Wald im Wandel

„Wald im Wandel“ ist ein interaktives Ausstellungskonzept im Kontext Umweltbildung, das die Auswirkungen der forstwirtschaftlichen Methode der „Assisted Migration“ auf den naturnahen Lebensraum Wald erklärt und erfahrbar macht. Hierbei werden gezielt Baumarten aus wärmeren und trockeneren Regionen in geringen Prozentzahlen auf Kahlflächen in heimische Wälder eingebracht, um den Wald gezielt auf den Klimawandel vorzubereiten. Für Rheinland-Pfalz werden von Landesforsten 16 auf Eignung geprüfte Arten empfohlen. 

Im Mittelpunkt des Konzeptes stehen Erfahrungsräume, die mittels Duftexponaten die ergänzenden Baumarten sensorisch erfahrbar machen. Bäume kommunizieren untereinander mittels sognannter VOC’s, flüchtiger chemischer Verbindungen, die von Menschen als Duftstoffe wahrgenommen werden können. Diese Art der Kommunikation wird auf das Exponat übertragen. Die Besucher*innen lernen die Bäume also über „deren“ Kommunikationswege kennen.

Bücheria

Wilhelmsburg ist ein diverses Viertel Hamburgs, dem Treffpunkte und Bildungsorte für Frauen und queere Menschen fehlten und wo es während der Corona-Jahre sexistische Übergriffe gab. Ziel des Projektes ist es deshalb, die Nachbar*innen langfristig zu vernetzen, über Literatur in den Austausch zu kommen und auf diesem Weg zu „empowern“. Bücher helfen ihnen, ihren Alltag zu reflektieren, Zuflucht zu finden, andere Lebensentwürfe aufzuzeigen und sich weiterzubilden. 

Zwölf Nachbar*innen verwalten, gestalten und betreuen gemeinsam ehrenamtlich die „Bücheria“. Sie besteht aus Büchern (Romane, Kinderbücher, Lyrik etc.) über Feminismus und Diversität im Alltag. Von Juli bis Dezember 2022 gab es wechselnde Themenmonate mit wöchentlichen Öffnungszeiten und Begleitprogrammen wie Workshops und Lesungen. 

Die Masterarbeit beinhaltet das Konzept und Design der Bibliothek sowie die Kuration der Eröffnungsphase. Dabei sind nach einem erweiterten Designbegriff alle Teile der Projektkreation Teil des Designs.

NextCapsule

Der zunehmende Beförderungsbedarf und das damit steigende Verkehrsaufkommen bringen Personenverkehr und Umwelt an ihre Grenzen.

„NextCapsule“ ist eine autonome und energiesparende Plattform, die verschiedenen Anforderungen genügt und die vorhandene Infrastruktur nutzt. Die Plattform besitzt einen einen containerartigen Aufbau und kann sich unabhängig vom Untergrund fortbewegen. Der Aufbau ist für vier Personen ausgelegt und kann zum Transport von Personen ebeno wie von Gütern eingesetzt werden. Die Module können je nach Bedarf individuell aneinandergereiht und an vorhandenen Fortbewegungsmitteln angedockt werden, wodurch eine große Anzahl an Personen oder Gütern befördert werden können.

Die optimale Aneinanderreihung und Auslastung verschiedener Module verbessert denVerkehrsfluss und trägt zur Verringerung der Umweltbelastung bei.

Vruit

„Vruit“ ist ein Sextoy-Set für die Eigen-Insemination, das eine Alternative zur klinischen Insemination durch medizinisches Fachpersonal bietet. Die Verwendung von Vruit ermöglicht eine sinnliche und entspannte Choreografie für alle Beteiligten, angefangen von der Samenspende bis hin zur eigentlichen Insemination. Dadurch wird die Eigen-Insemination so einfach wie eine Konzeption durch heteronormativen Sex.

Vruit ist für alle gedacht, spielt aber eine besonders wichtige Rolle für queere Personen und Singles, da sie die hohen Kosten einer Kinderwunschbehandlung oft allein tragen müssen. Darüber hinaus kommt es vor, dass einige Kinderwunschpraxen und Samenbanken die Behandlung von queeren Paaren und Alleinstehenden ablehnen. Dank Vruit können Menschen ihren Kinderwunsch selbstbestimmt verwirklichen. Es entstehen Co-Elternschaften und Regenbogenfamilien, die so bunt und facettenreich sind wie ein Obstsalat.

mentimotion stress coaching

Als Designer*innen bewegen wir uns vornehmlich im Außen und versuchen durch unsere Gestaltung funktionale Lösungen für Probleme zu bieten. In einigen Sparten des Designs werden Produkte als äußere Wirkfaktoren zur Erfüllung von tiefliegenden emotionalen Bedürfnissen produziert, die einfach konsumiert werden. Für ein paar Stunden ist Erleichterung da, dann will der Klient mehr. 

Während meines Studiums an der HfG Offenbach habe ich bemerkt, dass dieser Weg des Designs nicht mein Weg ist. Ich möchte ein Designer sein, der nicht bloß Symptome behandelt, sondern an der Ursache von Unzufriedenheit und innerer Leere ansetzt. Darum habe ich mich während meines Studiums zum integrativen Emotionscoach ausbilden lassen. Meine Brand „mentimotion“ bildet die Schnittstelle zwischen Coaching und Design. Im Logo ist der komplette Prozessverlauf einer Coaching-Intervention abgebildet. Diese wird genutzt, um Content zu strukturieren und lässt sich auch auf den Designprozess anwenden.

