Trash-to-Cash: Der intelligente Mülleimer –

Was wäre, wenn es eine Art Pfandsystem für Verpackungsmüll gäbe? Trotz des Trennsystems und der vermeintlich guten Recyclingquoten in Deutschland gehen im Verpackungsmüll viele wertvolle Materialien verloren. Die zentrale Frage dieser Arbeit zielt daher darauf ab, ob eine frühe, materialbasierte Trennung von Verpackungsmüll – auf Haushaltsebene – das Recycling steigern kann und über ein nutzerfreundliches Rückgabesystem zu einem doppelten Wert führt: Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft.

ne(s)t

Das modulare Produktsystem „ne(s)t“ schafft auf versiegelten Flächen neue Lebensräume für Fluginsekten und Vögel, indem es Nistplätze und Nahrungsquellen in einer flexiblen, stapelbaren Struktur vereint.
Vier kombinierbare Module aus recycelbarer Keramik lassen sich standortspezifisch anpassen und kombinieren. Durch gezielte Bepflanzung und variable Nisteinsätze entstehen artgerechte Lebensräume, die isolierte Biotope verbinden und den genetischen Austausch fördern.
Das autarke, wartungsarme System benötigt keine zusätzliche Bewässerung und ist vollständig kreislauffähig. Die Kombination aus Habitat und Nahrung, nachhaltigem Materialeinsatz und funktionalem Design macht „ne(s)t“ zu einem innovativen Beitrag für urbane Artenvielfalt.
Der Fokus liegt nicht auf menschlicher Nutzung, sondern auf dem Wohl anderer Lebewesen – ein Beispiel für zukunftsweisendes, environment-centered Design und ökologisches Bewusstsein im Stadtraum.

Packaging Futures

Plastikverpackungen tragen erheblich zur Umweltverschmutzung und zu Treibhausgasemissionen bei, und ihre erheblichen Auswirkungen werden voraussichtlich in Zukunft weiter zunehmen. Derzeit sind die Abfallströme und Recyclingprozesse der EU unzureichend, um die von ihren Bürger*innen produzierten großen Mengen zu recyceln, was zu Abfallexporten in Länder mit niedrigeren Nachhaltigkeitsstandards führt.

Ich habe eine Lebensmittelverpackungslösung entwickelt, die nachhaltiger ist und dennoch Transporteffizienz, Langlebigkeit, Funktionalität und Verbraucherfreundlichkeit bietet. Der Prozess umfasste Literaturrecherche, Expert*inneninterviews, Marktanalysen und zahlreiche Experimente.

Das Design folgte einem experimentellen Ansatz, der zu einer Serie von Edelstahlbehältern führte, die sich für die Massenproduktion und Integration in bestehende Rückgabesysteme in Deutschland eignen.

Die vorgeschlagenen Verpackungslösungen balancieren die wichtigsten Nachhaltigkeitskriterien der Untersuchung, darunter Wiederverwendbarkeit, Effizienz, Stabilität und Inertheit.

Systemreise

Das Leben im Kleinen wie im Großen hat Folgen. Die jüngsten Beobachtungen des menschlichen Wirkens auf diesem Planeten, vor allem westlicher Industrienationen, drängen zu einem Umdenken im Umgang mit den Dingen des alltäglichen Lebens. Verpackungen gelangen direkt oder über Umwege in die Natur, Produkte gehen kaputt, weil sie minderwertig hergestellt werden oder schon mit einer geplanten Obsoleszenz auf den Markt kommen. Modische Normen machen funktionstüchtige Produkte obsolet.
Ziel des Projekts war es, Zusammenhänge und den Weg von systemischen Paradigmen zu konkreten und wirkungsvollen Designlösungen zu untersuchen. Mögliche Hebel für umweltbewusstes Produktdesign wurden erarbeitet, das gegenwärtig sowohl ökologisch sinnvoll ist als auch Nutzerakzeptanz findet. Die Erkenntnisse finden dann in einem praktischen Entwurf eines Koffers Anwendung, um zu erproben, wie sich umweltbewusste Designprinzipien auf die Gestaltung eines Produktes auswirken, wenn man sie konsequent anwendet.

SIMPLY WASTE

„Simply Waste“ setzt sich mit der kreativen Weiterverwertung von Lebensmittelabfällen auseinander. Aus unvermeidbaren Obst- und Gemüseschalen entstehen biobasierte Materialien, die nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch ästhetisch innovativ sind. Das Projekt fordert dazu auf, den Wert von Abfällen neu zu denken und zeigt, wie aus vermeintlich nutzlosen Reststoffen funktionale und inspirierende Objekte geschaffen werden, die die Atmosphäre von Räumen bereichern. „Simply Waste“ stärkt die Verbindung zwischen Mensch und Natur und bringt die Vision einer ressourcenschonenden, zukunftsfähigen Welt in die Gegenwart.

