Hotspot

Wie wollen wir in Zukunft heizen?

Wir werden auf nachhaltige und erneuerbare Energiequellen umsteigen müssen, da fossile Brennstoffe keine langfristige Perspektive bieten. Weiterhin können herkömmliche Heizsysteme mit komplexer Infrastruktur den individuellen Wärmebedarf nur unzureichend decken. Das Projekt „Hotspot“ erforscht die Möglichkeiten von dezentralem, strombasiertem Heizen. Durch das gezielte Schaffen kleiner Wärmezonen im Raum wird das Heizen sowohl komfortabler als auch effizienter. Die Produktfamilie umfasst ein Wärmepaneel für großflächiges Heizen und mobile, modulare Wärmespeicher für körpernahe Wärme. Die Objekte sind in der Lage, flexibel auf individuelle Heizbedürfnisse zu reagieren und fügen sich nahtlos in Wohnumgebungen ein.

AMONG CRITTERS

„AMONG CRITTERS“ ist eine terrestrische Fabulation über die Wichtigkeit von Interspezies Fürsorge und die Tatsache der unendlichen Verworrenheit aller Entitäten. Inspiriert von den symbiotischen Prozessen in „SCOBY“ lädt die Arbeit Bakterien, Hefen und Menschen zu einem Ritual der Kombucha Fermentation ein. Die Bedürfnisse der Mikroorganismen bieten Anlass zum gemeinsamen Gedeihen in zyklischem Gleichgewicht. „AMONG CRITTERS“ sind neun, aus Ton gefertigte Gefäße, die in Form und Funktion ihrer jeweiligen Rolle im Laufe des Rituals entsprechen. Die Handhabung ist durch ihre individuellen Formen gegeben und wird intuitiv erlernt. „AMONG CRITTERS“ verfolgt das Ziel neue Verwandtschaften zu schaffen und zu finden. Sowie über unsere Rolle als menschlichen Spezies in post-anthropozänen Zukünften zu reflektieren und interspezies Empathie zu gestalten.

Clayer

„Clayer“ ist ein modulares und stapelbares Keramiksystem, das eine ressourcenschonende Lebensmittelverwaltung in privaten Haushalten ermöglicht. Es bietet vielseitige Funktionen wie optimale Lagerung, Fermentation zur natürlichen Konservierung, schonende Speisenzubereitung durch Dampfgaren und natürliche Kühlung durch den Verdunstungseffekt. Mit drei unterschiedlich großen Modulen kann jede Funktion flexibel in jedem Modul angewendet werden, um den vielfältigen Bedürfnissen im Haushalt gerecht zu werden. Die Funktionen werden durch Wasser aktiviert, wodurch das System stromfrei arbeitet. „Clayer“ besteht aus Keramik. Durch den partiellen Einsatz von Glasur werden die Funktionen optimal unterstützt: glasierte Oberflächen gewährleisten einen hygienischen Umgang und bieten Schutz vor Gerüchen und Flecken, während unglasierte Bereiche eine Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe ermöglichen. Clayer ermöglicht einen bewussten und ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln im Haushalt.

(Un-)Verzerrte Selbstwahrnehmung

Welche Formen kann man entdecken? Wie kann der Körper erforscht werden, um sich selbst besser kennen zu lernen und die Selbstwahrnehmung zu stärken? Gearbeitet wurde mit Abdrücken und Abformungen des eigenen Körpers, die in einem plastischen Prozess zu skulpturalen Objekten weiterentwickelt wurden. Gießen, Abdrücken, Trennen, Überformen, Stauchen, Dehnen, Auflösen, Umhüllen, Schichten, Verschmelzen: Der Körper als landschaftliches Erlebnis, als geologische Formation?

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Die Diplomarbeit untersucht die Frage, wie die Vorteile von klassisch handwerklichen Formgebungsverfahren in der Keramik mit den Vorteilen des keramischen 3D-Drucks verbunden werden kann. Abänderungen in der Form bei der Arbeit mit Gipsformen führt oft zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch. Um serielle Einzelstücke zu produzieren, bietet sich der keramische 3D-Druck an. Das Ergebnis der Arbeit ist eine Serie von Trinkgefäßen aus Porzellan, die mit einer Isolierung durch einen Hohlkörper gegen Verbrennungen bei Berührung schützt. Die entstandenen Gefäße kombinieren gezielt die Vorteile zweier Formgebungstechniken: Den Schlickerguss als Methode zur schnellen Reproduktion, welcher die Grundform des Gefäßes bildet, sowie der keramische 3D-Druck, der in der parametrisch gestaltete Isolierung sichtbar wird. Die Gestaltung der Isolierung folgt mathematischen Regeln aus der Natur und wird parametrisch mit jedem Gefäß variiert, sodass jedes Gefäß zu einem Unikat wird.

sinnlich essen

Ziel meiner Arbeit ist es, bei Mahlzeiten mit kleinen Kindern am Tisch die Sauberkeit zu erhöhen und Kindern trotzdem die Möglichkeit zu geben, selbst essen und die Lebensmittel kennenlernen zu können. Welche Bedingungen müssen bei Tisch gegeben sein? Welche Anforderungen muss das Geschirr erfüllen? Welche Materialen, Farben und Formen kommen in Frage? 

