Zu Beginn des Projektes habe ich mich mit Massenmedien auseinandergesetzt und deren Darstellung von Informationen. Dabei setzte ich meinen Recherchefokus auf Geschichten, bei denen die Autor*innen bestimmte Informationen übertrieben betont haben [oder weggelassen]. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild der wahren Geschichte und wirft die Frage auf, inwieweit diese Wahrheit darin überhaupt noch vorhanden ist, oder ob sie so verändert wurde, dass etwas Neues entstanden ist, mit einer neuen Geschichte. Bleibt die Geschichte dabei die gleiche Geschichte?
Kategorie: GDG Show 2021
Teilnehmer der 2021er GDG Show
analog (be)greifbares digitales Design
Das Projekt setzte sich mit der zunehmenden Digitalisierung von Gestaltungsprozessen im Design auseinander und dessen Auswirkungen auf die komplexen Wahrnehmungen von Designer*innen. Untersucht wurde, ob die Rückbesinnung auf analoge, physische Gestaltungsmethoden durch ein intuitives Moment zu mehr Begreifbarkeit verhelfen kann.
Entworfen wurde ein auf analoge Gestaltungsprinzipien beruhendes, experimentelles Werkzeug – kurz »Spielraum«. Es bildet einen dynamischen und flexiblen Gestaltungsraum in dem dreidimensionale, physische Objekte entstehen. Das Erscheinungsbild der Belegstücke wird direkt und intuitiv modifiziert.
Im Fokus dieser Arbeit steht der gestalterische Prozess und der Dialog zwischen Material und Designer*in. »Spielraum« wirkt den zunehmend digital konditionierten Bewegungen durch physische und taktile Erfahrungen entgegen. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Wissen und physischen Erfahrungen.
Switch2
Switch2, ein funktionales Stuhldesign, schafft eine persönliche Interaktion in unserem Arbeits- als auch Privatleben. Mit einem Wechsel der Sitzposition und der Perspektive bietet er die Chance bewusst eine Veränderung zu erzielen und sich in der aktuellen Situation einzurichten. Der Stuhl sorgt sowohl mit seiner vergleichbar kürzeren Sitzfläche und längeren Lehne für eine aufrechte Sitzposition, als auch umgedreht für eine entspannte Haltung: ein klassischer Stuhl umkonfiguriert zu einem Lounge Chair. Mit einem einfachen Handgriff, fast magisch ohne Kraftanstrengungen, lässt sich die Sitzfläche und Lehne in einer rollenden Halbkreisbewegung „umswitchen“. Stufenlos kann er beliebig eingestellt werden, ohne dem Nutzer eine bestimmte Haltung für seine Tätigkeit vorzuschreiben. Klassische Materialen und ein schlichtes Design, vereint mit einer funktionalen Anwendungsmöglichkeit, schaffen ein modernes Möbelstück in unserem Alltagsleben.
Nacha²
Der höchste Bedarf an Prothesen besteht in Ländern mit geringem Einkommen, dort ist die Prothesenversorgung mangelhaft. Personen mit einer Armamputation bietet das entwickelte auf 3D-Druck basierte Greifmodul eine einfach bedienbare Unterstützung im Alltag. Mit dem Einsatzbereich in ländlichen Gegenden in Kolumbien stellt es eine kostengünstige Möglichkeit dar. Das Modul ist speziell entwickelt worden für die Steuerung von Zweirädern und im Umgang mit Werkzeugen in der Landwirtschaft. In beiden Fällen ist davon auszugehen, dass die jeweilige Tätigkeit, wie Fahrweg oder Arbeiten, über einen längeren Zeitraum hinweg ausgeführt wird und damit der festsitzende und Halt gebende Faktor im Vordergrund liegt, anstelle eines häufigen Greifens. Es ist für verschiedene Prothesenschafte mithilfe eines Gewindestabes adaptierbar, sodass es additiv einer vorhandenen Prothesenversorgung hinzugefügt werden kann.
The Resonance of Raw
“The resonance of raw” ist eine langfristige, experimentbasierte Design-Studie, in der die Eigenschaften von Flechtmaterialien und Techniken studiert und auf andere, analoge Prozesse übertragen werden. Das Projekt ist begründet in einer starken Wertschätzung gegenüber dem Handwerk, dem Handgemachten und der Entschleunigung in einer Zeit und Gesellschaft, in der Digitalisierung, Automatisierung und Produkte der Perfektion im Vordergrund stehen.
Die Synergie von Geflecht und Glasmachen, deren Rohstoffe einander so konträr gegenüber zu stehen scheinen, führte zu einer limitierten Kollektion von taktilen Glasobjekten. Hergestellt in Flechtformen, die der Hitze des Glasherstellungsprozesses standhalten. Die Abnutzung und Unregelmäßigkeit des Rohmaterials wurde als Gestaltungsmerkmal für eine Serie angenommen, die den Hintergrund ihrer Genese implizit spürbar macht – das Abwesende präsent.
