Rekettle

Emilia Knabe

April / April - 2019

Universität der Künste Berlin

Kurzbeschreibung

Rekettle ist ein modular aufgebauter Wasserkocher mit dem Fokus auf ein langes Produktleben. Er stellt eine Alternative zu herkömmlichen, monolithisch gestalteten Wasserkochern dar, die sich aufgrund ihrer Konstruktion und Materialwahl nicht reparieren lassen und ermöglicht durch Austauschbarkeit der Teile eine Reduzierung des Elektroschrottaufkommens.

Was ist das Thema?

Ich habe ich mich mit dem Thema Elektroschrott auseinander gesetzt. Weltweit werden jährlich 50 Millionen Tonnen Elektroschrott mit steigender Tendenz produziert und nur etwa ein Sechstel davon wird recycelt. Haushaltsgeräte nehmen hier einen beträchtlichen Anteil ein. Sie werden entsorgt, da eine Reparatur aufgrund der Konstruktion oft nicht möglich ist und eine Neuanschaffung für die Kunden verhältnismässig wenig kostet. Diese geringen Kosten gehen jedoch zu Lasten der Umwelt. Rekettle soll ein Beispiel darstellen, dass eine modulare Konstruktion und somit ein längeres Produktleben auch bei Gebrauchsgeräten im Alltag möglich ist.

Warum sieht es so aus?

Der Wasserkocher Rekettle sieht minimalistisch, clean und technisch aus. Die Einzelteile können innerhalb von 15 Minuten zusammengebaut werden. Um diese Modularität zu unterstreichen wählte ich eine Ästhetik, die einem Werkzeugkasten ähnelt, aber gleichzeitig eher schlicht gehalten ist. Die Durchsichtigkeit des Glases macht den offenen Aufbau des Wasserkochers und die einzelnen Teile besser sichtbar. Das minimalistische, leicht futuristische Aussehen des Wasserkochers unterstreicht das Konzept und kommuniziert ein zukunftsorientiertes Denken der Nutzer*innen.

Was ist das Besondere?

Am Anfang des Projekts Rekettle stand zunächst die Beobachtung, dass viele Haushaltsgeräte achtlos entsorgt werden. Warum ist dies der Fall? Oft gibt es einfach keinen Bezug zwischen den Nutzer*innen und den Geräten, die täglich ihren Dienst tun. Sie können leicht ersetzt werden. Das Besondere bei Rekettle ist, dass durch das mögliche Auseinanderbauen und eine mögliche Individualisierung des Wasserkochers eine engere Beziehung zwischen den Nutzer*innen und dem Gerät geschaffen werden kann, um ein längeres Produktleben und somit ein nachhaltiges Verhalten bei den Nutzer*innen zu unterstützen. Die Nutzer*innen investieren Zeit, wenn Einzelteile bei Defekt ausgetauscht werden. Sie sammeln außerdem Wissen über die Funktionsweise. So fällt es ihnen leichter den Wasserkocher bei Bedarf zu reparieren, anstatt sich einfach ein neues Gerät anzuschaffen.

Was ist neu?

Rekettle ist im Gegensatz zu herkömmlichen Wasserkochern modular aufgebaut. Das heißt, dass falls beispielsweise der Schalter kaputt geht, dieser einfach ausgetauscht werden kann. Es muss nicht wie bei herkömmlichen Wasserkochern das ganze Gerät entsorgt werden. Auf diese Weise kann viel sinnloser Müll eingespart werden. Der Wasserkocher besteht aus den Materialien Nylon, Borosilikatglas, Silikon und Edelstahl. Neu ist hier auch, dass alle Teile nicht nur ausgetauscht, sondern auch sortenrein entsorgt oder recycelt werden können, was bei herkömmlichen Modellen durch Verklebung der Einzelteile nicht möglich ist.