„The Stripe Chair“ rückt Bezugsstoffe für Möbel in den Vordergrund und gibt ihnen eine neue Bedeutung. Im interdisziplinären Austausch zwischen Industrie- & Textildesign ist eine neue Herangehensweise des aktiven Gestaltens mit Textilien im Interior Bereich entstanden. Dabei wird das Textil nicht nur für das Möbel ausgesucht, sondern bildet den Ausgangspunkt für seine Gestaltung.
Somit findet sich das Thema des Streifens in der Musterung und Bindung des entwickelten Stoffes wieder und ist Grundlage für das aus wiederum Steifen bestehende Polstersystem. Ein simples Gestell aus Metallrohr funktioniert als Playground für die bezogenen Schaumstoffstreifen, welche dreidimensional eingewebt werden können und den Stuhl zum Sessel umfunktionieren.
Da die Materialien nicht permanent miteinander verbunden sind, gestaltet sich die Trennung dieser und somit auch das Recycling des Produktes sehr simpel. Textile Konstruktionen waren die maßgebliche Inspiration für dieses reversible Polstersystem.
Kategorie: mixed
Steps to Stay
In Zeiten des Klimawandels steht auch die Hotelbranche unter wachsendem Druck, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Dies erfordert nicht nur einen erheblichen Zeitaufwand, sondern hängt auch stark vom Mitwirken der Hotelgäste und des Personals ab.
Als Antwort auf diese Herausforderungen wurde das digitale Tool Steps to Stay entwickelt, um Hotelbetriebe ganzheitlich bei der Umsetzung nachhaltiger Praktiken zu unterstützen. Mit der mobilen Anwendung haben Hotelmanager:innen nicht nur jederzeit Zugriff auf alle relevanten Kennzahlen, sondern können auch passende Maßnahmen entsprechend ihrer individuellen Gegebenheiten und Ressourcen auswählen. Dabei berücksichtigt Steps to Stay nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte wie die Senkung von Betriebskosten oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus fördert Steps to Stay aktiv die Beteiligung von Hotelgästen und -personal, indem es gezielt informiert und zu nachhaltigem Verhalten motiviert.
awa feetback system
Beim diabetischen Fußsyndrom handelt es sich um eine Folgeerkankung von Diabetes, bei welcher tiefe Fußwunden und ein Zusammenbruch der Stützstruktur des Fußes entstehen können. „awa feetback system“ ermöglicht DFS-Patient*innen ein selbstbestimmtes Krankheitsmanagement. Die Monitoring-Plattform „awa base“, trackt täglich die häufigsten Risikofaktoren zur Entwicklung von aktiven Wundphasen (Druckbelastung, Fußpflege, Verletzungen, Durchblutung & Fußstruktur). Die App „awa assist“ unterstützt Nutzer*innen dabei festgestellte Wundrisiken zu minimieren. Kommt es zu Belastungsveränderungen des Fußbettes werden zum Druckausgleich neue an die Fußform angepasste Einlagen gefertigt und der*dem Nutzer*in zugesandt („awa relief“). Durch das präzise Monitoring, unverzögerte Handeln und eine durch awa assist gestützte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Behandelnden können aktive Wundphasen in ihrer Häufigkeit und ihrem Ausmaß vermindert werden. Demzufolge rückt die Krankheit in den Lebenshintergrund.
Cable Mania
Kabel sind viel mehr als nur Stromleiter, Unruhestifter und Salat. Trotz des zunehmenden Einsatzes kabelloser Geräte bleiben sie unverzichtbarer Teil der Infrastruktur. Im Designprozess werden sie oft vernachlässigt und ihr Potential als Gestaltungsmittel übersehen.
Cable Mania nimmt daher das Produktelement Kabel in den Fokus. Anhand des Versuchsgegenstands entstehen durch Ausprobieren vielfältige Konzepte. Bekannte Vorstellungen über Kabel werden spielerisch hinterfragt, um neue Sichtweisen zu entdecken und zu kommunizieren. Das Experiment mit Material, Farbe, Form und Funktion führt so zu einer sechsteiligen Produktkollektion. Es entsteht unter anderem ein Lampenschirm mit integriertem Stecker, ein Fliesenset zur organisierten Kabelführung an der Wand, der Mehrfachstecker-Blumenstrauß oder ein in Ringschlaufen gestaltetes Kabel, das sich überall aufhängen lässt. Cable Mania zeigt so neue Perspektiven und kommunikative Möglichkeiten wie Kabel beim Gestalten mitgedacht werden können.
Nedi
„Nedi“ ist ein Möbel welches speziell für Erwachsene mit ADHS gestaltet wurde.
Obwohl mehr als 5% der Weltbevölkerung von der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung betroffen sind, ist das Verständnis von ADHS innerhalb der Gesellschaft noch immer von Stigmatisierung und Missverständnissen geprägt. Nedi wurde zusammen mit Betroffenen gestaltet und geht bis ins Detail auf ihre individuellen Bedürfnisse ein.
