Seit Jahrhunderten prägen Fliesen als schützende und schmückende Elemente unsere Wohnräume.
In meinem Projekt wird dieses traditionsreiche Objekt in einen zeitgenössischen Kontext überführt und um eine neue Funktion erweitert. Die Leuchtfliese vereint Oberfläche und Licht in einem interaktiven, raumbezogenen Gestaltungselement aus Porzellan. Ein Ultraschallsensor erfasst die Distanz von Personen und steuert die Reaktion der Fliese. Sie dimmt sich sanft auf, fährt leicht aus ihrer Fassung, dimmt sich bei Entfernung ab und fährt zurück. So entsteht eine physisch erfahrbare Beziehung zwischen Mensch und Raum.
Die Leuchtwirkung bricht mit dem statischen Strahlen herkömmlicher Lichtquellen und formt eine lebendige Atmosphäre.
Im Zusammenspiel von Handwerk und Technologie entstand eine spezielle Porzellanmasse, die Transluzenz und Robustheit vereint. Die Fliese wird so zu einem Ausdruck gelebter Materialkultur und verbindet technologische Innovation mit gestalterischer Kontinuität.
Kategorie: ceramics
Schein Allein
Das Trompe-L’œil ist eine wichtige Stilrichtung der bildenden Kunst, die die menschliche Faszination mit Illusionen verbildlicht. Aus der Bedeutungsschwere, die die Darstellung von Materialien in dieser Technik erzeugt, können Möglichkeiten für die Anwendung in der Produktgestaltung entstehen. Diese Möglichkeiten soll Schein Allein untersuchen und in Gestalt bringen.
Raum-Klima-Wandel
Raum-Klima-Wandel ist ein modulares Gestaltungskonzept zur energieeffizienten Klimatisierung von Innenräumen. Das kombinierte Verdunstungskühlsystem basiert auf dem physikalischen Prinzip der adiabaten Kühlung und benötigt keine elektrische Energie oder umweltschädlichen Kältemittel.
Das skalierbare System ist raumtypologisch als Wandpaneel, Trennwand oder freistehendes Objekt einsetzbar und lässt sich in verschiedenen Pattern kombinieren. Die Elemente werden im Gussverfahren aus Steinzeug gefertigt und bei niedrigen Temperaturen gebrannt, um die Porosität zu erhalten. Ihr zweischaliger Aufbau erzeugt einen kontinuierlichen Kühleffekt bei geringem Wasserverbrauch und ermöglicht die Kombination verschiedener Tonfarben. Die Konstruktion erlaubt den Austausch einzelner Komponenten und eine sortenreine Rückführung in den Kreislauf.
Raum-Klima-Wandel bietet eine ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Klimaanlagen, mit Fokus auf Ästhetik, Materialität und Konfigurierbarkeit.
SAARBRÜCKEN MITTE IN FÜNF FACETTEN / SAARBRÜCKEN MITTE IN FIVE FACETS
Eine promenadologische und gestalterische Auseinandersetzung mit den Stadtteilen Saarbrückens Mitte, die Architektur, soziale Bewegungen, vergessenes Handwerk und kulturelle Vielfalt durch Porzellandesign und Souvenirgestaltung in den Fokus rückt.
Mit der erlernten Methodik kann ich den Forschungsprozess im Bereich Research Design auch auf andere Städte, Regionen oder Länder anwenden.
Zudem entwickelte ich eine Praktik zur Verbesserung der Souvenirgestaltung im Porzellandesign. Dabei analysierte und überarbeitete ich die klassische und wenig nachhaltige Herstellungsmethode der Gipssprengform, um eine kontrolliertere Herstellung von hinterschnittenen Objekten zu ermöglichen. Ein weiteres Merkmal der Gipsformen ist die einfache Austauschbarkeit der Gipssegmente, was zu einer nachhaltigeren Verwendung führt.
Im Bereich der Dienstleistung können verschiedene Gestaltungselemente kombiniert werden, um im Bausatzverfahren individuelle Unikate zu schaffen.
Take your Time
Mein Bachelorprojekt Take Your Time untersucht, wie unsere Wahrnehmung von Zeit unser Zeiterleben beeinflusst. Es fördert Achtsamkeit für den Fluss der Zeit – ohne zusätzlichen Druck. Eine gewöhnliche Uhr zeigt nicht nur die aktuelle Zeit an, sondern repräsentiert durch ihre Zahlen auch Vergangenheit und Zukunft. Doch das Konzept einer Uhr entspricht nicht dem tatsächlichen Wesen der Zeit. Zeit ist ein konstanter Fluss – die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da.
Mir wurde bewusst, dass Uhren mich oft unter Druck setzen, weil ich an unerledigte Aufgaben und alles, was noch bevorsteht, denken muss.
Dies inspirierte mich dazu, eine Möglichkeit zu schaffen, sich in ruhiger und ästhetischer Weise auf einen einzigen Moment zu konzentrieren. So entstand der kerzenbeleuchtete Lampenschirm: ein Werkzeug, um die Zeit selbst in die Hand zu nehmen. Durch die Auswahl einer Kerze mit einer Brenndauer, die zur geplanten Aktivität passt, wird Achtsamkeit gefördert – ohne Sorgen.
