Birds and Boxes

Die Skinnerbox ist ein Experimentierkäfig aus der Verhaltenspsychologie, in welchem untersucht wird, wie Tiere durch das Drücken eines Knopfes und die darauffolgende Belohnung mit Futter gezielt zu bestimmten Verhaltensweisen konditioniert werden können. Die Mechanismen der Skinnerbox finden sich im Smartphone wieder, und wir werden zum Scrollen und Nutzen des Gerätes konditioniert. Statt mit Nahrung wird der Nutzer mit Verbindung belohnt. Durch Likes, Kommentare, News oder neue Posts wird ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Gemeinschaft, Interaktion und Anerkennung angesprochen.

Die App Birds and Boxes ermutigt den Nutzer, den radikalen Schritt zu gehen, das Smartphone auszuschalten und sich so aus der Skinnerbox des Smartphones zu befreien. Die Zeit, welche das Smartphone ausgeschaltet bleibt, trackt der Nutzer mit der App. Durch häufiges Ausschalten und damit zunehmender getrackter Gesamtzeit werden metaphorische Vögel aus der Skinnerbox befreit.

Lyuma

Die Abschlussarbeit beleuchtet das Spiel Lyuma als interaktives Medium zur Erforschung von Kommunikation, subjektiver Wahrnehmung und fragmentierter Wahrheit. Im Zentrum stehen die Figuren Lyuma, Nikolai und Victor, die unterschiedliche Perspektiven auf Wahrheit verkörpern und soziale wie kulturelle Themen widerspiegeln.
Durch das Sammeln von Tarot-Karten beeinflussen SpielerInnen aktiv die Deutung von Ereignissen und gestalten ihre individuelle Wahrheitskonstruktion. Lyuma verwebt narrative Spielmechaniken mit slawischer Mythologie und schafft so eine ästhetisch und thematisch dichte Erfahrung.
Die Arbeit untersucht, wie das Spiel gesellschaftliche Normen reflektiert und kulturelles Erbe zugänglich macht, indem es Interaktivität als künstlerisches Ausdrucksmittel nutzt. Es zeigt auf, wie Spiele wie Lyuma nicht nur Unterhaltung bieten, sondern komplexe philosophische Fragen zu Identität, Wahrheit und Kommunikation erfahrbar machen.

NotBook & NotApp

Durch meine Recherchen im Rahmen meiner Diplomarbeit zu Umweltkatastrophen habe ich erkannt, dass der Katastrophenschutz in Deutschland großes Verbesserungspotenzial bietet – insbesondere bei Warnsystemen, Aufklärung und der Förderung der Selbsthilfefähigkeit. Ziel war es, eine Lösung zu entwickeln, die die Bevölkerung wirksamer warnt und vorbereitet. Die NotApp bietet personalisierte Warnprofile und konkrete Handlungsanweisungen für verschiedene Katastrophenlagen. Digitale Checklisten unterstützen bei der Vorratshaltung. Ergänzt wird sie durch Artikel zu Vorsorge und Verhalten sowie ein Quiz und ein Maskottchen, das Inhalte visualisiert. Das NotBook informiert auch bei Netzausfall dank DAB+ Radio, aktiviert sich automatisch im Krisenfall und erteilt Handlungsanweisungen über Radiotext. Ausgestattet mit Zieh-Dynamo, Radio, Licht, Powerbank und Bluetooth-Lautsprecher ist es alltagstauglich, kompakt und barrierearm – für mehr Sicherheit und Bereitschaft im Ernstfall.

Zeitgefühl

„Zeitgefühl“ beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Zeit, Endlichkeit und Immersion. Man betritt zunächst einen physischen Raum (CAVE), der das Fließen der Zeit erfahrbar macht. Dieser Vorraum bereitet den Übergang in eine andere Realität vor, eine, in der Zeit endlich, persönlich und formbar erscheint. In der VR-Umgebung wird die Wahrnehmung erweitert: Alle zehn Sekunden hinterlasse ich einen Abdruck. Nach einer Minute ist der Raum von skulpturalen „Zeitechos“ durchzogen, Abbilder meiner Vergangenheit, die sich alsdann im Nichts auflösen.

Das Konzept der Arbeit greift ein Zitat von Jorge Luis Borges auf, der mit „[Time] is a fire that consumes me, but I am the fire“ den Kern unseres Daseins beschreibt. Borges reflektiert über unendliches Leben und die Bedeutung von Endlichkeit.

Die Installation ist eine unmittelbare, immersive Erfahrung, in der Realität und Digitalität ineinanderfließen. Zeit dehnt sich, verrutscht, steht still. Der Raum wird so zu einem Ort der Reflexion.

Trink_Wasser

Wasser fließt aus dem Hahn und verschwindet im Ausguss, aber wie viel ist das eigentlich und wo bestehen weitere Berührungspunkte mit Wasser im Haushalt?
Trink_Wasser ist eine interaktive Informationsgrafik, die ein Bild über die Wasserthematik gibt, indem ein fiktiver und in Deutschland befindlicher Privathaushalt als Metapher den Sachverhalt abbildet.
Themenbereiche wie etwa die Wasserverwendung, Wasserspeicherung oder die Förderung von Wasser werden mittels Piktogrammen, Objekten und Daten visualisiert. Es ergibt sich eine Informationsumgebung, die vom Betrachter erkundet werden kann.
Grundlage der Infografik ist ein 3D-Modell, das mithilfe von Renderings und UI-Elementen zum interaktiven Prototypen für eine digitale Anwendung aufgearbeitet ist.
Zielgruppe der Anwendung sind Privatpersonen, Stadtverwaltungen oder Wasserwerke, wobei letzteren die Grafik dazu dienen soll, erstere auf einen bewussten und sparsamen Umgang mit der lebenswichtigen Ressource aufmerksam zu machen.