SOLINA

SOLINA besteht aus flexiblen Solarmodulen für Balkonsolaranlagen auf Basis der organischen Photovoltaik (OPV). Durch die innovative Technologie und die skulpturale Ästhetik wird ein neuer Zugang zur Energiegewinnung durch Photovoltaik geschaffen. Die „wachsende“ und bifaziale, d. h. beidseitig aktive, Solarstruktur erzeugt auf einer relativ kleinen Grundfläche eine große Oberfläche für die Stromerzeugung. Doch nicht Effizienz und Ertrag stehen im Vordergrund, sondern Schönheit, Emotion und die positive Erzählung der Energiewende!

Nerea Skin

Diese Thesis präsentiert Nerea Skin, eine biologisch abbaubare Verpackung für flüssige und halbfeste Kosmetikprodukte. Sie wurde entwickelt, um Plastikmüll in der Schönheitsindustrie zu reduzieren, indem regenerative Materialien wie Algen verwendet werden. Diese Materialien sind flexibel und kompostierbar und bieten gleichzeitig Schutz und antibakterielle Vorteile für das Produkt.

Die Verpackung besteht aus Einwegkapseln, die Funktionalität mit Ästhetik verbinden. Ihre natürlichen Texturen, das matte Finish und organische Formen schaffen ein taktiles und emotionales Erlebnis. Inspiriert von minimalistischem und naturbasiertem Design helfen sie den Nutzer*innen, sich stärker mit dem Produkt und seinem Zweck zu verbinden.

Das Projekt folgte der Double-Diamond-Methode und kombinierte Recherche, Materialtests und Prototyping. Nach zahlreichen Experimenten entstand die finale Rezeptur aus Alginat, Chitosan und einem Weichmacher zur Verbesserung der Eigenschaften. Das Ergebnis ist eine funktionale und nachhaltige Verpackung, die eine verantwortungsvollere Zukunft für Kosmetikprodukte unterstützt.

Take a Seat

Take a Seat ist ein modulares Möbelsystem für die Gastronomie, das Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzt. Die Möbel verbinden langlebige, sortenreine Materialien mit einem durchdachten Design, das Reparatur, Wiederverwendung und Rückführung erleichtert. Ein langlebiger Aluminiumverbinder ermöglicht die flexible Kombination verschiedener Gestelle und Oberflächen. Durch recyclingfähige Materialien wie Polypropylen-Rezyklat, Pulpe, PET-Vlies und FSC-zertifiziertes Holz sowie den Verzicht auf Verbundstoffe und Schadstoffe wird der gesamte Lebenszyklus ökologisch optimiert. Die Möbel lassen sich zerlegt transportieren, sind wartungsfreundlich und vollständig rückführbar. Ergänzt durch ein Rücknahme- und Mietmodell wird eine ressourcenschonende Nutzung gefördert. So entsteht ein ganzheitliches System, das Gestaltung als Werkzeug nutzt, um zirkuläre Produktkreisläufe im Gastgewerbe zu etablieren.

MY-CO

Was wäre, wenn Räume wachsen könnten, statt gebaut zu werden?

Die Abschlussarbeit „MY-CO“ untersucht das transformative Potenzial von Myzelkompositen als lebendige, kreislauffähige Materialien für die Innenarchitektur. Am Beispiel der bischöflichen Weingüter Trier entsteht ein ortsspezifisches Gestaltungskonzept, das theoretische Ansätze mit experimenteller Materialforschung verbindet.

Im Zentrum steht ein innovativer, 3D-druckbarer Biomasse-Pilz-Verbundwerkstoff auf Basis von Treber, einem Nebenprodukt der regionalen Bierproduktion. Die Zusammensetzung ermöglicht ein hohes Maß an Formstabilität, auch nach der Dehydrierung, und eröffnet neue Spielräume für die gestalterische Praxis.

Basierend auf umfangreichen Materialtests wird ein Anwendungsspektrum entwickelt, das die Qualitäten und Grenzen des Werkstoffs einbezieht: modulare Elemente für den Retailbereich, akustisch wirksame Oberflächen sowie objekthafte Installationen im Ausstellungsdesign.

Berta, Family & Friends

Textile Designobjekte mit Charakter.

Die Schafe selbst waren Inspirationsquelle für eine Reihe von textilen Objekten. Die Wolle von Berta, Family & Friends, der Herde Shetlandschafe, wurde eigenhändig geschoren und zu Textilien verarbeitet. Duris Vlies stach durch seine natürlichen Farbverläufe sowohl in der Faser als auch über das gesamte Vlies hervor. Es wurde einseitig verfilzt – auf der einen Seite festes Textil, auf der anderen die ursprüngliche Fellstruktur.
Eine flächige Färbung hebt den natürlichen Verlauf hervor – kräftiges Blau blitzt durch die Spitzen und lädt zur haptischen wie visuellen Erkundung ein.

Die enge Verbindung zum Tier und der unmittelbare Herstellungsprozess verleihen den Objekten eine besondere Authentizität und schaffen Wertschätzung – für das Schaf, das Material und das Produkt.
Die bewusste Nutzung europäischer Wolle – eines oft übersehenen Materials – ist zugleich ein gestalterisches und ökologisches Statement.