Durch ihr selbstgeschaffenes körperliches Idealbild verwehrt die Modeindustrie erheblichen Teilen der Gesellschaft den Zugang. Besonders betroffen davon sind Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, beispielsweise wenn diese zum An-und Auskleiden Assistenz benötigen. Ziel dieser Arbeit war es daher, diesen Menschen ebenfalls den Zugang zu Produkten der Modeindustrie zu ermöglichen.
Im finalen Entwurf entstanden Kleidungsstücke, welche durch die Steigerung der Elastizität definierter Bereiche eine bessere Passform haben, und zugleich leichter an- und auszuziehen sind. Die gesteigerte Elastizität wird durch gezielte Anordnungen kleiner Einschnitte erreicht, welche mittels verschiedener Verfahren in diverse Textilien eingebracht werden können. Dieser Arbeitsschritt lässt sich problemlos in die bisherige Produktion integrieren, ohne deren Ablauf zu ändern. Der zeitliche und energetische Mehraufwand ist nur marginal höher und damit wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig leistbar.
Kategorie: Design Area
VAPOR
Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung vermeiden?
VAPOR ist eine stromlose Aufbewahrungsmöglichkeit für Lebensmittel, welche explizit für Gemüse wie Fruchtgemüse, Wurzelgemüse und Knollen-/Zwiebelgemüse entwickelt wurde. Mit der Nutzung des physikalischen Prinzips der Verdunstungskühlung ermöglicht es eine Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel ohne dass Primärenergie vonnöten ist. VAPOR besteht aus einem Korpus, einem Kühlaggregat sowie einer Ablage, die den oberen Teil des Moduls bildet. Der innere Teil des Moduls ist in drei Ebenen untergliedert, welche jeweils gemäß der zu benötigten Lageranforderung die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit bietet.
Das Kühlaggregat befindet sich im mittleren Teil des Moduls und ist durch einen Eingusstrichter mit dem oberen Aufsatz des Moduls verbunden. Durch das Wässern füllt sich das Aggregat mit Wasser und erzeugt über eine diffusionsoffene Wandung eine Verdunstung, die den Innenraum der Ebenen temperiert. Die kontinuierliche Bewässerung bewirkt eine Sensibilisierung für Lebensmittel und den Lagerungsprozess.
Co-Creating with a Robotic Arm
In der Masterthesis wurde die Verwendung von digitalen Fertigungstechnik in der Keramik an der Schnittstelle von Handwerk und Design untersucht. In einem iterativen Arbeitsprozess wurde nach originären und sinnvollen Einsatzmöglichkeiten der neuen Technologien geforscht.. Entstanden ist ein System, das es möglich macht mit Hilfe eines kollaborativen Roboters asymmetrische Gipsobjekte an einer Drehscheibe herzustellen. Dabei werden die digitalen Werkzeuge nicht nur zum Fertigen eines Entwurfs genutzt, sondern sind Teil des gesamten Design-Prozesses. Die Auseinandersetzung mit dem Handwerk, seiner Relevanz und Erhaltung war dabei Teil meiner Masterthesis. Aufgrund dessen wurde in einem weiteren Schritt das digitale Verfahren mit dem einer Handwerkerin verglichen um meine Ergebnisse zu hinterfragen und die Thematik zu vertiefen.
Das Projekt begreift sich nicht als Lösung, sondern als Möglichkeit, wie Handwerk und digitale Fabrikationsverfahren sich gegenseitig bereichern können.
Common Glyphs
Das Konzept “Common Glyphs” erforscht das performative Potenzial von Bildgebäck als Methode zur Verinnerlichung unserer Umwelt, ihrer Symbole und dringlicher Themen durch metabolisches Lernen. Die Kulturtechnik und die Werkzeuge wurden aktualisiert. In Anlehnung an die traditionelle Praxis liegt der Schwerpunkt auf dem Backprozess und den Gebäckmodeln selbst, als Strategie zur Ermächtigung. Im Fokus steht das Verinnerlichen verschiedener Themen: Was haben wir derzeit zu verdauen? Wie können wir einen Dialog darüber führen? Die Kekse bieten keine Lösung, sie sollen vielmehr rituelle Medien und stellvertretend für einen Austausch über diese Frage, ihre Bedeutung und ihren Sinn sein. Das gemeinsame Backen, Essen und Verdauen regt somit zum Nachdenken und zum Gespräch an.
QR134
Der Quartiersraum Winterhuder Weg 134 ist ein neuer Raum für Soziale, kulturelle oder nachhaltige Ideen und Projekte im Winterhude-Uhlenhorst in Hamburg. Direkt neben dem QR 134 gibt es eine ehrenamtliche Fahrradselbsthilfewerkstatt und das WiQ-Café. Durch drei Angebote wird hier ein erlebbarer Ort für eine lebendige Nachbar*innenschaft mit partizipativer Stadtteilkultur und sozialer Teilhabe. Nachbar*innen werden eingeladen, die Räumlichkeiten mit vielfältigen Ideen für das Quartier zu bespielen und selbst einen eigenen “Dritten Ort” für sich zu gestalten. Um das zu ermöglichen, wurde eine Ausstellung mit einem neuen Raumkonzept geplant und verschiedene Nutzungsszenarien aus Möbeln, Geräten und Requisiten wurden installiert, die für weitere Raumgestaltung zur Verfügung stehen. Diese Installationen sollen das Potential des Raums zeigen und thematisieren: Welche Bedürfnisse gibt es in der Nachbar*innenschaft? Und wie können diese räumlich befriedigt werden?
