Kuori Camper

Mit der zunehmenden Urbanisierung der Metropolen bietet gerade Autocamping eine einfache und schnelle Möglichkeit, dem hektischen Stadtleben zu entfliehen und die Natur zu erkunden. Während sich immer mehr Menschen für Camping interessieren, stehen der hohen Nachfrage jedoch teure Anschaffungskosten, Parkplatzmangel und fehlende Zeit zum Selbstausbau gegenüber. Des Weiteren sind Campingfahrzeuge meistens nicht sehr nachhaltig produziert, da verbaute Komponenten nicht recyclebar oder nachwachsend sind.
Kuori (finnisch: Schale, Gehäuse) ist ein minimalistischer Miet-Camper, dessen Kabine aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Die Campingkabine hat Platz für zwei Personen und kann für Kurztrips in die Natur abseits von Campingplätzen gemietet werden. Die Nutzung von biobasierten Plattenmaterialien reduzieren die CO2-Emissionen und ermöglichen eine skalierbare Bauweise des Campers.
Das Thesis-Projekt ist in Kooperation mit der GREENBOATS GmbH entstanden.

Solartasche für Eritrea / Solarbag for Eritrea

Das Projekt Solartasche für Eritrea ist dazu da, um Menschen in Eritrea, ob in urbanen Räumen sowie ländlichen Regionen, die Möglichkeit zu geben, die mangelhafte elektrische Infrastruktur mindestens zu einem Teil überbrücken zu können. Mein Ansatz ist es, den Rucksack lokal aus lokalen nachhaltigen Material namens Raphia herzustellen, welches aus der Doumpalme gewonnen wird, um Logistik Wege zu kürzen sowie die traditionelle Produktkultur, die aus dem gleichen Material gefertigt ist, zu zelebrieren.
Außerdem soll der Erlös einer seriellen Produktion der Solartaschen genutzt werden, um die Wiederaufforstung in Eritrea zu unterstützen, die durch das Abholzen für Feuerholz sowie Überweidung und sintflutartige Regenfälle ein großes Erosionsproblem darstellen, welches schwere Folgen wie Hungersnöte sowie Migration hervorruft.

WeRide

Ländliche Mobilität von Jugendlichen ist zu oft durch unzureichende Verkehrsangebote eingeschränkt. WeRide, ein lokaler, gemeinschaftsbasierter Mitfahrdienst will diese Situation verbessern. WeRide bringt Teenager, die eine Mitfahrgelegenheit benötigen, und Fahrer*innen, die bereit sind, eine solche anzubieten, zusammen. WeRide ist App-basiert und für den Betrieb durch ein öffentliches Verkehrsunternehmen konzipiert.
Das Besondere an WeRide ist, dass es existierende Netzwerke wie Schulen, aber auch dörfliche Strukturen nutzt, um Vertrauen zwischen Nutzer*innen zu etablieren. Auch Kooperationen mit anderen lokalen Akteuren – Kirchengemeinschaften oder örtliche Firmen – spielen dabei eine wichtige Rolle. Innerhalb der App lassen sich Fahrten in entsprechenden Gruppen organisieren. Dies schafft Vertrauen und stärkt zudem die intrinsische Motivation. WeRide wird von öffentlichen Institutionen auf Bundesland- und Landkreisebene sowie von den jeweiligen Verkehrsverbünden getragen.

