Die Installation ‚Fontana della terrazza sul lago, allegro molto’ zeigt eine kritische Auseinandersetzung rund um die aktuell geführte Abrissdiskussion um das Cafe Seeterrassen im Hamburger Park Planten un Blomen.
Der unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführte Planungsprozess, wurde für die Dauer der Graduate Show an die HFBK transferiert. Drei verschiedene Modelle, die weniger eine maßstabgetreue Skalierung meinen, als einen Versuch Gefühle, Machtpositionen, Bizarres und Entsetzliches der Parkhistorie sichtbar zu machen, korrespondierten auf dem HFBK Vorplatz.
Das Café Seeterrassen wurde in Form eines Kuchenmodells gezeigt, die dem Café Seeterrassen benachbarten Wasserlichtspiele wurden als stimmungsgebenden Moment aus einem Pool und Fontänen nachgestellt und eine Stellwand verlinkte die Parkgründung in die Zeit des Nationalsozialismus.
Mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der HFBK e.V.
Kategorie: German Design Graduates
Nature’s Service
Nature’s Service ist ein selbstversorgendes System aus Tonmodulen. Sie bieten Raum und Wasser für städtische Flora und fördern unter anderem den Biodiversitätsgrad im Kontext Stadt.
Die Grundform eines jeweiligen Moduls ermöglicht eine vertikale Stapelung und das Auffangen von Regenwasser. Mithilfe eines integrierten Bewässerungsprinzips können die Module sich zwischen 3-4 Wochen eigenständig mit Wasser versorgen. Bis zu 70% des Wassers kann damit im Vergleich zum herkömmlichen Gießen eingespart werden – eine Eigenschaft, die immer relevanter für Städte mit stetig steigenden Temperaturen wird.
Enjoyable Kitchen
In der Küche mit schmutzigen Händen Wärmequellen richtig einzustellen, ist mitunter kompliziert. Außerdem können wir die Temperatur der Kochutensilien und Wärmequellen, die beim Kochvorgang verwendet werden, aufgrund fehlender Informationen nicht in Echtzeit erkennen.
In „Agung“ kann der Benutzer nun die Wärme fernsteuern, indem er über Gesten mit dem Computerunterstützten Kochherd interagiert. Das Händefächeln, diese besondere Geste, mit der der Mensch seit jeher mit dem Feuer interagiert, wird zur Schnittstelle für die Regulierung moderner Wärmequellen. Diese intelligente Wärmequelle informiert den Benutzer über die Temperatur der verwendeten Küchengeräte und Herdplatten in Echtzeit durch die Intensität von Licht und Ton. Farben und Klang orientieren sich dabei an den bekannten Mustern von Lagerfeuern.
Mit Hilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz können wir Interaktionen mit dem Feuer erleben, die in der menschlichen Erinnerung verwurzelt sind, und durch das Fächeln mit der Hand ihre Wärme, das Licht und den Klang des Feuers in der Küche wiedererlangen.
(B)OTHERING
(B)OTHERING ist die Störung des Bekannten durch das Begegnen von Wesen in ihrem Anderssein. Als Methode wird das Bekannte erst als solches im Kontrast sichtbar um dadurch selbst wieder fremd werden zu können. Störungen initiieren dabei Handlungspotenziale und ermöglichen ungeahnte Transformationen. Verwickelt in Koexistenz und Kollaboration mit unseren pflanzlichen Partnern begibt sich (B)OTHERING auf die Suche nach einer gemeinsamen Kommunikation mit diesen Akteur*innen und Aktivitäten. Durch interdisziplinäre Observationen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, wird das gemeinsame Werden von diesen Entitäten kartiert. “Selbstabdrücke”, Fotogramme, Bilder auf lichtempfindlichen Substanzen und lebende Artefakte zeugen von diesen Erkenntnissen und Inter- und Intraaktionen. (B)OTHERING zeigt damit Wege auf, sich kritisch zu positionieren, Design in seiner Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu testen und es als Reflexion des Gewohnten im Ungewohnten zu begreifen.
MySign
In unserer Gesellschaft erlangen Konzepte, die Biodesign-Strategien verfolgen, immer mehr Aufmerksamkeit. Sie leiten ein Umdenken der Öffentlichkeit ein und wirken dem steigenden Konsum kurzlebiger Produkte entgegen.
Basis dieses Projektes sind Pilze, deren Hyphen (feine wurzelähnliche Fäden) zur Nahrungsaufnahme organische Substanzen durchdringen und vernetzen. Die Gesamtheit der Hyphen bildet das Myzel: ein Netzwerk, das als Basis der gestalterischen Auseinandersetzung in diesem Projekt dient. Durch Kombination des Myzels mit organischen Materialien, wie zum Beispiel Buchenspäne oder Rapsstroh, entsteht nach einer festgelegten Wachstumszeit ein stabiler Werkstoff, der mit dem Material MDF vergleichbar ist. Ein in Schlauchform vernähter Stoff definiert das Wachstum in Gestalt einer Hyphe. Alle im Projekt verwendeten Materialien machen komplexe Recyclingprozesse überflüssig und können umweltgerecht kompostiert und als Dünger verwendet werden.