Talkomat
Im Rahmen der Jahresausstellung 2021 wurde beispielhaft ein Thema von FridaysForFuture aufgegriffen: Unter dem Motto „Was bleibt?!“ wird das Artensterben aufgrund von Umweltzerstörung und Klimawandel thematisiert. Menschen werden eingeladen, von ihrem Bezug zu Tieren in der freien Natur assoziativ-erzählend in ein Mikrofon zu sprechen.
Der Talkomat verarbeitet die Worte und reagiert in Echtzeit auf das Gesagte: Fotografien von Tieren, die auf der Roten Liste Deutschlands stehen und vom Aussterben bedroht sind, werden von einem Programm ausgespielt und formen sukzessive eine Collage, wenn in den Aussagen der Partizipierenden bestimmte Wörter erkannt werden. Die Bilder überlagern sich immer wieder gegenseitig – das „Verschwinden der Tiere von der Bildfläche“ wird also nur temporär aufgehoben. Die Selbstwirksamkeit, die die Menschen dabei erleben, steht symbolisch für den Beitrag, den jede*r einzelne leisten kann – sowohl zum Problem, als auch zur Lösung.
Pulo – ein Emotiontoy für Fernbeziehungen / Pulo – an Emotiontoy for Long-Distance Relationships
Berührung ist lebensnotwendig. Was es bedeutet, sich nicht berühren zu können, wurde uns allen spätestens durch die Covid-19-Pandemie bewusst. In Fernbeziehungen ist das ein permanentes Problem. Unsere derzeitige digitale Kommunikation basiert auf Bild, Ton oder Text und lässt den Tastsinn außer Acht.
Genau dort setzt das Emotiontoy Pulo an. Es schafft eine neue Ebene der zwischenmenschlichen Kommunikation. Pulo ist zum Kuscheln, Umarmen oder nur bei sich haben da. Per Smartwatch oder Fitnesstracker wird der Herzschlag des/der Anderen in Echtzeit erfasst und spürbar im Emotiontoy wiedergegeben. Es vermittelt die Anwesenheit und Berührung des Partners/der Partnerin und sorgt dadurch für mehr Nähe und Intimität.
MAWUBL
Der Boden unter unseren Füßen und die darin stattfindenden Vorgänge sind für Lebewesen und Pflanzen essenziell. Dennoch findet er kaum Beachtung.
MAWUBL stellt den Boden, sowie das Leben darauf und darunter in Form eines Gartenwerkzeugsets für Kinder in den Vordergrund. Drei Prinzipien aus der Natur werden darin aufgegriffen: Die Maulwurfschaufel mit leichter Wölbung und kleinen Zacken zum Buddeln im Boden. Der Wurmgraber, der wie ein Regenwurm organisches Material von der Oberfläche unter die Erde zieht, wo es verrottet und den Boden mit Nährstoffen anreichert. Und das Gießblatt, das in gleichmäßigen, sanften Strahlen den Boden bewässert und dazu auf jeden PET-Flaschen Normverschluss anschraubbar ist.
MAWUBL vermittelt Kindern in abstrahierter Formsprache, welche Werkzeuge die Natur besitzt und regt zu einem achtsameren und nachhaltigen Umgang mit ihr an.
Virtuelle Welten / Virtual Worlds
Virtual Worlds ist ein Augmented-Reality-Ausstellungsraum für iOS- und Android- Geräte. Die eigenständige App wurde mit Unity 3D entwickelt und zielt darauf ab, ein Konzept zu entwickeln, das den virtuellen Raum als Ausstellungsraum erfasst, abtastet und erforscht und dabei überlegt, wie Möglichkeiten des Erfahrens und Kommunizierens im Virtuellen genutzt werden können um auf den virtuellen Ort zugeschnittene Kunsterfahrungen zu erzeugen. Besucher*innen der in der App gezeigten Ausstellung können mit dem ausgestellten Objekt interagieren und dessen Aussehen durch ihre Präsenz im physischen und virtuellen Raum der Ausstellung verändern. Jede Interaktion wird in Echtzeit zwischen verbundenen Geräten synchronisiert. Das Ergebnis ist ein Gefühl der Kopräsenz im virtuellen Raum, in dem jede*r Teilnehmer*in das Erlebnis der Ausstellung selbst beeinflusst.
To the Rescue!
„To the Rescue“ ist ein Fahrzeugkonzept, welches für den Einsatz in Katastrophengebieten konzeptioniert wurde. Nach dem Eintreten einer Naturkatastrophe soll das Konzeptfahrzeug zerstörtes, schwer befahrbares Gelände überwinden, um das betroffene Gebiet klassifizieren, vermisste Personen orten, sowie präventive Räumarbeiten durchführen zu können. Unterstützt wird das Fahrzeug dabei von zwei Flugdrohnen, welche über den Luftraum Aufklärungsarbeit leisten und zwei Bodendrohnen, welche Einsatzkräfte begleiten, navigieren, schwere Lasten transportieren und über Räumwerkzeug verfügen.
Diese Vorarbeit soll nachfolgend eintreffenden Rettungskräften ein schnelles Erreichen und Behandeln von verletzten Personen ermöglichen.