HYBRID WORKFLOW setzt sich auf konzeptioneller Ebene mit der Verknüpfung von analogen und digitalen Arbeitsabläufen im Entwurfsprozess auseinander und exploriert die Potentiale kollaborativer Interaktionen, die sich durch die Implementierung digitaler Technologien im Arbeitsumfeld von Gestalter*innen ergeben. Über 30 konkrete Anwendungsszenarien veranschaulichen, wie essenziell eine Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Mensch und Maschine ist, um die Chancen, die zwischen informativen Inhalten und physischer Wahrnehmung liegen, greifbarer zu machen. Als Grundlage von hybriden Arbeitsabläufen wurde ein vernetztes Setup entwickelt, dass virtuelle Methoden im Gestaltungsprozess um die explorative Herangehensweise händischer Ausdrucksformen und Wahrnehmungen erweitert. Dadurch lassen sich insbesondere krümmungsstetige Oberflächen im Modellierungsprozess viel intuitiver definieren.
Kategorie: German Design Graduates
HIIVE
HIIVE bietet Honigbienen ein besseres Zuhause. HIIVE ermöglicht Imker*innen, ihre Bienen auf eine natürliche Art zu halten, indem das natürliche Verhalten der Apis Mellifera unterstützt wird.
Mit seinem Volumen und dem speziellen Mikroklima, dass sich an der Natur orientiert, ist HIIVE die erste industriell herstellbare Baumhöhle – das natürliche Habitat der Bienen.
Das Bienenhaus wird ausschließlich aus recycelten und natürlichen Materialien hergestellt. Zusammen mit der Integration von Sensoren und einer Companion App ermöglicht HIIVE eine nie dagewesene Art der artgerechten Bienenhaltung.
Bei der gesamten Entwicklung wurde der Fokus auf einen Human-Animal-Centered Design gelegt. Herausgekommen ist das perfekte Zusammenspiel aus Ansprüchen, die die Honigbiene an ihren Lebensraum stellt und der Bedienbarkeit und Ergonomie für den/die Imker*in.
Parachno
Diese Orthese entstand aus der Suche nach einem Mehrwert durch Personalisierung im Kontext parametrischen Designs und neuer computergestützter Fertigungstechnologien. Sie ist aus einem selbst entwickelten elastischen 3D-Perlengewebe hergestellt, das mit nur zwei Grundelementen eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten bietet. Ihre Plastizität lässt sich durch die Variation der Form und Anordnung der Perlen, sowie der Elastizität und Flussrichtung der eingebrachten Sehnen, gezielt steuern. Dieses Prinzip wurde in Modellen und Nutzer*innentests untersucht und in einen Algorithmus übersetzt, mit dem die Struktur und ihre Eigenschaften entsprechend der individuellen Anatomie und Konstitution berechnet werden. So können die Bewegungen des Armes entlang der Muskulatur auf natürliche Weise beim täglichen Training oder aber auch bei der Rehabilitierung nach Schlaganfällen und anderen Verletzungen gezielt erleichtert oder erschwert werden. Zudem macht der Algorithmus robotergestützte Fertigung denkbar.
Puzzles und Momente des Erfolgs
In meiner Bachelorarbeit geht es um Puzzles selbst, ihre Vielfalt an unterschiedlichsten Mechanismen und alte, sowie neue Methoden des Handwerks in verschiedensten Formen. Vor allem geht es aber um diejenigen, die Puzzles lösen möchten. Menschen, die sich absichtlich ein Problem machen um es dann wieder lösen zu wollen. Eine eigentlich zwecklose Aufgabe, die oft auch mit Frustration einhergeht. Der Ansporn dafür wurde ergründet und genauer untersucht. Ebenso wurden positive Auswirkungen, wie die Freude über Erfolgserlebnisse weiter erläutert.
Die Arbeit resultiert vorerst in einer Puzzlebox mit vier unterschiedlichen Mechanismen, in Folge meiner Nachforschungen und Beobachtungen. Ziel hierbei ist, zusammengefasst gesagt, dem Menschen, der das Puzzle löst, eine möglichst große Freude zu bereiten.
Mobi SchoolKit
Gerade in der Zeit einer weltweiten Pandemie wurde deutlich, dass die Grammatik der Schule in vielen Bereichen an ihre Grenzen gestoßen ist. Der konzeptuelle Entwurf von „Mobi SchoolKit“ ist durch einen explorativen practice-based Forschungsansatz entstanden, um zukünftige Lernerfahrung jenseits traditioneller Strukturen neu zu denken. Im Umgang mit Smartphones sollen Erweiterungen und Potentiale aufgezeigt werden, die das mobile Lernen mit Smartphones als Enabler bereithält. Es ist ein neoanaloges Kit für einen hybriden Schul-Kosmos entstanden, welches Potentiale der Neupositionierung von Schulbildung aufzeigt und eine Brücke zwischen Außen-/Stadtraum, ganzheitlichem und digitalem Lernen bietet. Diese Arbeit zeigt einen Möglichkeitsraum für Grundschulen, der über die Schulmauern hinaus Verwendung finden könnte.