Clear.Edition
Die „Clear.Edition“ repräsentiert zukünftige Möglichkeiten des Polyjet 3D- Druckverfahrens im Mobilitätssektor. Das Konzept zeigt neue Potentiale für die Gestaltung zukünftiger Lichtkonzepte im Bezug auf Anwendungsmöglichkeit und Brand Identity.
5TONS
Das Bauwesen gehört zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftszweigen. Neben der hohen Ressourcenentnahme und Ressourcenknappheit zeichnet sich ein Entsorgungsnotstand ab. Der Fokus dieser Arbeit lag auf der Frage, wie mineralische Rohstoffe aus Bau- und Abbruchabfällen genutzt werden können, um primäre Rohstoffe und Deponien zu entlasten. Das entstandene Material 5TONS ist ein recyclingfähiger, mineralischer Feststoff, hergestellt aus Ziegelmehl von Mauerwerksbruch (Zementsubstitution/ alternative Bindemittelherstellung) und rezyklierter Gesteinskörnung aus mineralischem Bauschutt (Sandsubstitution). Auf Basis des Materials wurde ein Trockenstapelsystem für Mauersteine entwickelt. Durch die Form des Steins kann auf Mörtel verzichtet werden. Schnittmarkierungen und Sollbruchstellen ermöglichen eine flexible Gestaltung des Mauerwerks.
SOFT SCULPTURE
Die Arbeit SOFT SCULPTURE beschäftigt sich mit der Imitation textiler Objekte in virtuellen Räumen. In diesen vorwiegend statischen Szenarien konstituieren Textilien die weiche Ware des virtuellen Raums und fungieren als bewegtes und dynamisches Element. Diese Qualität wird durch das herbeigeführte Gefühl einer Bewegung verdeutlicht und über die Faltenbildung dargestellt. Falten, Raffungen oder Drapierungen sind visuelle Resultate unterschiedlicher Befehle, welche programmiert und so virtuell nachgebildet werden. Aus diesen Befehlen wurden Gestaltungsparameter abgeleitet und in Gewebekonstruktionen physischer Stoffe übersetzt. Den Textilien liegen hierzu Konstruktionsmethoden computerunterstützter Programme zugrunde, welche nicht nur zur Herstellung virtueller, sondern auch physischer Textilien genutzt werden. Die genutzte Technologie des Jacquardwebens basiert auf dem binären System von 0 und 1 und gilt daher als Vorreiter des ersten Computers.
2Light
2Light ist ein Lichtsystem für Fahrräder, welches die Sicherheit des Mobilitätsteilnehmenden in aktiver und passiver Weise erhöht. Es ist auf eine ganzjährige Nutzung des Fahrrades ausgelegt, welche eine Grundlage zur der aktuellen Entwicklung der Mobilitätswende ist. Zu der aktiven Komponente von 2Light zählt die Kurvenausleuchtung und das Fernlicht. Die passiven Funktionen setzen sich aus indirekten Lichtpanel, Brems- und Standlicht, sowie Reflektorflächen zusammen.
Die Kurvenausleuchtung ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Personen und Hindernissen am Straßenrand und in Kurven. Es wird die konstante Ausleuchtung des Fahrtweges garantiert, unabhängig der Wegführung.
Im Bereich der passiven Sicherheit erhöht 2Light die Sichtbarkeit des*der Mobilitätsteilnehmer*in durch indirekte Lichtpanel, welche Teile des Fahrrades und des Körpers mit Licht aus der Dunkelheit heraus modellieren. Die automatische Brems- und Standlichtfunktion gewähren konstante Sichtbarkeit des*der Fahrer*in.
Erbgut
Erbgut ist ein dezentralisierter Datenspeicher, mit dem über das Speichermedium Desoxyribonukleinsäure (DNS) große Datenmengen bis zu 1000 Jahre auf kleinstem Raum gesichert werden können.
Daten bestehen aus einem binären Code, der mithilfe von Technologien in DNS-Nukleinbasen übersetzt werden kann, wobei ein einziger Tropfen DNS über eine Speicherkapazität von 200 Exabytes verfügt. Verstaut in einer kleinen Kapsel, können diese großen Datenmengen mithilfe von Erbgut von Generation zu Generation weitergereicht werden. So erhält das physische Erbe eine völlig neue metaphysische Dimension: Erben können zum einen die Geschichte ihrer Ahnen einsehen, zum anderen ihre eigene für die Nachwelt festhalten. Somit zeigt Erbgut einen Weg, wie Wissen zukünftig kontinuierlich erhalten werden kann, und macht dieses für die Nachwelt zugänglich. Damit auch die kleinste Geschichte unserer großen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.