Ecofusion

Das Projekt “Ecofusion” basiert auf meiner gleichnamigen Bachelorarbeit zu der Forschungsfrage:

Wie lassen sich nachhaltige Materialien in unserem Wirtschaftssystem etablieren?

Meine Antwort kurzgefasst: Produkte mit umweltfreundlichen/biobasierten Materialien mit Augenmerk auf Recycling als wirtschaftlichen Vorteil entwickeln. So wird Skalierung und Forschung gefördert, wodurch nachhaltige Materialien konkurrenzfähiger werden und sich etablieren. „Ecofusion“ ist mein auf dieser Idee basierendes Gründungsprojekt zur Entwicklung gewichtsreduzierter, und 100% recyclingfähiger Kühleinheiten. Bei der Herstellung wird auf den Einsatz von Naturfaser, Biokunststoff und Myzelium-basierten Schaumstoffersatz gesetzt, um Schadstoffe zu vermeiden und Recycling zu ermöglichen.

OTHEA

BESTANDSAUFNAHME

Ein Großteil der am Markt bestehenden Sofamodelle besteht aus günstigen Holzwerkstoffen, die mit Schaum verklebt und Stoff bespannt werden. Es entstehen nur schwer voneinander zu trennende Objekte deren Toxin belasteten Werkstoffe das Recyceln zusätzlich erschweren.

FOKUS
Als übergeordnetes Ziel galt es ein Produkt zu schaffen was durch hochwertige Materialien und stabile Konstruktionselemente ein physiognomisch langes Dasein fristen kann, bevor es idealerweise vor der biologischen und technischen Verwertung einem Second Hand Markt zugeführt wird.

ENTWURF
OTHEA ist ein sortenrein trennbares Modulsofa, was nur mechanisch verbundene Monomaterialien nutzt. Seine Elemente lassen sich einzeln reparieren, austauschen oder schlußendlich einem Rezyklierungskreislauf zuführen. Durch die verschiedenen Modulgrößen und umschraubbaren Rücken lassen sich individuelle Set Ups kreieren und schnell umbauen. Die Bezüge sind waschbar und lassen sich leicht abnehmen.

Zwischenraum

Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden bietet ein besonderes Potenzial zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und zur Deckung des steigenden Wohnraumbedarfs. Dieses Projekts zur Transformation von Kaufhäusern zu gemeinschaftlichen Wohnflächen, am Beispiel Galeria Kaufhof Saarbrücken, umfasst ein Konzept zur Raumaufteilung und ein modulares Fassadensystem. Durch die Skelettbauweise des Kaufhauses wird eine flexible Raumunterteilung ermöglicht und es kann auf neue Nutzungsanforderungen reagiert werden. Die Trennung der Privaträume von den Gemeinschaftsflächen erfolgt durch den Einsatz von Holzmodulen, welche in die neue Fassade integriert werden. Somit entstehen spannende Zwischenräume und großzügige Gemeinschaftsflächen. Durch unterschiedliche Fassadenelemente und den modularen Aufbau werden verschiedene Nutzungen und Größen der Zwischenräume ermöglicht. Das Fassadensystem kann zudem an verschiedene Grundrisse angepasst werden und ist für die Umnutzung anderer Skelettbauten geeignet.

MycoColors

Unser bunter Planet brachte drei große Organismenreiche hervor: Flora, Fauna und Funga. Funga? Tatsächlich ist die Welt der Pilze in ihrer Vielfalt an Erscheinungsformen und Funktionen dem Auge zwar nur zum kleinen Teil sichtbar, für die Entstehung und das Zusammenwirken der natürlichen Elemente jedoch fundamental. Heutzutage bietet sie sogar zahlreiche Möglichkeiten, um die schädliche und zerstörerische Dynamik unserer industriellen Produktionsweisen aufzuhalten.

Das Forschungsprojekt „MycoColors“ widmet sich in diesem Kontext verschiedenen Möglichkeiten, aus Pilzen Farbstoffe für Textilien zu gewinnen, die synthetische Farben mit schädlichen Nebenwirkungen ersetzen können. Dabei kommen sowohl extraktive Verfahren zum Einsatz, die Farbstoffe aus dem Fruchtkörper existierender Pilzarten herauslösen, als auch das kontrollierbare Wachstum von Myzelien im Bioreaktor. Ziel ist eine stetig wachsende Farbpalette, die auch auf andere Materialien übertragbar ist.

StaX

„StaX“ ist ein modulares Regalsystem. Es besteht aus einzelnen Korpussen, die sich durch, im Raster angelegte Verbindungsmöglichkeiten, individuell miteinander koppeln lassen. So bietet das Möbel Lösungen für die verschiedensten Wohnsituationen. Das Möbel verbindet traditionelle, handwerkliche Verfahren mit heutigen Halbzeugen und Fertigungsmethoden. „StaX“ entspricht den Mobilitäts-Ansprüchen  einer heutigen urbanen Gesellschaft und soll dennoch durch seine Langlebigkeit eine nachhaltige Alternative sein.

fundstück

Das Projekt „fundstück“ nutzt herumliegenden Sperrabfall im öffentlichen Raum Berlins als Materialquelle, um auf das Potenzial und den Wert von gebrauchten Materialien aufmerksam zu machen. Da wir in einer Wegwerfgesellschaft leben, die Teil eines linearen Systems ist, in dem Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer in der Regel entsorgt werden, erzählt die Arbeit eine exemplarische Geschichte, wie etwas scheinbar Wertloses zu etwas Wertvollem transferiert wird.