UDO
Ziel der Arbeit ist es Sperrmüll als Ressource zu erschließen und zu Wertstoff zu transformieren.
Udo ein aus 100% Sperrmüll gefertigtes Objekt, welches keine spezifische Nutzung vorgibt, jedoch durch seine Form- und Farbgebung sowohl skulpturale als auch funktionale Aspekte vereint.
So eignet sich UDO z.B. als Sitzgelegenheit, Tisch oder – wenn man UDO stapelt – als Regal. Die flexible Nutzung trägt zu einer Beschäftigung mit dem Objekt bei, was in einer Welt mit immer spezifischeren Produkten, einen spielerischen Umgang und eine flexiblere Sichtweise in Bezug auf die Nutzung von Objekten fördern soll.
Da Sperrmüll eine äußerst heterogene Materialquelle darstellt, werden unterschiedlichste Dekore und Farben – aus ehemals eintönigen Schränken und Regalen – zu einer stets einzigartigen Bricolage vergangener Farbtrends zusammengeführt. Eine handwerklich hochwertige Verarbeitung steht dabei der Minderwertigkeit des Ausgangsmaterials gegenüber und verändert dessen Wertschätzung.
Update for Future
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche Relevanz Verbände – insbesondere aus dem Gestaltungsbereich – innerhalb der heutigen Gesellschaft besitzen und wie es möglich werden kann, dem dahinterstehenden ehrenamtlichen Engagement zu neuer Popularität zu verhelfen. Dabei spielen Kommunikationsstrategien und die visuelle Gestaltung von Verbandsinhalten und deren digital Platzierung wesentliche Rollen.
Zurück zur Zukunft / back to nature
Es gehört heutzutage zum Alltag, dass man in der westlichen Welt sein Smartphone ständig bei sich trägt und jederzeit erreichbar ist. Doch was passiert vor allem mit Kindern, wenn ein Übermaß dieses digitalen Konsums erreicht wird? Und wie kann diesem entgegengewirkt werden?
Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei darauf, den Kindern ab dem Grundschulalter eine Alternative zum digitalen Konsum anzubieten.
Das finale Konzept dieser Bachelorarbeit kann vielfältig verwendet und eingesetzt werden und fördert dabei auf spielerische Art und Weise die Fähigkeiten der Kinder. Defizite des Medienkonsums sollen damit ausgeglichen und vorgebeugt werden. Das Bewegungsspiel stellt einen Parcours dar und soll Kinder motivieren, sich in der Natur zu bewegen und mit realen Dingen zu beschäftigen. Es ist mit mehreren Kindern der gleichen Altersgruppe bespielbar und Eltern werden in den Auf- sowie den Abbau und die Aktivität miteinbezogen.
Cary
In der initialen Auseinandersetzung mit dem Einfluss des demografischen Wandels wurden Bedürfnisse der verschiedenen Alters- und Gesellschaftsgruppen in Alltagsprozessen untersucht. Das Bewältigen einer Treppe in verschiedenen Situationen und mit individuellen Ressourcen bildet schlussendlich den Kern des Entwurfs. Cary stellt eine neue Art von nachrüstbarem Treppenlift dar. In der Nutzung als Steighilfe sollen individuelle Kompetenzen erhalten bleiben, als Lastenlift ist es möglich schwere Alltagsgegenstände sicher zu transportieren und als Personenlift können die Treppen vergleichbar zu einer Rolltreppe bewältigt werden. Im Gegensatz zu bestehenden Lösungen werden somit altersgruppenübergreifende Bedürfnisse angesprochen, um eine umfassendere Unterstützung für mehr Personen anzubieten.
Pella „besser verbrennen” / Pella „burn better”
Fazit der theoretischen Auseinandersetzung ist im Grunde der Schluss, dass ein Produkt von der Zeit in sofern abhängt, wie der Nutzen für das es gedacht ist. Dieser Nutzen ist wiederum von der Aktualität des damit verbundenden Ziels abhängig. Wenn also ein Produkt als zeitlos empfunden werden soll, ist es somit unabdinglich, dass das damit verbundene Ziel für den Menschen unabkömmlich ist. Und schon immer für ihn aktuell ist und sein wird. Fakt ist nur der Mensch hat Grundbedürfnisse, die so alt sind wie die Menschheit selbst. Der Mensch hat je Region andere Bräuche/ Riten entwickelt, um diese Bedürfnisse zu stillen. Was allerdings global überall gleich ist, dass der Mensch Nahrung braucht und diese, seit dem frühen Entwicklungsschritt durch das Feuer, mit Kochen bekömmlicher macht. Somit ist klar für mich, dass ich für das Thema Zeitlos ein Produktthema wähle, was für alle Menschen dieser Welt relevant ist.