In die Gestaltung fließen die Ergebnisse meiner Recherchearbeit, die Lebenserfahrung als dreifache Mutter und Tests mit Kindern ein. Kinder werden mit diesem angepassten Geschirr aus Steingut und Eichenholz die Möglichkeit haben, selbstständig essen zu lernen. Außerdem wird für sie ein entspannter Rahmen und Raum geschaffen, um verschiedene Lebensmittel kennen zu lernen und mit allen Sinnen Farbe, Duft, Konsistenz und Geschmack erforschen zu können.

AbScent

Riechstörungen sind ein recht häufiges Krankheitsbild. Jeder vierte Mensch leidet unter einer Beeinträchtigung des Geruchssinns, sogar jeder zwanzigste unter dessen vollständigem Verlust. Fällt dieser Sinn weg, hat dies Auswirkungen auf die gesamte Lebensqualität der Betroffenen.

 Im Rahmen meines Bachelor Projektes „AbScent“ habe ich mich mit dem Geruchsverlust, dessen Auswirkung auf Betroffene und produkthaften Lösungsansätzen zur Reanimation dieses Sinnes beschäftigt. Nach einer intensiven Recherche und einem nutzungsnahen Designprozess habe ich den Entwurf „LOT“ entwickelt. LOT ist ein Riechtraining, das betroffenen Personen helfen soll, den verlorenen Geruchssinn zu reaktivieren. Der Entwurf umfasst fünf Gefäße aus Porzellan, die mit Düften ( ätherischen Ölen) befüllt werden können. Darüber hinaus gibt es einen Trainingsplan, der die Nutzer*innen entsprechend anleitet. Ziel des Entwurfes ist es, den Nutzer*innen ein langfristiges und angenehmes und Training zu ermöglichen.

UNEARTHED

Das Projekt „UNEARTHED“ beschäftigt sich mit der Frage, wie gestalterische Lösungsansätze dazu beitragen können, dass Menschen ein besseres Verhältnis zu gesunden und regionalen Lebensmitteln erlangen. 

Zentrales Element der Arbeit ist eine Erkundungsreise von Berlin bis in die Toskana. Die Reise gab Aufschluss darüber, wie diverse Tischkulturen, Zeremonien oder Rituale der einheimischen Bevölkerung den Bezug zu Nahrung und Genuss prägen. In den besuchten Gegenden fand in Form von Interviews ein enger Austausch mit Expert*innen statt. 

Ziel war es, eine zur Region und zur Tischkultur passende Symbolik zu schaffen. Der Boden sollte dabei als verbindendes Element fungieren und den Anbau der Lebensmittel mit dem Zelebrieren ihres Verzehrs zu Tisch verbinden, mithin Natur, Mensch und Genuss vereinen. Entstanden ist am Ende ein Geschirr-Set, dessen Oberflächen mittels diverser Erden von den verschiedenen Stationen der Erkundungsreise veredelt wurden.

Aus der Asche

Die Masterarbeit widmet sich der Untersuchung von Ascheglasuren, die auf der Basis von Reststoffen aus Biomasse-Kraftwerken hergestellt werden. In einer umfassenden Materialstudie werden neue Wege für den Einsatz von Sekundärmaterialien in der Keramik aufgezeigt. 

In den Glasuren werden Spuren der Natur und des Menschen sichtbar gemacht, die Pflanzen während ihres Wachstumszyklus und der Weiterverarbeitung in einem Produktzyklus aufgenommen haben. Jede Glasur erzählt eine individuelle Geschichte über die Herkunft der Pflanze und ihre Verflechtung mit den sie umgebenden Systemen.

Prozesshafte Ästhetiken

In „prozesshaften Ästhetiken“ wurden traditionelle Verfahren der Porzellan-Herstellung analysiert und experimentell modifiziert. Daraus ist ein Verfahren entstanden, das einen neuartigen Glasurauftrag direkt auf die Gipsform nutzt, um diese Schicht im Zuge des anschließenden Vollgusses auf das Porzellanobjekt zu übertragen. Ablauf und Verortung des beschichteten Vollgussverfahrens standen im Mittelpunkt. 

Mit dieser Entwicklung können drei neue Oberflächen während der Formgebung auf Porzellan übertragen werden. Das Zusammenbringen von Glasur und Masse verändert den Prozess und erlaubt das direkte Glattbrennen des Porzellans bei 1280 Grad Celsius, was Energie einspart. 

Die Arbeit befasst sich mit ungenutzten Potenzialen innerhalb der Porzellanherstellung. Als Basis diente ein ausführliches experimentelles Archiv, das den traditionellen Schlickerguss in Material, Technik und Arbeitsablauf provoziert. Porzellan besitzt großes Potenzial und es ist an der Zeit, das zu zeigen.