innenarchitektur und in der Architektur Anwendung finden. Dabei liegt der Fokus auf Konstruktionen, bei denen die Membran als Gestrick ausgebildet ist und mit computergesteuerten Strickmaschinen hergestellt wird. Behandelt wird die Frage, wie solche Strukturen unter Verwendung zeitgemäßer, digitaler Entwurfswerkzeuge zunächst skizziert und entworfen werden können. Weiterhin werden Möglichkeiten betrachtet, wie solche textilen Entwürfe in Fertigungsdaten übersetzt werden können.
Als praktisches Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist der Prototyp einer Open-Source-Software entstanden: Mit “Cockatoo” können Strickmuster zur Fertigung auf CNC-Strickmaschinen von 3D-Geometrie abgeleitet werden. Die aufwändige Konstruktion der Strickmuster – ansonsten oftmals Masche für Masche manuell ausgeführt – wird dabei in großen Teilen durch geometrische sowie graphentheoretische Algorithmen automatisiert.