attenzione

Trinkgläser tanzen umher, drehen sich um die eigene Achse, stehen auf glatter Oberfläche niemals gerade. Sie greifen unsere Aufmerksamkeit, lenken unseren Blick auf das Getränk. Ein zu volles Glas droht überzulaufen. Wir lernen den leicht zu verlierenden Inhalt zu schätzen. Eine Achtsamkeit, die auf spielerische Art und Weise erzeugt wird und zugleich die Kommunikation fördert. Schalen greifen die Bewegungen auf, mischen sich unter die Trinkgläser.

Die Karaffe hinterfragt einen klassischen, flaschenähnlichen Aufbau und wird zum Objekt der Irritation. Man schwenkt sie zur Seite, sieht durch die Transparenz des Materials wie die Flüssigkeit auf die Bewegung reagiert. Eine neue Handhabung wird evoziert – untermalt von glucksenden Geräuschen.

Die Objekte bestehen hauptsächlich aus recyceltem Glas und wurden in der Glass Factory in Boda hergestellt.

Schattentanz / Shadowdance

Durch die Pluralisierung individueller „Männlichkeiten“ entsteht ein Wandel in unserer Gesellschaft, der gleichermaßen berücksichtigt wird.
Ungeachtet dessen werden spezielle negative Verhaltensmuster immer noch von der Allgemeinheit toleriert. Dazu gehört die Auffassung, dass Emotionen zu zeigen in bestimmten Situationen als Schwäche gesehen wird. Das Unterdrücken und Verdrängen der eigenen Gefühle führt zu erhöhtem Druck, erzeugt Stress und wirkt sich somit negativ auf Physe und Psyche aus. Es zeigt sich die Problematik der Gefühlsäußerung auf verbalem Wege. Das zweiteilige Produkt des Schattentanzes bietet ein emotionales Erlebnis für „Männlichkeiten“, die unter dem gesellschaftlichen Druck leiden. Die Kombination aus App und Beabox beansprucht die Sensomotorik durch Tanz, Musik und farbiges Lichtspiel. Das Konzept soll eine sichere und auflockernde Atmosphäre zur Emotionsauseinandersetzung schaffen und ein besseres Gespür für die Emotionslage ermöglichen.

Dú ist eine Lampe, die auf Chinesisch “lesen” bedeutet. Dú reagiert auf die Interaktion der Leser*innen mit ihrem Buch: Sie leuchtet auf, wenn das Buch aus der Buchstütze genommen wird; das Licht schaltet sich automatisch aus, wenn es wieder zurückgelegt wird. So können sich die Nutzer*innen auf etwas konzentrieren, das sie unter dem Licht wirklich entspannt, und müssen nicht ständig auf ihr Mobiltelefon schauen.
Dú vertritt die Ansicht, dass die Menschen ihr Lebenstempo “entschleunigen” sollten, um sich darauf zu konzentrieren, etwas im Moment zu tun, um zu sich selbst zurückzufinden und geistige Entspannung zu erreichen. Dús Licht bringt die Menschen sofort in ihren “Flow-Zustand” und macht den gesamten Prozess des Tuns zu einem Ritual.

Symposion

Der antike Ursprung des heutigen Symposiums, könnte paradoxer kaum sein. Das Symposion, das ursprünglich eine gesellige Zusammenkunft für philosophische Gespräche war, ist fachspezifischen Vorträgen, geordneten Stuhlreihen oder anonymisierten Begegnungen im digitalen Raum gewichen.
»Symposion« verknüpft die klassische Wissenschaftsveranstaltung mit Elementen des experimentellen Happenings. Adaptive Textilien fordern als Wearables einen fluiden Wechsel der Körperpositionen zwischen Liegen und Sitzen heraus. Unterfüttert wird der Dialog – ähnlich wie im klassischen Symposion der Antike – mit Getränke und kleinen Speisen.
Ohne starre Sitzreihen wird die Trennung von Vortragenden und Publikum aufgelöst und es entsteht eine neue, gemeinsam zu erfindende Intimität. Das von den Textilien initiierte Erforschen von Körperpositionen innerhalb der Gruppe erzeugt eine antihierarchische Sphäre. Durch die ungewohnte (Uni-)Form entstehen Fragen und womöglich erste Gespräche – Das »Symposion« beginnt…

Composite

In meinem Projekt setze ich mich mit der Konzeption und Gestaltung eines modular aufgebauten E-Bikes auseinander. Mein Fokus liegt hierbei auf der Verwendung alternativer, nachhaltiger Materialien sowie optimierter Herstellungsmethoden für die Rahmenkonstruktion. Ein Großteil meiner Arbeit stellen Überlegungen zur Verwendung von Bioverbundwerkstoffen oder Recyclaten der gängigsten Kunststoffe dar, um die Rückführung von problematischen Materialien in einen Kreislauf zu fördern bzw. gänzlich auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen um so den ökologischen Fußabdruck unserer Mobilität zu minimieren. Darüber hinaus lasse ich den Einsatz neuer Antriebssysteme und Komponenten in meine Überlegungen einfließen.
Ich verstehe meinen Entwurf als Versuch, ein ganzheitliches Konzept für unsere Mobilität zu entwickeln welches den Anforderungen eines zukünftigen urbanen Raumes gerecht werden soll.