CuCo

„CuCo“ ist ein interaktives Gerät, das Besucher*innen von Ausstellungen dabei hilft, die künstlerischen Konzepte von Kunstwerken jeglicher Art zu verstehen, indem es ihnen personalisierte Einblicke in die Exponate bietet und optimale Wege zwischen ihnen kartiert. Die maßgeschneiderten Informationen für Besucher*innenwerden durch die Anwendung von Personalisierungsprinzipien und die Analyse von Benutzerverhalten und Interessen mithilfe eines KI-basierten Algorithmus erstellt. CuCo übermittelt seine Informationen über die Kunstwerke akustisch – mittels gesprochenen Erzählungen – und führt die Besucher*innen mit Hilfe von Vibrationen (haptisches Feedback) durch die Ausstellung. Das Gerät benachrichtigt einen Benutzer, indem es intensiv vibriert, wenn ein Kunstobjekt, zu dem zusätzliche Informationen bereit stehen, sich in unmittelbarer Nähe befindet.

Agrineo

Die Effizienz von Mähdreschern lässt sich heutzutage aufgrund von ausgeschöpften Größenbeschränkungen nur geringfügig steigern. Die Abschlussarbeit antwortet hierauf mit dem Entwurf eines kompakten und kooperativen Schwarm-Mähdreschers. Jedes Fahrzeug ist mit einem Schneidwerk ausgestattet und kann das geerntete Getreide an das benachbarte Fahrzeug kettenartig weitergeben. Dies ermöglicht eine Effizienzsteigerung von 400% gegenüber herkömmlichen Mähdreschern. Jede Einheit kann ihr Schneidwerk kompakt auf das Fahrzeugdach klappen, was den Transport und die Lagerung des Schwarm-Mähdreschers sehr einfach und kosteneffizient macht. Die Verkleidung wurde mit beidseitig vier gleichen Verkleidungsteilen aus trapezartig gekanteten Aluminiumteilen gestaltet, um den Anspruch an einen ökologisch sinnvollen Materialeinsatz und zugleich eine gute Fertigbarkeit zu erfüllen.

From Filament to Product

Wie können Produkte aussehen, die in Teilen zuhause oder im FabLab 3D-gedruckt werden? Für welche Produkte ist diese Technik überhaupt sinnvoll? Das Masterprojekt „From Filament to Product – Entwurf eines hybriden 3D-Druck-Produkts“ geht diesen Fragen nach und überprüft grundlegende Gestaltungsregeln. Außerdem wird eine Technik etabliert, bei der die 3D-gedruckten Komponenten im Nachhinein gebogen werden, wodurch sie eine besser angepasste statische Beschaffenheit erlangen. 

Exemplarisch aufgezeigt wird dies anhand von 3D-gedruckten Möbelverbindern, bei denen Standard-Holzelemente aus dem Baumarkt durch Keil- und Exzenterverbindungen zusammengefügt werden. Durch die lösbaren Verbindungen können sämtliche Teile wiederverwendet oder in neuen Konstellationen zusammengestellt werden. Dies eignet sich besonders für kurzfristige Nutzungsszenarien wie Messen oder Pop-Up-Stores, aber auch für Privatpersonen, die Wert auf Flexibilität legen.

Entwicklung einer Sämaschine für die Syntropische Landwirtschaft

Die konventionelle Landwirtschaft steht vor mannigfaltigen Herausforderungen. Die Folgen des Klimawandels zeigen deutlich, dass es an der Zeit ist, althergebrachte Handlungsweisen zu überdenken und umweltschonendere Alternativen zu entwickeln. 

Ein möglicher Lösungsansatz kann die Syntropische Landwirtschaft sein. Das regenerative System klima- und biodiversitätsfreundlicher, nachhaltiger Anbautechniken und ist wesentlich geprägt vom Vorreiter Ernst Götsch, der als Landwirt und Forscher seit den frühen 1980er-Jahren die Reaktion der Natur auf die Bewirtschaftung von Flächen untersucht hat.

Im Zuge meiner Bachelorarbeit habe ich in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Syntropic eine Sämaschine entwickelt, die auf die speziellen Anforderungen dieses innovativen Landwirtschaftskonzeptes zugeschnitten ist. 

Mit diesem Projekt möchte ich die Zukunft der Landwirtschaft mitgestalten und eine Perspektive schaffen, die die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und mit unserer Umwelt interagieren, nachhaltig verändert.

Augmenting Glasses

Die Brille als historisches Objekt, das in unserer Kultur und Gesellschaft sowie im persönlichen Leben von Brillenträger*innen eine wichtige Rolle einnimmt, scheint vor radikalen Veränderungen zu stehen.

Es ist zu erwarten, dass Augmented Reality als Schlüsseltechnologie in naher Zukunft den Touchscreen in unseren Händen ablösen könnte. Dadurch wird die Brille – nach Dekaden, in denen sie kaum weiterentwickelt wurde – plötzlich wieder zu einem gestalterisch relevanten Objekt, mit dem entsprechend vorsichtig umgegangen werden muss. Zumal durch den permanenten Einsatz digitaler Technologie und datenerfassender Sensorik im Alltag, der durch den Einsatz von AR-Geräten unweigerlich ausgelöst werden wird, weitere Herausforderungen entstehen.

Der Entwurf versucht, durch Design Lösungen für die entstehenden Herausforderungen zu finden. Vorgestellt wird ein visueller Prototyp, der dank seiner Gestaltung ein positiveres Bild der AR-Technologie zeichnen kann, und Anstöße für die künftige Auseinandersetzung mit diesem speziellen Objektfeld gibt.