simplex

Simplex ist eine Küche, die auch in kleinsten Wohnungen einen Platz findet und selbst bei mehrfachen Umzügen problemlos mitgeführt werden kann. Teure Neuanschaffungen werden damit verhindert und der Lebenszyklus des Möbels verlängert. Der Auf- und Abbau lässt sich in weniger als fünf Minuten von einer Person realisieren, wobei lediglich ein Schraubendreher benötigt wird. Sie ist so organisiert, dass sie dem Kocherlebnis einer Einbauküche in nichts nachsteht. Zwischenlagern und bequemes Schneiden von Lebensmitteln, sind mit der großen verschiebbaren Zubereitungsplatte gegeben. Vertauschbare Elemente lassen außerdem eine flexible Platzierung der Küche im Wohnraum zu. Nachhaltigkeit wird durch Langlebigkeit garantiert, weshalb für die Umsetzung der Küche ausschließlich robuste langlebige Materialien eingesetzt werden. Eine ansteckbare Bar, sowie eine modulare Erweiterung für größere Haushalte, kann ebenfalls geboten werden.

ImPulse

Mit ImPulse wird ein neues Paradigma für die Ausbildung in der Kinderherzchirurgie gesetzt. Derzeit besteht die einzige Möglichkeit für angehende Chirurgen, die Kinderchirurgie zu üben, darin, an echten Patienten zu operieren. Dies setzt die Patient*innen unnötigen Risiken aus, weshalb erfahrene Chirurg*innen zögern, Auszubildende daran teilnehmen zu lassen. Es besteht daher ein Bedarf an Simulationsmodulen, die keine Gefahr für die Patienten darstellen.
ImPulse bietet Auszubildenden ein realitätsnahes Simulationsmodul [Janān], das die verschiedenen Schritte der pädiatrischen Herzchirurgie von Anfang bis Ende in einer sicheren Umgebung simuliert, die konsistent und wiederholbar ist und dieselben Werkzeuge und Geräte wie in der Chirurgie verwendet.
Janān und seine internen Module können in 3D gedruckt werden, wobei die Herzmodule häufige angeborene Herzfehlbildungen darstellen, die alle Kinderherzchirurgen behandeln können sollten. Dies ist von Vorteil für wirtschaftlich und politisch benachteiligte Gebiete, in denen der Zugang zu medizinischen Übungssimulatoren schwierig ist.

In Memoriam

Die Anonymität in Großstädten zieht Fälle nach sich, wo Verstorbene in Wohnungen lange nicht entdeckt werden. In Memoriam ist ein zweiteiliges Heimsystem, welches auf diese Todesfälle schneller aufmerksam macht: Geruchsmelder in Räumen detektieren organische Verbindungen bei der Verwesung. Eine Lampe im Hauseingang entfaltet sich dann durch ein Signal der Melder und gibt als Zeichen Licht frei. Dadurch kann die Hausgemeinschaft den Tod auf würdevolle Art zur Kenntnis nehmen, in Dialog treten und bei Bedarf handeln.

Schattentanz / Shadowdance

Durch die Pluralisierung individueller „Männlichkeiten“ entsteht ein Wandel in unserer Gesellschaft, der gleichermaßen berücksichtigt wird.
Ungeachtet dessen werden spezielle negative Verhaltensmuster immer noch von der Allgemeinheit toleriert. Dazu gehört die Auffassung, dass Emotionen zu zeigen in bestimmten Situationen als Schwäche gesehen wird. Das Unterdrücken und Verdrängen der eigenen Gefühle führt zu erhöhtem Druck, erzeugt Stress und wirkt sich somit negativ auf Physe und Psyche aus. Es zeigt sich die Problematik der Gefühlsäußerung auf verbalem Wege. Das zweiteilige Produkt des Schattentanzes bietet ein emotionales Erlebnis für „Männlichkeiten“, die unter dem gesellschaftlichen Druck leiden. Die Kombination aus App und Beabox beansprucht die Sensomotorik durch Tanz, Musik und farbiges Lichtspiel. Das Konzept soll eine sichere und auflockernde Atmosphäre zur Emotionsauseinandersetzung schaffen und ein besseres Gespür für die Emotionslage ermöglichen.

Taschenlicht

Das [TL.21] Taschenlicht ist eine minimalistische Stehleuchte. Die TL.21 ist eine zusammenklappbare Stehlampe, die als Antwort auf die Problematik des Versands schwerer Sockel erstanden ist. Auf der Suche nach Lösungen in der Outdoor-Branche, die sich auf leichte und zusammenklappbare Materialien konzentriert, die bestenfalls mit lokalen Herstellern produziert werden kann. So kann TL.21 in einem Paket verschickt werden, das nur einen Bruchteil der Größe und des Gewichts der Leuchte ausmacht. Der Sockel der Lampe besteht aus einem verschweißtem TPU-Beschichtetem Nylon-Gewebe, das bei der Konstruktion von aufblasbaren Kajaks verwendet wird, welches zum Gebrauch mit Wasser oder Sand gefüllt. Eine LED-Leuchte, die in einem taschenlampenähnlichen Gehäuse unter einem recycelten PET-Lichtschirm verborgen ist, wird von einer Zeltstange getragen.