Nimm dir Zeit für Dinge, die du oft vergisst – wie Lesen, Kochen oder einfach im Moment sein.
ERDWARE
Das Projekt „ERDWARE“ untersucht, wie ein ökologischer Ansatz und der innovative Einsatz von Ton alternative Designkonzepte ermöglichen. Im Fokus steht die Gestaltung einer Leuchte, wobei die Materialeigenschaften von Ton und neue Verarbeitungsmethoden im Mittelpunkt stehen. Die Form der Leuchte entwickelte sich aus den natürlichen Eigenschaften des Tons. Traditionelle Techniken und moderne Designansätze wurden kombiniert, um den Ton funktional und ästhetisch zu nutzen. Die Arbeit zeigt, dass experimentelle Ansätze und die Verbindung von traditionellem Wissen mit modernen Prinzipien nachhaltige Lösungen im Industriedesign schaffen können.
Ceramic Interfaces
Elektronische Geräte werden aus einer Vielzahl von Kunststoffen und Metallen gefertigt. In der Regel veralten sie schnell und können nur aufwendig recycelt und wiederverwertet werden. In diesem Projekt wurden die Möglichkeiten der Gestaltung elektronischer Geräte aus Keramik untersucht. In drei Versuchsreihen zu den Themen Licht, Klang und Haptik erforscht das Projekt „Ceramic Interfaces“ iterativ, welche Technologien sich mit Keramik kombinieren lassen und welche neuen Anwendungen und Interaktionen diese Kombination ermöglichen. Keramik hat interessante Eigenschaften: sie kann, abhängig von der Materialzusammensetzung, extrem stabil, thermoschockbeständig oder sogar elektrisch leitend sein. Gleichzeitig bieten die visuellen, klanglichen und taktilen Eigenschaften von Keramik einen großen gestalterischen Spielraum, der Geräten eine andere Materialwertigkeit verleiht.
From Slice to Tile
In „From Slice to Tile“ werden Fliesen mit Hilfe eines analogen parametrischen Versuchsaufbaus gestaltet. Drei verschiedene Werkzeuge liefern jeweils eigene Techniken, um unterschiedliche Oberflächenstrukturen zu erzeugen. Diese werden an einem Roboterarm montiert, um Scheiben von einem Strang Ton zu schneiden, die im Anschluss zu Fliesen gebrannt werden.
Der Weg des Roboters folgt einem vorgegebenen Pfad. Jedes Werkzeug ist so konzipiert, dass dessen Einstellungen verändert werden können. Durch die verstellbaren Werkzeuge, die Pfade, den Roboter selbst und das Material ergeben sich eine Vielzahl von Parametern. Deren unterschiedlichsten Kombinationen lassen sich in den Strukturen der Fliesen ablesen. Durch die Integration des parametrischen Versuchsaufbaus und den Roboterarm untersucht der Prozess so neue Möglichkeiten in der Gestaltung keramischer Objekte.
Crotto Collection
Das Projekt “Crotto Collection” untersucht den Raum Bad von der funktionalen Nasszelle bis zum häuslichen Refugium. Trotz ihrer Vielfalt dienen Bäder einem gemeinsamen Zweck. Zentraler Bestandteil eines jeden Badezimmers ist die Sanitärkeramik. Diese Tatsache ist Anlass für das Projekt, das sich mit den gestalterischen Möglichkeiten der Umsetzung von gebrannter Sanitärkeramik in ein neues Material beschäftigt. In Zusammenarbeit mit der Geberit GmbH werden Materialeigenschaften und Gebrauchstauglichkeit untersucht. Basierend auf den Forschungsergebnissen wird ein Designkonzept entwickelt, das als Ansatz zur Umsetzung von keramischen Abfällen innerhalb der Produktionskette einer Industrie dient. Parallel zu den verschiedenen Fliesenformen wird ein Zubehörset bestehend aus Spiegelhalter, Becher und Seifenschale entworfen. Darüber hinaus werden Vasen aus Toilettenformen entworfen, als Symbol für die Ausweitung des Badezimmers in andere Wohnräume.
HERA
Während des Keramikherstellungsprozesses werden Bleche im Allgemeinen nicht zur Dekoration verwendet, sondern eher zum Schaben, Glätten der Oberfläche und präzisen Zuschneiden. Wenn man jedoch die Porzellanoberfläche mit einem Blech trimmt und die darauf verbleibenden Rückstände betrachtet, kann man eine raue und lebendige Textur entdecken. Ich habe durch die Herstellung und Nutzung verschiedener Formen von Blechen sowie leicht zu handhabenden Werkzeugen neue Anwendungen der alltäglichen Materialien entdeckt und die Vielfalt der damit verbundenen Dekorationstechniken erforscht. Jede Form von Blech, ob wellenförmig, flach oder gezahnt, führt zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Diese Vielfalt ermöglicht es, einzigartige Muster und Texturen zu schaffen, die jedem Keramikstück eine individuelle Note verleihen. Dies eröffnet die Möglichkeit für innovative und kreative Techniken zur Dekoration von Keramikoberflächen.