Piano – new interpretation

Valeria Lambrecht

Januar / January - 2019

Hochschule Hannover

Kurzbeschreibung

Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass sich hinter dem minimalistischen Möbel ein E-Klavier verbirgt, mit dem man zu Hause leistungsstarke und dynamische Klänge erzeugen kann. Die Verwendung vom nachhaltigen Eichenholz verleiht dem E- Klavier eine elegante und harmonische Optik, die langfristig in jedes Wohnbild passt.

Was ist das Thema?

Optisch hat sich das Elektronische Klavier seit der ersten Markteinführung kaum verändert, ein schwarzer Kasten mit Beinen und viel ungenutztem Hohlraum, das stark an ein mechanisches Klavier erinnert. Egal wo sich das E-Klavier im Raum befindet, es ist ein unerwünschter, schwarzer Fremdkörper im modernen Wohnbild. Die Neuinterpretation des E-Klaviers "Piano" entstand im Rahmen meiner Bachelorarbeit. Ziel war es, eine einzigartige Identität und Formensprache für das E-Klavier zu schaffen und es stilistisch vom mechanischen Klavier zu lösen. „Piano“ passt sich dem modernen Lebensstil und den Interieur Trends an und fügt sich harmonisch in das heutige Wohnumfeld.

Warum sieht es so aus?

Ziel war es, das Klavier in das aktuelle Raumbild zu integrieren und an die Bedürfnisse unserer heutigen Wohnkultur anzupassen. Dabei spielt der immer kleiner werdende Wohnraum eine große Rolle. „Piano“ wird an der Wand befestigt. Beim Klavierspiel wird es aus dem Korpus geklappt, das macht es besonders platzsparend. Im geschlossenen Zustand des Pianos, verbirgt sich hinter den 88 Eichenholzlamellen, welche die 88 Tasten eines Klaviers visualisieren, ein leistungsstarkes Soundsystem. Das Durchdringen der Schallwellen ist durch die Zwischenräume der Streben gewährleistet. Das Eichenholz ist mit allen stilistischen Einrichtungsstilen kompatibel. Neben der akustischen Voraussetzungen verleiht es dem Raum Natürlichkeit, Wohnlichkeit und Wärme.

Was ist das Besondere?

Das „Piano“ ist platzsparend und beweist sich nicht nur durch seine Funktionalität, sondern auch durch sein neuartiges Design und seiner individuellen Positionierung auf dem Markt. Herkömmliche Nutzungen und Aufbauten wurden überdacht und auf das wesentliche reduziert. Der Fokus liegt auf den wichtigsten Funktionen, die beim Klavierspiel benötigt werden. Daher wurde auf spielerische Funktionen auf der Bedienoberfläche verzichtet. Eine Bluetooth-Schnittstelle ermöglicht die Koppelung zu einer Sound-App, mit der man zahlreiche Funktionen oder feine Abstimmung am E-Klavier vornehmen kann. Das Gerät lässt sich updaten, dadurch wird der Konsument nicht zum Neukaufen eines technisch-fortgeschrittenen Modells gezwungen. Derzeit sind nur wenige Modelle zerlegbar. Der Reparaturaufwand ist aus ökonomischer Sicht oft nicht mehr sinnvoll. Die Altgeräte müssen durch aufwendige Verfahren recycelt werden. „Piano“ lässt sich durch Klippmechanismen komplett auseinanderbauen. Man kommt problemlos an die verbauten technischen Bauteile ran und kann diese reparieren oder umrüsten. Es ist im Vergleich zu herkömmlichen E-Klavieren langlebiger und ökologischer.

Was ist neu?

„Piano“ hebt sich durch sein minimalistisches und platzsparendes Gehäuse ab. Durch das dezente Design gliedert es sich langfristig in jede Wohnumgebung ein. Herkömmliche E-Klaviere bestehen im Grunde genommen aus einem schwarzen Korpus auf Beinen, mit viel ungenutzten Hohlraum. „Piano“ wird mit Hilfe einer Aufhängung und wenigen Handgriffen an die Wand gehangen. Der eigenentworfene zylindrische Öffnungsmechanismus gewährleistet ein sanftes Öffnen und Schließen des Klaviers, zugleich aber auch einen festen Stand beim Klavierspielen. Hinzukommt, dass das E-Piano im geschlossenen Zustand mit Hilfe einer App als Soundsystem genutzt werden kann. In dieser Form ist„Piano“ das Erste seiner Art und neuartig auf dem Markt.