Denkt. Einfach mal
„Denkt. Einfach mal“ unterstützt Lehrkräfte, Schüler*innen Medienkompetenz und kritisches Denken zu vermitteln. Der Workshop befähigt sie, Social-Media-Inhalte zu hinterfragen und eine eigene politische Meinung zu entwickeln.
Kategorie: social design
Supa Sauna
Die Supa Sauna ist ein mobiler, öffentlicher Rückzugsort im urbanen Raum, der Erholung, Gemeinschaft und sozialen Austausch fördert. Sie entstand im Rahmen eines Wettbewerbs der Bundesstiftung Baukultur zur autofreien Stadt der Zukunft und stellt die Frage: Was tun mit Parkplätzen? An wechselnden Standorten in Berlin lädt die Supa Sauna dazu ein, öffentliche Räume neu zu denken. Öffentliche Bäder spielten historisch wie heute eine zentrale Rolle in Städten – als Orte der Hygiene, des sozialen Austauschs und der Teilhabe. An diese Tradition knüpft die Supa Sauna an und schafft eine niedrigschwellige, inklusive Plattform für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Das Projekt verbindet Forschung zu öffentlichem Raum, Eigentum und sozialer Interaktion mit einem konkreten, sinnlichen Erlebnis von Gemeinschaft und Stadtraum.
TESSI
TESSI ist eine rauchfreie, kostengünstige Lösung, die Indiens starke Abhängigkeit von festen Brennstoffen zum Kochen und zur Wassererwärmung adressiert – eine Praxis, die 2019 zu 1,6 Millionen durch Umweltverschmutzung verursachten Todesfällen beitrug. Mithilfe von Heizelementen erwärmt es 55 kg Sand auf 300 °C und speichert 2,6 kW erneuerbare Energie, um pro Ladung 30 Liter Wasser zu erhitzen. Die Vakuumisolierung hält die Wärme über Nacht, sodass auch bei Stromausfällen sauberes Kochen und dezentrale Energiespeicherung möglich bleiben.
TESSI unterstützt das nationale Stromnetz, indem es überschüssige erneuerbare Energie während der Spitzenproduktion speichert und bei Bedarf wieder abgibt, wodurch Energieverschwendung reduziert und die Versorgung stabilisiert wird.
Es wurde so konzipiert, dass es besonders erschwinglich, umweltfreundlich, langlebig und leicht reparierbar ist. TESSI hilft, die Abhängigkeit von Feuerholz zu beseitigen, schafft Zeit für Bildung und fördert wirtschaftliches Wachstum.
zebra
Zebra verfolgt das Ziel, die Erstellung von Audiodeskriptionen für Theateraufführungen durch eine strukturierte, kollaborative Arbeitsumgebung zu vereinfachen. Die Anwendung adressiert zentrale Herausforderungen wie den hohen Produktionsaufwand und die mangelnde Einbindung blinder Perspektiven in den Entstehungsprozess. Kern der Konzeptidee ist eine plattformbasierte Lösung, die sehende Autor*innen, blinde Redakteur*innen und Sprecher*innen in einem digitalen Raum zusammenführt. Durch die Synchronisation von Skript, Videoaufnahmen und Audiodeskriptionstexten entsteht ein zentraler Arbeitsbereich, der alle benötigten Werkzeuge und Informationen integriert.
Zebra fördert die Zusammenarbeit zwischen blinden und sehenden Nutzer*innen durch rollenspezifische Ansichten und für Screenreader optimierte Oberflächen.
Die Integration von KI-Tools und die asynchrone Zusammenarbeit zwischen Autor*innen und Redakteur*innen verkürzen die Erstellungszeit, während gleichzeitig die Textqualität steigt.
Hillgruber Areal – Spaldingstraße 1A
Die Umnutzung der letzten großen innerstädtischen Brachfläche unterhalb des Hamburger Hauptbahnhofs wird als gemeinschaftlicher Aushandlungsprozess für Wohnen, kleinteilige Unternehmen, Kultur und soziale Infrastruktur errungen. Unsere Gestaltung wird hier zum Werkzeug für Teilhabe in der Stadt, sie verankert die lokalen Akteur*innen in den Planungsprozess, jenseits eingeübter professioneller oder finanzieller Rollen. Beginn der Gestaltung war eine Bedarfserhebung für zukünftige Nutzer*innen, in der beispielsweise Raumgrößen, Finanzierungsmodelle und Nutzungsformen abgefragt wurden. Unsere Gestaltung diente dabei nicht dem Entwurf des fertigen Gebäudes, sondern der Strukturierung des Planungsprozesses und seiner Zugänglichkeit. Eine großformatige Bautafel kommuniziert öffentlich und wandelbar den Stand der Diskussion. Ein physisches Modell stellt räumliche Relationen, Spannungen und Allianzen sichtbar her.