Out Of Touch

Soziale Berührung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens. Manchmal jedoch werden wohltuende, angenehme Berührungen zur Ausnahme, sei es aus sozialen, kulturellen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen. Wie können wir mit Situationen umgehen, in denen der Hautkontakt mit einem anderen Menschen zum knappen Gut wird und nicht nur unser seelisches, sondern auch unser körperliches Wohlbefinden einschränkt?

Das Ergebnis ist eine dreiteilige Serie von Bürsten. Die verschiedenen Borstenkombinationen aus natürlichen Materialien bieten unterschiedliche Empfindungsintensitäten und helfen jede*m, der*die in einer berührungsarmen Zeit kurzfristig etwas Abhilfe braucht. Das sanfte Streicheln der Borsten soll das Körpergefühl unterstützen und das geistige und körperliche Wohlbefinden durch angenehme Selbstberührung fördern, es so zelebrieren und in den Fokus rücken.

re:wet / peat:lab

Deutschland war einst reich an Mooren. Um diese landwirtschaftlich zu nutzen wurden 97% dieser Flächen entwässert. Daraus resultieren Oxidationsprozesse – Moore sind so für 5% des deutschen CO2 Ausstoß verantwortlich. Wiedervernässung stoppt diese Emissionen, allerdings müssen gigantische Flächen wiedervernässt werden – ein Paradigmenwechsel.
Das Projekt „re:wet“ koordiniert diesen und vereinfacht die umfangreiche Vermessung. Mit dem peat:lab bestimmen Landwirt*innen Geländehöhen, Wasserstände, Torfmächtigkeit sowie Vegetationszusammensetzung. Sämtliche Daten werden in einem digital twin gesammelt. Auf seiner Basis werden Wiedervernässungsmaßnahmen geplant, ausgeschrieben und überwacht, Treibhausgasemissionen modelliert, zertifiziert und gehandelt, sowie Biomasse vertrieben.
Re:wet, das bedeutet: Intelligent koordinierter Flächenumbau und die Förderung klimafreundlicher regionaler Wertschöpfungsketten.

RouteA_RouteB

RouteA_RouteB ist eine Wanderausstellung mit insgesamt 6 Stationen. Sie verbindet die räumlichen und materiellen Qualitäten der Orte, an denen ausgestellt wird, mit denen der ausgestellten Objekte. RouteA zeigt die Vielfalt der manufakturellen Glasherstellung. RouteB stellt Trinkgefäße aus, die die Thematik Wasser und Wein aufgreifen. Konstruktiv-modulare Elemente mit Auflagen, die Höhenunterschiede in Form von Stufen bilden, prägen die Ausstellungsgestaltung. Der Farbentzug aller Materialien der Ausstellungsarchitektur ermöglicht einen unverfälschten Blick auf die Eigenfarben der Exponate. Kontrastiert wird das Bestehende von einer großflächigen Stoffhängung.

SOLUS SIMUL

Im Zuge des weltweiten demografischen Wandels nimmt der Anteil älterer Menschen an der Alterszusammensetzung der Bevölkerung allmählich zu. Insbesondere ältere Frauen, die zahlenmäßig weitaus stärker in der Überzahl sind als Männer, haben ein größeres Risiko, allein zu leben, und werden mit mehr psychologischen und lebenspraktischen Herausforderungen konfrontiert. Wie man ihnen helfen kann, ein besseres Leben mit weniger Einsamkeitsgefühlen zu führen, ist der Schwerpunkt dieses Projekts.
SOLUS SIMUL bedeutet “gemeinsam allein”, und der Vorschlag sieht einen Raum für das Zusammenleben älterer Frauen vor. Hier können die Bewohnerinnen die Türen ihrer privaten Wohnungen schließen und haben außerdem die Möglichkeit, in allen Bereichen des täglichen Lebens mit anderen zusammenzuarbeiten. Dadurch wird nicht nur die Gefahr der Isolation verringert, sondern auch die Zahl der sozialen Aktivitäten erhöht, die das Leben für ältere Frauen angenehm machen. Ein Ort bietet sowohl Privatsphäre als auch Gemeinschaft.

Platform: Playground.

Platform: Playground. verbessert die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnsteig, insbesondere für wartende Kinder.
Es werden nicht zu auffällige, doch recht klare Möglichkeiten vermittelt, sich neu, individuell und freier zu verhalten – konträr zu einigen zur Zeit herrschenden Normen und Verboten. Die abstrakten, einfachen Formen erlauben es und motivieren dazu, die Objekte passend, nach den individuellen Bedürfnissen zu nutzen. Spielen und Entdecken sind sichtbar erlaubt.
Durch Platform: Playground. verschwinden Linien / Grenzen in den Köpfen der Wartenden. Der Bahnsteig kann zu einem lebendigen, inklusive Ort werden, an dem alle Menschen, insbesondere Kinder gern, entspannt, wahrgenommen kürzer auf ihre Bahn warten.
Betreuung: Prof. Nils Krüger und Prof. Antonella Giannone.