VIM – selbsttherapeutischer Begleiter bei Angst- und Panikattacken
Angst- und Panikstörungen sind die häufigsten psychischen Erkrankung in unserer heutigen Gesellschaft. Meist ist zu viel Stress der Auslöser. Unter den daraus resultierenden Hyperventilationsattacken leiden viele der Betroffenen. Unsicherheit und soziale Isolation können Folgen der Symptomatiken sein.
Das Produkt basiert auf Fakten der Neurowissenschaften. VIM!
Mit Vim erhält der User ein Stück Unabhängigkeit zurück. Vim ist ein kleiner, smarter Begleiter, der Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Das aktive ‘Festhalten’, löst für viele schon ein gesteigertes Selbstwertgefühl aus, verbunden mit dem Pulsieren des Gerätes übermittelt Vim die Atemrhythmen. So kann der Nutzer / die Nutzerin sich durch die taktile Wahrnehmung leiten lassen und gelangt durch die angeleitete Atmung wieder in den Entspannungszustand.
Scannen, Erkennen, Entdecken
“Scannen, Erkennen, Entdecken” ist ein Konzept, bei dem Kinder das Tablet oder Smartphone in unterschiedlichsten Facetten kennenlernen und nutzen können.
Über die Kamera können aus verschiedenen Themensets Karten gescannt, und dadurch digitale Inhalte aktiviert werden.
Der Tisch wird so zu einer Bühne, auf der Kinder die digitale Welt erforschen können.
Über die digitale Welt hinaus motivieren die Karten auch dazu, Tablet oder Smartphone im erweiterten Kontext zu nutzen. So geht es in der Themenbox “Wald” zum Beispiel darum,
Tierspuren zu entdecken und zu fotografieren, Käfer im Unterholz zu filmen oder den Gesang der Vögel aufzunehmen.
Digitale Medien sind mehr als ein “digitaler Schnuller”. Das Konzept fördert eine aktive Auseinandersetzung mit den Medien und einen selbstwirksamen und bewussten Umgang.
Neben der spielerischen Wissensvermittlung geht es dabei um die erste spielerische Schritte in Richtung Medienkompetenz.
Dimora
Es gibt Gegenstände, die schnell zu Lieblingsobjekten werden und solche, zu denen wir eher eine negative Bindung haben. Der Wäscheständer ist ein Objekt, welches selten wertgeschätzt wird. Dabei steht er durchschnittlich drei Tage die Woche in der Wohnung. Durch gezielte emotionale Gestaltung wurde ein Wäscheständer konstruiert, welcher als Möbelstück nun Teil der Wohnung wird und so aus der Verbannung zum Vorschein tritt. Mit einer Kleiderstange und Ablagemöglichkeiten für getragene Kleidung, erlangt er seine dauerhafte Daseinsberechtigung.
Ausgangspunkt meiner Thesis war die Frage, ob und wie man mittels Emotionen einen nachhaltigeren Handel erzielen kann. Wir entsorgen Objekte weit vor ihrer tatsächlichen Obsoleszenz. Als entscheidender Faktor wird die fehlende oder bestehende positive emotionale Bindung zum Objekt gesehen und untersucht. Mit dem dafür exemplarischen Entwurf von “Dimora”, soll eine emotionale Beständigkeit erlangt werden, damit er viele Jahre in Gebrauch bleibt.
URBAN CARGO FLOW
Urban Cargo Flow ist ein Konzept, das sich mit dem Transport von Waren in der Stadt beschäftigt.
Im Konzept findet der Großteil des Warentransports in unterirdischen Zügen statt. Durch diese Verlagerung des Warentransports entstehen Freiräume an der Oberfläche. Urban Cargo Flow umfasst zwei Zugtypen: Der Urban Container Freighter kann zwei Frachtcontainer laden (Europalette mit 1 m Ladehöhe). Das Rotation Load Vehicle ist eine besonders flexible Lösung für die schnelle Auslieferung von Kleinfracht (max. 24 Pos. 60x60x30 cm). Beide Züge sind aerodynamisch optimiert und für die autonome Operation ausgelegt. Ergänzt wird das Projekt durch standardisierte Frachtcontainer (Smart Freight Container), und Surface Shuttles (flexible Transportvehikel für die Oberfläche), sodass eine End-to-End-Lösung für den Warentransport in der Stadt entsteht.
liminal
Depression ist eine der am weitesten verbreiteten, aber oft unterschätzten und stigmatisierten Krankheiten, trotz der Verfügbarkeit von guten Behandlungen und Therapien.
Mit der Covid-19-Pandemie als Katalysator ist die Teletherapie schlagartig zur neuen Norm der therapeutischen Versorgung geworden. Aufgrund mangelnder Erfahrung sowohl auf Therapeut*innen- als auch auf Patient*innenseite sind jedoch neue Probleme entstanden, die nur notdürftig gelöst werden konnten.
Liminal dient als Plattform, um ungenutzte Carsharing-Autos als geeignete, private und zugängliche Räume für Therapiesitzungen zur Verfügung zu stellen, sowie als Schnittstelle zwischen Therapeut*in, Patient*in und Raum, um den Patient*innen nicht nur den notwendigen therapeutischen Ritualrahmen zu bieten, sondern diesen auch für das sich entwickelnde Setting zu optimieren.