DIGIT
DIGIT ist eine Open-Source-Fingerprothese, die kostengünstig hergestellt und individuell angepasst werden kann. Sie ist stabil, leicht und so konzipiert, dass sie sich einfach nachbauen lässt. Nutzer*innen können ihre Prothese nach eigenen Wünschen und funktionalen Anforderungen zusammenstellen – zu Hause, in Makerspaces oder offenen Werkstätten. Ziel ist es, die Handprothesenversorgung für Menschen weltweit zugänglicher zu machen und die Prothese nicht nur als Ersatz, sondern die entstandene Lücke als Chance für neue Funktionalität zu begreifen. Über die zugehörige Website und Open-Source-Plattformen sind die Baupläne frei verfügbar. Ein Forum ermöglicht den Austausch mit der Community, beispielsweise mit erfahrenen Prothetiker*innen oder um Aufträge zur Herstellung der Prothese zu vergeben. Durch die aktive Beteiligung der Nutzer*innen werden Entwürfe stetig weiterentwickelt und durch neue Ideen und Add-ons ergänzt.
Die Rolle der Gestaltung im Kontext der Wohnungslosigkeit
Ein fester Schlafplatz kann Stabilität, Komfort, Privatsphäre und Wohlbefinden bieten. Deswegen stehen wohnungslose Personen täglich vor großen Herausforderungen. Obwohl es Systeme gibt, um einige dieser Probleme zu mildern, bleibt die Frage “inwiefern Design einen positiven Einfluss auf wohnungslose Personen und die sie unterstützenden Systeme haben kann?”
Häufig sind Antworten auf Notfallsituationen ausgerichtet, in denen Menschen auf der Straße oder in Notunterkünften schlafen müssen. Ein proaktiver Ansatz ist jedoch selten zu finden.
Dieses Projekt untersucht die strukturellen Grundlagen staatlicher und sozialer Unterstützung für wohnungslose Menschen. Der Schwerpunkt liegt auf den Postdienstleistungen, die Menschen ohne Wohnadresse angeboten werden. Die Recherche und teilnehmende Beobachtung in Weimar und Leipzig bilden die Grundlage für die Entwicklung einer Lösung zum Öffnen und Lesen der eigenen Post innerhalb eines bestehenden Systems.
Emy
„Emy“ ist die Entwicklung eines interaktiven Möbelsystems, dessen finale Form variabel bleibt. Basierend auf den unbestimmten Fähigkeiten der Nutzer*innen entstand ein Produkt, mit dem nach der gestalterischen Ausarbeitung interaktiv agiert werden kann, um partizipativ an der Gestaltung teilzuhaben. Ohne Werkzeug und Wissen wird die Gestaltung der eigenen Umgebung zurückzuerlangt. Spielerisch, mit dem Schwerpunkt auf dem Entstehungsprozess, entwickelt sich das Objekt. Je nach Fähigkeiten ist es erweiter- und anpassbar an eigene Bedürfnisse, wodurch die Relation zwischen Individuum und Gegenstand geprägt wird. Verschiedene Höhen der Elemente decken die gewohnten Größen der Raumgestaltung ab. Sie sind auf heranwachsende Altersgruppen anwendbar und wirken gegen die Neuanschaffung von nur zeitweilig genutzten Möbeln. Der Gebrauchswert wird erhöht und die Verschwendung reduziert. Langlebig und funktional zeitlos, um es als praktisches Liebhaberstück an die nächste Generation weiter zu reichen.
TAG
Das Projekt „TAG – Tischwerkzeuge“ verfolgt das Ziel, die soziale Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen durch seine Gestalt und ein kollektives Nutzen zu fördern. Das in Kooperation mit Mono entstandene Werkzeug strebt an, das gemeinsame Essen zu einer bewussten und bereichernden sozialen Erfahrung zu machen, bei der die Gemeinschaft und individuelle Bedürfnisse gleichermaßen im Fokus stehen.
Die partiell formal hervortretenden Bereiche der Werkzeuge erwecken Neugierde und zeigen zugleich zu entdeckende Funktionalitäten auf, wie die Möglichkeiten der individuellen Portionierung und die mit dem Werkzeug gestaltbare Form des Anrichtens der Speise. Es bietet Werkzeuge zur Förderung von Interaktion, Kommunikation und des Teilens von Speisen während des Essens. „TAG“ soll anregen die soziale Praxis des Essens zu revitalisieren und eine bewusstere und achtsamere Beziehung zu Nahrung und ihrer Gesellschaft zu schaffen. Es fordert Nutzer*innen auf gesellig und kreativ zu sein.
Spoddit
Skateboarding in der Öffentlichkeit ist umstritten – und während eigens angelegte Skateparks immer beliebter werden, sollten wir nicht vergessen, dass Skateboarding überall in der Stadt stattfinden kann, ohne dass es einen dafür vorgesehenen Ort geben muss. Spoddit sind Objekte, die viele Möglichkeiten bieten, Plätze zum Skaten im öffentlichen Raum auf unkomplizierte und spontane Art und Weise zu verbessern oder sogar zu schaffen. Es sind Bänke, auf denen man sowohl sitzen als auch skaten kann. Sie sind modular aufgebaut, sodass sie verschieden angeordnet und angepasst werden können. Auch die Mobilität der Bänke ist modular und einstellbar. Unbeschwert sind sie leicht zu bewegen und transportieren. Beschwert haben sie einen festen und sicheren Stand. Fangen wir an, unsere öffentlichen Räume vielfältiger zu nutzen und die Städte skatefreundlicher zu machen.