one GLASS many TECHNIQUES

Die manuelle Glasfertigung steht auf der Liste der UNESCO für immaterielles Kulturerbe. Gleichwohl droht das Wissen um die entsprechenden Techniken auf Grund mangelndem Interesse und zunehmend erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen in Vergessenheit zu geraten. Viele dieser Techniken sind nach wie vor bei der Bearbeitung des Materials Glas essenziell. Als besonders faszinierend erweist sich der physikalische Übergang vom flüssigen zum festen Zustand von Glas. Wird im Prozess der Formfindung mit diesen Eigenschaften des Materials experimentiert, entstehen unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. „One GLASS many TECHNIQUES“ ist eine Sammlung von unterschiedlichen manuellen Glasfertigungstechniken und soll insbesondere Gestaltern einen direkteren Zugang zum Material zu ermöglichen.

In a nutshell

Wie wollen wir in Zukunft gestalten? In der heutigen Zeit sind Ressourcen allgegenwärtig. Gleichzeitig sind wir mit den komplexen Zusammenhängen zwischen Konsum und Ressourcenknappheit konfrontiert. Nussschalen gelten als Abfallstoffe der Lebensmittelindustrie. Dabei machen sie rund 30 bis 40 Prozent der Nüsse aus. 

„In a nutshell“ präsentiert neue Ansätze der Materialentwicklung aus biologischen Werkstoffen und zeigt Potenziale für Forschung und Design auf. Das Projekt beinhaltet Prozesse, Verfahren und die Entwicklung biobasierter und temporärer Materialverbindungen aus Erdnuss-, Haselnuss- und Walnussschalen. Diese bilden die Grundlage der Materialstudie, potenzieller Anwendungsbereiche und zirkulärer Gestaltung. Als Open-Source-Quelle zeigen die Forschungsergebnisse Möglichkeiten auf, zukünftig nachhaltigere Kreisläufe und Produkte zu gestalten.

HO:CHO

“HO:CHO” ist ein hybrides Konzept, das auf Attributen aus der Fahrrad- und Motorradwelt basiert. Herzstück des Konzepts ist ein innovativer Mechanismus, der durch seine beiden Fahrmodi sowohl den Gebrauch des Straßenverkehrsnetzes, als auch des innerstädtischen Radnetzes ermöglicht. Darüber hinaus kommt das Fahrzeugkonzept dem oft geäußerten Wunsch nach einem erhöhten Transportvolumen des Fahrrads nach. In der Gestaltung löst sich “HO:CHO” von den gewohnten Mustern des heutigen Straßenbild und tritt mit seiner semi-transparenten Membran lebendig und ungewohnt präsent auf. Die Silhouette des Fahrzeugs wird dabei zum Symbol dieser neuen Fahrzeugspezies und einer nachhaltigen urbanen Mobilität. “HO:CHO” ist der tägliche Wegbegleiter seines Nutzers und kennt innerhalb der Stadt keine Grenze. So suggeriert es ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, ein Mehrwert, der Stadtbewohner von morgen zum Umdenken anregt und sie überzeugt, den PKW stehen zu lassen.

Build it up! Break it down?

Die Bachelorarbeit „Build it up! Break it down?“ zeigt Perspektiven auf, wie den Menschen Mut zum Scheitern gegeben werden kann. Das Aufbauen und das Scheitern sind vertraute Phänomene, die von der Gesellschaft und dem Einzelnen unterschiedlich wahrgenommen werden. Das Aufbauen von Beziehungen beispielsweise, gilt als erstrebenswert; ihr Scheitern hingegen ist ein Tabuthema und negativ konnotiert. Diese wertorientierte Wahrnehmung können Gestalter*innen durch ihre Gestaltung beeinflussen. Das klassische Industriedesign symbolisiert qua Definition den menschlichen Drang, in nahezu perfekter Weise etwas aufzubauen. Es ist daher notwendig, sich als (Industrie-)Designer*innen dieser Verantwortung bewusst zu werden und das Bewertungssystem des Aufbauens oder Scheiterns zu hinterfragen. 

Mit der vorliegenden Arbeit werden Impulse gestaltet, die die Menschen dazu ermutigen sollen, sich bewusst mit dem Scheitern auseinanderzusetzen und dadurch das Scheitern als positive Chance zu begreifen.

KUCO

Indem es die physische Welt und ihre digitale Erweiterung verbindet, schafft das KUCO-Konzept eine Carsharing-Lösung, ohne dass die Nutzer*innen das Gefühl verlieren, ein Auto zu besitzen. Der “KUCO” (der gleichzeitig als digitales NFT erhältlich ist) ermöglicht die Erkundung der virtuellen Welt. Innovative Technologien wie „E-Ink“ und intelligente Materialien erlauben es, das gemeinsam genutzte Fahrzeug in der realen Welt als digitales KUCO NFT erscheinen zu lassen. Ein modulares System optimiert die Energiespeicherung und bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten in beiden Welten. Dieses Konzept ermöglicht es mehreren Nutzer*innen, das Gefühl des Autobesitzes zu genießen, während gleichzeitig Ressourcen geschont und die Produktion optimiert wird. Der KUCO ist eine nachhaltige Lösung für die gemeinsame Nutzung von Verkehrsmitteln, das den Luxus des Individualverkehrs beibehält und das Reisen zwischen den Welten ermöglicht.