Artifacts of Possible Futures

Durch die Etablierung ineffizienter Monokulturen in der Landwirtschaft, die Minimierung von Lebensräumen, den Ausstoß von Giftstoffen und die Aufrechterhaltung kapitalistischer Systeme, die egoistisches Verhalten belohnen, bewegen wir uns derzeit immer weiter auf die Zerstörung unseres eigenen Lebensraums und der für uns lebenswichtigen Artenvielfalt des Planeten zu. Vor diesem Hintergrund ist es von größter Bedeutung, Wege zu finden und Denkblockaden zu überwinden, um neue Realitäten vorstellbar werden zu lassen. Im Jahr 1972 veröffentlichte der Club of Rome erstmals einen Bericht über den Zustand der Menschheit, “Die Grenzen des Wachstums”. Darin wurden drei mögliche Zukunftsszenarien berechnet: das Business-as-usual-Szenario, das Comprehensive-Technology-Szenario und das Stabilized-World-Szenario. Diese möglichen Szenarien wurden in der Masterarbeit „Artifacts of possible Futures“ anhand von drei als Hörbücher aufgenommenen Kurzgeschichten dargestellt, die im Jahr 2038 angesiedelt sind. In allen Szenarien kommt es zu massiven gesellschaftlichen Veränderungen, die jedoch eine völlig unterschiedliche Gestalt annehmen. Durch die Manifestation diegetischer Prototypen aus diesen Geschichten wird die Grenze zwischen Realem und Fiktionalem überschritten. Das Aufzeigen möglicher Zukunftsszenarien öffnet den Raum für Diskussionen und ermöglicht neue Perspektiven auf Herausforderungen der Gegenwart und der Welt, in der wir leben oder nicht leben wollen.

D.E.F.

D.E.F. ist eine Serie von Accessoires, die die Angst der Menschen von heute vor einem schwachen Smartphone-Akku nehmen soll. Es wird nicht mehr nur als Zubehör für Smartphones betrachtet, sondern als Bekleidungsaccessoire, das die Menschen tragen wollen. Daher werden höhere Anforderungen an das Strukturdesign und den ästhetischen Stil gestellt. Dank der cleveren Struktur, die mit der Schwerkraft zusammenwirkt, garantiert D.E.F. eine perfekte Anpassung zwischen dem Smartphone und dem Ladepad. Und sein Ästhetikstil ist kühn. Das äußere Design mit Cyberpunk-Elementen ist ein echter Blickfang und spiegelt die Funktion des Produkts selbst wider. Dieses Design verknüpft Technologie und Mode, und gibt uns neue Ideen und neue Richtungen zur Lösung relevanter Probleme.

LignoFlax

LignoFlax ist eine Material und Formstudie, welche das Potenzial von Lignin und Flachsfasern als Verbundwerkstoff untersucht.
Lignin ist ein natürliches Biopolymer, welches sich in Pflanzen und Bäumen wiederfindet. Es fungiert als Kleber, um die einzelnen Zellwände zusammenzuhalten. In jedem Holz oder jeder verholzenden Pflanze kommt ein Anteil von 30 % Lignin vor. Mischt man Lignin mit Naturharzen, natürlichen Fettsäuren, Cellulose, biologischen Additiven und natürlichen Verstärkungsfasern, so erhält man einen unter Temperatur- und Druckerhöhung verarbeitungsfähigen biologischen Kunststoff. Der Flachs oder auch Lein genannt ist eine historische Kulturpflanze. Als non-crimp Flachsfasergelege verwebt, sorgen die Leinfasern für höchste Stabilität und stellen leistungsstarke Naturfaserverbundwerkstoffe dar. Durch Vereinigung dieser beiden natürlichen Materialien erhält man einen zu 100 % biologischen abbaubaren Naturfaserverbundwerkstoff.

Puffer

Weltweit herrscht in der Landwirtschaft mehr oder weniger eine Monokultur. Eine Vielzahl an Nutzpflanzen kennen wir gar nicht und nutzen sie deshalb auch nicht. Alte Sorten sind auf unseren hiesigen Äckern rar geworden. Während der Pandemie veränderte sich unser Ernährungsverhalten allerdings rasant, das Interesse an Biodiversität und vielfältiger Ernährung wuchs. Auf diese Entwicklung macht das siebenteilige Geschirr-Set „Puffer“ aufmerksam. Gestaltet wurde es aus Porzellan, bestimmt ist es für den Gebrauch im Restaurant. Spezielle Werkzeuge, bestehend aus dem Geschirr-Set, dienen der Zubereitung ein und desselben Lebensmittels auf verschiedene Weisen und in unterschiedlichen Konsistenzen. Gleichzeitig dienen sie dem Servieren eines Gerichts. Dabei werden unsere Sinne in besonderer Weise angesprochen und ein interaktives Genusserlebnis, das diese Lebensmittel präsentiert und auf sie aufmerksam macht, wird geschaffen.