Mamagotchi

In „Mamagotchi“ wird das Spannungsfeld der Generation Z zwischen Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach elterlicher Unterstützung auf humorvolle Weise beleuchtet. In einer Mockumentary wird dieses Phänomen satirisch aufgearbeitet. Eine KI-Mutter scheint zunächst die perfekte Lösung zu bieten, entwickelt sich jedoch zunehmend zur grotesken Übertreibung. Diese Überzeichnung führt die Zuschauer:innen von anfänglicher Faszination zur kritischen Reflexion über eigene Abhängigkeiten. Das Projekt kombiniert Film und App, um elterliche Fürsorge durch Technologie zu ersetzen und die innere Zerrissenheit der Gen Z sichtbar zu machen. Ziel ist es, durch Humor und Selbstironie eine Auseinandersetzung mit generationsspezifischen Bedürfnissen und digitalen Abhängigkeiten anzustoßen – ein kreativer Kommentar zu einem unausgesprochenen Generationenkonflikt.

Gärtnerstraße – Einfach Wohnen!

Da der Wohnraum immer knapper und teurer wird und komplizierte rechtliche Regelungen den Bauprozess erschweren und die Kosten für Eigentümer und Mieter erhöhen, bestand für mich die Aufgabe darin, ein möglichst kostengünstiges und nachhaltiges Quartier zu planen, das den Bewohnern einen schönen und bezahlbaren Wohnraum schafft.

Das Grundstück für dieses Quartier stellt dabei der ehemalige Betriebshof des Grünflächenamtes in der Gärtnerstraße in Trier-Nord. Das 12.000 qm große Grundstück grenzt an den Nordfriedhof, das Moselstadion, eine Reihenhaussiedlung und die stark befahrene Paulinstraße. Zusätzlich stehen 4.000 qm von zwei umgesiedelten Steinmetzbetrieben zur Verfügung. Ein denkmalgeschützter, eingeschossiger Riegel entlang der Nalbachstraße muss erhalten und in das Gesamtkonzept integriert werden, ebenso wie die Gewächshäuser im Zentrum des Grundstücks.

How-to: Designing AI Design Tools

“How-to: Designing AI Design Tools” ermöglicht Designer*innen die Entwicklung eigener KI-gestützter Gestaltungswerkzeuge. Ziel ist es, KI-Technologien zu entmystifizieren, für Nicht-Expert*innen zugänglich zu machen und dabei das volle Gestaltungspotential von KI zu erkunden.

Das Projekt dient als “Meta How-to”, das sowohl erklärt, wie man eigene Anleitungen erstellt, als auch die Entwicklung der benötigten Werkzeuge aufzeigt. Beispielsweise gibt es einen Headline-Generator, mit dem Überschriften generiert und gestaltet werden können, einen Color-Chat-Bot, in dem Benutzer*innen ihr Thema eingeben und automatisch eine dazu passende Farbe generieren lassen können oder ein Layout-Tool, mit dem man, basierend auf Gesten, Textfelder aufziehen kann.

Am Ende der Publikation sind Leser*innen nicht nur in der Lage, diese Werkzeuge selbstständig zu entwickeln, sondern auch ihre eigenen How-tos zu erstellen, um zu zeigen, was sie (weiter-) entwickelt haben.

Link: linaschwarzenberg.com/how-to

0111 0000

Die Diplomarbeit untersucht die Frage, wie die Vorteile von klassisch handwerklichen Formgebungsverfahren in der Keramik mit den Vorteilen des keramischen 3D-Drucks verbunden werden kann. Abänderungen in der Form bei der Arbeit mit Gipsformen führt oft zu einem erhöhten Ressourcenverbrauch. Um serielle Einzelstücke zu produzieren, bietet sich der keramische 3D-Druck an. Das Ergebnis der Arbeit ist eine Serie von Trinkgefäßen aus Porzellan, die mit einer Isolierung durch einen Hohlkörper gegen Verbrennungen bei Berührung schützt. Die entstandenen Gefäße kombinieren gezielt die Vorteile zweier Formgebungstechniken: Den Schlickerguss als Methode zur schnellen Reproduktion, welcher die Grundform des Gefäßes bildet, sowie der keramische 3D-Druck, der in der parametrisch gestaltete Isolierung sichtbar wird. Die Gestaltung der Isolierung folgt mathematischen Regeln aus der Natur und wird parametrisch mit jedem Gefäß variiert, sodass jedes Gefäß zu einem Unikat wird.

Schuh Einblicke

Die Erde wird durch den aktuellen Klimawandel und seine ökologischen Folgen massiv beeinflusst. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Oberteile und Hosen, insbesondere Schuhe, werden oft nur noch kurze Zeit genutzt. Fast jeder Zweite gibt an, in einem Zeitraum von weniger als einem Jahr Schuhe, Oberteile und Hosen auszusortieren. 

Es ist somit wichtig und sinnvoll, Maßnahmen zu finden, die helfen, diese Verschwendung zu begrenzen und den Überfluss zu reduzieren. Ziel muss es sein, zu einem Ressourcen zu schonen und zu einem fairen und bewussten Umgang mit Konsumgütern zu kommen. 

Meine praktische Diplomarbeit hat diese Punkte aufgegriffen und sich – mit dem Schwerpunkt auf Schuhe – mit den Auswirkungen von „Fast Fashion“ auf unser Leben in den kommenden Jahrzehnten befasst. Hinterfragt wird das mangelnde Bewusstsein für wertvolle Ressourcen.