Aus den zufällig gefundenen Materialien (Fundstücken), entstanden individuelle Objekte, die durch das Redesign die Vorgeschichte der Materialien neu interpretieren und fortsetzen. Der Katalog präsentiert neben den Objekten die Fundstücke samt ihrer Fundorte in Berlin. Konsument*innen sollen inspiriert und zum Selberbauen animiert werden. Die Arbeit soll dazu beitragen unsere uns umgebenden Objekte und Produkte als Rohstofflager zu begreifen und die Verwendung von Sekundärmaterialien zu fördern.

Dauerschleife

Bei der Abgabe von Gegenständen an Wertstoffhöfen kommt es immer wieder zur verfrühten Verschrottung von funktionsfähigen oder leicht reparierbaren Objekten. Diese vorzeitige Entsorgung trägt zur unverhältnismäßigen Verteilung von Produktionsaufwand zu Gebrauchsdauer bei. Die Rettung solcher Gegenstände durch Wertstoffhöfe ist daher sinnvoll, jedoch selten. „Dauerschleife“ soll das ändern. Hierfür wird der Erkennungsprozesse der abgegebenen Dinge mithilfe von 3D-Scans, Objekterkennung und KI automatisiert. Entsorgte Objekte werden dreidimensional erfasst, die KI überprüft sie auf eine Weiternutzungsoption. Durch die Erstellung der dreidimensionalen Kopien können die Objekte sowohl online als auch physisch an einem zentralen Ort in der Stadt verkauft werden. Der Verkaufsort dient dabei als Geschäft und Lager. Diese neuartige Herangehensweise trägt zur Verlängerung des Lebenszyklus der Dinge bei und reduziert Abfallmengen, während gleichzeitig Alternativen zu Neuwaren gefördert werden.

GreenTimer

In deutschen Haushalten werden im Durchschnitt trotz Ökodesign-Richtlinien immer noch 8% des Stromverbrauchs im Standby-Modus verbraucht. Daher wurde in diesem Projekt eine App entwickelt, die zum Stromsparen motivieren soll und unter anderem zur (intelligenten) Steuerung von Zeitschaltuhren dient. Je nach Zielgruppe werden unterschiedliche Ansätze von Eco-Feedback, Nudging und Gamification verwendet, da Menschen unterschiedlich motiviert sind. Beispielsweise nimmt eine Person Herausforderungen mit der Familie an, um für einen virtuellen Baum zu sparen, während eine andere Person gerne allein Abzeichen sammelt. Die adaptive Funktion wurde durch ein Dashboard realisiert, das sowohl Basismodule als auch optionale Module enthält, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Darüber hinaus können die Nutzenden aus drei Modi wählen, um das Erscheinungsbild zu bestimmen. Um Nutzer*innen nicht zu überfordern, wird das Aussehen des Startbildschirms zu Beginn durch eine Abfrage während des Registrierungsprozesses bestimmt.

The Grass is Greener on Both Sides

Das Projekt „The Grass is Greener on Both Sides“ lässt das vom Aussterben bedrohte Handwerk des Heckenflechtens wieder aufleben, bei dem biegsame Pflanzentriebe miteinander verflochten werden, um eine natürliche Barriere zu schaffen. Hecken schaffen Lebensräume mit ökologischem Nutzen in ländlichen und städtischen Gebieten. Sie fördern die Biodiversität, erhalten die Bodenfruchtbarkeit, indem sie Erosion entgegenwirken, und kühlen die Umgebung im Sommer. Flechthecken haben eine Lebensdauer von über 100 Jahren, überdauern also andere Zäune und machen dieses Projekt zu einem generationenübergreifenden Bestandteil des Ökosystems. Das System enthält Tools, die Einsteiger*innen ermöglichen, eine Flechthecke anzulegen aber auch bei dem Planen und Verstehen der Technik helfen. Dazu gehören ein simpler Holzzaun als Gerüst, eine Picknickdecke sowie eine Schürze als Anleitung zum Flechten und Gummis, die als Pflanzenverbinder dienen.

Mono Wool

Rohwolle fällt in Tonnen als Abfallprodukt in Deutschland an, denn die Fasern sind zu grob für Kleidung. Die grobe Wolle kann jedoch hervorragend als Polstermaterial eingesetzt werden, da ihre Faser eine besondere Sprungkraft besitzt. Somit stellt sie eine Alternative zu ölbasierten Schaumstoffen dar. Der Bezug von „Mono Wool“ wird mit Hohlräumen gestrickt, gefüllt und durch einen Klapp-Mechanismus zu einer Sitzschale geformt. Durch die 3D-Stricktechnologie lässt sich der Bezugsstoff komplett als fertiges Teil an der Maschine erstellen und handarbeitsintensive Verarbeitungsschritte werden unnötig. „Mono Wool“ ist ein Polster aus 100% Wolle – entworfen für eine lokale, kreislauffähige und sozial verträgliche Fertigung.