Pelle

Für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren ist Pelle nicht nur ein Laufrad und ein erstes Fahrrad in einem. Es erfüllt darüber hinaus durch die Möglichkeit, es selbst umzubauen auch einen Bildungsauftrag auf verschiedenen Ebenen.
Es bietet nicht nur Gelegenheit zur Schulung der Balance. Durch das Schrauben üben die Kinder auch die grobe und feine Motorik ihrer Hände und erweitern außerdem ihr Verständnis für Technik und Physik, dessen Grundlagen sich durch praktische Tätigkeit entwickelt, bevor im Schulalter zunehmend auch abstrakt Zusammenhänge erfasst werden können.
Auf emotionaler Ebene bietet die Tätigkeit, das eigene Fahrzeug umzubauen, die Gelegenheit, sich auf motivierende Weise als wirksam zu erleben, was den Kindern Selbstvertrauen für zukünftige Leistungssituationen geben kann und ihre Zufriedenheit und Lernmotivation fördert.
Darüber hinaus lernen Kinder, dass Gegenstände lange genutzt und angepasst werden können, anstatt sie nach kurzem Konsum zu ersetzen.

Volta

Wir benutzen immer mehr kabellose Geräte, deren Akkus regelmäßig aufgeladen werden müssen. So ist das Smartphone eine nicht ganz unwesentliche Zeit ein schnurgebundenes Telefon (mit extrem kurzer Schnur). Unser Verhältnis zur Steckdose hat sich mit dem zunehmenden Gebrauch verschiedener Geräte verändert. Jahrelang war sie nur dazu da, um einmal täglich den Staubsauer anzustöpseln oder um die Wohnzimmerlampe an ihrem Ort zum Leuchten zu bringen.
Durch die Corona-Krise und den damit verbundenen Digitalisierungsschub wurde das Homeoffice relevanter denn je und spätestens nachdem man den ganzen Tag von zuhause aus gearbeitet hat, weiß man ganz genau, wo die Steckdosen im Raum sind. Während uns Behelfslösungen aus Mehrfachsteckdosen unter Tischen oder Sofas zum Bücken und Strecken zwingen, bringt VOLTA den Strom zu dir. Die Kollektion besteht aus 3 Objekten: einer Multifunktionslampe, einem Mehrfachstecker und einem Verlängerungskabel zum Klemmen. So ist immer eine Steckdose in Reichweite.

Mit Essen spielt man doch! / Play with food!

In Bezug auf den Klimawandel muss unser Lebensmittelsystem neu ausgerichtet werden hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Diese kommt ohne Verschwendung und Abfälle aus und hält Ressourcen im Kreislauf.
Beim Projekt “Mit Essen spielt man doch!” geht es um eine spielerisch experimentelle Vermittlung der Potenziale einer Kreislaufwirtschaft für die zukünftige Ernährung in der Stadt. Durch einen offenen Do-it-yourself-Ansatz sowie Hacking von Alltagsgegenständen wird Schulkindern über fotografische und schriftliche Anleitungen sowie Video-Tutorials erklärt, wie sie selber aus biologischen Abfällen, die im Haushalt, in der Schulmensa oder in benachbarten Unternehmen anfallen, Biokompositstoffe herstellen und verwenden können. Durch sechs Rezepte mit verschiedenen Anwendungen und Produktideen werden sie durch diesen kreativen Prozess begleitet, der ihre Selbstwirksamkeit stärkt und sie resilient macht in Bezug auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Zukunft der Ernährung.