Erwachsene mit ADHS leiden besonders an Konzentrationsproblemen am Arbeitsplatz und versuchen durch Bewegungsdrang den Mangel an Dopamin in ihrem Gehirn auszugleichen. „Nedi“ fängt das Bedürfnis nach Bewegung durch die Möglichkeiten des einfachen Positionswechsels am Arbeitsplatz selbst ab. Darüber hinaus bietet „Nedi“ Möglichkeiten zur äußeren Stimulation, welche das Reizgrundniveau erhöhen und ermöglicht Betroffenen dadurch ihre Konzentrationsfähigkeit länger aufrecht zu erhalten.
design as democracy – Balancieren zwischen Theorie und Praxis
Wie äußert sich ein Design, welches durch Demokratie bestimmt ist und was hat dies mit der Verantwortung von Designer*innen zu tun? Die Diplomarbeit steigt in die Diskussion über die Begrifflichkeiten der Demokratie und des Designs ein, indem diese den Begriff des “design as democracy” charakterisiert und mithilfe eines partizipativen Design Events und Interviews untersucht. Dabei versucht sie nicht ein Modell für ein “design as democracy” zu erstellen, sondern zeigt vielmehr das Spannungsfeld auf, in welchem sich dessen Umsetzbarkeit bewegt. Sie formuliert einen Gedanken der Demokratie als Design, welcher Designer*innen dazu anregt Designprozesse zu reflektieren, in den Konflikt zu treten und Design-Entscheidungen zu hinterfragen. Damit bietet die Arbeit keine Anleitung, sondern regt vielmehr den Gedanken eines stetigen Prozesses an, der Design auch für die Zukunft dort situiert, wo es wirkt: In der Gesellschaft. Präsentiert wurde die Arbeit in Form einer interaktiven Ausstellung.
Entwurf und Implementierung eines autonom agierenden Kehrmaschinen-Systems
Die Bedeutung autonomer Nutzfahrzeuge für den Transport ist von wachsender Bedeutung. Sie setzen neue Standards für Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz, besonders in städtischen Gebieten. Dies erfordert kontinuierlichen Fortschritt, um effiziente und ökologisch tragfähige Lösungen zu entwickeln. Der Designprozess spielt eine entscheidende Rolle, um technologische Aspekte und die Interaktion mit der Umgebung zu verbessern. Es ist wichtig, die gesellschaftlichen Anforderungen zu berücksichtigen, um Akzeptanz und Sicherheit zu gewährleisten. Diese Arbeit untersucht den Designprozess eines autonomen Kehrmaschinensystems, einschließlich technischer, gestalterischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie gliedert sich in Motivation, theoretischen Rahmen, Analyse des Marktumfeldes und Designprozess, gefolgt von Ergebnissen und Schlussfolgerungen.
Verformung unter Druck
Inspiriert von dem Phänomen, dass sich weiche Materialien nach dem Pressen verformen, erforscht das Projekt Spannung und Verformung und verbindet sie mit der Funktion des Produkts. Die Lampen sind aus recycelbarem TPU-Material hergestellt. Der aufgeblasene Lampenkörper wird von vier Aluminiumringen festgehalten. An jeder Stelle, an der die Ringe befestigt sind, bildet sich durch den Druck ein Gelenk, das dem höhenverstellbaren Gelenk einer traditionellen Tischlampe an ihrem Mast ähnelt. Die gesamte Struktur wird von dünnen Edelstahlseilen gezogen, die Höhe der Leuchte kann durch einfaches Ziehen der Leuchte von Hand frei eingestellt werden, ohne dass eine traditionelle mechanische Struktur erforderlich ist. Das Edelstahlseil dient auch der Stromversorgung der COB-Lichtquelle. Dank der niedrigen Spannung (12 V) sind die Kabel für den menschlichen Körper unschädlich. Die Luft in der Lampe kann abgelassen werden, so dass sie sehr klein zusammengefaltet werden kann, was die Lagerung und den Transport erleichtert. Durch dieses Projekt erforsche ich eine andere Möglichkeit von Lampen in Bezug auf Material, Struktur und Form.
recasting aesthetics
Der Kohleausstieg 2038 verringert kontinuierlich die Verfügbarkeit des Sekundärstoffes REA-Gips, welcher eine fundamentale Materialquelle für die verarbeitende Gipsindustrie darstellt. Dies betont die dringende Notwendigkeit einer Neubewertung der Einmalverwendung von Gips als Baustoff und einer gleichzeitigen Stärkung seiner zirkulären Nutzbarkeit als Recyclinggips.
Das Projekt „recasting aesthetics“ erforscht und betont die verborgenen Potenziale von Recyclinggips. Im Fokus steht dabei die Wertigkeit und ästhetische Qualität des recycelten Materials. Das Projekt strebt danach, ein Bewusstsein für die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Recyclinggips zu schaffen und dessen kreatives Potenzial hervorzuheben. Durch das Zusetzen von Zellulosefasern lassen sich neben einer erhöhten Stabilität langlebige und vielseitige Oberflächen herstellen. In dem Objekt des Forschungsprojektes manifestiert sich die Wertigkeit von (Recycling-) Gips und die Konnotation als Wegwerfprodukt verblasst.
Wirkmodell für transformative Bildung
Es ist erstaunlich, wie sich um uns herum plötzlich alles verändert, sobald wir uns selbst verändern.
In einer krisenbehafteten Zeit muss Bildung mehr denn je flexibel auf disruptive Veränderungen reagieren. Lebenslanges Lernen und eine lernwillige Haltung, auch noch im Erwachsenenalter, sind dabei zunehmend von Bedeutung, um verantwortungsbewusst eine sozial-ökologische Transformation mitzugestalten. Aus fünf zukunftsorientierten Lernkonzepten wurden mittels Sekundärforschung (Desktop- und Literaturrecherche) sowie Primärforschung (qualitative und quantitative empirische Untersuchungen) anhand eines eigens dafür entwickelten Frameworks wirkungsvolle Bestandteile ermittelt, verglichen und zu einem Wirkmodell für transformative Erwachsenenbildung zusammengefügt. Dieses wird mit der Vision bereitgestellt, dass die Erkenntnisse praktisch genutzt und gleichermaßen durch die reflexive Anwendung kontinuierlich erweitert werden.