Das Rennen für die Ozeane / Race for the Ocean

Why?
Um die Klimaziele zu erreichen und die Umwelt zu schützen muss Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle in Forschung und Entwicklung bekommen. Der Regatta-Sport hat das Potenzial ein aktiver Förderer dieser Entwicklung zu werden.
How?
Durch nachhaltige Rennsegelboote, deren Entwicklung im Rahmen eines geänderten Reglements der Mini Klasse gefördert wird, wird Nachhaltigkeit zu einem notwendigen, herausfordernden und spannenden Ziel.
What?
Der Mini 1027 – ein kreislauffähiges Regatta Segelboot Boot, mit nachhaltigem Materialkonzept aus Flachsgewebe und einem thermoplastischem Harz, einer vielseitig nutzbaren offenen Spantenstruktur und einem biozidfreien Antifouling, ohne Abstriche in der Performance und Leistungsfähigkeit.
Mit 6.5 Meter Länge, bei 3 Meter Breite und 1.60 Meter Tiefgang und 11 Meter Masthöhe, entspricht es dem Reglement der Class Mini.

Out Of Touch

Soziale Berührung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens. Manchmal jedoch werden wohltuende, angenehme Berührungen zur Ausnahme, sei es aus sozialen, kulturellen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen. Wie können wir mit Situationen umgehen, in denen der Hautkontakt mit einem anderen Menschen zum knappen Gut wird und nicht nur unser seelisches, sondern auch unser körperliches Wohlbefinden einschränkt?

Das Ergebnis ist eine dreiteilige Serie von Bürsten. Die verschiedenen Borstenkombinationen aus natürlichen Materialien bieten unterschiedliche Empfindungsintensitäten und helfen jede*m, der*die in einer berührungsarmen Zeit kurzfristig etwas Abhilfe braucht. Das sanfte Streicheln der Borsten soll das Körpergefühl unterstützen und das geistige und körperliche Wohlbefinden durch angenehme Selbstberührung fördern, es so zelebrieren und in den Fokus rücken.

Float [ ] X

Der Fokus dieser Arbeit liegt auf nachhaltiger Mobilität und insbesondere darauf, wie Materialeinsatz von Fahrzeuginnenräume reduziert und kreislauffähig gestaltet werden kann. Die genaue Betrachtung der experimentellen Entwurfspraktiken des Architekten Frei Otto diente dabei als Inspiration. Der Schwerpunkt des Entwurfs bildet ein anpassbares Innenraumsystem aus gespannten Textilien. Die Fahrzeugsitze sind dabei so gestaltet, dass möglichst wenig Materialien zum Einsatz kommen und diese am Ende ihres Lebenszyklus leicht ausgetauscht oder recycelt werden können.

Pi – Das Kinderurinal / Pi – The Children’s Urinal

Die Toilettensituation auf urbanen Spielplätzen: Kinder sowie ihre Begleitpersonen müssen oftmals aufgrund fehlender Alternativen ins Gebüsch gehen. Der Naturraum wird als Urinal missbraucht und damit zu einem Unort degradiert. Mit der Idee des Urinierens auf einer Blumenwiese als Idealvorstellung einer Toilettensituation entstand das außen begrünte Kinderurinal.
Um mit Gewohnheiten zu brechen und keine konventionellen Sanitärelemente zu nutzen, wird mit der Installation PI auf die natürliche Art, wie im Gebüsch uriniert wird, eingegangen. Unter Verzicht der räumlichen Trennung der geschlechterspezifischen Interfaces entsteht eine hohe Varianz an ergonomischen Nutzungsmöglichkeiten. Die neue Qualität des Urinals wird durch die Sichtbarkeit und soziale Kontrolle, einer angenehmen zentralen Zugänglichkeit, der Gleichstellung der Geschlechter und der funktionsspezifischen Pipi-Interfaces erwirkt. Für einen Kick-off zu einer neuen gleichberechtigten Urinalkultur im öffentlichen Raum.

S(ch)ichtbar

Aus dem ursprünglich harten Material Holz lassen sich durch Schichten und Pressen mehrerer dünner Furniere fließende Formen gestalten, deren Eleganz mich immer wieder in Erstaunen versetzen. Neugierig, inwieweit sich die Furnierhölzer biegen lassen ohne zu brechen, startete ich einige Versuchsreihen.
Dabei zeigte sich, dass das Einschneiden der Furniere vor dem Pressvorgang neue Gestaltungsmöglichkeiten für Form, Oberfläche und Schichtung eines Formholzobjektes mit sich brachte. Obwohl die Objekte gewisse “Makel” in Schichtung und Holzstruktur aufwiesen, überzeugten diese als spannende Formholzmodelle mit Charakter. Für die Herstellung des finalen Produktes wählte ich deshalb bewusst ein Deckfurnier mit auffälliger Maserung. Heraus kam dabei mein durch Leichtigkeit geprägtes Formholzmodell “Plyo”, welches frei interpretierbar in unterschiedlichen Bereichen Verwendung findet. Vorstellen kann ich es mir als Hocker, Garderobe, Zeitschriftenständer oder als rein dekoratives Wandelement.