Fraßspuren

In Bezug auf die Ausbreitung des Borkenkäfers in den letzten Jahren untersucht mein Projekt Synergien der Forst- und Holzwirtschaft. Durch die Entwicklung einer Produktreihe rund um das Thema „Fraßspuren als natürliche Ornamentik“ werden neue Paradigmen in der Materialverwertung aufgestellt, womit für eine veränderte Wertschätzung der Ressource Käferholz gesorgt wird. 

In einer Reihe von Produktentwürfen möchte ich die Bandbreite aufzeigen, die sich aus meiner Auseinandersetzung mit dem Material Käferholz ergeben hat: Ein Furnier für den Interior-Bereich, Druckerzeugnisse basierend auf den Namen der Käferarten „Buchdrucker“ und „Kupferstecher“, sowie ein Vorhang, der die Fraßspuren als Negativ plastisch abbildet. Narrative Stadtobjekte wie eine Bank, die durch die Verwendung von Stämmen Verwitterungsprozesse aufzeigt und Lebensraum für Insekten schafft, sowie eine konstruktive Reproduktion der Spuren in Bodenplatten, in denen Dreck ein Teil der Gestaltung bildet.

(non-) local lab

„(non-) local lab“ erforscht kreative Möglichkeiten der Aufwertung invasiver Pflanzenarten in einem partizipativen Kontext, um unsere Beziehung zu nicht-menschlichen Lebewesen zu überdenken, über sich verändernde Ökosysteme zu reflektieren und unsere Rolle innerhalb dieser Systeme zu hinterfragen.

Dazu werden die Pflanzen bewusst geerntet, statt nur entfernt – und in Materialanwendungen umgewandelt. Das durch Experimente, Recherche und Feldforschung erworbene Wissen wird in Form einer praktischen Workshop-Reihe mit japanischem Staudenknöterich (Fallopia japonica) weitergegeben. Zu diesem Zweck wurde ein modulares Möbelsystem konzipiert und gebaut, das als Infrastruktur für die öffentlichen Workshops dient. Ein kurzes Intro und drei praktische Aktivitäten (Textilfärbung, Papierherstellung, Mattenweben) geben den Teilnehmenden multisensorische Impulse, um sich über biologische Invasionen, Naturschutz, zukünftige Ressourcen, Biodiversitätsverlust, Migration und Globalisierung auszutauschen.

Toastbrot

Was haben Toastbrot, weiße Wände, der Stuhl Nr. 14 von Thonet, ein Schiffscontainer und der Monoblock gemeinsam?

In meiner Arbeit „Toastbrot – Fragmente einer Designgeschichte“ wird die Geschichte der Industrialisierung von Brot nacherzählt und zugleich die Effekte beleuchtet, die im Verlauf der Moderne auf das Produktdesign von 1900 bis heute eingewirkt haben. Im direkten Vergleich mit stereotypen Designobjekten wie z. B. Stühlen, wird deutlich: „Food can be called a design object just like any other artefact.“ (Honey & Bunny) 

Indem die Objektbiografie eines alltäglichen Lebensmittels in den Mittelpunkt gestellt wird, sollen bestehende Konventionen der Designgeschichtsschreibung aufgebrochen und darüber hinausgehende Aspekte von Food- und Produktdesign verdeutlicht werden. Der Untersuchungsgegenstand „Toastbrot“ ermöglicht es auf einfache Weise, Schlüsselkonzepte der Designgeschichte und -theorie darzustellen und diese (hier und da) aufs Korn zu nehmen. Zugleich versteht sich die Arbeit als Vermittlerin für die Designdisziplin.

Freies Arbeiten mit Robotern

In der Arbeit „Open Access to Robots“ wird ein Designprozess entwickelt, der Experimente zur Roboterfertigung oder zur digitalen Fabrikation mit den Parametern Code (Software), Werkzeug (Hardware) und Material ermöglicht. Ziel ist es, durch experimentelle Reihen Kontrolle über das komplexe Zusammenspiel der Parameter zu gewinnen. Dieser Designprozess ermöglicht mir einerseits ein grundlegendes Verständnis für das Entwerfen digital gesteuerter Formgebung; in Anlehnung an „Distributed Manufacturing“ ergibt sich daraus andererseits die Möglichkeit zur Reproduktion eines Experiments oder finaler, generativer Produktionsprozesse. Damit fördert „Open Access to Robots“ eine lokale, ressourcenschonende Produktion für Einzelanfertigungen oder Kleinserien.

E-Motion

E-Motion hat die Vision, die Fitness der Menschheit zu revolutionieren, indem die Art und Weise verändert wird, wie Menschen Sport treiben. 

Dir fehlen Motivation zum Sport oder „das gewisse Etwas“? Unzureichende aktive Unterstützung von Fitnesstrainern und geringer Fortschritt enden in Frust? 

Das KI-gesteuerte Konzept minimiert Fehlhaltungen und Verletzungsrisiko beim Sport durch die Echtzeit-Korrektur von Fitnessübungen, die nahtlos in die Musik, die der Sportler oder die Sportlerin hört, integriert wird. 

Die Idee: Den menschlichen Körper in eine linke und eine rechte Hälfte aufzuteilen, ähnlich den Audio-Kanälen von Kopfhörern. Die Anwendung: Nutzung smarter Sensoren (am Körper/in der Kleidung). Das Ziel: Die Bewegungen der Sportler*innen mit den Audiokanälen zu synchronisieren. Das Add on: Die Kombination von Stereo-Effekten und Vibrationen der Sensoren ermöglichen ein dreidimensionales Klang-Feedback. Das Ergebnis: Die Fusion zwischen rationaler Hilfestellung und emotionalem Sporterlebnis.